Das Geheimnis wird gelüftet

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Am Abend ging die Diskussion weiter. Jetzt war auch Anika da und bekam die gleiche Ansage wie ich. Diesmal jedoch stellte sich unser Vater ebenfalls auf die Seite unserer Mutter.

„Damit ihr zu dem Termin auch hingeht, werde ich euch hinfahren und mit zum Arzt kommen. Außerdem will ich von dem Arzt selbst hören das ihr Windeln benötigt", erklärte uns unsere Mutter.

„Mach doch, was du willst! Zum Arzt in das Sprechzimmer, wirst du nicht mitkommen. Das können und werden wir als noch Minderjährige verhindern", sagte Anika zu unseren Eltern.

Für uns war jetzt das gemeinsame Abendessen beendet und wir gingen auf unsere Zimmer und reagierten nicht auf die Rufe unserer Eltern.

Anika rief sofort Adrian an und fragte, was wir machen könnten. Er wollte den Namen des Urologen wissen, welchen Anika ihn sagen konnte. Adrian sagte zu, dass er sich um die Angelegenheit kümmern würde. Wir sollten keine Angst vor dem Arztbesuch haben, da er diese Ärztin persönlich kennen würde. Jetzt waren wir erst einmal beruhigt und wechselten uns gegenseitig die Windeln, was uns Spaß machte. Da ich dabei laut lachte, versuchte meine Mutter in Anikas Zimmer zu kommen, was aber nicht ging. Anika hatte ihr Zimmer abgeschlossen. Unsere Mutter verlangte das wir sofort die Tür öffneten, was wir ablehnten, da wir keine Lust auf weitere Gespräche hatten. Auch unser Vater versuchte es, aber er hatte ebenso keinen Erfolg. Von seiner Drohung die Tür gewaltsam zu öffnen, ließen wir uns nicht einschüchtern und reagierten trotzdem nicht. Nach etwa einer Stunde gaben unsere Eltern auf.

Ich verzichtete heute darauf in mein Zimmer zu gehen und in meinem Bett zu schlafen. Gemeinsam legten wir uns in Anikas Bett und kuschelten uns aneinander.

Dienstagmorgen standen wir auf, duschten uns und legten uns frische Windeln an. Angezogen gingen wir gemeinsam in die Küche, wo wir bereits erwartet wurden. Unsere Eltern saßen bereits am Frühstückstisch und kaum saßen wir, wollten diese die Diskussion vom Abend vorher fortsetzen. Darauf hatten wir beide keine Lust und reagierten nicht auf ihre Fragen und Anweisungen.

Nachdem wir unsere Brote für die Schule fertig und uns ebenfalls eine Flasche Wasser eingepackt hatten, standen wir wortlos auf und machten uns auf den Weg zur Schule.

Heute hatten wir einen langen Tag. Unser Unterricht ging bis um 17:00 Uhr. Wir hatten also genügend Zeit, um uns Gedanken über den morgigen Tag zu machen. Natürlich mussten wir uns auch am Unterricht beteiligen, aber das war nicht besonders schwer. Bei Fächern wie Kunst, Musik, Sport, Ethik, Informatik und Politik/Wirtschaft war das nicht sehr schwer. Froh waren wir aber als der Unterricht für heute beendet war. Gemeinsam machte ich mich mit Anika auf dem Heimweg. Unterwegs gingen wir noch zum Edeka und holten uns unser Abendbrot. Am dortigen Imbiss aßen wir Currywurst mit Pommes rot/weiß.

Zu Hause warteten schon wieder unsere Eltern auf uns, aber außer „Wir sind wieder zurück" sagten wir nichts weiter und gingen sofort auf mein Zimmer. Kurze Zeit später kam unsere Mutter und fragte: „Wollt ihr nicht mit uns essen? Ihr müsstet doch nach dem langen Tag Hunger haben. Das Essen ist fertig."

„Nein, wir haben bereits gegessen und auf ein gemeinsames Essen mit euch haben wir keine Lust. Wann ist morgen der Termin beim Arzt, damit wir rechtzeitig fertig sind", antwortete Anika.

„Um 10:30 Uhr müssen wir dort sein. Also fahren wir um 09:00 Uhr hier los. Wollt ihr nicht doch herunterkommen und mit uns essen", antwortete unsere Mutter.

„Wir haben bereits gesagt, dass wir keinen Hunger haben. Auf eine weitere Windeldiskussion haben wir ebenfalls keine Lust. Wir denken das der erzwungene Arztbesuch genügend antworten geben wird. Nun lass uns in Ruhe, wir haben noch für die Schule zu arbeiten und mache die Tür von außen zu", antwortete ich ihr, worauf sie mein Zimmer verließ und die Tür laut zuwarf.

Die Lust auf WindelnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt