⁰𝟑𝟏 ー 𝐅𝐫𝐚𝐠𝐞𝐧 𝐔𝐞𝐛𝐞𝐫 𝐅𝐫𝐚𝐠𝐞𝐧

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»Ist es noch wegen der Kleinen?«

»Unter anderem, aber irgendwie ist es wegen allem zusammen«, du seufztest, ließt dich mit deinem Hinterkopf voraus auf seinem Schoß nieder.

»Warum unterscheiden wir Menschen eigentlich zwischen gut und böse? Können wir nicht einfach sagen, dass es beides nicht gibt und Schurken und Helden nicht existieren? Ich will nicht, aufgrund meiner Taten, mit anderen in eine Schublade gestopft werden und als Schurkin eingestuft werden, obwohl ich nie die Wahl hatte, jemand anderes zu sein«

»Seit wann bist du so tiefgründig?«, er klang amüsiert, schien gleichzeitig über deine Worte nachzudenken. »Ich denke, dass Menschen das Konzept von gut und böse brauchen, damit sie wissen, was sie tun und nicht tun sollten. Sie müssen wissen, was normal und was nicht normal ist, damit sie sich an die vorgegeben Gesetze und Regeln halten«, war seine Antwort und er begann das Tuch um deinen Kopf zu lösen, deine Haare grob trocken zu reiben.

»Ich habe nie die Möglichkeit gehabt, gut zu sein, andere schon. Das ist nicht fair, überhaupt nicht! Warum soll ich böse sein, wenn man es mir nicht anders beigebracht hat, Dabi?«

»Die Gesellschaft legt fest, wer böse und wer gut ist. Es ist ihnen egal, unter welchen Umständen du böse geworden bist. Aber mir ist das nicht egal«, er rieb das Tuch vorsichtig über das nasse Fell an deinen Öhrchen und für einen Moment, hörtest du lediglich, wie der Stoff laut über dein empfindliches Gehör rieb.

»Bin ich für dich böse?«

»Bin ich es denn für dich?«, kam als Gegenfrage von ihm und du schütteltest kräftig den Kopf, summtest dabei verneinend. »Liegt das aber nicht daran, dass wir in einander verliebt sind?«, hinterfragtest du und er zuckte mit seinen Schultern.

»Kann sein, muss aber nicht daran liegen. Ich kenne deine Geschichte, ich weiß, weshalb du so geworden bist. Die Gesellschaft weiß das nicht und es interessiert sie auch nicht«

»Ich will nicht böse sein und gut auch nicht. Ich will einfach nur... ich sein«, seine Finger durchkämmten deine Haare und du schmiegtest dich an seine Hand. »Dann sei so, wie du sein willst«, du sahst ihn verträumt an, dir fiel eine Strähne auf, die weiß schimmerte und wieder erinnertest du dich daran, dass du nichts über Dabi wusstest.

»Darf ich dir eine persönliche Frage stellen, ohne, dass du dich verletzt oder angegriffen fühlst? Ich will dir nicht wehtun und auch nicht deine Privatsphäre verletzen, ich möchte nur gerne mehr über dich wissen«

»Frag ruhig. Ich kann dir ja dann auch sagen, ob ich dir deine Frage beantworten will«

Du setztest dich für deine Frage auf, starrtest weiterhin die Strähne an, die ganz eindeutig weiß war. »Warum färbst du dir deine Haare?«, sprachst du zögerlich und verdutzt blinzelte er dich an. Er hatte vermutlich mit einer anderen Frage gerechnet, die nicht so... seltsam war, aber das war tatsächlich das einzige, was dich brennend interessierte.

Das einzige, wobei du gewollt warst, in seine Privatsphäre einzudringen und ihn mit deiner Neugierde zu belästigen.

»Ich- Wir kennen uns seit zwei Monaten, bald drei. Du hast mir deine Lebensgeschichte, dein schweres Kindheitstrauma und deine Ängst anvertraut. Ich hab dir deinen ersten Kuss, dein erstes Date und deine Jungfräulichkeit genommen und das einzige, was du über mich wissen willst, ist nur, warum ich meine Haare färbe?«

Okay, Punkt an ihn. Wenn man alles so zusammenfasste, war deine Frage echt schräg. Sehr schräg. So schräg, dass sie dir jetzt irgendwie dumm vorkam und du dich schämtest... Toll.

»Es tut mir leid, ich respektiere deine Privatsphäre einfach nur. I-Ich will dich nicht ausfragen und eventuell kränken, nur weil ich neugierig bin. Ich dachte mir, dass du mir etwas über dich selbst erzählst, wenn du dich bereit fühlst. Nur, weil ich dir blind vertraue, heißt das ja nicht, dass du mir auch vertraust!«

»Ich vertraue dir, Baby. Ich vertraue dir viel mehr, als du denkst«, er legte dir einen flüchtigen Kuss auf, schmiegte seine Nase an deine. Mit einem Kribbeln im Bauch, krabbeltest du auf seinen Schoß, küsstest seine Nase sanft.

»Du durchlöcherst mich jetzt so richtig mit Fragen, okay?«

»Verletze ich dich auch nicht damit?«

»Nein. Frag mich alles, was du wissen willst, mein Mäuschen«

Seine Hände kraulten deinen Kopf, gingen dann zu deinen Öhrchen über und fuck, wie schön warm seine Handflächen doch waren! Du fühltest dich sofort wieder beruhigt, konntest dich entspannt an ihn kuscheln, ohne dich länger gestresst zu fühlen.

»Also, wegen deinen Haaren...«

»Das ist wirklich deine wichtigste Frage?«

»Wärst du wütend, wenn ich Ja sagen würde?«

Er kicherte, küsste die Krone deines Kopfes, lehnte sich an der robusten Wand hinter euch an und zupfte die Decke zurecht.

»Überhaupt nicht. Ich färbe mir die Haare, damit mich niemand aus meiner Familie erkennt«

Neugierig sahst du zu ihm nach oben und er grinste wissend. »Frag schon«, kicherte er, drückte deinen Körper enger an seinen wundervoll warmen.

»Warum soll dich niemand aus deiner Familie erkennen?«

»Das ist zu-«, Dabi pausierte, schien nach dem passenden Wort zu suchen.

»kompliziert, um es dir zu erklären. Ich weiß gar nicht, wo ich da anfangen sollte«

Wie der schwarzhaarige Schurke es damals bei dir getan hatte, sahst du ihn mit einem verständnisvollen Blick an, grinstest ihn sanft an.

»Wir haben genügend Zeit, Dabi. Erzähl mir alles, was du mir erzählen willst!«

 Erzähl mir alles, was du mir erzählen willst!«

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published; 16.02.2022
last edited; 16.02.2022
word count; 1226

━━━━終わり━━━━

𝐃𝐚𝐛𝐢 𝐱 𝐅𝐞𝐦!𝐑𝐞𝐚𝐝𝐞𝐫 ♡ 𝗕𝘂𝘁𝘁𝗲𝗿𝗳𝗹𝗶𝗲𝘀Where stories live. Discover now