Winter Wonderland

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Um 18:45 konnte ich dann auch endlich Feierabend machen und wollte zur Bushaltestelle gehen. Allerdings kam ich nicht weit. Jemand schlang seine Arme von hinten um mich.

Grade wollte ich um Hilfe schreien als sich eine Hand auf meinen Mund presste.

„Wenn du jetzt schreist werde ich definitiv erkannt", zischte mir eine bekannte Stimme ins Ohr. Augenblicklich entspannte ich mich in der festen Umarmung und ließ mich gegen die muskulöse Brust sinken.

„Was, auf einmal gar nicht mehr so biestig Em?", flüsterte er mir neckend ins Ohr. Langsam schüttelte ich den Kopf, während meine Knie sich in Wackelpudding verwandelten.

„Ich dachte du schaffst es zu Weihnachten nicht." Erstaunt drehte ich mich zu ihm um und sah, wie seine braunen Augen vergnügt aufblitzten.

„Lass uns erstmal in den Wagen steigen und in deiner Wohnung erkläre ich dir alles", sagte Liam und verschränkte unsere Finger miteinander.

Händchenhalten liefen wir zu seinem Wagen, der eine Querstraße entfernt im Parkhaus stand. Ein seliges Grinsen war auf meinem, Gesicht erschienen und ein Gefühl unglaublichen Glückes durchströmte mich.

Vor lauter Freude lief ich recht schnell und achtete nicht wirklich auf den Weg, der vor mir lag. Doch plötzlich verloren meine Füße den halt und ich schlitterte unelegant über eine Eispfütze. Mit einem „Ahhhh" segelte ich, den Kopf voran dem Boden entgegen.

Kurz bevor mein Gesicht unsanft Bekanntschaft mit dem Boden machen konnte, packten mich zwei Hände an der Hüfte und zogen mich wieder hoch.

„Hoppla. Augen auf im Straßenverkehr", ärgerte mich Liam sofort. Meine Füße fanden wieder Halt und sobald ich sicher stand schlug ich ihm gespielt beleidigt gegen die Schulter.

„Hey", empörte er sich sogleich. „Ich rette dich vor einer blutigen Nase und alles was ich bekomme ist ein Schlag gegen den Arm?"

„Ja, was denn sonst", ging ich auf seine Neckerei ein. Er blieb stehen und zog mich zum zweiten Mal an diesem Tag an sich.

„Wie wäre es mit einem Kuss?", murmelte er so nah, dass sein heißer Atem schon leicht meine Lippen streifte.

„Hmmm, ich wüsste nicht, womit du dir einen Kuss verdient hättest", wisperte ich. Liam schien das egal zu sein. Ohne mir eine Antwort zu geben legte er seine Lippen auf meine.

Seine rauen Lippen bewegten sich zärtlich auf meinen und ein Kribbeln breitete sich in meiner Magengegend aus. Automatisch fuhr ich mit meiner Hand durch sein weiches Haar. Die andere legte ich seinen Nacken und zog ihn näher zu mir. Ich konnte gar nicht genug davon bekommen Liam zu küssen.

Ich hatte ihn so sehr vermisst, dass es mir ein wenig Angs machte. Nie hätte ich gedacht, einmal so für einen Menschen zu empfinden. Ich war eine unabhängige, starke Frau, die sich nichts auf die Meinung anderer einbildete. Bis ich Liam traf.

Noch immer hatte ich nicht die geringste Ahnung wie er es geschafft hatte mein Weltbild so grundlegend zu verändern. Auf einmal war nicht mehr alles schwarz und weiß, es war bunt. Ich fühlte Dinge, die ich noch nie zuvor gefühlt hatte, von denen ich nicht mal wusste, dass ich im Stande war sie zu fühlen.

Keuchend lösten wir uns voneinander. Ich konnte immer noch nicht fassen, das Liam leibhaftig vor mit stand. Das er wirklich hier war, war für mich unfassbar.

Ich musste nur daran denken, wie sehr wir uns in den letzten Wochen gezofft hatten, weil weder Liam noch ich am 24. frei bekommen konnten. Es schien so, als wäre es uns nicht möglich unser erstes Weihnachten gemeinsam zu verbringen.

Story of our LifesWhere stories live. Discover now