9| schlechter Scherz

Beginne am Anfang
                                    

Ruckartig drehte ich mich um und lief zurück zur anderen Hälfte der Halle, als ich ihn erblickte.

In einer schwarzen Anzugshose und einem weisen Hemd.

Er lief auf mich zu, während ich hinter mich blickte, um die Person im Kapuzen Pullover zu suchen.

Mir muss die Farbe aus dem Gesicht gewichen sein, da er seine Augenbrauen zusammen zog, als ich ihn wieder anblickte.

»Was ist los ?«

Ist das sein Ernst ? Er sperrt mich hier ein und fragt, was los ist ?

Ich sah hinter ihm zur Tür, an der die Person stand.

Grade wollte ich zur Tür laufen, als er mich an meinem Arm packte und festhielt. Er packte meine Oberarme, während ich hektisch herum zappelte.

Zusammenhangslos stotterte ich ein paar Worte, bis ich gerüttelt wurde.

»Es reicht, was ist mir dir ?«

Meine Augen trafen auf seine, die mir im Moment ausdruckslos erschienen. »Da an der Tür. Der Mann.«

Meine Stimme war ein leises Flüstern, weil ich so langsam erschöpft von der Situation war.

Zeitgleich sahen wir beide nach hinten zur offen stehenden Tür, doch dort war niemand mehr.

»Da ist keiner. Ich glaub du hattest nicht genug Schlaf.«, spottete er.

»Und wie erklärst du dir das ?«, völlig überzeugt, zeigte ich auf die Wand, an der eigentlich die rote Schrift zu sehen sein sollte.

Doch stattdessen, war dort nur ein riesiger Fleck... Benzin.

Wann wurde die Schrift an der Wand mit Benzin entfernt ?

»Bist du eigentlich verrückt ? Du kannst nicht mit Benzin spielen ! Dein Verhalten ist so ziemlich das Letzte.«, wütend packte er mich an meinen Arm und Schliff mich, wie gestern mit sich.

Als wir aus dem Lager traten, atmete ich tief ein.

Wer um alles in der Welt, war das ? Und was hat es mit der Nachricht auf sich ? Benzin...

Man hatte versucht mich in der Lagerhalle anzuzünden.

Zumindest war es das einzig logische, was mir grade einfiel. Oder ich interpretiere mal wieder viel zu viel in die Situation hinein.

Ich wusste nicht mehr, ob meine Gedanken einfach nur Schwachsinn  waren, oder doch der Realität entsprachen.

Wer bitte sollte mich umbringen wollen ?

War es nur ein Streich von ihm, weil ich endlich verstehen sollte, was es bedeutete Angst zu haben ?

Wie am Tag zuvor, setzte ich mich auf den Beifahrer Sitz und sah aus dem Fenster zur Lagerhalle.

Erschöpft schloss ich die Augen und wartete endlich auf das Ende dieser absurden Geschichte.

Damals, vor drei Jahren, dachte ich schon, dass ich viel erlebt habe, weil meine Freundinnen und ich uns in London verfahren haben und nicht wussten, wo wir sind.

Aber jetzt, jetzt kann ich meinen späteren Kindern wirklich etwas erzählen, was sie nur in Filmen und Büchern erleben werden.

Falls ich bis dahin noch leben sollte.

Als der Motor abgeschaltet wurde, stiegen wir gemeinsam aus und liefen ins Haus.

Kaum zu glauben, dass ich das sage, aber ich war wirklich froh, hier zu sein. Weg vom Horror.

Ich wollte einfach ins Bad, eine Dusche nehmen, frische Sachen anziehen und schlafen gehen.

Lange schlafen - Auf einem Bett.

Ohne mich noch mal zu ihm zu drehen ging ich ins Badezimmer. Da ich keine Kraft hatte, mich auszuziehen, ging ich mit Klamotten in die offene Dusche.

Mit geschlossenen Augen genoss ich das warme Wasser, welches mir fast alle Sorgen nahm.

Wenigstens für einen kleinen Moment.

Ich setzte mich auf den Boden, zog die Knien an meine Brust, legte meine Arme um diese und stütze mein Kinn.

»Du bist dick und hast Pickel.«, kam es von einer Klassenkameradin.

Wir waren erst in der achten Klasse, trotzdem gab es dieses eine Mädchen, welches von allen herausstach.

Mit einem lächeln nahm ich es hin und setzte mich zurück an meinen Platz. Meine Haare bedeckten von den Seiten mein Gesicht und so machte ich die Aufgaben weiter.

Natürlich konnte ich den Lehrern sagen, dass ich ungerecht behandelt wurde, doch dann wäre ich nicht nur das dicke Pickel Gesicht, sonder auch eine Petze.

Und das wollte ich mir wirklich nicht antun.

~•~•~•~•~•~•~•~•~•~•~•~

- L

The last Game Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt