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Mit leeren Augen starrte ich Löcher in die Luft. Über Nacht konnte ich kaum schlafen, es ließ mich einfach nicht los. Ich wusste tatsächlich nicht ob mir, der Tod der Frau oder die Tatsache, dass ich faszinierter von Jim war, so schwer fiel. Klar, ich war geschockt, dass die Frau nun ihr Leben hinter sich lassen musste. Aber sie war ja schon eh alt. Würden zumindest manche sagen. Aber mich bedrückte es eher, dass ich mich irgendwie nicht von diesem Verbrecher abwenden konnte.....wollte. Es war einfach verrückt. Er....Ich war verrückt! Sherlock und John saßen auf den zwei Sesseln, während ich auf dem Sofa zurück gelehnt saß. Keiner von Beiden hatte mich seither angesprochen, weder noch es versucht. Plötzlich zeigte das Fernseher im Wohnzimmer etwas, was mich wieder zusammen sacken ließ. Ein ganzes Mietshaus. Zertrümmert. "Die Explosion, die mehrere Stockwerke verwüstete und 12 Todesopfer forderte, -" John unterbrach den Moderator im Fernseher und sagte angespannt "Ein ganzes Mietshaus." Ungläubig schüttelte er seinen Kopf, aber sah wieder zum Fernseher. "Er kennt wirklich keine Grenzen." Da hatte er wohl oder übel recht. "Tja, die Runde habe ich offenbar verloren." erwiderte Sherlock und ungläubig sah ich zu ihm. "Geschummelt war das. Du hast geschummelt und der ach so tolle Gott, hatte sich dafür gerächt." sagte ich aufgebracht, aber mit etwas Sarkasmus und bekam die Aufmerksamkeit Beider. "Nein ehrlich, niemand hat die Runde verloren oder gewonnen. Du hattest die Lösung, aber anscheinend ist nur etwas, nicht geplant, schief gelaufen." Beide sahen mich nachdenklich an. Sie wussten, dass ich Recht hatte, aber dennoch war es für uns eine Niederlage. Während es für Jim ein uninteressantes Unentschieden war. Sherlock zappte den Kanal fort und blickte in die Leere. Er dachte wieder nach und mir wurde bewusst, dass es noch nicht zu ende sein konnte. "Er hat die alte Dame getötet, weil sie anfing ihn zu beschreiben." sagte Sherlock. Ich blickte ihn erstaunt an. Hatte ich mir eigentlich schon gedacht, aber wer bitte schön kam auf die Idee als Geisel den Täter zu beschreiben, wenn es das Leben kostete? "Dieses eine Mal hat er sich in die Schusslinie begeben." stellte der Privatermittler fest. "Wie meinen Sie das?" fragte John ihn unsicher. "Nun, gewöhnlich muss er über den Dingen stehen. Er organisiert das alles." erklärte Sherlock. "Aber niemand hat je ein direkten Kontakt zu ihm." "Wie den Mord an Connie Prince? Das hat er arrangiert?" John sah ihn unsicher an. "Die Leute kommen zu ihm und buchen ein Verbrechen, so als buchten sie eine Reise?" Sherlock sah zum Blondschopf. "Originell." hauchte mein Bruder fasziniert und John nickte verstehend. "Er lässt sich viel Zeit diesmal." John lachte ironisch auf und blickte zum Fernseher. Auf diesem wurde soeben gezeigt, wie Raoul de Santos von der Polizei abgeführt wurde. John räusperte sich. "Irgendwas neues im Fall Carl Powers?" fragte dieser nach und Sherlock antwortete "Nichts." Er sprach weiter. "Seine lebenden Klassen Kameraden haben alle eine weiße Weste." Ich seufzte angeschlagen. "Vielleicht war der Mörder älter als Carl." teilte der ehemalige Soldat seine Überlegung mit. Ich seufzte innerlich. Es war komisch zu wissen, wer er war, aber es vorgenommen hatte, es niemanden zu erzählen. Wahrscheinlich war ja irgendwo ein Sniper unterwegs und wartete nur darauf, dass ich etwas erzählte. Hahaha. Ich und meine Fantasien schon wieder. Dennoch war es ja nicht unmöglich. "Den Gedanken hatte ich auch schon." erwiderte der Lockenkopf. "Wieso spielt er eigentlich dieses 'Spiel' mit Ihnen? Will er gefasst werden?" hakte John irritiert nach. "Er will sich mit ihm messen, er weiß ganz genau, dass du ihm ebenbürtig bist." antwortete ich schwach, aber mit fester Stimme. "Genau deswegen hatte er wahrscheinlich auch dieses 'Spiel' geplant und organisiert." Sherlock dachte nach, indem er seine zusammengefalteten Hände vor seinem Gesicht hielt. Ehe sich ein kleines und allwissendes Lächeln auf seine Lippen schlich. Ich hob eine Augenbraue und sah ihn skeptisch an. "Ich glaube er sucht Zerstreuung." murmelte er dann und John und ich lachten falsch auf. "Ich hoffe, Sie werden glücklich miteinander." erwiderte John mit einem bissigen und ironischen Unterton ehe er vom Sesseln auf stand und in die Küche ging. "Eh, wie bitte?" fragte mein Bruder verunsichert. Er blickte John an. Dieser rief aufgebracht "Es stehen Leben auf dem Spiel!" und kam wieder ins Wohnzimmer. "Sherlock, richtige Menschenleben!" Der Blondschopf sammelte sich kurz. "Nur damit ich es weiß, berührt Sie das überhaupt?" "Würde es helfen Sie zu retten, wenn es mich berührt?" John schüttelte seinen Kopf. "Nein." "Dann werde ich diesen Fehler auch weiterhin vermeiden." meinte Sherlock. "Und das fällt Ihnen leicht, ja?" "Ja, sehr." Ungläubig sah ich den Detektiv an. "Ist das Neu für Sie?" fragte Sherlock ihn. "Nein." John schüttelte enttäuscht seinen Kopf. Beide sahen sich kurz an. "Ich habe Sie enttäuscht." stellte Sherlock nach einer Weile fest. Ach neee, echt? John lächelte 'ironisch' zufrieden und erwiderte "Sehr gut! Gute Deduktion, Ja!" "Machen Sie aus Menschen keine Helden, John. Helden existieren nicht und wenn doch, dann wäre ich gewiss Keiner von ihnen." Sherlock sah den Blondschopf eindringlich an. Es würde noch ausarten... Aber ich konnte mich auch auf keiner der beiden Seiten stellen. Beide hatten Recht und Unrecht zugleich. Da klingelte das pinkfarbene Handy kurz auf und zog unsere Aufmerksamkeit auf sich. "Ausgezeichnet." kam es von Sherlock, der das Handy in seine Hände nahm und es anschaltete. "Ein Bild von der Themse. Südufer, irgendwo zwischen Southwark Bridge und Waterloo." meldete er. Er überlegte kurz scharf nach ehe er das Handy weg steckte. "Ihr übernehmt die Zeitungen und ich checke es online." John rührte sich nicht. Er war eindeutig wütend und genervt von meinem Bruder. Es wunderte mich leider nicht. Sherlock zückte nun sein Handy und blickte zum Blondschopf, der diesen erwiderte. "Oh, Sie sind wütend auf mich. Also wollen Sie nicht helfen." sagte er und John sah ärgerlich weg. "Dieser Betroffenheits Quatsch bringt nichts." meinte Sherlock wiederum und tippte nun hastig auf seinem Handy Display rum. Eine Weile lang rührte sich der Arzt nicht und sah enttäuscht, wie auch wütend, aus. Sherlock übertrieb es gerade wirklich. Irgendwann kam John auf mich zu und setzte sich neben mich um die Zeitungen zu überprüfen. Ich zögerte nicht und rückte näher zu ihm. Daraufhin strich ich mit einer Hand sanft über seinen Rücken. Kurz blickte er zu mir. Ich sah ihn vielsagend an, was er kurz darauf nur mit einem heiteren Blick quittierte und schon überprüften wir die Zeitungen darüber, ob etwas passiert war oder ähnliches. "Selbstmord in Archway." sagte John nach kurzer Zeit entmutigt. "Schon gut, weiter." erwiderte der Privatermittler. Wieder blätterten wir einige Seiten um.  "Zwei Jugendliche in Stoke Newington erstochen." das war ich. "Mann auf Bahnstrecke gefunden, Andrew West." John sah Sherlock eindringlich an, doch dieser war immer noch seinem Handy gewidmet. "Nichts!" regte sich Sherlock plötzlich auf und rief dann Jemanden an. "Ich bin's. Haben Sie irgendwas am Südufer zwischen Waterloo Bridge und Southwark Bridge?" fragte Sherlock ins Telefon. Wahrscheinlich war Inspektor Lestrade in der Leitung.

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Seit dem Anruf bei Lestrade vergingen circa 2 oder 3 Tage. Schließlich war doch etwas am besagten Ort passiert und kamen gerade am Tatort an. Sehr wenige Polizisten waren hier. Darunter auch Inspektor Greg und Jenni. Auf dem Boden, vor Greg und Jenni, lag die Leiche und wurde auch schon etwas untersucht. "Glauben Sie es gibt eine Verbindung zu dem Bombenleger?" fragte der Inspektor an Sherlock gewandt. "Zweifellos. Nur seltsam, dass er sich noch nicht gemeldet hat." antwortete dieser und musterte die Leiche. "Dann ist also irgendwo ein armer Teufel als lebende Bombe präpariert?" "Ja." antwortete Sherlock wieder und musterte nun von weitem die Leiche. Ich tat es ebenfalls. Man konnte nicht wirklich eine Wunde finden, war aber etwas dreckig und hatte keine Schuhe an. Außerdem war er Formell gekleidet. Ein weißes Hemd mit einer schwarzen Anzugshose. Dazu hatte er kurze, sehr dunkel gestylte Haare. Wie......Jim. "Irgendwelche Ideen?" fragte Jenni nun und ich und Sherlock antworteten gleichzeitig "Sieben, bis jetzt." "Sieben?" hakte Greg ungläubig nach. Sherlock und ich gingen wieder näher zur Leiche und beugten uns über sie. Um sie besser zu mustern und zu deduzieren. Nach einer Weile zog Sherlock der Leiche die Socken aus und inspizierte dessen Füße. Dann wendeten wir uns von der Leiche ab und John übernahm. Er überlegte nur kurz und meinte dann "Er ist seit etwa 24 Stunden tot. Vielleicht ein bisschen länger." Er musterte das Gesicht der Leiche. "Ist er ertrunken?" fragte er an Greg gewandt und Sherlock zückte sein Handy und tippte mehrere Male auf das Display. Dabei sah er wieder nachdenklich und konzentriert aus. "Wohl nicht. Dazu ist nicht genug Themse in seiner Lunge. Er ist erstickt." antwortete Greg an den Blondschopf gewandt. Eine Hand legte sich auf meine Schultern und ich zuckte augenblicklich zusammen, doch mit einem Blick zur Seite stellte ich fest, dass es nur meine blonde Freundin war. Sie sah mich kurz nachdenklich an, dann skeptisch und dann wieder nachdenklich. Was war mit ihr los? "Ist was?" fragte ich ruhig und freundlich. Sie schüttelte den Kopf. "Sollte ich eher dich fragen." meinte sie dann nur. "Wie meinst du das?" hakte ich verunsichert nach und sie sah mich wieder skeptisch an. "Na, gestern. Ich meine, hallo, gestern warst du nicht gut zu sprechen und dann hat es dich mit runter gezogen, als die Frau.....du weißt was ich meine." gegen Ende zögerte sie etwas. "Ach so..es geht wieder." antwortete ich schlicht, doch sie sah mir nur weiterhin skeptisch in die Augen. Ich konnte ihr doch nicht erzählen, dass ich diesen Bombenleger schon kennen gelernt hatte. Und das noch, bevor ich überhaupt wusste, dass er der ist. Noch weniger helfen würde es, wenn ich ihr sagen würde, dass ich nur niedergeschlagen bin, weil ich fasziniert von einem Verbrecher war, der total verrückt war und mit uns spielte um seine Langeweile auszutreiben. Da war es mir lieber, sie im Glauben zu halten, dass ich nur so bin wegen dem Tod der Dame. "Und warum warst du gestern nicht gut zu sprechen? Was war denn vorgefallen?" hakte sie nach und ich seufzte. "Auseinandersetzung mit Sherlock." "Warum?" Also langsam ging sie mir gehörig auf den Sack. "Nicht wichtig." antwortete ich gleichgültig. Ihre Skepsis durchbohrte mich. "Ich weiß ganz genau, dass es etwas wichtiges sein musste." sagte sie ernst. "Lass es einfach." seufzte ich. Kurz sah sie mich durchdringend an, aber seufzte dann ebenfalls genervt auf. "Wenn du meinst." Manchmal konnte sie echt nerven. Es kam hin und wieder mal vor, dass ich mir total bescheuert vorkam. Es gab einfach Momente, in denen sie anscheinend nur zu dumm war um zu erkennen, dass ich einfach nicht, über etwas, sprechen wollte. Echt Nerven auftreibend. Das konnte ich gerade einfach nicht gebrauchen. Nicht bei diesem ganzen Trubel..vor allem in meinem Kopf.

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Hellu:3 Das siebte Kapitel ist endlich durch und ich hatte echt struggle während dem Schreiben, aber ich hoffe, dass es mir gelungen ist und euch weiterhin gefällt. :)

Ich freue mich gerne auf Feedback, Kritik, Lob und Sonstiges.

Also bis zum nächsten Kapitel!

3102 Wörter

mrs.Moriarty

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 07, 2020 ⏰

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