Ich sperrte die Schlafzimmertür sicherheitshalber ab, falls Serkan doch noch kommen würde und legte mich auf meine gesunde Schulter hin. Dann flossen auch schon die Tränen und ich weinte mich in den Schlaf.
Am nächsten Morgen stand ich schon früh auf und das erste was ich merkte war der stechende Schmerz in meiner Schulter. Seufzend stand ich auf und sah mich im Spiegel in meinem Zimmer an. Meine Augen waren angeschwollen vom ganzen Weinen und meine Haare waren einfach nur zerzaust, weil ich so oft mit den Händen durchgefahren bin.

Ich hob vorsichtig mein T-shirt und wollte mir meine Schulter anschauen, doch bereute es sofort. Entsetzt lies ich mein Shirt wieder fallen und ich spürte wie mir eine Träne die Wangen runterfloss.

Meine Schulter war angeschwollen und ich hatte einen riesigen dunkelblauen Fleck direkt an meiner rechten Schulter. Da es gestern eine sehr raue Wand war, gegen die ich gestoßen wurde, ist meine Haut auch etwas aufgerissen und trockenes But klebte an meiner Schulter. Ich schluchzte und setzte mich sofort auf mein Bett, da mir etwas schwindelig wurde.

Nachdem ich mich etwas beruhigt hatte, stand ich auf um ins Badezimmer zu gehen. Als ich die Schlafzimmertür aufsperrte, ging ich erschrocken einen Schritt zurück. Serkan lag direkt vor der Tür auf dem Boden und war eingeschlafen. So wie er da lag, sah er einfach nur unschuldig und friedlich aus. Doch wie der Schein einen nur täuschen kann.

Ich ging vorsichtig an ihm vorbei ins Badezimmer und lies ihn da liegen. Ich hatte keine Kraft jetzt mit ihm zu reden. Im Badezimmer angekommen wusch ich mir erstmal schnell das Gesicht mit kaltem Wasser, um etwas zu mir zu kommen. Da ich nicht wieder weinen wollte, ging ich schnell unter die Dusche ohne an etwas zu denken.

Doch kurz nachdem das Wasser meine Haut traf ging ich zischend einen Schritt zurück, da meine Schulter wieder brannte. Ich atmete einmal tief durch und ging wieder unter das Wasser, um mich schnell zu duschen. Vorsichtig wusch ich über meine Schulter um das Blut wegzuwischen. Danach wusch ich noch schnell meinen restlichen Körper und war auch schon fertig.

Ich war heute einfach so kraftlos und wusste nicht was ich dagegen machen konnte. Ich mochte es nicht so zu sein. So traurig und unglücklich. Ich versuchte mir einzureden, dass alles wieder gut wird. Das was gestern passiert ist, dass war nur ein kleiner Unfall. Serkan wollte das garnicht.

Doch was mich so sehr fertig machte, war nicht wirklich das was passiert war. Es war Serkan der mich so fertig machte. Ich hatte ihn noch nie zuvor so wütend und aggressiv gesehen. Dazu war er noch betrunken. Normalerweise trank er nicht.

In Gedanken versunken kämmte ich mir die Haare und zog mich an. Nachdem ich einmal tief durchatmete, öffnete ich die Tür leise und hoffte dass Serkan noch schlief. Doch als ich die Tür öffnete blickten mich sofort zwei traurige Augen an. Serkan war wach und ging sich mit seinen Händen ständig verzweifelt durch die Haare.

Ich schaute ihn ebenfalls traurig an und wollte dann an ihm vorbei zurück ins Schlafzimmer, doch Serkan hielt mich sofort am Arm zurück. Da ich dies nicht erwartete zuckte ich etwas zusammen und entriss ihm sofort meinen Arm. Diese Reaktion von mir verletzte ihn. Das sah ich an seinen Augen.

„Dilan-'', wollte er anfangen doch ich unterbrach ihn.

„Serkan bitte. Ich habe jetzt keine Kraft mit dir zu reden. Lass mich bitte erstmal alleine. Ich muss meine Gedanken-'', als ich dies aussprach wurden seine Augen groß.

„Dilan nein du musst mir jetzt zuhören. Es tut mir so unfassbar leid was gestern passiert ist. Ich...ich war nicht ganz bei Sinnen und dachte du wärst jemand anderes. Du weißt doch ich würde dich niemals verletzen. Und als ich dann dein Gesicht sah...ich...als ich dann in deine ängstlichen Augen sah, ist mein Herz beinahe stehen geblieben. Es tut mir leid, dass du mich so sehen musstest. Ich weiß auch nicht was in mich gefahren war und warum ich so viel getrunken hab. Ich-''.

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