9- Glasscherben

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„Schon gut. Ich warte" meint Annie dann von selbst und setzt sich gegenüber des Mannes auf die Couch. Die schwarzhaarige schluckt und bleibt wie angewurzelt stehen, doch die Blonde gibt ihr das Zeichen zu verschwinden „Ich beeil mich" wispert sie Annie noch zu und rennt schnell in den nächsten Raum, nach oben, um alles zusammenzusuchen.
Herr Ackerman, auch bekannt unter Paul, mustert das Mädchen vor sich und trinkt einen Schluck von seinem gelben Gebräu „Na meine hübsche, wie heißt du denn?" fragt er, jedoch antwortet sie ihm nicht und sieht ihm nur fixiert in die Augen „Ey. Bist du stumm oder was? Ich habe dich was gefragt! Tsk. Unhöfliches scheiß Kind. Du solltest Respekt vor älteren haben, so wie Mikasa~ Jaaa sie hat sehr viel Respekt vor mir" lallt er. Nun verengt Annie ihre Augen „Sie hat Angst, das ist alles. Sie will sich nicht gegen ihren Vater stellen, obwohl sie das mit Leichtigkeit könnte. Es wäre ein Kinderspiel, ihnen den Gar auszumachen. Ein junges Mädchen so zu behandeln, anstatt sich mit jemandem in seiner Größe anzulegen, das ist... Feige. Wahrscheinlich hat Mikasa mehr Eier in der Hose, als Sie" meint sie kühl und nun zischt Paul und schlägt erneut auf den Tisch „Du hältst deine Fre-„

„Hahh! Wie ein kleines Baby, dass seinen Schnuller will! Man bekommt nicht immer seinen Willen, nur weil man wie ein dreijähriger auf den bescheuerten Tisch klopft!"
„Sei still du scheiß Schlampe!", und da holt er aus und will Annie schlagen, aber die Blondine reagiert schnell und weicht aus. Mit einem kräftigen Griff, umfasst sie sein Handgelenk und steht auf, damit er kopfüber auf die Couch fällt und in die Kissen gedrückt wird. Keuchend fängt er an zu zappeln, aber da er betrunken ist, sind seine Reaktionen langsam und Annie hat seinen Gürtel aus den Schnallen befreit, um seine Hände am Rücken festzubinden. „Mach mich sofort los!", wackelt er rum und kann sich aus der gebückten Position nicht mehr aufstellen, auch weil die Blondine mit der Hand in seinen Nacken drückt. Dadurch rutscht ihm jedoch die Hose runter, dass er nur noch in seinen blauen Shorts dasteht „Sieh mal einer an" haucht sie und greift zur Bierflasche, die zu Boden gegangen ist „Geh sofort weg du kleine Hure!" murrt er weiterhin, aber Leonhardt zieht ihm die Hose runter. Mit standhaftem Blickkontakt zu ihm, schüttet sie das Bier über ihm aus, dass auch sein Hintern feucht wird, ehe sie den Flaschenkopf zu ihm dreht „Das wird jetzt Weh tun..." warnt sie ihn vor und daraufhin weitet Paul seine Augen „Das wagst du nicht!". Doch genau das wagt sie und somit rammt sie mit einem stoß, ihm den Flaschenhals in den Hintern. Er schreit natürlich laut auf und zappelt nur noch mehr „Aber aber Herr Ackerman, wenn Sie sich bewegen, tut es nur noch mehr Weh" haucht sie und schiebt die Flasche weiter hinein „Gahh! Hör auf! Hör sofort auf!" keucht er mit Tränen in den Augen. Nun entzieht Annie sie, woraufhin er auf die Knie fällt, was sie dazu verleitet mit ihrem Fuß in seine Seite zu treten „Wie oft hat sie das gefragt? Wie oft hat Mikasa darum gebettelt? Wie oft? Wie viele Tränen hat sie geweint?" fragt Annie leicht aggressiv und packt seinen Kopf gewaltsam, um ihm die Flasche in den Mund zu drücken. Sie steht nun vor ihm, er auf dem Boden und der Flaschenboden drückt an ihren Bauch, dass er sie nicht ausspucken kann „Wie oft??" fragt sie ihn erneut und tritt mit dem Knie an sein Kinn, dass er das Glas durchbeißt und die Scherben seinen Mund aufreißen. Krächzend spuckt er sofort Blut und schnappt hektisch nach Luft, da er einige Scherben geschluckt hat, die seine Luftröhre zerschneiden, sowie die Speiseröhre.

Natürlich hat Mikasa den Krach gehört und kommt schnell heruntergerannt. Verwirrt sieht sie die Blondine an, die über ihrem Vater steht, welcher sich am Boden windet „Was... Ist passiert?" fragt sie schockiert und Annie steht neutral mit den Händen in ihren Taschen da und zuckt mit den Schultern „Nichts. Lass uns gehen" und daraufhin verlässt sie den Raum einfach. Die schwarzhaarige sieht nochmal zu ihrem Vater, welcher halb Nackt und weinerlich auf dem Boden liegt „Mi...kasa bi...tte" haucht er schluchzend, aber die dunkelhaarige geht einfach und folgt Annie stillschweigend.
„Wieso tust du das immer?", fragt sie Annie ernst, woraufhin diese einen verwirrten Blick bekommt „Was meinst du?"
„Annie... Das was du ihm angetan hast meine ich... Wieso? Und jetzt sag nicht, dass du das für mich tust" haucht sie bedrückt. Annie sagt dazu nichts und sieht ihr einfach in die Augen, weshalb Mikasa kopfschüttelnd ihre Taschen nimmt und schluckt „Schön... Lass uns einfach nicht mehr reden" haucht sie enttäuscht „Ich dachte, dass ich die Chance bekomme und dich dazu bringen kann, dass du dich in mich verliebst, aber... Ich weiß nicht, was du willst. Erst rettest du mich, dann sagst du solche gemeinen Sachen" meint sie. Brummend zieht Annie sie am Rucksack zurück, wodurch Mikasa keuchend zu Boden fällt. Mit einem Schwung stellt Annie sich über sie und setzt sich nun auf sie, packt ihre Handgelenke und drückt sie auf den Asphalt „Du bist so ein blindes Miststück! Denkst du nach einigen Tagen oder Stunden fange ich an dich zu Lieben? So schnell kann ich mich nicht damit auseinandersetzen! Nicht nur du hattest eine scheiß Kindheit! Ich auch! Ich kann noch nicht!" haucht sie und schluckt etwas „Die Liste... Die gibt es nur deinetwegen Mikasa... Nur deinetwegen!". Die schwarzhaarige sieht Annie verwirrt an, als sie dies sagt und schluckt etwas. Sind die Menschen also nur ihretwegen gestorben? „Wir gehen nachhause" meint Annie nun und steht auf, zieht die andere mit auf die Beine. Die Blondine hat eine seltsame Art zu Lieben.

Handelt Mikasa vielleicht doch zu voreilig? Sollte sie Annie noch etwas Zeit geben? Was meinte sie genau damit, dass die Liste nur ihretwegen existiert? Wie trägt sie daran Schuld? Und vor allem, wieso tut Annie dies? Wieso nur, spielt sie sich als Antiheld auf? Sie liebt sie so sehr. Aus diesem Grund, ergreift sie auch ihre Hand „Es tut mir leid, dass ich an dir gezweifelt habe..." wispert die dunkelhaarige leise, woraufhin Annie nickt „Ich vertraue dir ab jetzt, vergiss das nicht. Wir sind ein Team. Wir gegen den Rest der Welt", bei diesem Satz, drückt sie sanft Mikasas Hand. Da is wieder der Grund, weshalb Mikasa sie liebt, diese sanfte Art, hinter diesem eisigen Kristall, in welchen sich Annie gehüllt hat. Sie weiß ja nicht, wie die kleine Leonhardt mit sich zu kämpfen hat innerlich. Das Töten kribbelt in ihren Fingern und sie kämpft jeden Tag gegen diese Stimme, die ihr befehlt Mikasa zu erdrosseln. Ihr Herz steht ihr dabei im Weg und diese innerliche Unruhe, muss sie erstmals beseitigen.

Als sie vor Annies Haus ankommen, sehen die beiden davor ein schwarzes Auto stehen, wo zwei Männer aussteigen. Der eine ist groß und blond, während der andere recht klein ist und schwarzhaarig „Hallo. Wohnt ihr beiden hier?" fragt der Blonde und kommt auf sie zu. Mikasa schweigt, während Annie nickt „Ja, das ist mein Anwesen und das meiner Eltern, warum?". Nickend sieht der große zu seinem Kollegen, welcher dazukommt „Levi Ackerman, das ist mein Kollege Erwin Smith. Wir ermitteln in einem Mordfall" sagt er in einem kalten Ton, wobei Mikasa Herzklopfen bekommt. Verdammt. Bitte nicht jetzt.


Bloody Love [MikaAni] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt