Die erste Begegnung

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Seit etwa drei Monaten betätigte Rerr sich als Personenschützer, da er in den Ferien sowieso nicht viel zu tun hatte und ein Kumpel von ihm auch schon in der Branche arbeitete. Mit ihm war er schon öfter unterwegs gewesen und wurde nach kurzer Zeit als Ersatz für ausgefallene Mitarbeiter in der Firma angestellt.

Heute Abend stand ein wichtiger Auftrag an, für den Rerr eigentlich gar nicht vorgesehen war. Da die Auftragslage aber überragend gut war und die Geschäftsführung nur noch ihn als Ersatz schicken konnte, wurde er vor der Veranstaltung noch zusätzlich geschult und vorbereitet. Ihm wurde die Umgebung, alle Beteiligten und der Grund der Veranstaltung förmlich in den Kopf gehämmert.

Er würde die bekannte Anwältin Fiora Mecuri zu einer wichtigen Anhörung begleiten, bei der gegen einen städtischen Drogenboss ausgesagt werden sollte. Um genau zu sein gegen Reagan, der die Hälfte der städtischen Verwaltung in der Tasche haben sollte. Fiora Mecuri war die Anwältin, die ihn anklagte und stand deshalb unter besonderem Risiko.

Rerr stieg aus dem gepanzerten Fahrzeug, bevor er für Frau Mecuri die Tür öffnete und sie dabei mit seinem Körper abschirmte. Er trug statt seinem Mantel ausnahmsweise einen Anzug, unter dem er einen leichten Körperpanzer trug. "Bitte folgen Sie uns.", sagte der Anführer der fünfköpfigen Gruppe, bevor sie die Anwältin in den Saal eskortierten. Überall standen Soldaten in voller Montur, Rerr selbst rechnete nicht mit einem Angriff während der Verhandlungen. Das wäre zu viel Aufwand.

Als sie den Saal betraten waren alle anderen Beteiligten bereits anwesend, nur der Richter würde erst nachträglich erscheinen. Da ein großes öffentliches Interesse bestand war der Saal voll, weshalb Rerr seinen Blick über die Menschen streifen ließ, nachdem er seine Position an der vorderen linken Begrenzung eingenommen hatte. Er kannte fast jedes Gesicht, überraschen konnte ihn aber nur Angela Mecuri, die Tochter von Fiora Mecuri. Sie wurde nur selten bei Angelegenheiten ihrer Mutter gesehen. Normalerweise wäre die junge Frau auch nicht zu solch einer bedeutlosen Verhandlung gefahren. Obwohl bedeutlos an sich, die falsche Beschreibung wäre. Der Fall an sich, war wichtig und sollte auch um jeden Preis gewonnen werden, doch es ärgerte Angela das sie selbst nicht den Fall zugewiesen bekam. 

Ihre Mutter hatte sie in dem Fall eingewiesen, das sie es übernehmen könnte, falls ihr was zustoßen sollte. Erschien ihr auch etwas übertrieben, da ihre Mutter im Gerichtssaal sicher war, doch wer so einflussreich und berühmt war, brauchte diesen besonderen Schutz wohl. Sie hatte ihren Husky einen der anderen stummen Bodyguards übergeben und sich mittig in den Zuhörer Bereich gesetzt. Fiora schien nervöser als erwartet, auch wenn sie fähig genug war, machte sie sich Sorgen um ihre Tochter. Da der Richter noch nicht da war, erhob sie sich und ging einige Schritte zu ihr. "Warum bist du hier? Das ist viel zu gefährlich für dich und du hast niemand der dich beschützt..", sie mochte den Gedanken nicht das ihrer Tochter was zustoßen könnte. "Ich muss dich doch unterstützen, wenn du sogar eine ganze Eskorte zu deiner Sicherheit hast. Dieser Fall könnte dein Ansehen immens steigern und falls dir was passieren sollte, kann ich ohne Probleme einspringen, weil ich bei allen Sitzungen dabei war.", da hatte Angela recht, weswegen ihre Mutter nur sanft nickte, ihre Hand kurz streichelte und sich wieder setzte.

"Ich will das auch einer auf sie aufpasst, falls es dazu kommen sollte.", wies sie in die Richtung der Männer an und erhob sich, wie der gesamte Saal, weil der Richter eintrat. Ein Raunen ging umher, weil dieser kein geringerer war, als John Miller. Er und Fiora konnten sich nicht leiden. Wahrscheinlich eine damalige Liebesbeziehung. Abschätzig ließ er den Blick über sie und ihrer Tochter schweifen und begann die Verhandlung schließlich.

Einige Stunden diskutierten die beiden Anwälte, nach der ersten Verhandlung. Der eine wollte Fiora mit Geld bestechen, sie wiederum lockte mit Strafmilderung und wies das Geld ab, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Der Richter war bereits gegangen, doch wollte jeden Moment wieder kommen, um den ersten Zeugen einzuladen. 

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⏰ Last updated: May 19, 2019 ⏰

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Verbrechen auf leisen PfotenWhere stories live. Discover now