Ich erwischte mich beim Lächeln. "Jemand, den ich kennengelernt habe. Und nein, ist ihr Job, sie ist Bestatterin. "

Hamudi zog die Brauen hoch. "Okay. Und wegen ihr sitzen wir jetzt hier?"

"Kein Kommentar.", schmunzelte ich und tippte auf das Mikrofon auf meinem Display.

"Klingt, als hättest du einen entspannten Morgen gehabt." Ich lachte leise. War mit Sicherheit alles andere als das gewesen.
"Bin im Studio und hab noch ein paar Sachen auf dem Zettel bis heute Abend.  Da mach ich dann gar nichts außer entspannen. Dann hoff ich, dass du nicht ewig im Stau stehst.",  schickte ich ihr zurück und wandte mich wieder Hamudi und der Musik zu um mich für eine Weile auf meine Arbeit zu konzentrieren.

"Entspannung hätte ich auch gern." , hatte sie mir geantwortet, als ich ein paar Stunden später wieder aufs I Phobe sah. Es war später Nachmittag, für April relativ warm in Berlin und der Himmel blau. Ich stieg in meinen Ferrari, ignorierte meine anderen Chats.

"Guapa, sag wann und ich geb dir Entspannung. "

Der Motor meines Wagens brummte auf als ich Abfuhr und ich grinste in mich hinein. Wäre nicht das erste Mal, dass unser Gespräch eine entspannte Wendung nahm. Sie war sexy, schön und ein bisschen verdorben. Der Gedanke an sie, an unsere Nächte jagte fast augenblicklich Lust durch meinen Körper.

Ihre Nachricht blickte auf dem Display des Ferrari auf, ich nahm mein I Phone, ordente mich zum Linksabbiegen ein, hielt an.

"Piçko, die war noch gelb!", fluchte ich auf meinen Vordermann ehe ich die Sprachnachrichte abspielte.

"Bietest du mir gerade an, meinen Haushalt zu schmeißen, damit ich mich in Ruhe in die Badewanne legen kann?" Sie lachte leise.

"Biete dir an, dich zu ficken, bis du vergisst, dass du einen Haushalt hast. Danach können wir uns zusammen in die Badewanne legen.", antwortete ich ihr rau.

"Rapha...die Vorstellung ist schön, aber du bist 400 Kilometer weg. "

Ich atmete durch. Diese Frau war so realistisch, dass sie sich nicht mal von ihrer Fantasie mal einen Streich spielen ließ.

Ich rief sie an, die Ampel vor mir wurde wieder grün und ich konnte weiter fahren.

"He, Guapo.", hörte ich ihre sanfte Stimme als sie direkt nach dem zweiten Klingeln dran ging.

"Ich ertragen das nicht mehr Lizzy.", entfuhr es mir. "Dich nur über dieses scheiß Telefon zu hören und zu sehen."

"Willkommen in dem, was ich prophezeit habe. ", antwortete sie ein wenig düster und ich hörte, wie Lio im Hintergrund lautstark ein Laternenlied zum Besten gab. Süß war er.

"Wann bist du allein?", fragte ich sie. Es war nicht so, dass Lio mich gestört hätte,  im Gegenteil. Doch Lizzy beschlossen, dass sie ihn aus unserer Geschichte raushalten wollte. Er sollte keine Männer ein und ausgehen sehen, die er nicht kannte und auch mit keinem eine Beziehung aufbauen, der ihn wieder verlassen könnte.

Ich respektiere und verstand ihren Wunsch, dass ich Lio nicht treffen würde, sollte ich sie besuchen.

Das machte es noch schwerer, etwas zu klären. Wir sprachen viel darüber aber Lizzy konnte den Kontakt genauso wenig einfrieren, wie ich.

"Ehrlich gesagt bin ich spontan dieses Wochenende allein. Chris und Linda holen Lio gleich ab, sie wollen morgen ziemlich früh mit ihm einen Ausflug machen."

"Heute ?"

"Hmhm. Wie gesagt, total spontan hat Chris angerufen ob das geht. Sorry, hätte ich das früher gewusst..."

Ich Weiß Du Kommst / RAF Camora Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt