Chapter twentysix

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Ich fixierte mich wieder auf den Moment, welcher einfach unbeschreiblich schön war. Diese Ruhe, die Newt immer ausstrahlte übertrug sich komplett auf meinen Körper und ich konnte meine Anspannung fallen lassen.
Plötzlich löste er sich auch schon wieder und setzte sich auf die Liege. Bis eben hatte ich auch noch gesessen bis er mich in die warme Umarmung gezogen hatte. Wegen dieser Berührung musste ich mich jetzt erstmal sammeln. Die ganze Zeit bekam ich totale Freundlichkeit, was mich einfach sehr durcheinander brachte. In meinem alten Leben, das wusste ich durch meine Erinnerungen, hatte ich solche Zärtlichkeiten sehr selten erlebt.

„Ich habe dir davon berichtet, dass ich eine Erinnerung hatte.“ Fing ich langsam an. Um ehrlich zu sein wollte ich die Spannung auch etwas aufbauen. Manchmal war das hier wirklich viel zu strikt.
„Das hast du. Nur nicht sehr genau…“
„Jedenfalls kam etwas wirklich Außergewöhnliches. Sehr besonders. Was mich sehr überrascht-,“
„Jetzt sag doch.“ Unterbrach mich Newt belustigt und beide mussten wir lachen. Absichtlich hatte ich jetzt die Spannung übertrieben und erwartet, dass Newt mich drängelt. Alles Teil meines Plans.

„Thomas ist mein Bruder.“ Sagte ich frei heraus und die ganze Last verschwand auf einmal. Das einzige Wichtige, was ich ihm verheimlicht hatte, war jetzt wieder weg.

Newt sah mich einfach nur entgeistert an. Doch dann verzog sich seinen Mund zu einem Lächeln. „Das ist doch toll! Und daran hast du dich erinnert?“
Ich nickte schnell. „Deswegen wollte ich, dass er es als Erster erfährt. Und natürlich genau an diesem Tag wird er von so einem miesen Viech verfolgt, was ich dann bekämpfen muss.“ Mir fiel erst jetzt auf, dass beides an einem Tag passiert war. Ich würde mal sagen Glück im Unglück.
Nicht, dass ich es gut gefunden hatte, dass Thomas in Lebensgefahr gebracht worden war, aber die Dinge hätten doch an anderen Tagen stattfinden können. Aber jetzt waren wir sogar beide in Sicherheit und konnten hoffentlich mal durchatmen. Bei Newt konnte man sich eh sehr gut entspannen. Ich verstand, warum er der Stellvertreter von Alby war. Er war so ruhig und in seiner Nähe fühlte man sich einfach wohl.

„Du bist also nicht sauer?“ hakte ich vorsichtshalber nach und er sah mich belustigt an.
„Wie bitte? Sauer? Du hast eine Nacht im Labyrinth überlebt und dazu noch, um jemand Anderen zu retten und nicht aus reiner Neugier. Man sollte eher stolz auf dich sein.“ Antwortete er und seine Augen funkelten. Auch dieses schelmische Grinsen lag auf seinen schmalen Lippen und es steckte mich an. Ich war ihm dankbar für das Verständnis.

Unser Gespräch jedoch wurde unterbrochen von Gally, der komischerweise munter, wenn er das überhaupt irgendwann mal war, in die Hütte sprintete und wir beide zackig aufstanden. Verwundert sah ich ihn an. Was machte denn der hier? Sollte er nicht noch in dem Bau vor sich hin schmorren? Ich warf Newt einen Seitenblick zu, der jetzt etwas verunsichert dreinblickte. Fast als… wüsste er davon? Mein Blick glitt wieder zu dem Strunk.

„Du hast also überlebt.“ Es klang schon fast als wäre er traurig drüber, aber er wollte ja noch Informationen von mir, die ich ihm sicher nicht geben würde. Jedem, nur nicht ihm. Mir war klar, was ich hier alles dachte, denn das war alles bewusst. Ich wollte nicht mehr die Freundliche spielen, nicht nachdem ich im Labyrinth viel nachdenken hatte können. Ich wollte zwar nicht dasselbe, was er für mich wollte, also meinen Schmerz, aber ich wollte sicher keine Gnade mehr zeigen.

„Ja, während du hier in Sicherheit anscheinend rumgetigert bist.“ Gab ich leicht angesäuert zurück. Vielleicht reagierte ich über, aber ich hatte ihm nie was getan.
Gally sah nun zu Newt und lächelte. „Allerdings, dein Freund hat mich ja auch draußen gelassen.“

Überrascht und ungläubig wechselte ich Blicke zwischen ihnen.
Gally grinste noch vor sich hin und Newts Blick fiel zu Boden. Aber das hieß ja… Gally sagte die Wahrheit.
Es musste ja nicht sein, dass Newt ihn rausgelassen hatte, aber nicht mehr reingesperrt. Schnell steckte ich den Gedanken weg, das konnte mir schließlich egal sein. Ich musste das Problem alleine lösen. Newt konnte eigentlich sowieso nichts dafür Gally nicht wieder eingesperrt zu haben.

Lonely Warrior - Maze Runner FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt