Nach diesem unerwarteten Treffen mit den Fans schrieb ich sofort Jungkook eine Nachricht. Er sollte wissen, was für tolle Menschen in seiner Fangemeinde waren. Wahrscheinlich wusste er es bereits, dennoch hatte ich das Gefühl, dass ich es ihm sagen musste.

Danach fuhr ich zu Bank um den Check einzulösen und kurz darauf überwies ich Choi Jimin erst einmal seinen Gehalt.

Den Nachmittag verbrachte ich wie gewöhnlich damit, die Hunde zu trainieren.

Als ich abends auf dem Sofa ankam, döste ich sofort ein und landete in einem wunderschönen Traum von einem Kaffeekränzchen mit Einhörnern und Käsekuchen.

Doch mein friedlicher Schlaf sollte nicht lange anhalten, denn gerade, als mich das Einhorn mit dem blauen Horn mit einem Stück Käsekuchen bediente, knallte die Haustür so stark auf, dass sie beinahe aus der Angel flog und riss mich ruckartig aus dem Schlaf.

Die komplette Bande verrückt gewordener Höhlenmenschen platzte herein und versammelte sich um mich herum. Angeführt von dem Oger Tae, der grunzend um den Tisch lief und dann auf meine Beine sprang.

„YA!", rief ich frustriert aus.

„Wasn?", grunzte Tae amüsiert.

„Käsekuchen!"

„Huh?"

„ICH WILL MEINEN KÄSEKUCHEN!", schrie ich ihn an und warf ihn von meinen Beinen, sodass er auf den Boden rutschte.

„Ich glaube, sie hat geschlafen", überlegte Tae. „Sie ist immer so gruselig, wenn sie aufwacht!"

„Nö", meinte ich kalt. „Nur, wenn ich aufwache und dein Gesicht das erste ist, was ich sehe!"

„Autsch", grinste Jimini.

„Da muss was dran sein", grinste Jungkook. „Soweit ich sie kenne, ist sie morgens immer am lächeln, wenn sie die Augen öffnet."

„Kinder!", meine Jin streng. „Keine solchen Gespräche, solange eure Beine unter meinem Tisch sind!"

„Streng genommen ist das hier mein Tisch!", meinte ich und zwinkerte ihm zu.

„Du weißt genau, was ich meine!", erwiderte Jin und tat so, als sei er beleidigt.

Wir alle mussten lachen.

„Warum stürmt ihr hier eigentlich rein, als sei ein Weltkrieg ausgebrochen?", erkundigte ich mich schließlich.

„Achja!", sagte Hoseok. „Wir wollten dich ja sprechen."

„Das muss wichtig sein, wenn ihr alle zusammen hier reinstürmt und fast meine Tür aus der Angel reißt", überlegte ich. „Also, was ist so wichtig, dass ihr es nicht am Telefon besprechen könnt?"

„Wir wollten sicher gehen, dass du nicht deine Sachen packen und abhauen kannst, deswegen schlafen wir alle heute hier", erklärte Yoongi und hatte damit sofort meine volle Aufmerksamkeit. Das verhieß nichts Gutes.

„Vergesst meine Frage und sagt es mir nicht!", sagte ich eilig. „Ich komme gleich wieder..."

„Hiergeblieben", meinte Jungkook und umklammerte meine Schultern, wodurch er mich fest aufs Sofa drückte.

„Was ist es?", gab ich nach, nachdem ich es nicht schaffte aus seinem Griff zu entfliehen.

„Du kommst morgen mit zu unserem Konzert hier in Seoul", meinte Tae begeistert und klatschte aufgeregt mit den Händen.

Bitte?

Ich starrte ihn fassungslos an.

Ich?

In mitten einer Horde von Menschen, die problemlos einen Zug umrennen konnten, wenn es um die Jungs ging?

Na danke.

„Wir nehmen dich morgen direkt mit, damit du nicht abhauen kannst", meinte Jungkook hinter mir. „Du musst dann zwar die Proben mit aushalten, aber dafür verpasst du das Konzert nicht."

Rastlos wanderte mein Blick von einem zum anderen, bis ich alle Blicke einmal getroffen hatte. Sie alle schienen entschlossen ihren Plan in die Tat umzusetzen.

„Wir haben das schon mit Jimin besprochen. Er wird sich um die Hunde kümmern", fügte Hoseok hinzu.

Da diese Ausrede nicht mehr funktionieren würde, blieb mir nur noch eine Sache. Zustimmen oder ablehnen.

„Na gut", meinte ich und sah sieben überraschte Gesichter.

„Na gut?", wiederholte Jin fragend.

„Na gut!", erwiderte ich.

„Das ging verdächtig schnell", sagte Yoongi skeptisch.

„Was habt ihr erwartet?", fragte ich seufzend. „Hab ich denn eine Wahl? Ihr gebt doch ohnehin keine Ruhe, bis ich zustimmt."

„Schlaue Jeani!", grinste Tae zufrieden.

„Dann gehe ich jetzt mal duschen", meinte ich, stand auf und verschwand ins Bad, nachdem ich mir Klamotten aus meinem Zimmer geholt hatte.

Nachdem ich geduscht, umgezogen und bettfertig war, erschreckte ich mich beinahe zu Tode, als Jungkooks Kopf vor mir auftauchte, sobald ich die Tür öffnete.

Er hechtete an mir vorbei ins Bad und riss das Fenster auf.

„Hobi-Hyung!", rief er laut und streckte den Kopf aus dem Fenster. „Sie ist hier, du kannst wieder rein kommen!"

Er schloss das Fenster und kam zurück zu mir.

„Was war das?", fragte ich aufrichtig irritiert.

„Da du so schnell zugestimmt hast, dachten wir, dass du vielleicht versuchst aus dem Fenster zu steigen und abzuhauen", meinte er und kratzte sich verlegen den Kopf.

„Und deshalb steht Hoseok draußen, damit ich nicht unbemerkt weg kann?", fragte ich schlussfolgernd.

„Genau", gab er offen zu.

„Ihr spinnt doch alle!" Ich verdrehte die Augen, konnte mir ein leises Lachen jedoch nicht verkneifen.

Sie alle waren verrückt. Doch sie waren auf eine liebenswerte Weise verrückt.

Mit diesem Wissen lächelnd ging ich zurück ins Wohnzimmer, wünschte allen eine gute Nacht und verschwand in mein kuschelig warmes Bett. Nur darauf wartend, dass Jungkook ebenfalls aus der Dusche kommen und sich neben mich legen würde.

Darauf wartend, dass ich wieder in den Armen einschlafen könnte, die mir so viel Sicherheit und Geborgenheit spendeten.



Puppy Eyes / BTS JK FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt