Langsam wache ich auf, die Sonne strahlt mir direkt ins Gesicht und die Vögel zwitschern laut. Will ich denn schön überhaupt aufstehen? Ich überlege noch ein wenig und entscheide mich dann dafür zu duschen. Langsam stehe ich auf und laufe ins Bad. Schnell laufe ich über die kalten Fliesen und schaue zuerst in den Spiegel. Ich sollte mehr schlafen... Dicke, schwarze Ringe machen sich unter meinem Auge breit und lassen mich fünf Jahre älter aussehen. Ich atme tief aus und lege mir dann ein Handtuch vor die Dusche und mache dann das Wasser an. Einen kurzen Moment warte ich noch, damit dass Wasser nicht mehr so kalt ist. Freudig schlüpfe ich dann unter das Wasser und lasse es angenehm über meine Haut fließen. Es fühlt sich so angenehm an, eigentlich müsste ich sowas viel öfter machen. Ich schließe meine Augen, stemme meine Hände an die Wand und legte mein Kinn auf meine Brust. Meine Haare hängen mir über die Schulter und ein paar einzelne Strähnen hängen in mein Gesicht.
Plötzlich fliegt die Tür auf. Ich erstarre unter der Dusche und mache das Wasser leise aus. Dann spähe ich hinter der Wand hervor und erblicke Ferid, welcher an dem Türrahmen lehnt. ,,Guten Morgen." grummele ich und schaue ihn genervt an. Auf seinen Lippen liegt ein Grinsen, als er auf mich zu geht. ,,Guten Morgen." säuselt er legt seine Hände auf meine Wangen. Ich sehe, wie seine Augen meinen Körper fixieren und jedes meiner Körperteile mustert. Ich laufe rot an und zwänge mich aus seinem Griff. ,,Hör auf damit." sagte ich langsam und drehe meinen Körper ein wenig weg und halte mir meine Intimen Stellen zu. ,,Das musst du nicht." nuschelt er und wandert dann wieder mit seinen Augen runter. ,,Mein Gesicht ist hier oben." sagte ich mit einem bösen Unterton, doch er lächelte mich nur an und entgegnet mir: ,,Ich weiß." ich verdrehe meine Augen und greife nach dem Handtuch. ,,Also was gibt es?" ,,Wir werden die nächsten Tage Trainieren. So lange es geht und ich möchte, dass du an deine Grenzen gehst. Ich werde Mika bescheid geben, dann kannst du ab und zu mit ihm trainieren und ich beobachte deine Bewegungen." er drehte sich wieder um und will gehen. ,,Achso, du wirst Morgen nochmal ins Labor gehen." ,,Wieso?" fragte ich direkt und laufe auf ihn zu. ,,Das werde ich dir dann Morgen erklären, also mach dir jetzt keine Sorgen darum." Als ich ihn wieder fragen will, geht er einfach los und beachtet mich nicht mehr.
Es war auch klar, dass ich heute trainieren würde, aber ich hatte es vergessen. Denn heute Abend wollte ich eigentlich nicht nochmal duschen gehen.
Schnell trocknete ich meinen Körper ab und verließ das Zimmer. Ich blickte auf den großen Tisch, der vor den Fenster ist und sah ein Tablett mit verschiedensten Essensvarianten. Ich musste schmunzeln und setzte mich mit dem Handtuch an den Tisch. Gierig fange ich an zu essen und griff sofort nach dem nächsten Gericht.
Ich ziehe mich um und gehe aus dem Zimmer. Ich irre in den Fluren umher und gelange vor die Tür von Ferid. Ich zögere kurz aber klopfe nach kurzer Zeit und trete herein. Ferid sitzt an einem großen Tisch und schaut auf ein paar Pläne. ,,Ich habe nicht herein gesagt." sagte er leicht grinsend und schaute zu mir hoch. ,,Tut mir leid. Ich.." weiter komme ich nicht, denn er steht genau vor mir. ,,Keine Sorge, ich habe eh nichts vor die zu verheimlichen." flüstert er und schließt die Tür leise, da ich das völlig vergessen hatte. Er greift an nach meiner Taille und drückt sie an die Tür. ,,Ich habe leider eine schlechte Nachricht für dich." sagte er leise und streift mit seinen Lippen mein Ohr.
Wollte er mich damit ablenken, oder hatte er einfach so ein verlangen nach mir?
,,Ferid" ich will ihn von mir weg drücken, doch ist er zu stark für mich. ,,Wir können gleich reden." sagte er wieder leise. Ich spüre leicht seinen Atem gegen meine Lippen und muss mir ein Stöhnen verdrücken. Ich kneife meine Lippen genau so, wie meine Augen zusammen. Dann legt er seine Lippen auf meine und fängt an diese zu bewegen. Ich kralle mich in seine Schultern und lasse meinen Kopf gegen die Tür fallen. ,,Du hast so schöne Haut~" flüstert er und streift über meine Wangen. Ich lächle ihn an und laufe rot an.
Dann laufe ich an ihm vorbei und lasse mich auf eine der Stühle fallen. Enttäuscht läuft Ferid mir hinter her und gesellt sich auf den Stuhl neben mich. ,,Also was gibt es?" frage ich und schaue auf die Pläne. ,,Es wird einen ersten Angriff geben. Schon demnächst. Krul will mit den Vampiren andere Lords holen. Und sie ist sich sicher, dass die Menschen davon etwas mitbekommen haben und deswegen wird eine größere Truppe Vampir Wachen mitkommen. Und du sollst auch mitkommen." hängt er dran und schaut mir in die Augen.
Ich soll also die Menschen bekämpfen? Mir war es die ganze Zeit klar gewesen, aber ich wusste nicht, dass es jetzt demnächst passieren würde. Ich schluckte und senkte meinen Blick. ,,Ich habe aber noch nicht viel Trainiert." sagte ich etwas leiser. ,,Deswegen werden wir ab heute jeden Tag trainieren." ich seufzte. Verlegen schaue ich zu ihm: ,,Muss ich auch Menschen töten?" fragte ich mit einer zitternden Stimme. Er nickt nur und steht auf. Er kniet sich vor mich und greift nach meinen Händen. ,,Glaub mir, es ist besser so. Menschen sind nicht immer was gutes, so wie du sie kennst." ,,Aber ich bin doch auch ein Mensch." sagte ich und merke, wie meine Augen wässerig werden. ,,Weine bitte nicht. Du bist kein schlechter Mensch, dass weiß ich." ich schniefe. ,,Und woher willst du es wissen?" ich verfestige meinen Druck in den Händen, sodass sie sich verkrampfen. ,,Sonst würdest du jetzt nicht danach fragen. Du sorgst dich um andere und tust trotzdem was du tun musst." er lächelt. ,,Bitte vertraue mir. Ich weiß nicht, ob es für dich gut oder schlecht ist, andere Menschen zu töten. Aber ich weiß, das du ein guter Mensch bist. Da bin ich mir sicher." nun muss ich auch etwas lächeln. ,,Ich werde euch helfen. Ob ich es will oder nicht spielt keine Rolle." er nickt. ,,Das habe ich versprochen." wie in Trance stehe ich auf und denke über die Worte nach, die ich gerade gesagt habe.
Vor der Türe bleibe ich stehen und blicke mich um. ,,Kommst du trainieren?" sage ich und lächle böse zu Ferid.