Sydney's Innenstadt war bereits voller Menschen. Ich war es gewohnt in dichten Menschenmassen herumzulaufen. Schließlich war London eine nicht einmal zwei Stunden lange Zugfahrt entfernt. Früher sind wir oft in die Stadt gefahren. Einmal wollten Lucas und ich sogar mit dem Fahrrad hinfahren. Nach knapp 3 Stunden hatte Lucas einen Platten und wir waren irgendwo im nirgendwo gestrandet. Sein Vater musste uns abholen. Darüber war er nicht besonders glücklich. Bei der Erinnerung musste ich grinsen.

Anfangs schlenderte ich nur etwas in Hauptstraße von Sydney herum, doch irgendwann fand ich eine tiefer gelegene Einkaufszeile. Fröhlich betrat ich sie und staunte nicht schlecht. Die Promenade war ganz anderes, als eines der Einkaufszentren in Oxford. Sie war größer, heller, viel belebter und ab und zu standen Palmen in der Gegend herum. Das Gebäude erinnerte mich eher an eine Art Vergnügungspark, als an ein Einkaufszentrum. Auch die Läden waren andere. Keine der angepriesenen Geschäfte sagte mir etwas. 

Ich lief den Gang entlang, bis mein Blick an einem kleinen Schild hängen blieb.
Richards Music shop stand dort in geschwungener Schrift. Das Schild war alt und die Schrift verblich langsam. Interessiert betrat ich den verlassenen Laden. Es war ein Plattenladen mit einer kleinen Noten Abteilung. Obwohl ich keine Noten brauchte ging ich in zu der Klavierabteilung. Die Hefte waren alt und verstaubt. 
Ich blätterte sie durch und bemerkte, dass ich keinen der Komponisten kannte. Nicht einer ließ bei mir eine Glocke läuten. Dabei dachte ich immer, dass ich mich doch gut in der Klavierszene auskannte. 

"Hallo, was kann ich für sie tun junge Dame?", fragte mich ein alter, freundlich aussehender Mann.
"Danke, aber ich komme zurecht. Sie haben einen wunderschönen Laden."
Der Mann begann zu lächeln und sagte: "Danke. Es schauen wenig Kunden in deinem Alter vorbei."
"Ihr Schild vor der Tür ist wunderschön. Ich spiele Klavier, habe aber noch von keinem dieser Stücke gehört", erklärte ich ihm und deutete auf die Notenhefte vor mir.
Wir redeten noch eine kurze Weile. Wie sich herausstellte war der Mann, Richard, der Gründer dieses Ladens und besaß ihn schon über 20 Jahre. 

Da ich es irgendwie unhöflich fand nichts zu kaufen, nahm ich eines der Notenhefte und ging an die Kasse. Ich war gespannt auf die neue Musik. An der Kasse hingen viele Bilder. Bilder vom Laden, aber auch welche von Richard, als junger Mann.
"So das wären dann 4$", sagte er. Es dauerte einen Moment, bis ich das Geld passend zusammen hatte. Die australischen Dollar sahen einfach unglaublich merkwürdig aus. Gerade als ich den Laden wieder verlassen wollte, fragte Richard mich eine letzte Frage: "Tut mir leid, wenn ich aufdringlich bin, aber wie heißt du, junge Dame?"
Er strahlte mich an und ich nannte ihm meinen Namen.
"Elisabeth, aber alle nennen mich Lizzy", scheinbar dachte er nach. Einen Moment war ich unsicher, ob ich gehen sollte oder doch lieber noch warten sollte, aber als Richard nichts weiteres sagte ich auf wiedersehen und verließ den Laden. Richard lachte und nickte zum Abschied.


*Richard's POV*

"Elisabeth, aber alle nennen mich Lizzy", sagte das junge Mädchen. Lizzy? Lizzy, irgendetwas klingelte in meinem Kopf. Diesen Namen hatte ich doch schon einmal gehört. Doch ich beließ es dabei und sortierte die neu eingetroffenen Platten in die Regale. Aber so richtig ließ mich das Mädchen nicht los. Wo hatte ich diesen Namen schon einmal gehört? Gerade, als ich eine Platte von der Filmmusik der Star Wars Filme in der Hand hielt, fiel es mir ein. 

Luke hatte mir von einer Lizzy erzählt. 

"Sie ist nicht gerade groß, ihr Haare sind hell braun und ihre Augen leuchten in einem strahlenden Blau. Sie kommt nicht von hier. Sie ist Engländerin", erinnerte ich mich an seine Worte. 

Luke war so ein netter Junge. Ich kannte ihn schon eine Ewigkeit. Sein Großvater war schließlich mein bester Freund. Da kenne ich doch seinen Enkel! Deshalb bot ich ihm auch einen kleine Job an, was sich wirklich als gute Entscheidung herausstellte. Alle paar Tage half er mir im Laden, obwohl es eigentlich nicht viel zu helfen gab. Die meiste Zeit unterhielten wir uns. Gedanken verloren rief ich das Bild, von dem Mädchen vorhin, in Gedanken auf. Sie passte perfekt in      Luke's Beschreibung und sie schien mir sehr nett und offen zu sein. Luke hatte anscheinend ein gutes Gespür für Mädchen. "Ganz wie sein Großvater", dachte ich. Lächelnd stellte ich die Platte wieder ins Regal und ging zurück zum Tresen.

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Hallo, 

Habt ihr schon von den nächsten Wetten Dass Gästen gehört?Hoffentlich blamiert sich die deutsche Fernsehindustrie nicht direkt wieder. Fass einer Markus Lanz persönlich kennt, sagt ihm bitte er soll sich zusammenreißen und keine cringy Fragen stellen.


Aber nun... wie gefällt euch das Kapitel? Lasst doch ein Lebenszeichen von euch da :)


Edit: 2020 

p.s die deutsche Fernsehindustrie hat sich blamiert. Scheinbar gehörte Markus Lanz nicht zu den Lesern dieser Geschichte.

New life, Australia // 5SOSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt