Jane spähte aus dem Fenster. „Dort drüben ist ein Wok to Walk, lass uns da was essen."

Kate erklärte sich sofort bereit. Die beiden Detectives stiegen aus und machten sich auf den Weg zum Wok to Walk. Die Schlange war zum Glück nicht so lang, aber hinter ihnen stand ein Mann mit seinen Kumpels, jeder hatte ein Bier in der Hand und eine Yankees-Cap auf. Hooligans. Über irgendetwas oder besser gesagt jemanden lästerten sie. Immer wieder konnte man das Wort ‚Dyke' heraushören. Kate bemerkte, wie Jane, die vorhin noch relativ relaxt war, von Minute zu Minute angespannter zu werden schien. Zwar war das bestellte Essen schnell da, aber die Männer hinter ihnen schienen immer ungeduldiger zu werden. Glücklicherweise kamen sie ohne Probleme wieder raus. Die Erleichterung stand ihnen ins Gesicht geschrieben. Für so etwas hatten sie gerade beide keinen Nerv.

Die Nummer, die sie am Tatort gefunden und sofort Ryan und Esposito zugeschickt hatten, hatte einen Treffer ergeben. Das Handy konnte man orten, es befand sich aktuell in Queens. Ryan und Espo waren schon auf dem Weg, es zu finden und den Besitzer zu befragen. Die Anruferliste des Handys hatte wohl ein paar Nummern von Mafiamitgliedern gelistet. Also hatten sie sich die Pause redlich verdient. Wenn sie Glück hatten, war der ganze Spuk heute Abend vorbei.

An der Leiche gab es auch keine Spuren mehr, jedenfalls keine, die Lanie oder Maura entdecken könnten.

Der Tag neigte sich dem Ende zu, das große Spiel der Red Sox gegen die Yankees rücket immer näher. Beiläufig fragte Jane Kate irgendwann, mit wem sie denn das Spiel anschaue. Kate antwortete, dass sie manchmal mit Ryan und Espo zusammen schaute, aber die heute keine Zeit hätten. Jane glaubte sas anfangs nicht, für sie war Baseball-Schauen ein Familienevent mit Freunden, eine große Party vor dem Fernseher. Spontan lud Kate Jane zum Baseball-Schauen ein, und Jane nahm gerne an. Maura war nicht so ein Fan von Baseball, und Jane hatte keine Lust auf eine weitere Lobeshymne auf Castles Bücher und ausnahmsweise auch keine Lust auf einen Vortrag über ihre Essgewohnheiten. Maura sorgte sich ja nur um sie, das war ja auch ganz süß, aber Kate war Baseball-Fan und smart, also ... wieso rechtfertigte sie sich eigentlich? Egal.

So saßen sie wenig später zusammen vor dem Fernseher, eine große Schüssel Chips auf dem Tisch und jeweils einer Flasche Bier in der Hand, und feuerten ihr jeweiliges Lieblingsteam an. Ein skurriles Erlebnis für Jane, die sich noch nie so gut mit einem Yankees-Fan verstanden hatte. Sie kannte eigentlich auch nicht wirklich viele. In Boston war man Fan von den Sox und aus. Auch Kate gewöhnte sich immer mehr an Janes Art. Wenn sie nicht so weit weg wohnen würde, hätte sich bestimmt eine gute Freundschaft entwickeln können.

Das Spiel war vorbei. Yankees hatten mit einem Punkt Vorsprung gewonnen und Kate war 50 Dollar reicher. Dennoch machte Jane keine Anstalten zu gehen. Plötzlich fragte sie: „Was ist das zwischen dir und Castle? Seid ihr zusammen?" Kate hustete, sie hatte sich vor Schreck am Bier verschluckt. „Nein! Nein, sind wir nicht."

Jane ließ sich in die Polster der Couch zurücksinken. „Echt? Dachte." Kate hatte sich mittlerweile vom Schreck erholt und fragte: „Du und Maura, was läuft da?"

Jane verschränkte die Arme. „Wir sind beste Freundinnen." Kate schwieg dazu, bot ihr nur ein weiteres Bier an.

„Warum denkt jeder, dass wir zusammen sind?! Auch heute die Typen hinter uns in der Schlange, die ganze Zeit haben die mich als Dyke bezeichnet!" Kate lehnte sich nachdenklich an den Rand des Sofas und zog die Beine an den Körper. Jane lehnte den Kopf in die Hände. Sie fühlte sich alleine gelassen. Kate strich ihr mitfühlend über den Rücken. „Stört es dich sehr, für ein Lesbe gehalten zu werden?"

Jane überlegte. Sehr direkt, diese Frage. „Es ist nur ... so stereotyp. So viele denken so ... Der Lady-Cop, sie trägt nicht so gerne Kleider, also muss eine Lesbe sein. Wäre es nicht so schon hart genug in der Männerwelt, man muss auch noch mit Vorurteilen kämpfen. Und nachgeben – es wäre wie zugeben, was alle immer gesagt haben. Wie aufgeben." Kate nickte mitfühlend. Sie hatte nie viel auf diese Art von Gerede gegeben, sie hatte andere Probleme zu der Zeit gehabt. Jane fuhr nach einer Pause fort: „Ich hab keine Ahnung, was ..." sie brach ab und trank einen Schluck aus ihrer Bierflasche.

„Du solltest es Castle sagen."

Kate hielt inne. Das Gespräch hatte eine Wendung genommen, und Kate war sich nicht so ganz sicher ob ihr das gefiel. „Was genau?"

Jane sah sie mit einem Blinzeln an. „Du weißt schon ..."

Kate schubste sie leicht. „Ich gehe jetzt schlafen. Ich muss morgen arbeiten ..." Jane lachte heiser und versuchte aufzustehen, was ihr kläglich misslang. „Ich glaube, ich hab ein bisschen zu viel ... hupps." Sie stolperte fast über den Couchtisch. Kate fing sie mit einem Grinsen auf. „Du musst wohl hierbleiben. Ruf Maura an und sag ihr das." Jane wehrte zuerst ab, sah aber ein, dass es bei Kate keinen Sinn hatte. So ließ sie sich in Kates Gästezimmer verfrachten, um ihren Rausch auszuschlafen. Kate schmunzelte. Jane war in Ordnung. Nur entsetzlich stolz.


Soo, ein weiteres Kapitel. Was ist mit mir los? Ich weiß es auch nicht. So viel hab ich schon lange nicht mehr geschrieben. Das Kapitel ist nicht probegelesen, also keine Garantien. Ich habe keine Ahnung, wohin das mit der Geschichte noch gehen soll, aber sie wird nicht mehr allzu lang werden. Ein paar Kapitel wird es aber noch geben, versprochen.

Eine Frage an die Leser: Rizzles? Bin mir noch nicht sicher. Was sagt ihr? Dringende Frage! Je mehr ich weiß, desto eher kann ich weiterschreiben. Caskett gibt es aber garantiert. ;-)

Und eine weitere Frage: Wer findet Laura Diamond im Kapitel? Der bekommt einen virtuellen Keks! Apropos Laura Diamond: Ich habe eine Laura-Diamond-Fanfiktion angefangen. Schaut sie euch doch einmal an!


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