7 - Es wird nur interessanter

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Am Dienstag aß er mit Blaise zum Mittag und konnte sich sein triumphierendes Grinsen nicht verkneifen.
„Du sieht heute sehr selbstzufrieden aus.", kommentierte sein Freund sein Grinsen.
„Du solltest deinem Papi schon mal erklären, warum diese Münze bald mir gehört.", vielsagend grinste er weiter.

„Erzähl mir nicht, dass du überhaupt nur an sie heran gekommen bist!", Blaise war ganz klar geschockt. Aber Draco wäre es an seiner Stelle genauso gegangen.

„Mehr als das, mein Freund.", sagte er.
„Du lügst doch!", sagte Blaise erstaunt.
„Warum sollte ich dich anlügen?", fragte er immer noch grinsend.

„Ehrlich Draco ... selbst wenn du Granger durch irgendeinen betrunkenen Zufall in dein Bett gelotst hast ... sie wird sich niemals in dich verlieben. Niemals.", Blaise versuchte es mit Verdrängung, das war Draco klar gewesen.
Er würde genauso reagieren.

Aber Blaise wusste auch nicht was bei Granger abging - er wusste es ja selbst nicht wirklich.
Was er niemals laut zugeben würde war, dass es ihm sogar ziemlich gut gefiel.

Er mochte es, dass sie ihm irgendwie vertraute und seine Hilfe wollte. Er hatte das Gefühl, dass sie sich bei ihm sicher fühlte und das war eins der besten Gefühle die er jemals gehabt hatte.

Astoria war bei ihm weil sie musste. Weil es die Pflicht gebot und ihre Eltern so entschieden hatten. Aber wenn Granger zu ihm kam, dann nur weil sie seine Gesellschaft wollte.

Draco hatte einen Hauch davon gekostet, wie eine echte Beziehung mit Gefühlen schmecken konnte und er musste höllisch aufpassen kein Gourmet zu werden.
~

Die nächsten Tage verliefen ereignislos, weil Draco weder Astoria noch Granger zu Gesicht bekam. Beide Frauen hielten sich von ihm fern, so hatte er den Eindruck.

Er ging jeden Abend mit Sammy durch den Park, aber sie war nie da und er begann sich zu fragen ob es ihr gut ging. Oder ob sie wieder, von wem auch immer, verprügelt wurde.

Am Freitag Abend saß sie wieder dort und schien sogar auf ihn zu warten.
„Granger!", unauffällig suchte er nach Hämatomen oder anderen Anzeichen, dass es ihr nicht gut ging. Aber da waren keine.
„Hey.", ihre Wangen färbten sich rosa und er musste Grinsen.

Sie sahen sich einen Moment an und dann wandte sie den Blick wieder ab.
„Sieh mich nicht so an!", murmelte sie und schüttelte den Kopf.
„Ich schaue ganz normal.", lachte er leise und setzte sich neben sie.
„Tust du nicht!", sagte sie entschieden.
„Ich weiß nicht was du meinst!", lachte er weiter.

„Es war schön, Draco. Aber das geht nicht.", lächelte sie ihn traurig an.
„Ich habe nichts gesagt, Liebes.", er mochte es, dass sie seinen Vornamen benutzte.

Sie waren sich so nah gekommen, dass es nicht mehr komisch wirkte, wenn sie sich beim Vornamen nannten.
Obwohl er selbst lieber bei Kosenamen blieb.
>Es passte zur ihr.<, fand er.

„Dann kann ich wohl deine Gedanken lesen.", lachte sie und biss sich auf die Lippe. Etwas das ihn rasend machte, denn er wollte auf ihre weiche, zarte Lippe beißen.
Aber er versuchte sich zusammenzureißen.
„Sag mir was ich gerade denke!", er berührte sie nicht, sondern sah sie nur an.

„Warum bist du hier, wenn du mich nicht sehen wolltest?", fragte er, als sie nichts sagte.
„Ich wollte dich sehen. Aber ich werde nicht mitkommen.", lächelte sie.
„Ich hab nicht gefragt ob du mitkommst, Liebes.", er mochte es sie zu necken. Interessanterweise harmonierten sie perfekt miteinander.

„Weil ich verlobt bin oder wegen etwas anderem?", fragte er ernster.
„Von Beidem ein bisschen.", nickte sie.
„Du weißt, dass ich dir helfen kann, wenn du mich lässt?", er nahm behutsam ihr Gesicht in seine Hand.
„Kannst du nicht und musst du auch nicht. Du hast mir außerdem schon genug geholfen.", sie lächelte zaghaft.

„Du bist wirklich unverbesserlich, hat dir das schonmal jemand gesagt?", murrte er, als sie seine Hand von ihrem Gesicht nahm.
Sie hielt sie in ihrer Hand und strich abwesend mit dem Daumen über seinen Handrücken.

„Ich wollte dich nur nochmal sehen, bevor ... wir gehen weg und dann komme ich nicht mehr in den Park.", sagte sie irgendwann leise.

~ Hermione POV ~

„Wohin weg?", Hermione konnte hören, dass es ihn störte. Wenn sie ehrlich war, dann ging es ihr genauso.

Frank's Mutter war krank und er und Hermiones Mom hatten entschieden, dass sie zu ihr ziehen würden, um sie zu unterstützen.
Hermione wusste, dass es besser so war. Malfoy war bald ein verheirateter Mann und sie wollte keine Affäre sein.

Sie sagte sich immer wieder, dass es ein nettes kleines Abendteuer gewesen war.
Er hatte ihr in ihrer dunkelsten Stunde beigestanden und sie war dankbar dafür.

Vielleicht hatte sie ihn deshalb noch mal sehen wollen.
Vielleicht wollte sie innerlich, dass er sie aufhalten würde und seine Heiratspläne für sie über den Haufen schmiss.
Aber sie wusste, dass das nicht passieren würde.

„Zu meiner Großmutter.", sagte sie vage.
„Wohin, Granger?", seine Stimmung wurde immer düsterer.
„Es spielt doch keine Rolle, Draco.", er entzog ihr seine Hand und zwang sie ihn anzusehen. Seine Hand war trotz allem immer noch zärtlich und vorsichtig, auch wenn er offensichtlich aufgebracht war.

„Ich würde nicht fragen, wenn es keine Rolle spielt. Also sei so gut und sag es mir!", forderte er.
„Warum? Damit wir uns weiterhin sehen können? Dass ich deine Mätresse werde? Dass du mein Herz brechen kannst? Vergib mir, Draco. Aber das kann ich nicht.", sagte sie und sie konnte nicht verhindern, dass eine Träne über ihre Wange lief.

„Weil ich mich versichern will, dass es dir gut geht, du dummes Mädchen.", sagte er leise und wischte die Träne weg.
So saßen sie noch eine ganze Weile still nebeneinander und Hermione genoss seine warme Nähe.

„Versprichst du mir etwas?", fragte er irgendwann.
„Was?", fragte sie zurück.
„Du schickst mir eine Eule, wenn es wieder passieren sollte!", Hermione wusste nicht wo seine Sorge um sie herkam, aber sie freute sich darüber.
„Mache ich.", er sah die überkreuzten Finger hinter ihrem Rücken nicht und gab sich mit der Antwort zufrieden.

Hermione konnte und wollte ihn nicht weiter in ihr Leben reinziehen.
Er hatte ein eigenes Leben und sie war kein Teil davon.

Sie verabschiedete sich von ihm und ging ohne noch einmal zu ihm zurückzuschauen.
Sie erlaubte es sich nicht, denn wenn sie ihn dort gesehen hätte, dann wäre sie umgekehrt, dass wusste sie.
Es reichte, dass sie Sammy's Winseln hören musste.

Nachdem sie sich in ihr Zimmer geschlichen hatte, erlaubte sie es sich kurz zu weinen.
Sie wusste nicht mal genau warum sie weinte, aber sie hatte das dringend Bedürfnis dazu.

Sie würden am nächsten Morgen zu ihrer >Großmutter< ziehen.
Was bedeutete, dass Hermione am anderen Ende der Stadt wohnen würde.
Grandma Francine lebte in einem riesigen Herrenhaus, in einem teuren Reinblüterörtchen kurz außerhalb von London.

Hermione glaubte kaum, dass sie wirklich todkrank war. Denn diese Frau war genauso unverwüstlich wie die Queen.
Entweder wollte sie jemanden zu drangsalieren haben oder aber Frank hatte seine Finger im Spiel.

Vielleicht wollte er mehr Kontrolle ausüben und sie davon abhalten Nachts auf Wanderschaft zu gehen.
Denn er hatte es mitbekommen, dass sie meistens erst Nachts nach Hause kam.
Bisher hatte er sie nur noch nie auf frischer Tat ertappt.

„Na freust du dich schon.", grimmig lächelnd kam er am nächsten Morgen in ihr Zimmer. Sie war gerade dabei die wichtigsten Sachen in ihr Handgepäck zu packen.
„Natürlich.", sagte sie lächelnd.

„Das Haus ist riesig. Es gibt so viele Zimmer und Nischen ...", Hermione wusste genau was er damit andeuten wollte.
Seine Hand legte sich auf ihren Po während sie weiter Sachen einpackte.

„In dem Haus gibt es ein Spielzimmer, dass ich dir unbedingt zeigen muss.", brummte er lasziv und seine Hand knetete ihren Hintern.
„Und wenn du besonders artig oder besonders unartig warst, dann wirst du mich dorthin begleiten, verstanden?", flüsterte er an ihrem Ohr und seine Hand glitt an ihren Hals.

Sie nickte angestrengt.
„An diesen Hals gehört ein Halsband, meinst du nicht auch?", er küsste sie unter ihrem Ohr und Hermione musste die Luft anhalten, um nicht zu schreien.

Bruises and a betWo Geschichten leben. Entdecke jetzt