Verständnislos sah ich ihn an. Ein Traum? So intensiv konnte kein Traum sein, wo ich aber darüber nachdachte...es waren viele Szenen nacheinander gefolgt. „Ich habe dich dort liegen sehen...der Zauber hat nicht funktioniert, im nächsten Moment hast du dich in Voldemort verwandelt und..." Ich atmete tief durch versuchte den Kopf zu schütteln. „Dann warst du da und hast versucht ihn wegzuziehen, aber er hat dich getötet." Bei dem letzten Wort versagte mir die Stimme und ich starrte ihn traurig an. „Es tut mir leid, ich habe keine Ahnung..." ich brach wieder ab und drückte mich dann an ihn.

Sie erzählte mir von ihrem Traum, viel verstand ich nicht, nur das es darum ging das ich gestorben sei, sie drückte sich an mich und ich legte meine Arme um sie, ich schaukelte sie in meinen Armen, wie bei einem kleinen Kind, was man mit Worten nicht beruhigt bekommt. Sie ließ sich so beruhigen, mir wäre auch nichts sinnvolles eingefallen, außer das was ich ihr immer wieder wie ein Mantra wiederholte „es war nur ein Traum ich lebe, das hast du nur geträumt, ich halte dich doch in meinen Armen."  Ich legte mich mit ihr auf meinem Brustkorb ins Bett, ließ sie meinen Herzschlag hören, meine Atmung fühlen, ich atmete bewusst ruhig, meinen Puls konnte ich so problemlos senken wie ich das wollte. Es wirkte, sie wurde zusehends ruhiger, irgendwann war sie endlich wieder eingeschlafen. Ich lag noch lange wach, ich hatte ihr noch keinen Portschlüssel geben können, es war so vieles in den letzten Wochen passiert, das ich es erst nicht geschafft hatte und dann vergessen habe, doch wenn ich später an diesem Morgen aufstehen würde, wollte ich ihr den Notfallportschlüssel geben, es sollte eine Kette sein, die sie um den Hals tragen kann. Damit sie den Schlüssel immer Griffbereit hat. Ich schlief dann irgendwann auch noch ein, mir reichten 3 Stunden durchaus. Doch meine Laune würde das nicht steigern. Als Hermine am Morgen erwachte saß ich bereits fertig geduscht und gekleidet an meinem Schreibtisch und hielt die Kette in der Hand. Auf meinem Schreibtisch stand mein Becher mit Kaffee, der bereits leer war, für Hermine stand auch einer hier und wartete auf sie.

Als ich aufstand, war Severus schon aufgestanden. Der Traum fiel mir wieder ein und das Ganze war mir schrecklich peinlich. Ich hatte mich an ihn geklammert wie an einen Rettungsanker, doch entgegen meiner Angst hatte er mich nicht von sich gestoßen, sondern getröstet, dabei war ich mir sicher, er hatte nicht die Hälfte verstanden, so durcheinander war ich gewesen. Ich stand auf und machte mich fertig, dann ging ich zu ihm, er saß bereits fertig angezogen hinter seinem Schreibtisch. Als ich den Raum betrat, nickte er stumm zu der Tasse, die noch dampfte. Dankbar lächelte ich kurz und trank einen Schluck, während ich ihn beobachtete. Er spielte unruhig mit etwas was aussah wie eine silberne Kette. „Was ist das?", fragte ich neugierig und er sah mich an. „Ich habe gesagt, dass du einen Portschlüssel kriegst, falls etwas passiert, was  ich nicht hoffe. Ich habe diese Kette in einen verwandelt, er aktiviert sich von selbst, sollte dein Körper zusammenbrechen. Du kannst aber auch selbst dafür sorgen das er aktiv wird. Du brauchst nur an Sicherheit denken und die Kette berühren." Ich sah ihn mit offenem Mund an. „Danke Severus.", hauchte ich und bevor ich es unterdrücken konnte, drückte ich ihm einen sanften Kuss auf die Wange. In dem Moment wurde mir klar, was ich getan hatte und ich lief rot an.

„Danke Severus.", hauchte sie und küsste mich auf die Wange, wenige Sekunden später lief sie rot an. Es war niedlich ihr dabei zuzusehen, ich hielt ihr die andere Seite hin und sagte „war das schon alles Hermine?" ich hatte sie eiskalt erwischt, aber sie zierte sich nicht, gab mir auch auf die andere Wange einen Kuss. „Darf ich etwas probieren?" sie nickt unsicher, ich drehe mein Gesicht zu ihr und komme mit meinen Lippen immer näher an ihre, wir küssen uns dabei schließt sie die Augen. Es ist ein keuscher, unschuldiger erster Kuss. Nachdem wir uns voneinander gelöst haben müssen wir auch schon in die große Halle zum Frühstück. „Gleich werden von den Hauslehrern die Stundenpläne verteilt, leider kann ich dich nicht aus Gryffindor rausnehmen und in einem anderen Haus unterbringen, du wirst also leider ein paar Stunden mit Weasley gemeinsam zum Unterricht gehen müssen. Wenn etwas sein sollte, du weißt wie du da weg kommst. Pass auf dich auf solange ich nicht in deiner Nähe sein kann." Wir gingen getrennt zur großen Halle, da so wenig Leute es wissen sollten das Hermine bei mir wohnt. Ich verließ meine Wohnung wie üblich über die Kerker, ging dann meinen gewohnten Weg zur großen Halle, dort setzte ich mich der Stuhl neben mir war noch frei, da Hermine noch nicht anwesend war. Da wir uns aber erst vor wenigen Minuten getrennt hatten, habe ich mir keine Sorgen um sie gemacht. Ich war bereits fertig mit meinem Frühstück da kam sie gemeinsam mit Potter und Weasley in der großen Halle an. Potter und Weasley unterhielten sich während Hermine genervt mit den Augen rollte. Sie kam zu mir nach oben und setzte sich auf ihren Platz. Potter war bei Weasley stehen geblieben, er setzte sich neben Weasley an den Tisch. Ich schnaubte, hatte Potter vergessen das sein Platz hier oben neben Hermine ist? Ich wollte etwas sagen, doch Hermine legte mir ihre Hand auf mein Bein und drückte sanft zu. „Ich werde mit ihm reden, beim Mittagessen sitzt er wieder hier oben." Flüsterte sie leise. Ich nickte ihr zu, erhob mich und verließ die Halle um zurück in die Kerker zu gehen, McGonagall war noch nicht dazu gekommen die Stundenpläne zu verteilen. Daher wusste weder Hermine oder Potter noch Weasley das sie gleich die ersten beiden Stunden bei mir haben würden. Ich saß bereits an meinem Schreibtisch, als es 5 Minuten zu spät an mein Klassenzimmer klopfte, alle Slytherins saßen schon auf ihren Plätzen es fehlten nur noch die Gryffindors.

Die dunkle QueenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt