Er würde sie damit konfrontieren und je nach ihrer Antwort die Liebe zu ihr begraben. Anders würde er aus dieser Misere unverletzt nicht mehr herauskommen. Er wollte ihr Herz, ihre Liebe und dass sie ihm diese verliebten Blicke zuwarf um SEINETwillen und nicht, weil sie wieder diesen Odysseus in ihm sah.
Diese Gedanken raubten ihm den Schlaf und den letzten Nerv. Es wurde Zeit, dass sie aufbrachen. Sobald sie wieder nüchtern aufwachen würde, würde er sie von hier fortbringen. Die Reise würde lange genug dauern, und vielleicht, wenn er zur Ruhe kam, würde ihm eine Idee kommen, wie er diese Situation meistern könnte. Vorsichtig, ohne Mayada zu wecken, stand er auf und ging in sein Zimmer. Dort holte er aus seiner Tasche eine Karte hervor und plante bei Kerzenlicht die Rückreise.
Mayada
Unsanft wurde Mayada aus dem Schlaf geweckt, als sie sich umgedrehte und das Gesicht genau in die Sonnenstrahlen legte, die durch ihr Fenster hereinschienen. Stöhnend legte sie einen Arm über ihre Augen und hoffte, dass der Kopfschmerz und die Übelkeit nachlassen würden. Tief atmete sie durch, doch die Übelkeit und der sengende Schmerz hinter ihren Lidern blieben hartnäckig. Sie rollte sich weiter zur Seite und zuckte dann zusammen, als ihr Ohr höllisch zu schmerzen begann. Ein kleiner Aufschrei folgten und sie setzte sich ruckartig im Bett auf.
Die Erinnerung des Überfalls überkamen sie und an den Rest erinnerte sie sich nur noch schemenhaft. Es war verwirrend für sie und sie versuchte die stärker werdende Übelkeit zu bekämpfen, als sie tief ein und ausatmete. Sie hörte, dass jemand an ihre Türe klopfte, konnte aber nicht antworten. Diese Person wartete ein Herein nicht ab und trat ein. Mayada schaute zu ihrer Rechten und erkannte Dastans Gestalt in der Tür. Mayada hatte die Lider zu Schlitzen zusammengedrückt, da der Schmerz bei jeglicher Bewegung ihres Kopfes, schlimmer zu werden schien.
Sie stöhnte auf und legte langsam ihre Linke an ihr linkes Ohr. Es fühlte sich geschwollen an und sie zuckte zusammen als sie zu fest mit dem Finger gegendrückte. Ihre Bett wackelte als auch schon Dastans Kopf in ihren eingeschränkten Blickwinkel kam. Sanft zog er ihre Hand weg und drehte vorsichtig ihren Kopf, dass er sich ihr Ohr anschauen konnte. Er sagte kein Wort und wirkte übernächtigt. Sie wusste nicht wo sie hinschauen sollte, also musterte sie sein Gesicht, während er konzentriert ihr Ohr anschaute und es sanft abtastete. Er musste sich wieder rasieren, wobei es Mayada so mehr gefiel, da es ihn dunkler und gefährlicher wirken ließ. Und er ähnelte so ihrem Helden aus ihren Kindheitstagen, den sie abgöttisch geliebt hatte. Ihre Augen glitten etwas tiefer und blieben an seinen Lippen hängen, die gerade zu einem feinen Strich zusammengepresst waren. Wie es sich wohl anfühlte, wenn sie ihn küssen würde? Wären sie hart, so wie sie gerade wirkten oder würden sie sich weich und begehrend um ihre Lippen legen? Komischerweise glaubte sie zu wissen, dass es ein wunderschönes Gefühl wäre, von ihm geküsst zu werden. Seine Lippen bewegten sich nun und erst als er mit dem Gesicht tiefer glitt um ihren Blick in seine Augen zu lenken, wurde ihr bewusst, dass er etwas gesagt haben musste. Sie errötete sofort und sah ihn fragend an.
"Mhm?", brachte sie nur heraus, da ihr der Kopfschmerz nicht erlaubte, vernünftig zu sprechen.
"Wir müssen dein Ohr kühlen, damit es abschwilt. Aber sonst scheint nichts gebrochen zu sein, es ist zumindest nicht deformiert.", gab er nochmal das wieder, was er vermutlich zuvor gesagt hatte.
Sie konnte nicht verhindern, dass ihre Augen wieder zu seinen Lippen glitten, welche sich diesmal zu einem leichten Grinsen verzogen. Neugierig, was ihn so amüsierte, schaute sie wieder in seine Augen.
"Mhm?", gab sie wieder sehr intelligent von sich und hoffte, er würde nicht denken, dass der eindeutig alkoholische Met ihren Verstand verschlungen hatte. Sie hatte nichts anderes getrunken und nur so konnte sie sich auch das riesige schwarze Loch in ihrer Erinnerung erklären.
"Gefällt dir, was du siehst?", wiederholte Dastan seinen Gedanken und musste nun noch breiter grinsen.
Die Antwort jedoch dürfte ihm garnicht gefallen haben, denn Mayada schlug ihm ihr Kissen gegen das anzüglich ginsende Gesicht und musste im selben Augenblick aus dem Bett springen, da ihr Magen sich nun doch entschieden hatte, seinen mageren Inhalt loszuwerden.
"Ja, genau die Reaktion hatte ich mir auf meine Frage erhofft.", witzelte er und verließ das Zimmer.
Mayada hatte sich hinter den Wandvorhang geschoben und übergab sich lauthals, was sich nicht schön anhörte. Nach einigen Minuten wusch sie sich den Mund und das Gesicht und kroch zu ihrem Bett zurück. Das nannte man dann wohl einen Kater. Sie würde sich niemals Katzen anschaffen, das schwor sie sich in dem Moment. Kurze Zeit nach diesen kindischen Gedanken, schlief sie wieder ein.
Dastan
Er hatte sich für den Seeweg entschieden und es wäre um vieles einfacher zu reisen, denn auf offener See könnte Mayada nicht flüchten. Zunächst hatte er entschieden, dass er sofort mit ihr abreisen würde, jedoch hatte er nicht damit gerechnet, dass Mayada einen so starken Kater haben würde. Er würde ihr einen weiteren Tag geben und dann aufbrechen.
Als er hörte, dass sie aufgewacht war, unsanft wie es schien, hatte er angeklopft und war in ihr Zimmer gegangen. Trotz der zerwuschelten Haare und dass sie in ihrem grünen Kleid von gestern steckte, welches inzwischen mehr als verknittert war, war sie wunderschön. Noch blasser als sonst und die Augen zu Schlitzen zusammengezogen, gab sie ein Bild von sich, welches ihn schmunzeln ließ. Sanft untersuchte er ihr Ohr und spürte sehr deutlich die Blicke Mayadas in seinem Gesicht. Sein Herz raste bei dem Wissen und auch vor Freude, denn ganz so abstoßend konnte sie ihn nicht finden, wenn ihre Augen an seinen Lippen hingen. Erinnerte sie sich vielleicht doch an die Küsse und zeigte es ihm nur nicht?
Wie dem auch sei, er hatte sich noch etwas anderes vorgenommen und er würde es in die Tat umsetzen. So oft er konnte und die Situation es zuließ, würde er ihre Nähe suchen. Er hatte das Gefühl, er würde vergehen, wenn sie ihn nicht ebenso begehrte wie er sie. Sollte sie seinen Avancen nachgeben würde er nur seine Familie in Sicherheit bringen und mit Mayada zusammen im Exil leben. Sie war alles, was er sich wünschte und wollte. Der Allmächtige möge ihm die Kraft geben, geduldig zu sein und vor allem klug an die Sache heranzugehen. Er hatte sich eine neue Aufgabe erteilt und die alte fallen gelassen. Mayada würde davon natürlich nichts erfahren, erst wenn seine Familie in Sicherheit war. Er würde sie auch nicht in ihren Tod schicken, sollte sie darauf bestehen, sie ins Schloss gehen zu lassen um ihre Rache zu bekommen. Über Allem beherrschte noch die Eifersucht seine Gedanken und obwohl er auch wütend war, versuchte er es Mayada nicht zu zeigen. Komme was wolle, er würde erfahren, wer dieser Odysseus war. Und den Zeitpunkt musste er gut wählen, das wusste er. Am Besten spätestens wenn sie auf dem Schiff waren, wo sie keine Fluchtmöglichkeiten mehr haben würde.
Nachdem sie ihn mit dem Kissen geschlagen hatte, verließ er das Zimmer lachend und ging runter die in die Küche. Ein Tee, Wasser und Brot würden ihr Magen in einigen Stunden sicher willkommen heißen. Er bereitete alles zu und stellte es neben ihrem Bett ab. Dann ging er zu Gertraude und Walter um sie über seine Abreisepläne in Kenntnis zu setzen.
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Huhu
Etwas kurz aber 2 Kapitel an einem Tag!!! Hey ist heut scho Weihnachten???
Dieses Kapitel ist Aweewa (deshalb die Widmung) zu verdanken und ihren vielen Fragen, weswegen ich sie nicht lange schmoren lassen wollte. Und natürlich allen anderen, die ebenso Fragezeichen vor den Augen hatten^^
Dann bedanke ich mich jetzt schon für die Votes und Kommentare und auch die Follower, die mir seit dem 34. Kapitel folgen. Und wow, ich habe über 17.000 (Hammer dass ich soviele Nullen dahinter schreiben muss^^) Reads *tanzt und jubelt, aber leise, da ihre Maus schläft* DAAAAAAAAAAAAANNNNNNNNKEEEEEEEEEEEEEEEEE!!! :******
Das nächste Kapitel wird nächste Woche denk ich kommen. Jetzt fehlt mir die Kreativität und die Idee muss erst heranreifen, wie es weitergeht. Ansonsten hoffe ich, dass ihr mir mit kreativen Ideen kommt, wie Dastan es schaffen könnte, Mayadas Herz zu gewinnen. Schreibt es in die Kommis und wir werden sehen, was in den nächsten Kapitel davon auftauchen wird.
Hab euch lieb <3 und ein schönes Wochenende :D
P.S.: habe ich erwähnt, dass ich nach Deutschland fliege? Der Hitze entkommen und den Frühling genießen!! Yeah Germany, we are comiiiiiing!! *lol* Happpppyyyyyyyyyyyyyy
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Schicksalhafte Rache
Historical FictionMayada Eine junge Frau in der Blüte ihres Lebens. Auf der Flucht vor ihrem Vater, dem sie so eine große Schande bereitet hat, dass er sie tot sehen will. Schwere Schicksalsschläge hat sie zu verkraften,&amp;amp;nbsp; und das in einer Zeit, wo di...
35. Kapitel "Kater"
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