,,Marcus... alles okay?", leicht verwirrt sah Martinus seinen Bruder an, der halb auf dem Stuhl hing, fast wieder einschlief und todeskrank aussah. ,,Ich hab nur ein bisschen Kopfschmerzen", leugnete Marcus, obwohl ihm gleichzeitig total heiß war und er einfach nur noch schlafen wollte. ,,Ein bisschen Kopfschmerzen ist gut... hast du dich mal selbst gehört? Du klangst noch nie so wenig wie du, wie jetzt... deine Stimme ist total fertig", besorgt lief Martinus näher zu seinem ein paar Minuten älteren Bruder und betrachtete ihn von Näherem.
,,Okay... du legst dich jetzt erstmal wieder hin... hast du Hunger?", er half Marcus beim Aufstehen und brachte ihn wieder zu seinem Bett, da Marcus wirklich jede Kraft verlassen zu haben schien. ,,Nein, ich muss nur etwas schlafen", und als Marcus das so sagte, während er sich wieder in seine Bettdecke kuschelte, wusste Martinus, dass sein Bruder nicht nur ein bisschen krank war. Denn egal wie krank Marcus bisher gewesen war, er hatte immer Hunger gehabt.
,,Dann mach das... Pappa und ich wecken dich dann auf", meinte Martinus sanft und verließ das Hotelzimmer, um seinen Vater aufzusuchen. Währenddessen war Marcus schon wieder in einen unsanften Schlaf mit unruhigen Träumen von Nele gefallen. Langsam machte sich Fieber bemerkbar.
Während Martinus also mit seinem Vater alles weitere besprach und sie ausmachten, Marcus erst nach dem Frühstück wieder aufzuwecken, wenn sie zum Flughafen mussten, machte Eirik sich auf den Weg zu einer Apotheke, um alle nötigen Medikamente gegen Grippe einzukaufen. Was Martinus erzählt hatte klang nicht gut und sie hatten die nächsten Wochen noch mehr Konzerte. Marcus musste so schnell wie möglich wieder fit sein und sie konnten es nicht riskieren, dass auch noch Martinus krank wurde. Die Fans würden ausrasten, wenn eins oder sogar mehrere Konzerte abgesagt werden mussten.
Marcus allerdings träumte einfach nur von Nele. Alle vergangenen Momente der beiden wurden in seinem Kopf wieder und wieder abgespielt. Und als First Kiss zum keine Ahnung wievielten Mal vor seinem inneren Auge ablief, wurde er von der Stimme seines Vaters aufgeweckt.
,,Hei Marcus... wir müssen gleich zum Flughafen... wir haben schon alles gepackt, du musst dich nur noch umziehen", meinte Kjell-Erik sanft und besorgt um seinen fiebernden Sohn. ,,Pappa, ich will schlafen", murmelte Marcus müde und immer noch betäubt vom beginnenden Fieber. Er konnte nicht mehr klar denken und war wie ausgenockt von der Grippe.
,,Wir müssen los, du kannst im Auto und im Flugzeug schlafen", liebevoll strich Kjell-Erik seinem Sohn über den Kopf. Seine Stirn war bereits jetzt ziemlich heiß. Kjell-Erik hatte ihn noch nie so fertig gesehen. ,,Okay", Marcus probierte schwankend aufzustehen und wankte dann mit seinen Anziehsachen ins Bad. Dort zog er sich so schnell wie möglich um und kriegte erstmal einen Hustenanfall. Wie sehr wünschte er sich, jetzt einfach normal sein zu können und bei Nele sein zu können. Dann könnte er neben ihr im Bett liegen, in ihren Armen einschlafen und müsste heute Abend nicht noch ein Konzert geben.
Erschöpft verließ er das Bad wieder. ,,Können wir los?", mit schniefender Nase sah er zu seinem Vater. ,,Ja, hier zieh das noch an", Kjell-Erik gab ihm noch seine Winterjacke und eine Mütze, denn obwohl Marcus schon mehrere Schichten anhatte, war ihm kalt, weshalb er ganz glücklich über dieses Angebot war. ,,Danke... wie lange brauchen wir zum Flughafen?", Marcus verließ hinter seinem Vater das Zimmer. ,,Ungefähr eine halbe Stunde", Kjell-Erik führte ihn in die Tiefgarage, wo bereits ein schwarzer Van wartete. ,,Dann kann ich ja schlafen", Marcus musste noch einmal niesen, wobei sein Kopf wieder anfing wehzutun. ,,Erstmal trinkst du etwas Tee", meinte Kjell-Erik mit liebevoller Strenge zu ihm. ,,Wenns sein muss", Marcus war total gleichgültig, solange er bald wieder schlafen konnte.
Im Van musterten Eirik und Marte ihn nun auch besorgt. ,,Du kriegst gleich erstmal Medikamente", meinte Eirik zu ihm. ,,Ich dachte Tee", fragte Marcus müde und hustete noch ein paar Mal. Nachdem Marcus also etwas Ingwertee getrunken hatte und ein fiebersenkendes Mittel genommen hatte, fiel er sofort wieder in einen unruhigen Schlaf.
Am Flughafen zehn Minuten später fiel es Kjell-Erik und Martinus schon fast schwer, ihn aufzuwecken, weil er so erschöpft war. Sie hatten Glück und heute waren noch keine Fans am Flughafen. Allerdings würden in Wien am Flughafen garantiert Fans sein.
Nachdem sie eingecheckt hatten und auf den Flug warteten, bestand Eirik darauf, dass Marcus etwas Obst aß und Orangensaft trank, da Vitamine ihm helfen sollten.
Aber was sollte man schon groß machen, wenn man mit Fieber am Flughafen sitzt? Marcus schlief wirklich sofort wieder ein, während die anderen beratschlagten, wie sie am besten weiter vorgingen. Marcus hatte heute noch gar nicht sein Handy abgecheckt. Es war seit gestern Abend im Flugmodus und Nele machte sich langsam Gedanken, da ihre Nachrichten nicht bei Marcus ankamen und er sich auch nicht irgendwie gemeldet hatte.
Marcus dachte zwar ununterbrochen an sie und träumte ja auch von ihr, aber er hatte einfach keine Kraft, um jetzt noch auf sein kleines Display zu starren und sich erstmal durch die Tonnen von Nachrichten zu schlagen. Deshalb war er auch froh, als sie dann endlich im Flugzeug waren, wo Eirik der Stewardess erstmal noch einen Tee für Marcus abquatschte und er Marcus dann endlich wieder schlafen ließ, nachdem er den Tee ausgetrunken hatte.
Der Flug nach Wien war mal wieder viel zu kurz, sodass Marcus aufwachte, bevor er überhaupt richtig geschlafen hatte.
Als sie endlich auch die Koffer hatten, freute Marcus sich darauf, einfach wieder ins Auto zu steigen und zu schlafen. Allerdings hielt Eirik ihn zurück. „Hier Marcus, setz die gleich auf, da draußen sind Fans und ihr könnt heute keine Bilder machen... dir geht es so schlecht und damit checken die das auch noch besser", er drückte Marcus einen Mundschutz in die Hand, den Marcus etwas verwirrt aufsetzte, aber ihm war alles recht, solange es nicht zu viel Stress gäbe und er wieder schlafen könnte. „Danke", Marcus fing wieder an zu husten und Marte drückte ihm sofort einen Hustenbonbon in die Hand. Eigentlich kümmerte sich das Team schon echt süß um Martinus und ihn, der auch die ganze Zeit Tee trinken musste, nur um schon mal vorzubeugen.
Als sie dann schließlich aus der Halle kamen, wo man die Koffer abholte und in die Halle, wo alle auf die Angekommenen warteten, sah Marcus sofort ein paar Fans. Martinus und er winkten diesen zu. Eirik lief vor ihnen her, Kjell-Erik und Marte hinter ihnen. Sie wurden komplett abgesichert von den drei, praktisch wie eine Eskorte. Die Fans sahen Marcus ziemlich erschrocken an, aufgrund der Maske in seinem Gesicht und Mac kriegte wieder einen kleinen Hustenanfall.
„Sorry, we can't take pictures today, the boys are really sick...", sagte Eirik und bahnte sich den Weg durch die Menschenmasse, während er Martinus hinter sich her zog.
„Sorry", meinte Marcus entschuldigend im Vorbeigehen und musste niesen. „Get well soon!", riefen ihnen noch ein paar Fans hinterher und das brachte Marcus trotz seinem schmerzenden Kopf zum Lächeln. Immerhin etwas.
Im Van, der sie zu der Konzerthalle fuhr, schlief er wieder nur. Er konnte einfach nicht mehr. „Leider" hatten sie dann auch noch Interviews, bei denen er fast auch eingeschlafen wäre, aber zum Glück beantwortete Martinus die meisten Fragen und die Interviews fielen aufgrund seiner Krankheit auch nicht so lang aus.
„Also Marcus, was machen wir?", ihr Stimmcoach sah ihn fragend an. „Keine Ahnung, ich würd sagen, ich probier zu singen", meinte Marcus und zuckte mit den Schultern. Allerdings bereute er es schon, als sie ihre Stimmen aufwärmten und spätestens beim Soundcheck bemerkte er, dass er heute nicht die ganze Show singen könnte, weil er gefühlt jede Minute von einem Hustanfall oder Nieser unterbrochen wurde.
„Okay, dann machen wir es so, dass du um die vier/fünf Songs, die nicht so anspruchsvoll für deine Stimme sind, live singst und den Rest müsst ihr Playback singen, das ist auch für deine Stimme besser Martinus", ihr Coach sah die beiden fragend an und sie stimmten ohne Widerrede zu, da sie wussten, dass es das richtige war. Als ihr Stimmcoach das auch noch mit Eirik abgesprochen hatte, ging es gleich weiter in die Planung. „Marcus, du tanzt heute nur Elektrisk am Anfang und bei Remind Me den letzten Tanz, sonst gehst du einfach immer herum, wenn die anderen tanzen und gehst nach vorne zur Bühne und singst die Fans an oder so, okay?", Eirik sah ihn eindringlich an und Marcus nickte müde. Ihm war eigentlich gerade alles egal. Er spürte, dass die Medikamente wirkten und er nicht mehr ganz so fertig war, aber er wollte gerade eigentlich nur Nele schreiben und sie über alles auf dem laufenden halten, denn er hatte seit gestern nicht mehr geschrieben und sie war gerade mit die einzige Person, der er das alles erzählen wollte.
Da dieses Kapitel etwas besonderer ist, ist es auch doppelt so lang, wie sonst immer :) ich hoffe auf alle Fälle, dass es euch gefallen hat! Das nächste Kapitel ist dann wieder normal und aus Neles Sicht ❤️
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I'm just one flight away- Marcus & Martinus
FanfictionNeles ganzes Leben wird durch drei Tage im November mit Marcus und Martinus komplett auf den Kopf gestellt. (Hauptfigur ist Marcus)
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