Kapitel 1

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Cleo 
08:14 Uhr/ FBI Headquarter San Diego, Californien

Ich zucke zusammen, als einer der beiden kräftigen Männer die dicke Tür zu dem kalten Raum aufschlagen, in dem ich nervös sitze. Der rechte der beiden hält den dicken Vertrag in der Hand, weswegen ich überhaupt erst hier hin gekommen bin. 

Niemals hätte ich damit gerechnet, dass ich mal in einem FBI-Gebäude sitze, um Geschäfte mit ihnen zu machen.

"Durchlesen."
Der große Typ knallt mir die gebundenen Blätter auf den Tisch und stützt sich mir gegenüber abwartend auf dem Holztisch ab. 
Seine Augen, die trotz der Dunkelheit leuchten, fixieren jede meiner Reaktionen und Bewegungen.  

"Wenn du mir sagst, was dabei für mich heraus springt?"
Mit verschränkten Armen lehne ich mich arrogant zurück und warte auf seine Antwort, bevor ich überhaupt Anstalten mache, die Zettel durchzulesen. 

Während der zweite Typ, der bis jetzt nur schweigend zugesehen hat, sich ein Grinsen verkneift, gehe ich ein Blickduell mit dem überheblichen Agenten vor mir ein. 

"Habe ich dir das 'Du' angeboten?", brummt er unzufrieden und scheint mit meinem Auftreten für einen kurzen Moment überfordert zu sein. 

"Ich hab gefragt, wie viel Geld ich kriege.", werde ich langsam ungeduldig und lehne mich vor, um ihn genauso unter Druck zusetzen, wie er mich. 

"Cleo Sanchez!"
Die laute Stimme des dunkelhaarigen Typen erschreckt mich, sodass ich mich wieder zurücklehne und seinem harten Blick ausweiche. 

"Lies dir jetzt diesen verdammten Vertrag durch. Ich bin in 20 Minuten wieder da.", zischt er unfreundlich.
Genervt drückt er sich vom Tisch ab.

"Habe ich dir das "Du" angeboten?", wiederhole ich seine Worte, sodass er in seiner Bewegung innehält und anschießend die Türklinke wieder loslässt.
Mit wütenden Augen dreht er sich um und schaut mich warnend an, bevor er letztendlich doch den kleinen dunklen Raum verlässt.

"Die macht mich fertig!", höre ich ihn im Flur schimpfen.

Schmunzelnd greife ich nach den Blättern und lese mir das Deckblatt durch. 

Cleo Sanchez, Informantin des FBIs
Krankenversicherung, Ausbildung, Gehalt 1250$

1250 Dollar?
Das ist nicht sein Ernst, oder?

Wütend schiebe ich den Vertrag zur Seite und stürme aus dem Raum, um den Detective zu suchen, der mir diesen schwachsinnigen Vertrag ausgestellt hat.

Ich kenne mich nicht aus auf dem breiten Flur und in dieser Menschenmasse, kann ich ihn kaum finden. 

"Wo willst du hin.", ertönt eine bekannte Stimme hinter mir. Arrogant lehnt er im Türrahmen eines Büros, während er in der rechten Hand lässig einen Apfel hält.

"Der Vertrag.", beginne ich, bevor er mich unhöflich unterbricht. 

"Oh, schon durchgelesen? Dachte nicht, dass du so gut und schnell lesen kannst.", spottet er und zieht die Augenbrauen hoch. 

Wutschäumend gehe ich auf den arroganten Kerl zu.
"Ich-"

Erneut unterbricht er mich.
"Ich kläre das nicht hier auf dem Flur.", blickt er sich kurz um und zieht mich dann am Oberarm in das große Büro. Licht durchflutet das rechteckige Zimmer und durch die bodentiefen Fenster kann ich ganz San Diego sehen.
Der braune Schreibtisch steht vor den Fenstern, links an der Wand steht ein schwarzes Ledersofa. Auf seinem Tisch liegen unzählige Zettel und dicke, graue Akten aus Pappe.

La EspiaWhere stories live. Discover now