Prolog

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Hiermit begrüße ich euch ganz herzlich zu einer Leseprobe, um zu schauen, wie dieser Prolog bei euch ankommt.
Dieser Teil wird vor "Die etwas andere Legende" spielen und die Vergangenheit des Suchers im Jahr 2040 beleuchten.
Die Charaktere Weiss Frost und Nero Grim gehören meiner tollen Autorenkollegin SeiSarash. Diese darf ich für die Geschichte nutzen.
Schaut gerne mal bei ihr vorbei, denn es lohnt sich.
Bei dem Titel handelt es sich nur um einen Arbeitstitel. Wie ich das Werk schlussendlich nenne, weiß ich noch nicht.
Nun wünsche ich euch viel Spaß mit der Leseprobe und würde gerne von euch wissen, ob ihr mehr lesen wollt.

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Prolog
Wenn das halbe Jahrhundert vergangen ist, wird ein Kind als ältester Sohn in einer Mittelstadt geboren.
Bekannt und beliebt beim Volk, wird er die Aufgabe des Suchers übernehmen. Unter dem Schutz von sechs Kriegern mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, wird der Sucher die Dämonen in die Unterwelt zurückdrängen.

Prophezeiung, die Thomas Gottschalks Schicksal besiegelte, erstmals ausgesprochen 1926 von Weiss Frost, Weltenforscher





1950
Frauenklinik am Markusplatz in Bamberg

Regentropfen schlugen wie einstürzende Bomben auf das Dach der Klinik sowie dessen Umgebung ein. Blitz und Donner zuckten hell am Himmel. Ein fürchterliches Gewitter tobte.
Doch das war Rutila Gottschalk in dem Moment egal. Sie hielt ihr Neugeborenes in ein warmes weißes Handtuch gewickelt, welches sie sich zärtlich an die Brust drückte.
In diesem Moment war sie die glücklichste Frau auf der Welt. Ihr Junge war in der Frauenklinik am Markusplatz, auch als Marcushaus bekannt, auf die Welt gekommen.
Es war ihr erster Sohn, den sie mit dem Mann hatte, dem sie über alles liebte. Hans Gottschalk, ein bekannter Anwalt, der in seiner Freizeit auch als Schriftsteller tätig war und schon so manche Bücher herausgebracht hatte, hieß der Glückliche.
Die ganze Zeit war er ihr bei der Geburt nicht von der Seite gewichen. Normalerweise galt es als unerhört, dass der Vater bei der Geburt seiner Frau anwesend war. Jedoch wollte Hans seine Frau bei der Geburt begleiten, ihre Hand halten und das Kind sofort in die Arme nehmen, was er vorhin auch getan hatte. Seine Frau und der Klinikarzt mussten dem erst noch zustimmen, was sie dann auch getan hatten.
Sachte strich Hans seinem Wunschkind über den Kopf und gab seiner müden Frau einen Kuss auf die Stirn. „Da ist er. Unser Sohn", flüsterte Hans, als er könne er es gar nicht glauben.
Jener Sohn strahlte jetzt schon und dieses Strahlen sollte eines Tages sein Markenzeichen werden. Aber bis dahin hatte er noch viele Hürden zu meistern.
Der Klinikarzt räusperte sich und unterbrach somit die frohe Stimmung: „Ich muss Ihnen Ihren Sohn, aber jetzt kurz entführen, da wir ihn wiegen müssen und schauen, ob auch wirklich alles in Ordnung ist."
Rutila seufzte schwer. Nur ungern gab sie ihren Sohn aus der Hand. Schließlich nickte sie und der Arzt nahm ihren Sohn mit. Begleitet wurde er von einer Krankenschwester.
Der Geburtshelfer, der bei der Geburt natürlich anwesend gewesen war, blieb bei den frischgebackenen Eltern. „Das muss ein tolles Gefühl sein, Eltern zu werden."
Hans und Rutila sahen sich kurz still an und fielen sich, die Aussage des Mannes somit unterstreichend, in die Arme.
„Und wie es das ist", antwortete Rutila. Daraufhin erntete sie ein kräftiges Nicken von ihrem Mann.
Der Geburtshelfer im weißen Anzug lächelte warm. „Es hat ja auch alles gut geklappt. Haben Sie denn schon einen Namen?"
Hans runzelte daraufhin die Stirn. „Zuvor eine Gegenfrage: Warum tun sie so interessiert an unserem Sohn? Sie sind nur der Geburtshelfer."
Rutila berührte ihren Mann sachte am Arm und begann auf ihn einzureden, bevor der Geburtshelfer schon etwas Spitzes, was ihm auf der Zunge lag, erwidern konnte. „Beruhige dich doch. Der Mann meint es sicherlich nur gut. Ich bin froh, dass er sich so interessiert und einfühlsam zeigt." Dann wandte sie sich an den Weißhaarigen. „Einen Namen haben wir noch nicht."
„Ich finde es immer schön, Familien vereint zu sehen und wollte nur mein ehrliches Interesse bekunden, das tue ich bei jeder Familie", erklärte sich der Helfer. Seine blauen Augen glitten zur Tür. Der Arzt würde hoffentlich bald auftauchen. Denn er traute ihm nicht. Einmal hatte ihn jemand vor einigen Jahren besucht und verlangt, dass er einen Jungen töten soll, der1950 zur Welt kommt oder dessen Geburt verhindern soll. Ob damit dieses Kind gemeint war? Denn laut diesem Iblis Braun würde der Junge viel Unheil anrichten und seinetwegen würden viele Leute ihr Leben lassen müssen. Aber wie könnte ein Kind, dass jetzt schon so fröhlich aussieht jemals zu einem Massenmord oder sonstigen fähig sein?
In dem Moment öffnete sich die Tür und der Arzt rief: „Er wieg tatsächlich 4 Kilogramm!" Hinter ihm trat die Krankenschwester hinein und überreichte Rutila endlich wieder ihren noch namenlosen Sohn.
„Er ist kerngesund", lächelte die Frau und der Arzt nahm ein Klemmbrett vom Tisch. „Was jetzt noch fehlt wäre natürlich der Name."
Rutila und Hans sahen sich fragend an. Sie hatten immer noch keinen passenden Namen gefunden. „Wir haben natürlich schon sehr lange überlegt. Aber uns will einfach kein passender Name einfallen", gab Hans zerknirscht zu.
Nun meldete sich der Geburtshelfer wieder zu Wort. „Wenn ich einen Vorschlag machen dürfte", begann er.
„Nur zu", zeigte sich Hans nun ganz begeistert von der Hilfsbereitschaft des Mannes. Auch Rutila schien richtig neugierig.
„Wie wäre es mit Thomas?", warf der Mann den Namen in den Raum.
Hans und Rutila blickten sich kurz an und nickten gleichzeitig.
„Ich danke Ihnen. Das ist wirklich ein wundervoller Name", bedankte sich die Mutter.
Der Vater lächelte. „Thomas Gottschalk."

Etwa zur gleichen Zeit
Herrenhaus der Riddles
„Du willst mir wirklich bedingungslose Treue schwören?", wiederholte ein blasser Mann das soeben gehörte von seinem Gegenüber, der zustimmend nickte und sich ohne große Anstalten niederkniete.
„Natürlich will ich das! Ich würde nichts anderes wollen!", verlieh der Kniende seinen zuvor gesprochenen Worten deutlich Nachdruck.
„Dann soll es so sein!", entschied der Stehende, griff nach dem linken Arm des vor ihm knienden Mannes und markierte dessen Unterarm mit einem dunklen Mal.
Dieses bestand aus einem grellen, grünen Totenkopf, dessen Zunge eine sich bewegende Schlange war.
„Mit diesem Mal schwörst du mir bedingungslose Treue und wurdest soeben in die Riege der Todesser aufgenommen. Dies ist die Gruppierung, von der ich dir neulich erzählt hatte", erklärte der Finstere. „Einen schwarzen Umhang und eine Maske wirst du auch noch bald erhalten."
"Ich danke dir für diese Ehre, mein Lord. Mit Freuden werde ich deine Feinde vernichten."
„Ich hätte auch nichts anderes erwartet. Ich möchte dich hiermit auch zu meinem treuesten Todesser machen", grinste der Führer. "Du hast nicht gezögert deinen eigenen Zwilling anzugreifen, um mein Leben zu retten, trotz seiner überzeugenden Worte. Und du nahmst zugleich einen Fluch auf dich, der dir für den Rest deines Lebens anhaftet. Die Frage ist, würdest du es wieder tun?"
Nero sah zu seinem Herrn auf.
"Ich würde nicht für dich sterben. Denn tot nütze ich dir nichts. Also will ich für dich leben und jeden töten. Selbst meinen eigenen Bruder."
Der Bleiche lächelte.
"Das ist echte Treue. Erhebe dich, mein treuster Todesser."
Dass sein Bruder darüber alles andere als erfreut ist, konnte der frischgebackene Todesser noch nicht mal ahnen.

Die etwas andere Legende - Der ungewöhnliche SucherWhere stories live. Discover now