"SANDRO!" ich will auf ihn zu rennen, doch der Arm meines Vaters schlingt sich hart um meine Hüfte und ich kreische erstickend auf, während Sandros schmerzerfülltes stöhnen ertönt. Tränen verlassen meine Augen und ich wünschte ich könnte meinen Vater töten. Ich. Hasse. Ihn. So sehr. Ich habe noch nie jemanden so sehr wie ihn gehasst. Er ist ein Monster. Die Wut überrumpelt mich so hart wie noch nie. Wild schlage ich auf seinen Arm ein und wirble hart umher.

"LASS MICH LOS DU MONSTER!" kreische ich und spüre wie mein Herz immer schneller schlägt. Es springt mir gleich aus der Brust. Sandro versucht sich immer wieder aufzurappeln, doch das Blut wird immer mehr und seine Zeit läuft davon, bis es bewusstlos wird.

ICH. MUSS. ETWAS. TUN. Ich darf ihn nicht verbluten lassen, selbst wenn es bedeutet meinen Vater dafür zu töten. Mit voller Wucht kracht mein Kopf nach hinten und ich verpasse meinem Vater eine Kopfnuss. Er stöhnt auf und stolpert einige Schritte hinter. Sein Griff löst sich endlich von mir und er lässt seine Waffe fallen. Panisch stolpere ich, wegen seinem harten Griff, auf meinen Hintern und krabble atemlos auf die Waffe zu. Mein Vater bemerkt es und macht es mir nach. Ich schaffe es schneller und umfange die kalte Pistole. Sobald ich auf ihn ziele, hält er abrupt inne. Ich keuche auf, als er mir immer näher kommt. Ich traue mich nicht. Ich...Ich kann es nicht tun.

"Du wirst uns nie in Ruhe lassen oder?" stelle ich mit brechender Stimme fest. Er wird Sandro niemals in Ruhe lassen. Er hat Mr. Salvatore getötet - zumindest hatte er etwas damit zutun. Er hat Sandros Mutter getötet. Er hat unschuldige Menschen getötet nur wegen Macht und Geld. Er wird die Salvatores nie in Ruhe lassen und nun auch mich nicht. Er wird erst aufhören, wenn sie alle tot sind.

"Luciana...gib deinem Vater die Waffe und lass es mich zu Ende bringen." ertönt seine überhebliche Stimme und ich erhebe meine Augenbraun. Sprachlos sehe ich zu dem Monster vor mir. Wie kann er nur soetwas sagen? Wie kann sein Blut durch mich fließen? Wie...

Er packt mein Handgelenkt und versucht mir die Waffe wegzunehmen, doch ich lasse sie nicht los. Wenn ich sie los lasse, dann verliere ich Sandro. Ich muss sie fest halten und das mit meinem Leben. Ich kreische auf, als er in mein Haar greift und hart daran zieht. Unsere Habdgelenke bewegen sich in alle Richtungen und seine Griff wird immer stärker. Ich. Darf. Nicht. Loslassen. Es geht alles so schnell, das ich garnicht bemerkt habe, wann ich abgedrückt habe.

Erst als sein lebloser Körper auf den Boden kracht.

Ich kneife meine Augen zusammen.

Ich kann es nicht sehen.

Ich darf ihn nicht ansehen.

Nein.

Das kann niemals passiert sein.

Das darf nicht passiert sein.

Der Schuss hallt immer noch durch meine Ohren und erst als ich Sandro aufkeuchen höre, öffne ich meine nassen Augen und gelange wieder in die Realität. Ich habe Vito Marquez direkt ins Herz geschossen. Sein Blut strömt in meine Richtung. In die Richtung seiner Tochter.

"Luciana..." keucht Sandro schmerzerfüllt und mit wenigen Schritten bin ich bei ihm. Ich falle auf meine Knie und werde direkt von seinem Blut umhüllt. So viel Blut. So will Dunkelheit. So viel Schmerz. So viel Schwärze. Ich werde Blind. Sobald seine blutige Hand sich sanft auf meine Wange legt, breche ich zusammen. Ich breche in tausend Teile. Wie ein Glas das gerade auf dem Boden geworfen wurde. Ich kann nicht mehr.

"Sandro?" Frage ich ihn panisch, während immer mehr Tränen meinen Augen verlassen. Ich weiß das er den Schuss in sein Bein überleben wird. Meine Tränen sind nicht wegen ihm, sondern wegen mir. Wegen meiner Tat. Wegen meiner Sünde.

"Luciana...atme...atme." befiehlt er mir schwach, obwohl er selber sich kaum aufrecht erhalten kann. Ich kann gerade nichts mehr. Sogar das atmen fällt mir schwer. Nichts gelang in meinen Kopf. Kein Sauerstoff und vor allem keine Worte. Alles um mich herum wird so drängend und eng.

"Ich hab ihn erschossen." sage ich leise und sehe Sandro dabei tief in die Augen. Es ist so still, das ich sogar das Blut fließen höre. Ich hab ihn wirklich erschossen. Die Worte sacken in meinen Kopf und ich glaube ich werde nie mehr Normal sein. Ich werde nie mehr Gut sein. Ich werde nie mehr ein Herz sein. Ich bin kein gutes Mädchen mehr.

Das war die Nacht in der ich zur Möderin wurde. In dieser Nacht klebte Vito Marquez Blut an meinen Händen. Das machte mich wirklich zu einer Marquez. Ich hab einen Vater von vier Söhnen erschossen. Einen Ehemann. Ich habe meinen eigenen Vater erschossen. Das machte mich hässlich. Wirklich hässlich. Das befleckte mein reines Herz. Es schnitten sich schwarze Flecken darauf, mit einem scharfen Messer was mein Herz zum bluten brachte. Es war kein reines Blut, sonder schwarz. Schwarz sowie die endlose Dunkelheit. Sie umhüllt mich und riss mich in den tiefen Abgrund. In mir erlischte jegliches Licht und alles Gute. Es starb.

Ich wurde zu einem hässliche Menschen. Ich wurde zu denen die ich verabscheute. Alles was ich nie werden wollte. Dieses Leben hier machte mich zu Jemanden den ich hasse. Ich hasste mich selbst dafür. So sehr das ich mich nichtmal mehr in den Spiegel anschauen konnte. Mein Selbsthass frisst sich durch mein Blut und direkt in meinen Kopf. Ich hasste mich wirklich so sehr dafür. Man kann es nichtmal in Worte fassen. So lange habe ich meine Augen davor verschlossen, doch das hat sie mir gerade geöffnet.

Umso mehr ich weinte umso mehr verstand ich. Ich verstand plötzlich die Ähnlichkeiten von mir zu meinem Vater. Ich verstand das seine Dunkelheit schon immer ein Teil von mir war. Ich war nie gut. Ich verstand wieso ich immer zu meinem - nicht - leiblichen Vater zurück kam, obwohl er mich oft geschlagen oder beleidigt hat. Ich verstand wieso ich Sandro liebte, obwohl er mir eine Waffe an den Hals gehalten hat. Es machte alles plötzlich Sinn. Ich begehrte den Schmerz. Ich begehre die Verachtung und den Hass. Ich wusste nicht das ich mich schon so sehr hier verloren hatte. Hier in der Dunkelheit. Hier in der Hölle. Ich bin kaputt schon immer kaputt gewesen, schon immer unvollständig gewesen. Das hier war bloß der knackende Punkt.

Ich dachte, mein Leben würde im Licht stattfinden, aber ich wurde in der Dunkelheit geboren. Ich dachte, ich wüsste, wer ich bin aber ich wurde belogen. Ich dachte, meine Welt sei frei von Sünde, aber meine Welt ist die Sünde. Und nichts von dem, was ich glaubte, zu sein, ist echt. 

Ich muss weg von hier, denn ich kann nicht wachsen ohne Sonne. Ich kann nicht atmen ohne Sauerstoff, sowie ich nicht heilen kann ohne Wärme.






















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Ab
Jetzt
Wird
Das
Buch
Brennen
!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Was haltet ihr davon?
Es werden alle grenzen gesprengt und es wird noch mehr eskalieren als ihr denkt....
Oh ma gad ich bin so aufgeregt
Bitte lasst Feedback daaa

Love youuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu

Good Rosita Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt