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Eine vorgefallene Strähne kitzelte meine Nasenflügel. Langsam öffneten sich meine sich schwer fühlenden Augenlider. Ich lag auf meinen Bauch und genoss für Sekunden die angenehme Wärme der Decke, bevor ich einen schmunzelnden voll angezogenen Damon erblickte, der freundlich genug war mir diese widerspenstige Strähne aus dem Gesicht zu streifen.

Ich seufzte, als er sich zu mir bückte und auf meine Lippen einen Kuss hauchte.
"Morgen", flüsterte ich seinen perfekt geschwungenen Lippen entgegen.
"Dir auch einen schönen Morgen", grüßte er zurück und schenkte mir einen weiteren Kuss. Natürlich blieb es nicht bei nur einem.

"Wenn wir so weiter machen, kommst du nicht zum Frühstück"
Seine Zähne traten ins Blickfeld, unmittelbar meines Gesichts. Ich wusste ich würde bei seinem unwiederstehlichem Charme rot anlaufen und ich tat es auch. Da half es nicht, sich einzureden, man solle es nicht.

Langsam nickte ich seiner amüsierten Miene zu und richtete mich schlussendlich auf. Sein Shirt, worin ich die Nacht geschlafen hatte, entblößte meine Oberschenkel und ließ Damon zur Seite blicken.
Ich lächelte, weil mein Körper diesen Anreiz brachte. Ich wollte schon etwas neckisches rausbringen, als er mich an gestern Abend erinnerte.
"Das Bettlaken" Abrupt suchten gezielt meine Augen nach der zwei Zentimeter großen Blutlache, die ich bis jetzt zu verdrängen versucht hatte.

"Mache dir keine Sorgen darüber"
Jetzt machte ich es mir erst Recht. Ich wusste nicht, was ich darauf hätte sagen sollen oder was Damon erwartete. Ich fragte mich, warum ich mich nicht darum zu kümmern brauchte. Diverse weitere Fragen schossen mir in den Kopf. Wie auch, wie viel Erfahrung Damon tatsächlich hatte und vor allem, wie viele Jungfrauen es vor mir waren.

"Überanstrenge dich nicht" Vermutlich hatte er mal wieder meine Gedanken mitbekommen.
Ich würdigte ihm keinen Blick. Eifersucht? War es Eifersucht, warum sich ein mulmiges Gefühl in der Magegend ansammelte, das Wut hervorrief?
"Geh einfach Frühstücken, Damon", rutschte es mir unbedacht raus, aber
Damon dachte anscheinend nicht daran. Seine Hände umfingen mein Gesicht und wandten es, trotz Widerstand, mit einem leichten Druck in seine Richtung. Ich wurde somit gezwungen in seine hellblauen Augen zu Blicken. Wovor hatte er Angst?

"Ich gehe nicht ohne dich Frühstücken. Nicht jetzt und auch nicht in Zukunft. Hast du mich verstanden?"
"Damon", versuchte ich ihn zu beruhigen. Doch ich war selbst Schuld daran. Ich hatte ihn selber provoziert mit meiner Eifersucht gegenüber Taten, die er nicht rückgängig machen konnte.

"Ich weiß, ich habe mit anderen Frauen geschlafen, das kann ich nicht ungeschehen machen, aber eines kann ich dir versprechen, dass du die Letzte sein wirst mit der ich Schlafen werde" Er setzte eine Pause ein, um mein Gesicht zu studieren oder aber auch seinen Worten Nachdruck zu geben.
"Und das von gestern Nacht wird sich noch Unzählige Male wiederholen. Dafür werde ich schon Sorgen"

"Sie wissen schon Bescheid?" Ich beobachtete wie sich die Miene des Alphas ins tiefe Grübeln veränderte, so weit ich es von der Treppe aus beurteilen konnte

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"Sie wissen schon Bescheid?"
Ich beobachtete wie sich die Miene des Alphas ins tiefe Grübeln veränderte, so weit ich es von der Treppe aus beurteilen konnte.
"Laut Vince schon", bestätigte Damon seinem Vater.
"Dad, was wird auf uns zukommen?"

Unbehagen setzte meinen Körper taub. Noch nie hatte ich Damon so verzweifelt sprechen gehört. Es passte nicht zu ihm. Er hatte immer den toughen  Anschein gegeben. Am liebsten wäre ich verschwunden und untergetaucht, aber es würde nichts bringen. Sie würden mich finden. Damon würde mich finden. Überhaupt nach der Vollendung der Markierung.

"Eigentlich sollte ich mich fragen, was du hier machst", die angenehme Stimme von Damon's Mutter erschrak mich, denn ich wurde beim Lauschen ertappt, doch ihr amüsierter Gesichtsausdruck ließ mich nur wundern, was für Glück doch Damon mit solchen Eltern hatte.
"Aber nach deiner überraschten Miene zu urteilen, schätze ich einmal, hätte ich dich nicht finden sollen?"
Sie gluckste fröhlich und nahm mit einem vollen Wäschekorb neben mir Platz. Ihr Kopf lukte nach unten, wo sich Damon mit sein Vater noch angeregt über Vince und andere Rudel unterhielten. Damon's Mutter hatte vermutlich eins und eins zusammengezählt. Mein Gewissen meldete sich.

"Entschuldigung. Ich hätte nicht.."
"Lauschen sollen?" Seine Mutter begann mit vorgehaltener Hand zu lachen. Ich wusste nicht wie ich darauf reagieren sollte, also blickte ich sie nur baff an und vermied es sogar zu blinzeln.
"Ich habe früher auch meinen Mann bei diversen Gesprächen belauscht", klärte sie mich mit in die Ferne blickenden, glänzenden Augen auf.

"Er war viel zu früh Alpha geworden. Ich habe mir immer Sorgen um ihn gemacht, obwohl mir durchaus bewusst war, dass er alles auch schaffen würde. Wir Frauen halt. Machen uns Gedanken über Dinge, wobei es im Nachhinein keine Gründe gab. Nicht wahr?" Ich musste bei ihrem übertriebenem Zwinkern lächeln.

Sie hatte vermutlich Recht. Vielleicht machte ich mir auch zu viele Gedanken. Vielleicht gab es nicht einmal ein Grund sich Sorgen zu machen. Schließlich gehörte ich nun vollkommen Damon. Das bekräftigte auch mein Blick in den Wäschekorb, wo das wohlbekannte Bettlacken an der Sptitze des Berges lag.

Damon's Mutter bemerkte meine aufgerissenen Augen und die sich anbahnende Röte, die meine Wangen zieren würde, als sie meinen Augen folgte. Wieder schlüpfte ein fröhliches Lachen aus ihrer Kehle und ließ mich wieder baff blicken. Es zog nur leider diesmal die Aufmerksamkeit von den beiden diskutierenden Alphas an.

Damon erschien am Treppenende und schaute skeptisch zu uns rauf. Endlich verstummte seine Mutter, als sie, zu meinem Glück, nichts darauf sagte außer,
"Kinder" und mit ihrem Kopf schwenkend den Weg runter zur Küche schritt.

Seraphine - Akzeptiere mich! Where stories live. Discover now