Von der anderen Seite hörte ich das Klackern von hohen Schuhen auf dem Fußboden, dann wurde die Tür aufgezogen und mir damit Zugang zum Schlafzimmer gewährt. Ich blickte auf und sah Angeline. Bevor ich auch nur über irgendetwas nachdenken konnte, ließ ich meine Augen über ihren göttergleichen Körper wandern. Sie trug dasselbe Kleid, das sie auch getragen hatte, als wir uns vor Jahren begegnet waren. Es war hellblau und schmiegte sich an jede ihrer Kurven. Der Ausschnitt war nicht tief, doch das Kleid saß eng genug, damit ihre Brüste mehr als nur ein bisschen betont wurden. Nicht zuletzt, weil auf ihrem Dekolltee eine silbere Kette mit einem einzigen blauen Saphir lag, dessen Ende genau zwischen der Falte ihrer Brüste mündete.

Ich schluckte und zwang mich dazu, meine Augen auf ihr bildhübsches Gesicht zu lenken. Sie trug passende Ohrringe zu ihrer Kette, die das Blau ihrer Augen betonten. Sie hob eine Augenbraue und sah mich ebenfalls für einen Moment an. Ich spürte ihre flüchtigen Blicke auf jedem Zentimeter meiner Haut, sodass selbst meine schwarze Krawatte unglaublich eng um meine Kehle wurde.

"Bist du fertig?", hörte ich mich fragen und sie atmete tief aus, dann nickte sie. Von der Kommode bückte sie sich noch nach ihrer Tasche, dabei reckte sich ihr perfekter Hinter mir entgegen. Ich merkte sofort, wie das Blut zwischen meine Beine floss und ich nach nur einem Blick auf ihr Hinterteil halbsteif wurde. Vor meinem inneren Augen verselbstständigten sich Bilder, die alle damit endeten, wie ich ihr das Kleid hochschob, sie an irgendeinem Möbelstück überbeugte und tief in sie eindrang, bis sie meinen Namen stöhnte. Verdammt.

Schnell wandte ich mich in die andere Richtung und lief bereits durch die Wohnung zur Eingangstür. Angeline folgte mir stumm, schmiss sich dabei eine einfache leichte Jacke um die Schultern und hing ihre Tasche auf ihren Unterarm. Zusammen fuhren wir den Aufzug hinunter und stiegen in den vorgefahrenen Wagen ein, der bereits auf uns wartete. Die ganze Zeit über redeten wir nicht, auch weil ich nicht wusste, was ich zu ihr sagen sollte. Immer wenn ich zu ihr rüberblickte, tauchten nur andere ziemlich unangemessene Bilder in meinem Kopf auf, die mich mit Angeline immer nackt und festumschlungen zeigten. Keine Ahnung, was mit meinen Gedanken los war, doch es ging mir tierisch auf die Nerven.

Ich wagte einen neuen Versuch und bemerkte dabei, wie unkontrolliert ihr Knie auf und abhüpfte. "Du bist nervös", murmelte ich. Angeline war nie, niemals, nervös. Sie war vielleicht etwas unruhig, aber nicht aufgeregt. Selbst wenn der Präsident höchst persönlich vor ihr stehen würde, wäre sie die Ruhe selbst.

Ihr Kopf schoss von ihrem wippenden Knie zu mir. "Natürlich bin ich nervös", erwiderte sie mit angespannter Stimme. "Du bist der allererste Mann, den ich meiner Familie vorstelle, und auch wenn diese Beziehung nicht echt ist, fühlt es sich in genau solchen Momenten so an. Es gibt einen Grund, warum ich nie einen Mann mit nach Hause gebracht hatte, und zwar der, dass meine Familie über mich urteilt. Wenn wir sie also nicht überzeugen können, dass wir ein glückliches Paar sind, dann ..." Sie verbarg ihr Gesicht in ihren Händen und seufzte auf.

"Und?"

Ihre Augen blickten zu mir mit hochgezogenen Augenbrauen. "Und?", wiederholte sie ungläubig. "Wenn wir sie nicht überzeugen, dann überzeugen wir den Rest der Welt auch nicht."

"Angeline", murmelte ich und sah sie bei der Erwähnung ihres Namens leicht zusammenzucken. "Wir beide haben bereits die Herzen von Amerika gewonnen, deine Familie werden wir auch von uns überzeugen können. Kein Grund, sich deswegen unter Panik zu setzen."

Sie schnaubte. "Das sagt sich so einfach. Würdest du meine Familie kennen, wüsstest du meine Bedenken zu verstehen."

Ich stieß mit meinem rechten Bein gegen ihres, weshalb sie erneut zu mir aufschaute. "Ich verstehe dich", versicherte ich ihr eindringlich. "Aber wir sind ein Team, ein gutes noch dazu. Wenn wir sie nicht von einer Beziehung überzeugen können, wer dann?"

The Warren-Games | (Broken Billionaires, #2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt