„Eine P99? Mehr hast du nicht auf Lager?" sagte er, während er die Waffe kritisch musterte, die er in der Hand hielt. Im nächsten Moment nahm er die Munition aus der Waffe und warf sie mit samt der Waffe zur Seite.
„Glaubst du echt, dass du damit durch kommst?"
Rodrigo grinste dreckig zu ihm rüber, Blut strömte über sein Gesicht, während er seine Frage stellte.„Du meinst wegen deiner Jungs, die rund um uns Wache stehen? Keine Sorge, die werden uns nicht stören."
Rodrigo schüttelte den Kopf, während er abschätzig grinste, kurz zu Boden sah und dann plötzlich auf Sascha losstürmte. Er holte gerade zu einem Schlag aus. Kurz bevor seine Faust Saschas Gesicht erreichte, hielt Sascha seinen Schlag ab und schlug dann so heftig zurück, dass Rodrigo rückwärts taumelte und sofort zu Boden ging. Sofort stellte sich Sascha neben ihn, setzte seinen Fuss auf seinen Kopf und pinnte ihn somit am Boden fest. Rodrigo versuchte sich zu wehren, scheiterte aber kläglich.
„Damian! Verdammt wo bleibst du, man?!" rief er Richtung Fahrerkabine. Die Antwort blieb aus.
„Wie gesagt, deine Jungs werden uns nicht stören. Hast du etwa geglaubt, ich sei alleine hier?"
Saschas Stimme war nach wie vor ruhig, sein Blick auf Rodrigos schmerzverzerrtes Gesicht gesenkt. Erst jetzt stellte ich fest, dass er eine Schussveste trug, die vorhin Rodrigos Schuss abgefangen haben musste.
Im nächsten Moment ging die Türe erneut auf.
Ich verstand die Welt nicht mehr, als ich Andrin eintreten sah. Er kam sofort zu mir hin und half mir auf die Beine. Dann legte er schützend seinen Arm um mich.
„Wenn du dich das nächste Mal mit jemandem anlegst, der ausserhalb deiner Liga spielt, dann versuch wenigstens ihm ein ehrenwerter Gegner zu sein."
Sascha sprach mit nach wie vor ruhiger Stimme zu Rodrigo, der noch immer unter ihm am Boden lag. Er begann zu grinsen.„Nein, diesmal nicht, Sascha. Meine Jungs zerreissen dich!"
Rodrigo stützte sich mit den Händen links und rechts von sich auf dem Boden ab und wollte sich hoch stossen, woraufhin Sascha den Druck auf seinen Kopf erhöhte. Rodrigos Gesicht verzerrte sich vor Schmerz.
"Da draussen steht ein Einsatztrupp von über 40 Mann. Deinen Versuch mich zerreissen zu lassen hätte ich zu gerne gesehen. Aber sowas, wie du hier veranstaltest... kann ich kaum ernst nehmen. Ich meine... Ich weiss doch, dass du mehr drauf hast, Rodrigo. Na los, zeig es mir! Ich lass zu gerne meine Hunde auf dich los!"
Sascha drehte seinen Kopf zu mir und Andrin.
„Wartet im Wagen" sagte er. Dann wandte er sich wieder zu Rodrigo. Ich beobachtete, wie er seine Waffe aus dem Holster nahm, lud und auf Rodrigo richtete.
„Das war die letzte dumme Entscheidung, die du je getroffen hast, Rodrigo."
Sofort stieg Panik in mir auf. Er hatte doch nicht wirklich vor Rodrigo zu erschiessen?!
„Sascha" hörte ich mich flüstern. Andrin wollte mich gerade Richtung Türe bewegen, als ich mich zur Wehr setzte.
„Sascha, bitte nicht!"
Wieder drehte er seinen Kopf und sah ernst zu mir rüber.
„Valeria, das ist nicht mehr deine Angelegenheit."
Da war keinerlei Emotion in seinem Blick, als er mit mir sprach.
„Bitte Sascha! Bitte tu es nicht!"
Ich wusste nicht wieso ich nicht wollte, dass Sascha ihn erschiesst. Diese Vorstellung verletzte mich ungeheuer.
"Tja, sieht wohl so aus als würde dein Plan nicht aufgehen, was Sascha?"
Grinsend sah Rodrigo zu ihm hoch.
„Ich sag dir, was wir jetzt tun werden, Sascha. Du verziehst dich wieder. Und Valeria tut genau das, wofür sie hier ist. Nicht wahr?"
Sein Blick schweifte zu mir rüber.
"Du bist meine kleine Schlampe."
Als Antwort darauf trat Sascha fest gegen Rodrigos Kopf, um ihn zum Schweigen zu bringen.
"Andrin, bring sie hier raus!"
Sascha sprach nun forscher, ohne den Blick von Rodrigo zu wenden.
"Sascha bitte!" hörte ich mich rufen, während Andrin mein Gesicht zu seiner Brust drehte, damit ich nicht mehr länger mit anschauen konnte, wie Sascha seine Waffe auf Rodrigo gerichtet hatte, der blutend mit schmerzverzerrtem Gesicht unter ihm lag. Dann brachte er mich raus. Wage bekam ich mit, dass das Wohnmobil umkreist war von unzähligen, bewaffneten Männern, welche ihre Waffen alle zum Wohnmobil gerichtet hatten.
Im Wagen angekommen legte Andrin eine Decke um mich. Mit einem Messer zerschnitt er mir das Halsband, strich mir eine Haarsträhne hinter's Ohr und legte dann wieder seinen Arm um mich.
"Verdammt, Valeria. Was hat der bloss mit dir angestellt? Ich hab Sascha noch nie so ausser sich erlebt, als er die Wohnung so verwüstet vorgefunden hat!"
Ich hörte Andrins Stimme zwar, schenkte seinen Worten aber keine Beachtung. Geistesabwesend, fast schon apathisch schaute ich in die Leere. Wird Sascha ihn tatsächlich umlegen? Erschiessen? Hier und jetzt? Ich sollte eigentlich erleichtert darüber sein, doch beim genaueren Gedanken daran... Wenn ich an Rodrigo dachte, an unsere Zeit, seine Augen, seine Aura... Es zerriss mir das Herz.
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Discipline and Desire
RomanceTeil 1 "Sarasin, ich habe nicht vor meine Forderung ein zweites Mal auszusprechen!" Er stand nun direkt vor mir und blickte erhobenen Hauptes streng auf mich nieder. "Sir, ich bin hier, um meine sportliche Leistung zu verbessern und nicht, um Ihren...
Kapitel 42
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