Kill Your Demon (Band 2)

By boohtopia

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Band 2 (wird gerade überarbeitet) I loved you once. I love you still. I always have. I always will ... kill. ... More

eins.
zwei.
drei.
vier.
fünf.
sechs.
sieben.
acht.
neun.
zehn.
zwölf.
dreizehn.
vierzehn.
fünfzehn.
sechzehn.
siebzehn.
achtzehn.
neunzehn.
zwanzig.
einundzwanzig.
zweiundzwanzig.
dreiundzwanzig.
vierundzwanzig.
fünfundzwanzig.
sechsundzwanzig.
siebenundzwanzig.
achtundzwanzig.
neunundzwanzig.
dreißig.
einunddreißig.
zweiunddreißig.
dreiunddreißig.
vierunddreißig.
fünfunddreißig.
sechsunddreißig.
siebenunddreißig.
achtunddreißig.
neununddreißig.

elf.

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By boohtopia

„Sollte es mir zu denken geben, dass du auf allen Vieren vor meinem Bett hin und her krabbelst?", wundert sich Kieran, der lässig im Türrahmen seines Schlafzimmers lehnt und Detroits denkwürdiges Treiben beobachtet.

„Falls Sie darauf warten mir Geschirr und Leine anlegen zu dürfen, dann sollten Sie sich keine allzu großen Hoffnungen machen. Ich bin nicht in Stimmung", entgegnet Detroit.

Kieran beißt sich auf die Zunge und unterdrückt die Frage, wie die Sache aussehen würde, wenn er in Stimmung wäre. Vermutlich würde Detroits Antwort Bilder heraufbeschwören, die ihn tagelang verfolgen würden. Außerdem kann Kieran sehen, dass Detroit ganz schön durch den Wind ist, deswegen verkneift er sich weitere Sprüche, welche in keiner Weise zu der Entschlüsselung von Detroits sonderbarem Verhalten beitragen. „Jetzt, da du zwei Tage in Folge in meinem Schlafzimmer gewesen bist, finde ich, sind wir über den Punkt hinaus, mich weiterhin zu siezen."

„In Flirtlaune, was?", gibt Detroit zurück, während er den Boden des Schlafzimmers ganz genau unter die Lupe nimmt.

Kieran schmunzelt. „Jetzt mal ernsthaft, was soll das hier werden?"

Anstatt darauf zu antworten, hat Detroit selbst eine Frage zu stellen. „Ist hier seit gestern saubergemacht worden?"

„Keine Ahnung. Ich führe kein Buch darüber, wann und wie Margret ihrer Arbeit nachgeht. Du kannst sie gerne fragen, sie ist gerade irgendwo hier im Haus", informiert Kieran.

Detroit verlässt seine Vierfüßler-Position und steht auf. „Es ist ernst, Boss!"

„Das kann ich sehen", entgegnet Kieran.

„An meinem Hemd fehlt ein Knopf." Detroit deutet mit seinem Zeigefinger auf das dunkelblaue Freizeithemd, in dem er steckt, welches mit gelben Ananassen und pinken Flamingos übersäht ist und einen fehlenden Knopf an der Knopfleiste aufweist.

„Das wäre nicht passiert, würdest du, wie jeder normale Mensch, T-Shirts tragen", verteilt Kieran Styling-Tipps, ohne sich über die Schwere von Detroits Aussage bewusst zu sein.

„Sie sollten aufhören so viel Zeit mit Scotch Scotchinsky zu verbringen. Diese Freundschaft bekommt Ihnen anscheinend nicht besonders", teilt Detroit ebenfalls Ratschläge aus.

„Eifersüchtig?", scherzt Kieran. „Und wolltest du nicht mit dieser Siezerei aufhören?"

„Richtig", erinnert sich Detroit.

„Was hat es mit diesem fehlenden Knopf auf sich?" Kieran ist klar, dass Detroit niemand ist, der sich wegen einer Lappalie, wie dieser, aus der Ruhe bringen lässt, sondern dass mehr dahinterstecken muss.

„Nun, ich bin gestern, nachdem ich deinen versoffenen Kadaver ins Bett gehievt habe, losgegangen, um meine Arbeit zu erledigen", lässt Detroit den Abend Revue passieren. „Und jetzt fehlt dieser kleine, dennoch sehr bedeutende Knopf an meinem verfluchten Hemd."

Obwohl Kieran der Sinn danach steht mit ausdrucksstarkem Fluchen alle Heiligen vom Himmel zu holen, weiß er diesen Drang zu unterdrücken und atmet stattdessen tief ein und aus. „Zwischen mich ins Bett zu bringen und einem weiteren Arschloch das Leben auszuhauchen, gibt es noch eine Autofahrt und jede Menge Fußstrecke." Kieran hofft inständig, dass er nicht nur leere Worte zum Besten gibt, sondern der Knopf tatsächlich an einem harmlosen Ort verloren gegangen ist.

„Mir würde es trotzdem besser gehen, wenn ich das Scheißding finden würde", zeigt sich Detroit wenig offen für die beruhigenden Worte seines Bosses. „Ich habe bereits meine Karre durchsucht, sowie meine komplette Bude auf den Kopf gestellt."

„Es ist nur ein Knopf, Detroit. Einer von vielen auf dieser Welt. Einer an einem verdammt hässlichen Hemd, welches sicherlich der ein oder andere Idiot gekauft hat", versucht es Kieran dennoch weiter.

„Ob du mir das nun glaubst oder nicht. Aber das ist ein Hemd von Dante Da Capa. Nur auserlesene Boutiquen verkaufen seine Meisterwerke", teilt Detroit eine Lehrstunde in Sachen Mode aus.

Kieran hat noch nie von Dante Da Capa gehört. Aber vermutlich handelt es sich wohl um irgendeinen Designer. „Ok, gut. Trotzdem wirst du nicht der Einzige sein, der ein Hemd, wie dieses, besitzt."

„Aber ich bin vermutlich der Einzige in diesem Hemd, der letzte Nacht einen gewissen Max Sheridan erschossen hat und einen Knopf mit  Fingerabdrücken - denn ich wüsste nicht, wie ich ein Hemd zumachen sollte, ohne meine Finger zu benutzen - am Tatort verloren hat", spricht Detroit das aus, was Kieran so vehement totzuschweigen versucht hat.

„Was nur dann ein Problem darstellt, wenn du aktenkundig bist", sucht Kieran weiterhin nach Worten der Hoffnung.

Detroit schweigt.

Kieran fährt sich über die Glühbirne auf seiner Stirn, die eben zu leuchten begonnen hat. „Natürlich, wie konnte ich das vergessen."

„Ich gehe jetzt diese Margret suchen", gibt Detroit seine weitere Vorgehensweise in Sachen verlorengegangenem Knopf bekannt. „Lohnt es sich denn wenigstes? Oder ist sie so langweilig, wie ihr Name vermuten lässt?"

„Geschmackssache, würde ich sagen", antwortet Kieran, ohne wirklich eine Antwort auf Detroits Frage zu geben. „Und anhand von deinem Hemd zu urteilen, könnte unser Geschmack kaum unterschiedlicher sein."

„Ich formuliere es anders. Ich könnte wirklich ein wenig Ablenkung gebrauchen. Fickmaterial? Ja oder nein?", spricht Detroit nicht länger um den heißen Brei herum.

„Bei Margret solltest du dir keine allzu großen Hoffnungen auf einen Fick machen. Sie ist kälter als der Eisberg, der die Titanic zum Sinken gebracht hat. Ich denke ein Flirtversuch, ihr gegenüber, wäre dein Untergang."

Detroit zieht einen seiner Mundwinkel zu einem amüsieren Grinsen nach oben, aufgrund der Information, die er zwischen den Zeilen liest. „Es gibt also noch Frauen auf diesem Planeten, die dir nicht sofort zu Füßen liegen? Was diese Margret automatisch sympathisch macht."

In der Tat hat Kieran das ein oder andere Mal versucht einen Angriff dieser Art auf Margret auszuüben. Ihr Haushälterinnen-Outfit, welches mit all diesen weißen Rüschen versehen ist, hat seine Fantasie ordentlich angetrieben. Doch Margret hat es vorgezogen ihre Hände dazu zu benutzen, seine Möbel zu entstauben, anstatt seinen nimmersatten Schwanz zu befriedigen.

„Nun, vielleicht kann ich sie mit meinem überaus bemerkenswerten Modegeschmack überzeugen." Detroit lässt seinem Boss ein Zwinkern zukommen, welches für seinen Tatendrang sprechen soll. „Es ist an der Zeit den Eisberg zum Schmelzen zu bringen."

„Nur zu, Alter", animiert Kieran und freut sich bereits darauf, zuzusehen, wie Detroit auf Granit beißt.

Der Hitman setzt sich in Bewegung, um die Suche nach dem fehlenden Knopf fortzusetzen. Detroit hat mittelblonde Haare, die weder glatt, noch lockig sind, sondern irgendetwas dazwischen, und ihm bis auf die Schultern fallen. Meist trägt er seine Haarpracht jedoch locker zusammengebunden. Sein Äußeres schreit eher nach dem Spitznamen California und weniger nach Detroit. Aber schließlich ist es nicht seinem Aussehen zuzuschreiben, wie er zu seinem Namen gekommen ist, sondern dem Vorfall in Detroit. Es dauert nicht lange, bis er die Haushälterin in der Küche vorfindet. Sie ist gerade dabei irgendwelche feingeschliffenen Gläser zu polieren, die bei Detroit nicht unbedingt den Eindruck erwecken diese Prozedur zwingend notwendig zu haben. Mit Margaret und ihrer, seiner Meinung nach, vollkommen sinnfreien Beschäftigung, findet er also die Erklärung, weswegen Kierans Bude heller schimmert, als ein gottverdammtes Feenschloss. Zu seiner Überraschung muss er feststellen, dass Margaret so gar nicht nach der Margaret aussieht, die er sich vorgestellt hat. Er hat eine biedere Erscheinung erwartet, die zum Lachen in den Keller geht und welcher er mit der Hilfe seines Schwanzes eine Welt hätte zeigen wollen, die ihr bisher völlig fremd gewesen ist. Doch er hätte kaum gravierender daneben liegen können. Margret ist weit davon entfernt bieder zu sein. Zumindest was ihre Optik angeht. Sie hat zuckerwatterosafarbene Haare, über dessen Länge er sich nicht sicher ist, da diese zu einem lässigen Dutt zusammengezwirbelt sind. Die Nasenscheidewand von Margrets puppengleicher Nase wird von einem Piercing geziert, der ebenso schillert, wie die Gläser, die sie auf Hochglanz poliert. Sein Augenmerk fällt auf ihre Fingerfertigkeit und auf die damit einhergehenden Fingernägel, die zu regelrechten Waffen manikürt und mit Motiven unterschiedlichster Horrorfilm-Helden versehen sind. Es braucht nicht mehr, um sein Herz höher schlagen zu lassen. Zum ersten Mal fühlt er sich in seinem quietschbunten Hemd von Dante Da Capa nicht mehr durch und durch adrett, sondern ziemlich bescheuert und wünscht sich, er würde einen schwarz-rot gestreiften Pullover tragen, wie einer der Figuren, die auf ihren Fingernägeln prangern. Aber wie es scheint muss er mit etwas anderem Eindruck schinden, als mit der Auswahl seiner Klamotte. „Haben Sie seit gestern Abend in Coopers Schlafzimmer saubergemacht?", fragt er, ganz ohne Eindruck zu schinden.

Margret schaut von den Gläsern auf und beäugt den Typ, der in einem überhässlichen Hemd steckt, mit einem skeptischen Blick. „Nein."

Für einen Moment ist Detroit von ihren Augen gefangen, von denen er nicht mit Sicherheit sagen kann, ob diese braun oder grün sind und die von dichten, schwarzen Wimpern umrandet sind. Es fühlt sich beinahe so an, als wäre er dabei, sich in einem Wald zu verlaufen. Ob das gut oder schlecht ist, vermag er nicht zu beurteilen. „Das Ding ist, ich suche einen Knopf", führt er sein Anliegen detaillierter aus.

„Und Sie glauben, dass Sie diesen in meinem Ausschnitt finden", entgegnet Margret.

„Ich habe doch überhaupt nicht in Ihren Ausschnitt gesehen, sondern in Ihre Augen", verteidigt sich Detroit.

„Wollen Sie mir damit etwa sagen, dass ich hässliche Titten habe?" Margrets Miene ist ernst und ihre Fingernägel wirken über alle Maße bedrohlich.

„Um mir ein Urteil über Ihre Titten erlauben zu dürfen, müsste ich diese zuerst einmal sehen", kontert Detroit. Nun steht er also hier. Mitten im Wald, gegenüber eines zähnefletschenden Wolfes. Einem hübschen Wolf, trotzdem sind die Krallen und Fänge nicht zu unterschätzen.

Margret lacht los. „Oh Mann, Sie hätten Ihr Gesicht sehen sollen! Göttlich!"

„Wenn ich Ihnen eins mit Sicherheit sagen kann, dann, dass ich weit davon entfernt bin göttlich zu sein", spart Detroit nicht mit Ehrlichkeit.

„An ihrem Hemd fehlt übrigens ein Knopf", bemerkt Margret.

Detroit verdreht seine Augen. „Nun, das ist der Grund, weswegen ich Sie aufgesucht habe. Ohne Ihren Titten zu nahe treten zu wollen."

„Meine Titten haschen nicht so sehr nach Aufmerksamkeit, wie Sie das vielleicht glauben", erwidert Margret.

Detroit hat in seinem Leben schon einige Unterhaltungen geführt, die verstörend auf jeder Ebene gewesen sind. Aber das hier ist mehr, als er in diesem Moment ertragen kann. Er hat ohnehin alle Informationen, nach denen er gesucht hat, und es gibt keinen Grund sich mit Miss Zuckerwatte im Wolfskostüm länger auseinanderzusetzen. Er schlägt den Weg Richtung Ausgang ein, vorbei an Kieran, der sich im Hintergrund gehalten, alles beobachtet und sich hoheitlich auf die Kosten des Hitmans amüsiert hat.

„Dein Modegeschmack ist nicht gefragt, was?", kann Kieran einfach nicht anders, als eine Portion Spott zum Besten zu geben.

„Ganz im Ernst, Boss, du solltest dir eine neue Haushälterin suchen! Wer weiß, was mit der bei Vollmond passiert", trotzt Detroit. „Auch wenn sie wirklich hübsche Titten hat."

„Und Sie tragen das hässlichste Hemd, das ich jemals gesehen habe!", feuert Margret aus der Küche zurück.

„Und das sagt eine, der ich fast die Haare vom Kopf gegessen hätte, in der Annahme ich hätte es mit Zuckerwatte zu tun", nuschelt Detroit vor sich hin.

„Sie zu vernaschen ist doch dein Plan gewesen, oder nicht?", hakt Kieran nach und hat Mühe nicht lauthals loszulachen.

„Meine Pläne haben sich geändert. Ich werde meinen Frust, auf deine Kosten, im Le Coop ertränken", gibt Detroit seine Abendplanung bekannt.

🖤🖤🖤

Lola sitzt über den Fotografien des Knopfes, den sie am Tatort gefunden hat und der im Original bereits auf dem Weg ins Labor ist.

„Du starrst inzwischen bereits seit zehn Minuten auf diese Bilder", bemerkt Frank.

„Ja", bestätig Lola und streckt dem Detective eine der Fotografien entgegen. „Schau dir die Prägung an."

Normalerweise benötigt Frank eine Brille für Dinge dieser Art. Doch er will sich vor Lola nicht die Blöße geben, um mit seinen schwachen Augen auf den Altersunterschied von vierzehn Jahren, der zwischen ihnen liegt, aufmerksam zu machen. „Ja?", tut er so, als wüsste er nicht, was es mit der Prägung auf sich hat, anstatt zuzugeben, dass er es nicht lesen kann oder sich gar seine Brille aus der Tasche seines Jacketts zu ziehen.

„Du bist nicht so der Typ für Designerkram, was? Hätte ich mir denken können." Lola meint es keinesfalls abwertend und nimmt das Foto wieder zurück an sich. „Mir ist es auch nur deswegen aufgefallen, weil die Frau meines Bruders total verrückt nach diesem Kram ist. Also die Buchstaben DDC, die in diesen Knopf eingeprägt sind, die stehen für Dante Da Capa, einer der angesagtesten und exklusivsten Designer im Moment. Also, laut den Aussagen meiner Schwägerin."

„Okay", entgegnet Frank verhalten, der mit derlei Dingen in der Tat absolut nichts am Hut hat.

„Diese Klamotten sind nicht nur total auffallend, schrill und bunt, sondern kosten auch ein kleines Vermögen", liefert Lola weitere Details.

„Wir suchen also einen Clown mit Rang und Namen", zieht Frank sein Resümee.

Diese Bemerkung entlockt Lola ein Schmunzeln. „Nicht unbedingt das, was man sich unter einem eiskalten Killer vorstellt, was?"

„Nun, wenn ich meine Arbeit anhand des Äußeren von Menschen machen würde, dann hätte ich schon oft dazu beigetragen, den Falschen an den Pranger zu stellen", entgegnet Frank.

Lola lässt von ihrer Arbeit ab, wendet sich Frank zu und schenkt ihm ihre komplette Aufmerksamkeit. „Ich mag die Art, wie du denkst."

„Lust auf diesen Club?", bricht es schneller aus Frank heraus, als dass er sich überhaupt die Zeit genommen hätte, ausführlich darüber nachzudenken.

Als Antwort schenkt ihm Lola ein Lächeln.

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