17. Arcade-Halle und Poetik

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Aber für mich gab es keinen normalen Ausweg davon.

»Die Automaten sind sehr empfindlich, weil sie etwas älter sind«, sagte jemand hinter mir und ich drehte mich überrascht um.

Es war der schwarzhaarige Angestellte, der hinter der Theke gestanden hatte und mich nun breit anlächelte.

»Bitte sei deshalb etwas vorsichtiger mit ihnen«, fuhr er höflich fort.

Ich nickte schnell und verbeugte mich kurz. Einerseits aus Höflichkeit, andererseits auch, weil ich mich wirklich etwas schlecht deshalb fühlte. Besonders, weil er es so nett anmerkte.

»Verzeihung, wird nicht wieder vorkommen«, sagte ich.

»Nicht doch, es ist ja nicht schlimm«, sagte er eilig. »Du bist schließlich neu hier, richtig? So sind alle am Anfang. Falls du etwas brauchen solltest, ich bin Kurai Akuma und arbeite meist am Wochenende hier.«

Er hielt mir die Hand hin, die ich ergriff und schüttelte. Um ehrlich zu sein, sah er mit seinem freundlichen Lächeln wirklich sehr süß aus. Seine Höflichkeit und seine Umgangsart machten ihn zusätzlich noch sympathischer.

»Naoko Naomi, freut mich«, sagte ich.

»Sie ist vierzehn«, sagte Karma hinter mir plötzlich, den ich komplett vergessen hatte.

Ich zuckte zusammen und sah ihn über meine Schulter hinweg warnend an, die er jedoch ergriff, um mich zurück zu ziehen. Dieses Mal kontrollierte ich mein Wunschdenken, auch wenn ich ein leichtes warmes Gefühl bekam. Kurai hob jedoch mit einem entschuldigenden Lächeln beschwichtigend die Hände.

»Keine Sorge, ich bin selbst vergeben. Aber es ist richtig so. Man sollte immer auf sein Mädchen aufpassen. Wenn ihr mich entschuldigt, die Jungs dahinten scheinen wieder Probleme mit dem Spiel zu haben.«

Er eilte schon fast an uns vorbei und zu einer Jungengruppe, die frustriert vor einem Automaten stand und ihn leicht schüttelte. Der Job schien nicht leicht zu sein, der Arme... Ich wandte mich nun wieder zu Karma, der seine Hand zurückzog und sah ihn fragend an. Entweder er mied es mich anzuschauen, oder er fand Nagisas und Suginos Spiel wirklich so interessant.

»Das war unhöflich«, sagte ich.

Genervt verdrehte er die Augen, ohne mich anzuschauen.

»Deinen Männergeschmack solltest du überdenken. Du scheinst ältere Kerle viel zu anziehend zu finden«, meinte er.

Ich schlug ihm leicht gegen den Bauch, damit er sich mir endlich zuwandte. Es funktionierte.

»Er war nur höflich und ich genauso«, sagte ich.

»Er hat dich sofort beobachtet, als du hier rein gekommen bist.«

Verwirrt blickte ich zu Kurai, der gerade lachend zwei Mädchen etwas zu erklären schien, bevor er über seine Schulter sah und einem Jungs etwas beantwortete, sodass dieser sofort strahlte. Nein, es war defintiv sein Job und war zu allen offen und höflich. Wieso war Karma dann so salty? Der Typ besaß eigentlich gute Menschenkenntnisse, auch wenn er immer etwas vorsichtig seinen Mitmenschen gegenüber war.

»Es ist sein Job«, sagte ich kurz angebunden.

»Kleine Mädchen zu beobachten?«

»Akabane, komm runter. Kein Grund sofort so beschützerisch zu reagieren. Oder...« Ich grinste ihn provokant an. »Bist du etwa eifersüchtig?«

Langsam drehte er seinen Kopf zu mir. Seine Miene war ausdruckslos und aus irgendeinem Grund verblasste mein Grinsen, als er einen Schritt auf mich zu trat. Ich wiederum trat einen Schritt zurück, sodass ich mit dem Rücken gegen eine runde Glücksspielmaschine stieß und trotzdem war er mir unglaublich nahe. Irgendetwas sagte mir, dass er meine Bemerkung in den ganz falschen Hals bekommen hatte.

Assassination Classroom - One Year (Karma x Oc) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt