'Es war wie ein wunderschöner Traum'

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Am Anfang der Stunde gielt Snape uns einen Vortrag darüber, wie schwierig die ZAGs sein würden und dass nur die besten in seinen Kurs weiterkommen könnten. Und dann sollten wir den Trunk des Friedens brauen. Er war schwierig, doch Hermine und ich brauten zusammen und als Snape an unserem Kessel vorbeiging, hatte er nichts zu sagen, was hieß, dass er nichs auszusetzten hatte. Bei Harry und Ron allerdings blieb er stehen und machte ihren Trank runter. Das Mittagessen war wirklich nervenauftreibend. Ron und Hermine disskutierten eine Ewigkeit über Snape und Dumbledore und Harry war genervt von dem Streit, dass er beide anfuhr und schon mal zu Wahrsagen hoch ging. "Er sagt wir nerven, dabei lässt er ja immer seine Wut an uns beiden aus. Als wenn wir was dafür könnten, dass Snape ihn herumschickaniert oder Seamus ihm nicht glaubt", saget Hermine. Ron schwieg währenddessen. "Ich glaub, es ist momentan einfach ein bisschen viel für ihn. Er meint das nicht böse, aber in letzter Zeit kriegt ihr euch wirklich andauernd in die Haare", sagte ich schließich. "Sagt die Richtige. Wer hat sich denn vorhin noch mit Ron über Quidditch gestritten?", hakte meine beste Freundin nach. "Das war kein Streiten, eher eine Disskussion. Kommst du, Ron? Wahrsagen beginnt gleich", meinte ich und stand auf. Der Rothaarige nahm sich noch ein Brötchen auf die Hand, das er auf dem Weg in den Nordturm aß, und folgte mir dann. Als wir durch die Falltür kletterten, saß harry bereits an unserem Stammplatz. Wir setzten uns dazu. Der Unterricht war ziemlich öde. Wir sollten versuchen, uns an unsere letzten träume zu erinnern und sie dann in unserem Buch nachschlagen und gegenseitig deuten. "Und was hast du so geträumt, Emily?", frage Ron lustlos. "Daran kann ich mcih nicht mehr erinnern", sagte ich. Das war gelogen. Ich träumte immer wieder von Cedric, wie er da lag, mit leeren Augen. "Ach komm schon, irgendwas muss doch hängen geblieben sein", drängte Ron weiter. Doch ich schüttelte nur den Kopf. daraufhin stöhnte der Weasley auf. "Wisst ihr, wie scheiße das ist? Ich erzähle euch von meinen peinlichen Träumen und ihr erzählt  nichts? Ihr müsst euch nicht schämen, schlimmer als meine Marshmallow-Träume können sie ja nicht sein, also sagt schon!" Man merkte, wie Ron etwas wütend wurde. "Nein, ich möchte es nicht erzählen", sagte ich. "Denkst du, du kannst mir nicht vertrauen oder was? Ich sag euch echt alles, ich rede sogar mit euch darüber, wenn ich Durchfall hab oder so, aber einen Traum kannst mir nicht erzählen? Bin ich nicht vertrauenswürdig? Ich bin enttäuscht von dir!", sagte Ron direkt, stand auf und fegte sein Buch vom Tisch. Einige wandten uns ihre Blicke zu, doch dann konzentrierten sie sich wieder auf ihre egenen Sachen. "Nein, Ron. Natürlich vertraue ich dir, aber es gibt Sachen, die ich nicht mit dir bereden möchte, weil ich weiß, dass du es nicht verstehst. Dass du MICH nicht verstehst. Du würdest einen Witz draus machen und lachen, aber manche Sachen sind nicht zum Lachen!", fauchte ich und stand ebenfalls auf. Er blickte mich zornig an. "Du denkst also, ich kann nicht ernst sein?! Du denkst, ich kann mich nicht in dich hineinversetzen?!", fauchte er zurück und nun hatten wir wirklich alle Aufmerksamkeit. "Setzt euch bitte", akm es von der rauchigen Stimme Trelawneys, doch da hatte ich schon meine Sachen genommen und war aus dem raum gestürzt. "Emily!", hörte ich noch Harrys Stimme, doch ich inorierte es und lief einfach irgendwo hin, bis ich im siebten Stock halt machte. Am liebsten würde ich jetzt mit Hermine sprechen, ihr von allem erzählen, doch sie würde wahrscheinlcih erst mal ausflippen, dass ich aus dem Unterricht gerannt war. Oder doch nicht, sie hatte das vor zwei Jahren ja auch in Wahrsagen getan. Ich ging zu dem großen Wasserspeier und nannte das passwort für das Büro des Schulleiters. An dem Ende der Treppe klopfte ich diesmal nicht, sondern betrat das Zimmer einfach. Doch niemand war hier. Also ging ich schob ich den Vorhang beiseite und kam in den Flur, der zu den privaten räumes meines großvaters führte. "Großvater?", fragte ich. Niemand antwortete. Als ich wieder rausgehen wollte, blieb mein Blick neben mir an einem langen Holzbrett mit Nägeln hängen, an dem mindestens 20 Schlüssel hingen. Ich sah sie mir genauer an. Ein alter, verrosteter mit braunem Schlüsselbund hing ganz rechts. Über dem Schlüssel standen die Worte: Hagrids Hütte. Albus hatte alle seine Schlüssel sorgfältig beschriftet. Ich las sie alle, und mein Blick blieb wieder an etwas hängen: Ein silberner Schlüssel mit einem roten Schlüsselanhänger, auf dem ein Phönix abgebildet war. Darüber standen die Worte: Lucy Black, Fliederweg 7B, Hogsmeade. Ich erstarrte. Meine Mutter hatte ein Haus oder eine Wohnung in Hogsmeade gehabt? "Na wen haben wir denn da?", ertönte plötzlich eine Stimme hinter mir. Ich erschrack und drehte mich um. Albus hatte den Vorhang zur Seite gezogen und stand nun vor mir. "Wie ich sehe, hast du meine Schlüsselsammlung gefunden", stellte er fest. Ich nickte unsicher, ob ich jetzt bestraft werden würde, immerhin war ich einfach in seine privaten Räume gegangen und war noch dazu gerade dabei, Unterricht zu schwänzen. "Ja... Großvater? Hat meine Mum mal in Hogsmeade gewohnt?", wollte ich wissen. Albus geleitete mich zu den beiden roten Ohrensesseln und wir setzten uns. "In der Tat. Den Schlüssel hab ich damals von deinem Dad bekommen, Lucy wusste nichts davon. Die beiden haben dort eine Zeit nach ihrem Schulabschluss gelebt. Sie waren gerade dabei, sich ein Haus zu suchen, als... nun ja, als Lucy starb. Ich war seit ihrem Tod nicht mehr da, aber die Wohnung müsste noch genau wie vorher sein. Selbst als Sirius in Askaban war, hat er dem Vermieter noch das Geld gezahlt...", erzählte der Schulleiter. "Aber nun sag doch, warum du hier bist. Bist du im Unterricht bei Professor Snape eingeschlafen und er hat dich für eine Strafe hergeschickt?", fragte er. Ich schüttelte meinen Kopf. "Nein, wir hatten Wahrsagen. Und da hab ich mich mit Ron gestritten und bin rausgerannt. Jetzt komme ich mir totel dämlich vor, ich hätte ihm einfach von meinen Träumen erzählen können. Er ist schließlich mein Freund", sah ich ein. "Magst du mir erzählen, wo von du träumst?", fragte mein Großvater. Ich überlegte kurz. Jeden Gedanken an diese Träume wollte ich vermeiden. "Ich träume von Cedric und seinem Tod. Immer wieder", sagte ich. Es war nicht gelogen, es war nur nicht die ganze Wahrheit. Wir schwiegen eine Weile. "Ich werde dir eine Entschuldigung für den Unterricht schreiben, aber zur nächsten Stunde gehst du, okay?", sagte Albus, ging zu seinem Schreibtisch und drückte mir eine Entschuldigung in die Hand. "Bis dann", sagte ich und verließ den Raum. Die Stunde musste gerade vorbei sein, denn als ich durch die Falltür in den Nordturm kam, packten alle ihre Sachen zusammen. Ich ging zu Professor Trelawney und gab ihr die Entschuldigung, dann folgte ich Neville aus dem Raum. "Alles gut bei dir?", fragte er. Ich nickte. "Hat sich so angehört, als hättest du dich mit Ron gestritten, aber du musst nicht darüber reden, ich versteh das. Hausaufgabe ist es übrigens, für den nächsten Monat ein traumtagebuch zu schreiben", erklärte der Braunhaarige. "Emily, Emily!" Ron packte mein Handgelenk und zog mich zurück. Er wartete, bis die anderen alle weiter gegangen waren, dann sagte er: "Tut mir leid. Ich wollte nicht, dass das so ausgeht, ich war nur ein bisschen sauer und hab übertrieben" Ich holte kurz Luft. "Ist schon okay, ich sollte mich entschuldigen. Es gibt keine größere Enttäuschung, als seinen eigenen Freunden nicht zu vertrauen. Glaub mir, ron, es tut mir leid. Ich würde dir mein Leben anvertrauen", meinte ich. Der Rothaarige schien erleichtert über meine Worte und zog mich in eine kurze Umarmung. "Gehen wir raus?", fraget harry, der nachgekommen war, Ron und ich nickten einstimmig und so begaben wir uns für die Pause in den Innenhof und setzten uns auf eine Bank, die unterdacht stand. Schweigend lauschten wir dem prasselndem Regen, bis ich die Stille brach. "Ich träume von Cedric, ziemlch oft" Ron sah mich etwas erstaunt an, Harry schaute mitfühlend. "Oh, Emily, das hätt ich mir denken können! Was bin ich nur für ein Idiot, dich wegen deiner träume anzumeckern!", sagte er. "Schon gut, Ron. Es ist immer derselbe Traum. Cedric hat mir vor Beginn der dritten Aufgabe gesagt, dass er mich liebt und ich konnte nichts erwidern", erklärte ich. Nun schien Ron sich wirklich schuldig zu fühlen. "Und das ist meine Schuld, es tut mir so leid, Emily! Ich kann mich erinnern, ich hab dich von ihm weggezogen! Ich war so dumm!", klagte er. Ich schüttelte den Kopf. "Ich bin dir dankbar dafür, wirklich. Ich denke, wenn du nicht gekommen wärst, wäre die Situation nur noch unangenehmen geworden", gab ich zu. "Hättest du denn etwas erwidert?", fragte Ron nun vorsichtig. Ich überlegte kurz. "Ich denke nicht, nein. Es ging mir einfach zu schnell und es kam alles auf einmal. Jetzt, im Nachhinein, kommt mir alles so unwirklich vor. Als wäre das alles ein wunderschöner Traum gewesen, aber nicht echt. Es war so perfekt mit ihm, dass ich mir nicht mehr sicher bin, ob es echt war. Vielleicht war es alles nur ein traum, in dem ich mich verloren hatte und nicht wieder heraus kam. Die ganze beziehung kommt mir jetzt so unreal vor. Als hätte ich die ganze Zeit in einer nicht realen Welt gefangen war und erst, als es vorbei war, wieder aufgewacht bin. Es hat sich perfekt angefühlt, zu perfekt. Und ich hab mir die Schuld a nseinem tod gegeben, denn ich hab ihn enttäuscht. Ich hab nichts erwidert, und so ist er mit schlechten gedanken von mir gegangen, ohne, dass ich es wieder gut gemacht habe", sagte ich und spürte die einzelne träne meine rote Wange herunter laufen. "Du bist nicht Schuld an seinem Tod", sagte Ron und legte einen Arm um meine Schulter. Er wusste selbst, dass er nicht gut trösten konnte, doch es war süß und lieb von ihm, dass er es versuchte. "Er hat mit mir geredet", sagte Harry aufeinmal. "Cedric. Als ich gegen Voldemort gekämpft habe, da ist sein Geist vor mir aufgetaucht. Er hat mich gebeten, seine Leiche mit zurück zu seinen Eltern zu nehmen. Und er hat gesagt, ich soll dir sagen, dass er dich liebt", meinte der Schwarzhaarige. "Ehrlich? Aber - aber warum hast du es mir nicht gesagt?", fragte ich nun und wischte mir meine Träne weg. "Ich wollte dich nicht an seinen Tod erinnern. Ich dachte, du würdest das wissen und wolltest nicht über ihn reden", antwortete Harry. "Wo ist Hermine eigentlich?", fraget ich nach einer Weile Stille. Die Jungs zuckten nur mit den Schultern.


Emily Lily Black und die Wahrheit ihres SchicksalsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt