Smithsonian Museum

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''Bevor ich dir das jetzt sage, musst du verstehen, dass das nicht du warst. Du wurdest Manipuliert, dir hat man eine Gehirnwäsche nach der anderen verpasst. Es waren keine Missionen, das waren unschuldige Menschen. Menschen, die die Hydra aus dem weg schaffen wollte. Sie wollten sich nicht die Hände schmutzig machen, sie hatten ja dich.''

Er kniff seine Augen zusammen und sah ziemlich verblüfft aus. 

''Ich habe auch viele, viele Menschen getötet. Aber weil ich es musste, sie haben mich bedroht, haben mein Land bedroht. Das hast du damals auch, erinnerst du dich? Das ist das, was wir tun müssen. Aber das, was du getan hattest, musste nicht sein.''

Bucky's Gesicht veränderte sich. Man konnte nun einen hilflosen, kleinen Jungen erkennen. Er sah fassungslos aus, schämte sich beinahe. 

''Ich...'', er fand keine Worte. ''Ich bin ein Monster''

''Das warst nicht du'', wiederholte ich. 

Er stieg aus dem Wagen aus, was ich ebenfalls tat. Die aufgehende Sonne schien auf uns. Sie tauchte die Stadt in eine Orangene farbe. 

Bucky ballte seine Hände zu Fäusten und schnaufte Wütend. 

Langsam lief ich auf ihm zu, in der Hoffnung ihn beruhigen zu können. Es war meine Schuld gewesen. Für dieses Gespräch war es zu früh gewesen, definitiv. 

''Bucky..'', murmelte ich

Er drehte sich um und schlug mit der Faust gegen das Auto. Eine tiefe Delle auf dem Deck war nun zu sehen.

Ich trat vor ihn und nahm vorsichtig seine Hand, ich war nervös, weil er jeden Moment außer Kontrolle geraten könnte. 

''Atme einmal durch''

Er drückte meine Hand fest zusammen, man konnte sie schon knacken hören. Es schmerzte höllisch, doch ich versuchte alles um keinen mucks von mir zu geben. Er versuchte wirklich, nichts zu tun. 

Eine Zeit lang tat er nichts, außer meine Hand zu drücken, bis er irgendwann laut und tief ein- und ausatmete. Sein Griff lockerte sich mit jedem Atemzug, bis er seine Hand schließlich wegzog. 

Ich schaute auf meine Hand, die ziemlich rot war und mit jeder Sekunde dicker wurde. Ich versuchte, alle Finger zu bewegen, was zwar wehtat aber noch funktionierte. Also war sie nicht gebrochen. 

''Gehts?'', fragte ich ihn. Er nickte, sah aber noch etwas verwirrt aus. 

''Das Museum ist noch geschlossen, wir müssen einbrechen. Ich glaube, damit hast du kein Problem, oder?''

Er schüttelte seinen Kopf. Ich lief vorran und er folge mir. 

''Wie wäre es, wenn du einen Vorteilhaften Eingang findest? Ich muss Agent Barton sagen, dass er nicht zum Motel fliegen muss.''

''Gut'', sagte er und flitzte zu den Türen. 

Ich hatte ihn angelogen. Ich wollte Barton nicht anrufen, sondern jemand anders. 

Ich durchsuchte meine Kontaktliste und rief Stark an. 

''Du lebst noch?'', meldete sich Tony. 

''Ja, ich hoffe du freust dich darüber.''

''Ich war nie glücklicher als in diesem Moment'', scherzte er. ''Was gibt's?''

''Du kannst mich nicht Zufällig mit Rogers verbinden?''

''Willst du ihn am Telefon anhimmeln? Ich wusste gar nicht, dass du ein Fan von Captain America bist.''

''Tony, das ist diesmal wirklich ernst. Kannst du?''

''Aber natürlich. War schön, dich gehört zu haben.''

''Danke, grüß Pepper von mir.''

Ich wurde nun an eine andere Nummer weitergeleitet. Angespannt wartete ich darauf, dass er abhieb. Es dauerte eine Weile, doch dann meldete er sich am Telefon.

''Rogers''

''Guten Morgen, Captain. Tut mir leid, sie wecken zu müssen. Ich würds nicht tun, wenn es nicht dringend wäre.''

''Wer ist da?''

''Reeves, sie haben wahrscheinlich nie von mir gehört.''

''Doch, doch. Natasha hat mir erzählt, dass sie angerufen haben.''

''Hat sie auch Bucky erwähnt?''

''Sie sagte, es sei ein Scherzanruf von irgendeinem Idioten gewesen. Also, von ihnen. Nicht, dass ich sie als Idiotin...'', ich unterbrach ihn.

''Hören sie zu, Steve. Ich habe nicht viel Zeit, sie auch nicht. Kommen sie ins Smithsonian Museum. Ich.. Gott, sie müssen mir vertrauen. Das klingt nicht wirklich glaubwürdig, aber Bucky ist hier. Ich habe ihn hier hin geschleppt, um ihm ein wenig auf die sprünge zu helfen, was seine Erinnerungen angeht. Ich glaube, sie wären die beste hilfe.''

''Moment mal, sie haben Bucky gefunden? Wie? Er war wie Unsichtbar.''

''Sagen wir mal, ich kenne mich mit solchen Fällen aus. Kommen sie?''

''Ich weiß nicht. Beim letzten mal hat er versucht mich zu töten. Ich weiß wirklich nicht.''

''Schon klar, dass er nicht der Barnes sein wird, den sie kannten. Aber sie können ihm helfen. Wenn er meine Hilfe angenommen hat, dann erst recht ihre.'', murmelte ich. ''Sie haben übrigens recht. Er hat versucht sie zu töten. Aber er war auch derjenige, der sie vor dem Tod bewahrt hat. Er war es, der sie aus dem Wasser zog. Ich muss jetzt zu ihm, sonst schöpft er Verdacht. Wenn er weiß, dass sie kommen, wird er gehen. Wir brechen ein, das Museum ist noch nicht geöffnet. Es wäre schön, sie dort zu sehen.''

Ich legte auf. Ich wusste, hätte ich ihn jetzt reden lassen, wäre er sicher nicht erschienen. Ich packte mein Handy in meine Tasche und machte mich auf zu Bucky, der bereits erfolgreich einen 'Eingang' gefunden hatte. Ich kletterte auf den Kasten und folgte ihm durch die kleine öffnung.

''Die Alarmanlage muss ausgestellt werden.''

''Moment'', sagte ich und sprang in die Eingangshalle des Museums. Ich versuchte, so unauffällig wie möglich zu sein. Ich bewegte mich mittig, war von allen Gegenständen weit entfernt, falls dort Bewegungssensor angebracht waren. Ich lief genau auf den Stromkasten zu, brach ihn mit meinem Messer auf und schnitt das Kabel der Anlage durch. 

''Das wird Teuer'', scherzte ich. ''Kannst kommen.''

Bucky sprang ebenfalls in die Eingangshalle. 

''Wir müssen da lang'', und zeigte auf die Abteilung Rechts. Langsam machten wir uns auf dem Weg und ich spürte meine Nervosität. Ich wusste nicht, wie er reagieren würde und ob er das überhaupt sehen wollte. Kurz bevor die Kameras kamen, blieb ich stehen, machte mich ein Stück größer und zog Bucky die Kapuze über. 

''Kameras'', murmelte ich. Meine Zog ich mir ebenfalls über. 

Ich lief zur Ecke des Raumes und schaltete die Geräte ein. Der Raum erhellte sich.

Bucky betrat ihn und schaute sich um, bis er vor einem Bild stehen blieb. Er zeigte Cap mit seinen Gefolgsmänner. Gleich hinter ihm sah man ihn. Bucky. 

Er betrachtete das Bild genau und blieb wie angewurzelt stehen. Er bemerkte gar nicht, dass ich mich neben ihn gestellt hatte. Er hörte auf zu Atmen. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie viele Bilder nun in seinem Kopf zu sehen waren. Wie die Erinnerung sich wieder aufbaute. 

Er machte die Kapuze runter und beobachtete sich nun in seinem Spiegelbild im Schutzglas. 

''Ich weiß nicht, warum ich mich nicht erinnere'', murmelte er. ''Wenn ich ihn sehe, kommt er mir so Fremd vor. Ich sehe in ihm einen Feind, aber dann sehe ich sowas'', er war total verwirrt. ''Er soll mein bester Freund gewesen sein, aber was für ein Freund bin ich, wenn ich mich nicht an ihn erinnern kann? Was für ein Freund bin ich? Ich war dabei ihn zu töten.''

''Das warst nicht du!'', redete ich auf ihn ein. 

''Sie hat recht, das warst nicht du'', meldete sich nun eine völlig andere Stimme. In diesem Moment fiel mir ein Stein von herzen, doch trotzdem machte sich wieder Angst in mir auf. Es war Steve, doch ich wusste nicht, wie Bucky reagieren würde.

Remember - The Winter SoldierWo Geschichten leben. Entdecke jetzt