💞 2. Datingtime 💞

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Mit großen Augen betrachtete ich mein Spiegelbild. Die braunen glatten Haare, die mir fließend über den Rücken fielen. Das knappe weiße Top, dass meine Oberweite ganz besonders zur Geltung brachte. Und der kurze schwarze Rock, der einen perfekten Blick auf meine langen, schlanken Beine preisgab. Ich ging hinüber zu meinem Schminktisch und legte ein dezentes Make Up auf. Jetzt war ich wirklich unwiderstehlich. Nicht billig. Einfach nur wunderschön. Kurze Zeit später verließ ich meinen Schlafsaal. Ich hatte Rowan gebeten, mir den Rücken freizuhalten und die Mädchen, die abends um diese Uhrzeit normalerweise in ihren Betten lagen und zusammen lachten irgendwie abzulenken. Mit vorgetäuschten Bauchschmerzen hatte sie Milicent, Pansy und Daphne gebeten, sie in den Krankenflügel zu begleiten. Ich war Rowan für diese Aktion echt was schuldig, aber ich musste mich nun wirklich beeilen, da die Mädchen jeden Augenblick zurück kommen konnten und ich außerdem nicht das Bedürfnis hatte, abends von Mr. Filch oder einem Lehrer auf dem Flur erwischt zu werden.

Draco war schon da, als ich kam. Er stand mit dem Rücken zu mir und hatte das Gesicht der Wand zugedreht, hinter der sich der Raum der Wünsche verbarg. Er trug einen schwarzen Anzug und eine dazu passende schwarze Hose. In anderen Klamotten hatte ich ihn noch nie gesehen. Weder im Unterricht, noch in unserer Freizeit. Aber ich musste zugeben, dass ihm Diese wirklich gut standen. Seine blonden Haare, die er sonst arrogant zurück gekämmt trug, waren etwas verwuschelt und fielen ihm leicht ins Gesicht, was ihn wirklich süß wirken ließ. Ein bewunderndes Zischen entwich mir und Draco fuhr herum.

„Verdammt Greengrass!" Erschrocken kniff er die Augen zusammen. „Musst du mich so eschrecken?!" Sein Gesichtsausdruck veränderte sich, als er mich direkt ansah. Erstaunt fuhr sein Blick meinen Körper entlang und ein Grinsen huschte über seine Lippen.

„Wow." Er sah mir in die Augen. „Du hast dich doch nicht etwa für mich so hübsch gemacht?" Er trat einen Schritt auf mich zu.

Ich bekam eine Gänsehaut bei diesem verlangenden Blick mit dem er mich betrachtete. Scheiße er war echt schön und ich rechnete jede Sekunde damit in dem Silbergrau seiner Augen zu versinken, bis mir einfiel, was Rowan zu mir gesagt hatte und ich mich entschied, ihm das Ganze nicht so einfach zu machen.

„Nun wie ich sehe, hast du es wohl nicht für nötig gehalten, deinen Blazer gegen irgendwas „Hübsches" einzutauschen." Eine Augenbraue von ihm wanderte in die Höhe.

„Der war teuer." erwiderte er mit zusammengekniffenen Lippen. Okay, jetzt tat es mir leid, dass ich so kalt auf seine Anspielung reagiert hatte.

„Steht dir." fügte ich schnell hinzu und schenkte ihm ein umwerfendes Lächeln. Draco schien sich bei diesen Worten ein wenig zu entspannen und trat einen weiteren Schritt auf mich zu.

„Findest du?" Das verspielte Grinsen kehrte auf sein Gesicht zurück. „Tja, du siehst auch wirklich nicht schlecht aus in diesem Rock und dem Oberteil." Er stand mir nun genau gegenüber. Uns trennten höchstens zehn Zentimeter voneinander. „Wenn ich ehrlich bin, ist das schon echt heiß, was du da anhast." Das hätte ich auch gewusst, ohne dass er mir das gesagt hätte, aber irgendwie gefiel es mir, so etwas aus seinem Mund zu hören.

„Na dann kann's ja losgehen." grinste ich zurück und griff nach seiner Hand. Den Gedanken, dass er ein ziemlich arrogantes Arschloch war, hatte ich nun vollkommen verdrängt. Er schien anders zu sein, wenn er allein war und nicht grade von seinen „Bodyguards" umringt wurde. Draco erwiderte den Griff. Es fühlte sich gut an. Irgendwie... richtig.

„Also", immer noch grinsend sah ich ihn an. „wo geht's hin?"

Hand in Hand schritten Draco und ich die Stufen zum Astronomieturm hinauf.

„Datest du eigentlich öfter?" fragte ich ihn beiläufig.

„Ne eigentlich nicht so oft." gab er zurück. „Weißt du, es gibt nicht so viele hübsche Mädchen in Hogwarts. Du bist sowas wie ein Ausnahmetalent. Du bist echt hübsch und hast einen guten Charakter. Und noch dazu bist du reinblütig und im selben Haus wie ich."

Dass Dracos Familie der Blutstatus wichtig war, war zwar jedem in Hogwarts klar, aber woher Draco irgendetwas über meinen Charakter wusste, konnte ich mir nicht erklären. Doch da ich es gerade als unpassend fand, zu fragen, nahm ich es einfach als nettes Kompliment hin.

„Warst du im dritten Schuljahr nicht mal mit Pansy zusammen?" Fragend sah ich ihn an.

„Jaa." Er verzog das Gesicht. „Pansy ist zwar reinblütig und in Slytherin, aber sie ist weder hübsch, noch hat sie einen guten Charakter. Sie ist einfach nur nervtötend und anhänglich. Außerdem ist sie krass eifersüchtig."

„Aber warum warst du dann überhaupt mit ihr zusammen? Wusstest du das alles vorher nicht?"

„Doch schon." Draco schien zu überlegen. „Aber meine Eltern hielten es für eine gute Idee, mich später mit ihr zu verheiraten. Weil sie eine reiche Familie hat und zu den heiligen 28 gehört."

Die Antwort überraschte mich und ich ließ seine Hand los. Wir waren auf dem Astronomieturm angekommen und betrachteten die Sonne, die langsam hinter den Hügeln Hogwarts versank und die Wiesen und Wälder in ein schimmerndes goldenes Licht tauchte.

„Ich habe ihnen irgendwann klar gemacht, dass ich es mit Pansy nicht mehr aushalte." fuhr er fort. „Und sie haben es akzeptiert. Wenn auch nicht mit viel Vergnügen."

„Verstehe." erwiderte ich. „Wunderschön, oder nicht?" fügte ich hinzu und deutete auf die untergehende Sonne.

„Ja." Draco folgte meinem Blick und blinzelte. Ich sah ihn an.

„Meine Familie gehört übrigens auch zu den heiligen 28, falls es dich interessiert. Genauso wie die Parkinsons, die Weasleys, die Blacks, die Longbottoms..."

„Ich weiß." Er legte seinen Kopf schief und erwiderte meinen Blick. „Und die Malfoys."

„Stimmt." Draco sah mir tief in die Augen. Er hatte irgendwas Hypnotisierendes und ich wünschte mir nichts mehr, als diesen Moment niemals vergehen zu lassen. Ich betrachtete ihn. Er war so wunderschön. Seine hellblonden Haare schimmerten im Licht der untergehenden Sonne und seine Augen leuchteten in einer Mischung aus blau, grau und silbern. Vorsichtig legte er eine Hand auf meine Hüfte und zog mich an sich. Ich öffnete ein Stück meinen Mund und holte Luft um etwas zu sagen, doch ich brachte tatsächlich keinen einzigen Ton heraus. Er bemerkte das und grinste. In mir schien etwas zu explodieren, als ich spürte, wie er seine Lippen sanft auf meine legte. Ich erwiderte den Kuss und drängte mich ihm wie von selbst noch ein Stück weiter entgegen. Ich schlang einen Arm um seinen Hals und krallte die andere Hand in seinen Nacken. Der Kuss wurde heftiger und ich spürte seine Zunge, die über meine Lippen glitt und bettelnd um Einlass bat, dem ich ihm nur allzu gern gewährte. Es war ein ungewohntes Gefühl, als unsere heißen Zungen aneinanderstießen und sich einen gegenseitigen Kampf um die oberste Herrschaft lieferten. Und doch war es eines der schönsten Gefühle, die ich bisher in mir verspürt hatte. Kurz lösten wir uns voneinander, als wir uns zusammen auf eine kleine Bank quetschten, die wohl einem besseren Ausblick diente. Abermals musterte er mich mit seinen strahlenden Augen und seinem Blick nach zu urteilen, wusste ich, dass ich ihn haben konnte, wenn ich ihn wollen würde. Und genau das tat ich. Ich wollte ihn mit jeder Zelle meines Körpers. Hatte ja auch zu lang gedauert, bis ich mir das jetzt endlich mal eingestand.

HP - Fanfiction Draclin LovestoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt