Im Tode vereint

By Nesaia_

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Urban-Fantasy AU. Katsuki ist durch einen Fluch mit seinem vermeidlichen Todfeind Shoto verbunden, was die zw... More

Das Leben ist eine Bitsch
Das war kein Traum
Stirb, du Abschaum
König der Nacht
Dabi
Johnnie Walker
Verhext
Eissplitter
Niemand liebt einen Vampir
Küssen darf ich dich
Der Feuerclan
Für immer
Höllenfürstin
Im Tode vereint

Mir gehört die Nacht

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By Nesaia_

Das Zucken der Lichter, das rhythmische Wummern des Basses, der aufdringliche Geruch nach Parfum und Schweiß überfluteten meine empfindlichen Sinne. Dennoch war ich fast täglich im „Puls Ultra", dem bekanntesten der Underdog-Clubs, die im Hafengebiet von New York City lagen.

Sie waren mein bevorzugtes Jagdrevier. Wobei Jagd wohl die Sache nicht wirklich beschrieb. Denn ich war Jäger und Köder zugleich. Mein durchtrainierter Astralkörper und mein charismatisches Antlitz ließen die Motten in mein Licht fliegen. Selbst meine sonore Stimme schien der reinste Lockruf zu sein. Doch spätestens wenn sie in meine Granataugen sahen, die zugleich die Unschuld eines Neugeborenen und die Gier eines Dämons ausstrahlten, waren sie mir auf Gedeih und Verderb verfallen.

Nur wenige konnten sich mir entziehen und durchschauten mein falsches Spiel. Immer verließ ich diese Orte mit einem neuen Opfer, das wie ein argloses Lamm zur Schlachtbank lief. Dabei war es mir völlig egal, ob ich den Abend mit einem Mann oder einer Frau beendete. Ich nahm mir, was ich brauchte und wann ich es brauchte, und gab nichts zurück. Außer einer unvergesslichen Nacht. Vergessen ließ ich sie nur ihre Blutspende. Reue war etwas für Schwache. So hat es mir mein Schöpfer vor über 150 Jahren beigebracht und so lebte ich es noch heute.

Meine Stirn legte sich in Falten und ich fasste mir an die Nasenwurzel. Ich wandte mich von der Tanzfläche ab, auf der sich unzählige Körper lasziv zur Musik räkelten. Der Barkeeper stellte mir unaufgefordert meinen gewohnten doppelten Whisky auf den Tresen.

„Hey Kat, heute auch wieder da? Schön dich zu sehen", rief mir Kirishima über den Lärm zu.

Ich schenkte ihm ein gezwungenes Lächeln, während er mich mit seinen Blicken zum hundertsten Mal auszog. Kurz sah ich zum Musik-Pult. Natürlich DJ Yamada legte heute auf. Der liebte diesen Techno-Scheiß. Ich stürzte den Drink hinunter. Der Alkohol betäubte meine Sinne so weit, dass alles hier auf ein erträgliches Maß gedämpft wurde. Doch es dürstete mich nach etwas ganz anderem. – Blut. Nur Blut konnte das Brennen in meinem Körper für eine Weile löschen. Eine Gier, getrieben von einer unsäglichen Leere.

Mein Name ist Katsuki Bakugo. Ich bin ein Vampir. Mir gehört die Nacht.

Auf der Suche nach meinem nächsten Opfer ließ ich den Blick erneut durch die Menge gleiten. Ich bemerkte ihn sofort, als er das „Plus Ultra" betrat. Verflucht, was für eine Präsenz. Er nahm meinen Blick gefangen. Für ein paar Sekunden schien die Welt um mich herum unscharf zu werden. Ich sah nur noch ihn. - What the fuck? Seine helle Aura strahlte etwas Überlegenes aus. Als könnte ihm nichts auf diesem Planeten etwas anhaben. Wie beeindruckend. Allein durch seine Anwesenheit beherrschte er den Raum. Er trug feinstes weißes Leinen. Das Hemd ordentlich zugeknöpft. Er sah darin viel zu elegant aus für diesen Club.

Die Menschen wichen unbewusst zu Seite, als er sich geschmeidig wie ein Leopard durch die Massen bewegte. Aber es waren seine Augen, die mich am meisten faszinierten. Das eine stahlgrau, das andere azurblau.

Was war er? Ein Mensch? Auf keinen Fall. Ein Vampir oder Werwolf? Eher nicht. Die eine Hälfte seiner Haare war weiß wie frisch gefallener Schnee. Die andere rot wie lodernde Flammen. Eiskalt und gleichzeitig heiß wie ein Vulkan. „Also Icy-Hot, was verbirgst du? Was ist dein Geheimnis?"

Wie wohl sein Blut schmeckte? Meine Brust brannte jäh. Was war das für eine übermenschliche Anziehungskraft. Ich hatte schon lange nichts mehr so gewollt wie ihn. Und ich würde ihn bekommen und wenn ich mit ihm fertig war, wäre er ein scheiß Kätzchen in meinen Händen.

Mit geneigtem Kopf lauschte er den Worten des kleinen grünhaarigen Elfs mit einer kack Nerdbrille. Wieso gab er sich mit so einem nervigen Elfen-Pöbel ab? War das etwa sein Freund? Warum war ich auf einmal so scheiß nervös? Als hätte mich das je gestört. Wenn er sich noch länger im Dunstkreis dieser Elfe aufhielt, würde dessen magischer Staub ihm bald die Sinne vernebeln. Mag sein, dass ihn die Menschen nicht wahrnahmen. Ich hingegen schon. Und diese biestigen, grünhaarigen Scheiß-Elfen hatten keinen Skrupel ihn einzusetzen, um sich jeden gefügig zu machen. Der würde ihn mir bestimmt nicht wegschnappen. Er war meine Beute. Er gehörte mir.

Vampire und Elfen gingen sich für gewöhnlich aus dem Weg. Zumal ihr grünes Blut für unsere Spezies unbekömmlich war. Und ein kotzender Nosferatu ist wahrlich kein schöner Anblick.

Ich stand auf und bewegte mich ein paar Schritte auf ihn zu. Was bist du Icy-Hot? Für einen gewöhnlichen Menschen sah er viel zu attraktiv aus. Ein engelsgleicher Nephelin? Dann sollte ich mich wohl fernhalten. Ihr Blut war toxisch. Ich filterte seinen Geruch heraus. Sein Blut roch rein, dunkel und süß. Fast wie eine verbotene Frucht, die ich unbedingt pflücken musste.

Mh - rot-weiße Haare, an was erinnerte mich das? Ich hatte nur einmal so eine seltsam geteilte Haarfarbe gesehen und das war ... So ein Dreck. Es fiel mir wie Schuppen von den Augen. Das süße Blut eines Hexers. Er war der verfickte Prinz des Feuerclans. Shoto Todoroki. Als ich ihn vor zirka sieben Jahren das erste Mal gesehen hatte, war er ein Junge von elf, zwölf Jahren und bereits an ihrer sogenannten wilden Jagd beteiligt. Damals konnte ich ihnen dank meiner Spezialität entkommen. Seitdem war ich auf der Flucht und hatte letztendlich Japan für immer verlassen. Doch dass diese Dreckskerle mich bis in die USA verfolgen und finden würden, damit hatte ich nicht gerechnet.

Ich sah mich unauffällig um. Kein weiterer Jäger schien anwesend zu sein. Vielleicht sollte ich mir den Mistkerl einfach schnappen und töten. Allein hatte der Bastard keine Chance. Zudem, einen Hexer zu verführen, war wohl ein Ding der Unmöglichkeit. Deshalb wirkte auch Elfenstaub nicht. Und warum dachte ich immer noch darüber nach. Hatte ich jetzt völlig den Verstand verloren? Ein widerliches Stechen breitete sich in meinem Magen aus.

Menschen waren mir in jeder Hinsicht unterlegen. All meine übernatürlichen Sinne waren geschärft. Ich war schneller und geschickter und mit Sicherheit auch intelligenter als die meisten. Zudem hatte ich eine paranormale Fähigkeit. Ich konnte Explosionen erschaffen, mit den bloßen Händen. Was schon eine sehr besondere Spezialität war, die aus meiner Vergangenheit rührte. Wie sollte da ein normaler Mensch mithalten? Von meinen weiteren Vorzügen mal ganz abgesehen. Hexer hingegen waren ebenfalls übernatürliche Existenzen. Ihre Kraft und ihre Reflexe glichen meinen. Sie beherrschten Feuer, Wasser, Wind oder auch andere Zauber. Und sie wussten von unseren Schwächen. Auch wenn uns die Sonne nicht verbrannte, schwächte sie uns erheblich. Machte uns krank. Unsere Wunden heilten nicht und unsere Spezialitäten konnten wir nicht einsetzen. So wie ich hassten alle Vampire es, sich schwach und krank zu fühlen, weshalb wir uns die Nacht zu Eigen gemacht hatten. Uns gehörte die Nacht, den Hexern der Tag. Und den nutzten sie aus um Vampire zu jagen und zu töten. Hexer in der Nacht waren auf Dämonenjagd. Aber hier würde er keine finden. Dafür sorgte ich selbst. Denn das hier war mein Revier. Schon allein deshalb, um keine Hexer hier zu haben, und schon gar keine vom Feuerclan.

Noch hatte er mich nicht bemerkt. Ich ging zurück an die Bar, um ihn aus der Ferne zu beobachten. Er war eine gefährliche Schönheit und ich sollte mich von ihm fernhalten. Also was zog mich an ihm so dermaßen an, dass ich gewillt war, hier und jetzt jede Vorsicht über Bord zuwerfen? Die Anziehung war unbegreiflich. Wie die unendliche Schwerkraft eines massereichen Sterns, dessen Gravitation mich gefangen hielt und unwiederbringlich zu sich zog. Sie wurde von Minute zu Minute stärker und verursachte mir körperliche Schmerzen. Was sollte das? Ich war hier auf einmal die hirnlose Scheiß-Motte. Bereit in sein Licht zu fliegen. Eine beschissene Supernova, die mich verbrennen würde, sobald ich ihr nur zu nahe kam. Dennoch hatte mich nichts je so angezogen.

Er war das genaue Gegenteil von mir. Als würden Tag und Nacht aufeinanderprallen. Licht und Dunkelheit. Sollte ich nicht alles hassen, was er verkörperte. Er war mein Feind. Ein verfickter Hexer. Ein Vampirjäger. Ich tat es nicht. Und ich wusste nicht warum. Da war ein Gefühl, das sich stärker anfühlte, als Hass es je könnte. Warum löste er in mir dieses unstillbare Verlangen aus. So ein verdammter Mist. Diese Anziehung war übernatürlich, das begriff ich jetzt. Etwas, gegen das ich nichts tun konnte und das mich dermaßen ankotzte, dass es mir schlecht wurde. Ich hatte schon von einem Phänomen gehört, dass sich Vampire freiwillig an Sterbliche binden. Sexuell und emotional. Es sie letztendlich nur noch nach ihnen dürstete. Aber an einen Hexer? Einen scheiß verfluchten Vampirjäger. War das nicht die pure Ironie des Schicksals. Aber das hier war nicht freiwillig. Ich wusste nicht, was dieses abartige Mysterium für mich bedeutete, aber ich ahnte nichts Gutes. Ich musste hier raus, solang ich noch in der Lage dazu war. Abstand zwischen uns bringen. Dann würde auch dieses Brennen in Brust und Hals nachlassen. Würde es doch, oder?

Ich verließ den Club durch einen Seitenausgang. Als wäre ich betrunken, stützte ich mich an der Wand ab. Meine Sinne waren vernebelt. Erst mal versuchte ich, frische Luft in Lungen und Verstand zu bekommen. Etwas zog mich mit aller Macht zurück und es kostete mich alle Kraft, dem Drang zu widerstehen. Aus dem Augenwinkel sah ich einen Schatten und im nächsten Moment stand ich mit dem Rücken an die Mauer gepresst. Icy-Hot mit nur ein paar Millimeter Abstand vor mir. Ein Arm neben mir an der Wand abgestützt. Den anderen über die Brust gelegt, mit dem Silberdolch an meiner Kehle. Sein ganzer Körper war angespannt. Das Gesicht so nah, dass sich unsere Nasenspitzen beinahe berührten. Ich spürte seinen heißen Atem auf meiner kalten Haut brennen. Auch wenn mein Herz nicht mehr schlug, diese Stiche spürte es überdeutlich. Wärme strömte auf einmal in meinen Unterleib. Verdammt, der Typ hielt mir eine für Vampire tödliche Waffe an die Kehle und ich konnte nur darüber nachdenken, wie verflucht geil der Bastard roch und wie faszinierend die heterochromen Augen waren. Die frostigen Augen eines Todesengels. Ich würde mit einem verfickten Ständer in der Hose sterben.

„Tötest du mich jetzt?" Ich sollte mich wehren. Ihm blitzschnell die Kehle herausreißen. Doch bei dem Gedanken, ihm auch nur einen Kratzer zuzufügen, zittert mein ganzer Körper und Stahlbänder schnürten sich um meine Brust.

„Sollte ich?"

Ich zog die Brauen nach oben. „Du bist ein Vampirjäger."

„Tss, mein Vater ist ein Jäger. Ich bin ein Hexer. Und zudem, Vampire sind keine wirkliche Bedrohung für mich."

Er löste sich und tat einen Schritt zurück. Den Dolch weiterhin in der Hand. Ich war immer noch wie versteinert. Mit einer ausdruckslosen Kälte sah er mich an. Er ließ den Blick über meinen Körper wandern und starrte unverhohlen auf meinen Hosenschlitz, gegen den mein Schwanz drückte. Unwillkürlich musste ich lächeln. Dass ich von einem Hexer auf mein Aussehen reduziert wurde, war mir auch noch nicht passiert.

„Gefällt dir, was du siehst?"

„Tss ...", in seinen Augen loderten Flammen aus Eis.

Was war hier los? Mein Verstand schien wieder zu vernebeln, als hätte ich zu viel Alkohol intus. Plötzlich war er ganz nah. Meine gesamte Haut schmerzte unangenehm, als wäre sie mir zu eng. Einen Wimpernschlag später lagen seine Lippen auf meinen. Scheiße, konnte der küssen. Als wären unsere Lippen füreinander geschaffen. Alle Schmerzen, die gerade noch mein Herz peinigten, waren vergessen. Warum fühlte sich das alles so verflucht richtig an, obwohl alles daran falsch war. Er eroberte meinen Mund und unsere Zungen fochten einen Kampf aus, der nicht zu gewinnen war. Etwas seltsam Fremdes flutete meinen Körper. Zuneigung? Jäh riss er sich los und sank zu Boden, während ich völlig von Sinnen langsam die Hauswand herunterrutschte. Nach Atem ringend saßen wir uns gegenüber. Unsere Blicke kreuzten sich. Die Seelenspiegel nahmen mich gefangen, als hätten sie eine magische Wirkung auf mich. Unterschiedlichste Gefühle schienen auf mich in Wellen überzuschwappen. Da war eine gewaltige Wut. Unterschwellig aber tief verwurzelt. Und ich spürte eine Einsamkeit, die größer war, als meine eigene. Aber vor allem spürte ich Verzweiflung, die mich zu erfassen schien und mich förmlich in die Tiefe zog. Was war das? Ein Anfall von vorübergehender Empathie? Ich steckte in Schwierigkeiten. In ernsten scheiß Schwierigkeiten. So viel war mir klar.

„Was ist das für ein beschissener Zauber, Vampir?"

Mein Kopf war immer noch benommen. „Was weiß ich. Frag doch deinen verfickten Elfenfreund. Vielleicht hat der etwas damit zu tun."

„Klappe! Gib mich sofort frei, du verfluchter Blutsauger!" Blitzschnell hob er das Messer an meine Kehle. „Ich bring dich um, du Mistkerl!"

Ich spürte das Silber an meiner Haut brennen, konnte mich aber immer noch nicht bewegen. „Hey, das ist mein Satz, Icy-Hot", krächzte ich.

Seine Hand zitterte und er ließ den Dolch fallen und griff nach seinem Herzen. „Verdammt! Was machst du mit mir?"

„Ich? Du hast dich doch auf mich gestürzt."

Im nächsten Moment traf mich ein Schlag gegen die Schläfe und es wurde schwarz vor meinen Augen.

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