Kapitel 1 - Tränen der Verzweiflung

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2 Jahre.... 2 elend lange Jahre wenn man ihn fragen würde, aber wer tat das schon?

Er hatte schon vor zwei Jahren sterben wollen, doch niemand hatte ihn gelassen und nun stand er wieder hier an dem Ort, wo er sein Herz und seine Seele begraben hatte. Der Wind verfing sich leicht in seinem Mantel, der über seinen Schultern hing. Der Kapitänsmantel, der nun seinen Namen trug und dem von Whitebeard in nichts nach stand. Er verbeugte sich vor dem Grab ihres „Vaters", bevor er sich dann aber an das zweite Grab wandte und davor niederkniete. Aus dem Seesack den er mitgebracht hatte holte er eine kleine Schale und stellte diese aufs Grab, bevor er sie mit Sonnenblumenkernen füllte. Albern, würden die meisten denken, doch für ihn und auch für Ace hatte es immer eine Bedeutung gehabt.

Die zwei Jahre waren nicht spurlos an ihm vorüber gegangen. Er war alt geworden in den letzten 2 Jahren, zumindest waren es seine Augen geworden. Seine Teufelsfrucht bewahrte ihn vor den meisten Spuren des Alters, zumindest vor den äußerlichen, doch die leeren Augen und das verzweifelte Gesicht hatte seine sonst so desinteressierte Maske abgelöst und es hatte ihn kalt und emotionslos gemacht. Erst jetzt wo er wieder vor dem Grab seines Geliebten saß, kehrten all die sanften Züge, die er einmal getragen hatte zurück. Ein bitteres Lächeln zierte sein Gesicht und Tränen stiegen in seine Augen. „Verzeih mir..... Ich konnte es nicht....", sagte er leise und ein sanfter Wind kam auf und strich durch seine Haare, fast so als wäre es Ace' Hand, die so oft all die Jahre hindurch geglitten war.

Die erste Träne fand ihren Weg auf den weißen Stein des Grabes, als Marco sich vorbeugte und kurz seine Stirn gegen den Stein legte. Er hatte zwei Jahre einen Bogen um diesen Ort gemacht, hatte es nicht über sich bringen können hier her zurückzukehren und seinem verstorbenen Freund zu gedenken, doch vergessen hatte er ihn nie... Nicht eine einzige Sekunde..

Marco wischte sich die Tränen fort und starrte weiter auf das Grab und den darauf gemeißelten Namen. ‚Portgas D. Ace' ein Mann, wie es ihn wohl kein zweites Mal würde geben können. Dennoch hatte er nie das Gefühl gehabt, dass er wirklich fort war. Jeden Morgen wachte er auf und war sich sicher, dass der Jüngere nun wieder in seinen Armen liegen würde und ihn verschlafen anmurrte, weil er nicht aufstehen wollte, doch jeden Morgen seit geschlagenen 2 Jahren, wachte er allein auf.

„Es hätte mich erwischen sollen, nicht dich, das hattest du nicht verdient...", sagte er leise und unterdrückte erneute Tränen, die in ihm aufstiegen. Leider hatte er die Wahl nicht gehabt, Ace war für seinen Bruder gestorben und Marco hätte ihn wohl nie davon abhalten können, dafür hatte er diesen viel zu sehr geliebt. Marco verstand es, hätte er für den Schwarzhaarigen genau das Selbe getan, doch nun war er allein, allein in einer Welt, die für ihn nichts mehr zu bieten hatte als Rache.

Nur aus diesem Grund lebte er noch, nur aus diesem Grunde hatte er den Posten des Captain übernommen. Er wollte Blackbeard töten und ihn in die Hölle schicken, wo er hingehörte. Dieser Verräter, der ihm erst seinen besten Freund und dann auch noch seinen Geliebten und seinen Ziehvater genommen hatte. Dieser Mistkerl hatte schon genug angerichtet auf dem Weg zum One Piece. Dieser dumme Schatz, oder was auch immer es war um dass sich alle so rissen. Dabei war es doch die Freiheit, wofür sie alle Piraten geworden waren. Die Freiheit zu tun und zu lassen was man wollte und in ihrem Fall, die Chance auf eine Familie, die einen bedingungslos liebte. Sie alle auf der Moby Dick waren Brüder und Schwestern und waren immer füreinander da und dies verdankten sie nur Whitebeard, dem größten Mann, dem Marco je begegnet war. So ehrenhaft und gütig, wie niemand zuvor.

Doch was er Whitebeard am aller meisten zu verdanken hatte, waren die wunderbarsten 2 ½ Jahre, die er hatte mit Ace verbringen dürfen. In denen sie so glücklich und unbeschwert gewesen waren. Marco streifte den Mantel von seinen Schultern und strich über seinen rechten Oberarm, auf dem ein neues Tattoo prangte. Es war sein Name, dabei bildete das C das Zeichen der Whitebeardbande, was auch seine Brust zierte und das A war mit Flammen umgeben und stand für seine verlorene Liebe. Er krallte sich in die Haut und biss sich auf die Unterlippe um ein Wimmern zu unterdrücken. All die zwei Jahre hatte er nur selten die Trauer zugelassen und sich mehr auf die Mannschaft und dessen Wohlergehen konzentriert, doch jetzt brachen all die Tränen aus ihm hervor, die er solange zurück gehalten hatte. Er stützte sich auf seine Hände, sodass er nun auf allen vieren kniete und schluchzte auf, während die Tränen ungebremst den Boden benetzten auf dem er kniete und unter dem sein Liebster beerdigt war. „Ich..... vermisse dich..... jeden beschissenen Tag!", brachte er hervor und schlug seine Faust auf den Boden. „Warum verdammt? Warum ausgerechnet du?!", schrie er verzweifelt und verbarg dann sein Gesicht in den Händen.

Eben in diesem Moment war ein Donnern zu hören und ein Krachen, sodass Marco zusammenzuckte und aufsah. Der Blitz war direkt in den weißen Stein eingeschlagen und hatte diesen gespalten. Der Blonde starrte auf das Grab und schluckte. Das war kein normales Wetterereignis, immerhin war der Himmel klar und strahlte im schönsten blau auf die Welt herunter. Er sah zum Himmel, doch nirgendwo war auch nur eine Wolke zu entdecken. Was hatte das nur zu bedeuten?

„Sonnenblumenkerne, huh? Du vergisst wohl nie etwas, Marco...", erklang eine Stimme und diese war dem Captain mehr als vertraut. Der Staub der durch den Einschlag aufgewirbelt worden war, klärte sich allmählich und der Captain der Whitebeardpiraten starrte in die sich verziehende Wolke und machte den Schatten aus, der sich ihm bot. Er rappelte sich langsam auf und starrte weiter auf die Silhouette, die nun näher kam. Das konnte nicht sein, niemals! 

Die Phönix TränenTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon