»Wieso kann ich nicht mit ihr gehen?«, fragt er und Beetee rollt mit den Augen.

»Ich brauche dich hier. Als Schutz.«, meint er und Finnick sieht ihn empört an.

»Narie braucht auch Schutz!«, beteuert er. Sanft sieht Narie ihn an.

»Ist schon in Ordnung, Finnick. Haymitch und ich sind sofort wieder zurück.«, versichert sie ihm.

»Bist du dir sicher?«

»Ja, keine Sorge. Haymitch und ich bekommen das hin.« Widerwillig stimmt Finnick Beetees Aufforderung zu und nickt.

»Rollt den Draht sorgfältig ab und sorgt dafür, dass die Spule richtig im Wasser liegt. Dann kommt zum Baum im zwei Uhr Sektor, wir kommen dort hin.«, erklärt Beetee den beiden und drückt dann Haymitch den Draht in die Hand.

»Wir sehen uns um Mitternacht!«, meint Narie aufmunternd in Richtung Finnick und Beetee, dann sieht sie auffordernd zu Haymitch und läuft mit ihm gemeinsam los.

Der Weg durch den Wald verläuft bisher eigentlich ohne Komplikationen. Haymitch rollt den Draht aus, während Narie mit gespanntem Bogen hinter ihm herläuft und sich aufmerksam die Umgebung ansieht. Bisher hatte sie nichts Außergewöhnliches entdecken können, doch sie hatte gelernt, dass sie immer auf der Hut sein muss. Und sobald sie etwas hinter einem der Bäume sieht, ist sie bereit es zu töten.

Haymitch klettert unbeholfen über einen weiteren großen Stein und gerade, als Narie ihm folgen will, hält Haymitch inne. Irgendwas stimmt nicht, das spürt er sofort. Er zieht etwas stärker an dem Draht. Wahrscheinlich hat er sich nur in einem Busch verhakt. Haymitch zieht erneut an dem Draht, doch wieder passiert nichts. Gerade, als Narie fragen möchte, was denn los sei, schnappt der Draht zurück. Narie sieht geschockt auf das Ende des Drahtes, das durchgeschnitten wurde und entdeckt nicht mal eine Sekunde später Brutus vor sich auftauchen. Sofort zieht sie einen Pfeil aus ihrem Köcher. Doch noch bevor sie ihn abschießen kann, trifft sie von hinten etwas hart an ihrem Hinterkopf und sie stürzt zu Boden. Sofort sitzt Haymitch auf ihr und hält sie fest.

»Vertrau mir und bleib unten!«, zischt er ihr zu und Narie sieht ihn geschockt an. Sie hätte niemals gedacht, dass er sich gegen sie wenden würde! Ihr geschockter Ausdruck auf ihrem Gesicht wird zu einem verwirrten, als Haymitch ihr in den Arm schneidet. Narie keucht auf, denn der Schmerz ist unerträglich, doch so schnell wie er gekommen ist, verschwindet er auch wieder. Sie sieht, dass Haymitch ihr Ortungsimplantat aus dem Arm zieht und ihs neben sich wirft. Sofort schmiert er ihr das Blut, das er an seinen Händen hat, an ihren Hals und sieht sie dann eindringlich an.

»Bleib unten! Und wenn sie weg sind, hilf Beetee!«, zischt er ihr zu, dann steht er auf und rennt los. Sehr zu seiner Erleichterung folgt Brutus ihm, sodass er alle Aufmerksamkeit von Narie abgewandt hat. Dass Enobaria ihm ebenso folgt, erleichtert ihn nur noch mehr.

Narie währenddessen bleibt völlig verwirrt auf dem Boden liegen und versteht nicht, was hier eben geschehen ist. Erst dachte sie, dass Haymitch sie umbringen wird. Aber wieso hatte er ihr nur das Ortungsimplantat aus dem Arm geschnitten?! Was passiert hier? Narie beschließt, dass sie sich darüber später Gedanken machen kann. Wichtig ist, dass sie jetzt zu Finnick und Beetee kommt. Denn was auch immer hier vorgeht, es scheint sich nicht gegen sie zu richten.

Unter Schmerzen richtet Narie sich auf und sprintet dann los. Sehr zu ihrem Glück liegt der Draht noch auf dem Boden und zeigt ihr somit direkt, wo sie langlaufen muss. Narie stolpert, als sie einen weiteren Schritt gehen möchte und kommt hart auf dem Boden auf. Sie stöhnt, als sie sich wieder aufrichtet und läuft weiter.

Nach nur wenigen Schritten kommt sie wieder an dem Baum an, doch von Finnick ist keine Spur. Gerade, als sie einen weiteren Schritt nach vorne treten möchte, leuchtet etwa fünf Meter vor ihr das Kraftfeld auf. Sofort rennt sie auf die Stelle zu und sieht Beetee, wie er sich unter Schmerzen am Boden windet. Er muss gegen das Kraftfeld gekommen sein!

Rebel || Hunger GamesWhere stories live. Discover now