Regensburg 2034: Der Krieg, der Menschen und Vampire an den Rand der Vernichtung brachte, ist seit fast zehn Jahren vorüber, doch noch nimmer sucht die Welt nach einer neuen Ordnung. Egal was die Politiker sagen. Worte und Slogans wie Dialog oder Mit- statt Nebeneinander, grinsend in Fernsehkameras gesprochen, klingen schön – sehen aber hässlich aus, wenn sie einem toten Friedensaktivisten in die kalte Brust geritzt stehen. Draußen wird es dunkel. Die Straßen bleiben voll. Von hier aus sehe ich sie: Menschen und daneben Gestalten mit blasser Haut. Die Stadt lebt heute ohne zu atmen. Und doch pulsiert ihr Herz. Ich fühle es. Fühle es im Rinnstein und in dem kleinen Laden an der Ecke. Fühle es in der kalten Luft und der Schwüle der Bars. Zeit in Aktion zu treten. Ich nehme meinen Mantel und öffne die Tür. Ich bin kein Abenteurer. Nur ein Zuhörer. Die Nacht hat ihre eigenen Geschichten. Und ich möchte keine davon verpassen.