Sicht Lea:
Die Sonnenstrahlen die durch die Schlitze meiner Rollos durchscheinen treffen mich im Gesicht und ich wache auf. Ich gähne und strecke mich. Doch meine scheinbar gute Laune kippt sofort als mir Niklas in den Sinn kommt. Der gestrige Tag war doch nur ein Traum oder? Das ist alles nicht passiert. Ich schüttle den Kopf und lasse mich wieder in mein Kissen fallen. Das alles ist nicht echt. Ich schüttle wieder den Kopf und stehe auf um mich anzuziehen. Meine Beine tragen mich wie ferngesteuert ins Bad und ich versuche meine Haare zu kämmen. Lustlos werfe ich meine Kamm in das Waschbecken und greife in mein Schmuckkästchen. Ich ziehe einen schwarzen Haargummi heraus und binde meine Haare zu einem groben Pferdeschwanz zusammen. Mein Blick richtet sich auf den beschlagenen Spiegel. Ich wische mit meinem Ärmel darüber und blicke in graue leere Augen. Ich atme auf und gehe erschrocken einen Schritt zurück. Erst jetzt realisiere ich das es mein Gesicht in dem Spiegel ist, meine leeren Augen, meine zerzausten Haare und meine von den Tränen geröteten Wangen. Diese Gestalt bin nicht mehr ich und trotzdem versuche ich mir einzureden, dass alles was Niklas gesagt hatte doch nur ein grausamer Albtraum gewesen sei. Ich gehe weiter zurück solange bis ich mit meinem Rücken an der Wand anstoße und zusammenzucke. Wie gerne würde ich mein Handy nehmen und in diesen verdammten Spiegel werfen. Doch ich kann mich beherrschen und verlasse hektisch das Badezimmer. Ich versuche das Bild des Spiegels aus meinen Kopf zu verbannen und kurze Zeit später sitze ich auch schon unten am Küchentisch und habe einen Kakao vo mir stehen. Meine Gedanken kreisen und ich versuche mich vergeblich zu konzentrieren oder zumindest abzulenken, doch das einzige was ich zustande bringe ist es gedankenverloren in meinem Kakao umzurühren der längst kalt geworden ist. Ich spüre den Blick meiner Mutter. Ich spüre wie sie mich mustert. Meine Haut brennt und ich überlege verzweifelt wie ich am betsen aus dieser Situation komme. Ich habe meine Augen immer noch auf meine Tasse gerichtet aus der ich noch keinen Schluck getrunken habe und blicke erst auf als meine Mutter mich anspricht. „Lea alles okay bei dir?" Ich blicke sie mit leeren Augen an. „Wie bitte?" „Ist alles okay bei dir Süße?" Ich erzwinge ein Lächeln und sage antworte ihr schnell „Ja alles okay Mum."
In der Schule:
„Lea, Lea, Leaaa!" Isabella boxt mir gegen die Schulter. „Aua, was soll das Isabella!" „ Endlich hörst du mir zu! Ich muss dir was sagen... es wird dir nicht gefallen..." Ich warte gebannt drauf was sie mir sagen will doch insgeheim weiß ich es genau. „Eva und Niklas sind wieder zusammen..." sagt sie leise. Es war also kein Traum. Ich gebe ungewollt einen Schluchzer von mir. „Ach Lea es tut mir so leid.." Isabella zieht mich in ihre Arme. Sie streichelt über meine Haare und nun kann ich es nicht mehr zurückhalten und Tränen bahnen sich langsam einen Weg über meine Wangen.
„Hör zu wir lassen uns nicht aufhalten okay! Er ist es nicht wert! Morgen früh komm ich gleich zu dir und verwandeln dich in eine Prinzessin. Der Arsch soll sowas von bereuen das er dich gegen die Hexe eingetauscht hat! Du bist die Beste okay Lea. DU BIST DIE BESTE! Und Niklas weiß nicht was er da verloren hat..." Isabella versucht mich aufzumuntern doch das schafft nun nicht mal mehr sie. Nicht mal Isabellas Lebensfreunde und Positivität kann mich nun mehr heilen.
Ich löse mich von Isabella und mache mich auf den Weg zu meinem Klassenzimmer. Erste Stunde Mathe...
Als ich an meinem Klassenzimmer angekommen bin gehe ich direkt auf meinen Platz zu und setze mich auf meinen Stuhl. Ich sinke weiter nach unten und schaue aus dem Fenster. Die Wolken ziehen vorbei und die Regentropfen an der Fensterscheibe glitzern bunt in der Sonne. Das bunte Farbenspiel hätte mich normalerweise total gefesselt und fasziniert doch heute verschwimmt alles nur zu einem eintönigen grau. Ich schließe die Augen, konzentriere mich auf das Stimmengewirr meiner Mitschüler. Ich höre darunter Tobias und Paul aber auch zwei unserer Mädchen Anna und Nika. Die Stimmen verschwimmen wieder bis ich eine mir sehr bekannte Stimme höre. Evas Stimme ich reiße die Augen auf. Die total fröhliche Eva stolziert mit Niklas an der Hand durch die Zimmertür. Mein Magen zieht sich zusammen als hätte mir jemand einen Tritt gegeben. Ich sinke noch weiter in meinen Stuhl. Ich versuche verzweifelt nicht in Tränen auszubrechen und zupfe an meinem Fingernagel nur um die beiden nicht ansehen zu müssen. Endlich klingelt es und unser Mathelehrer betritt den Klassenraum. Meine Gedanken sind allerdings ganz woanders....
Nach der Schule:
Der ganze Schultag war der Horror. Isabella versuchte verzweifelt mich auf andere Gedanken zu bringen doch es hat alles nichts gebracht. Er hat mich zerstört. Und ich spüre nur Leere. Grenzenlose Leere. Ich klopfe an der Haustür und meine Mum macht mir auf. Ich schaue sie nicht an sondern sage nur ein leises Hallo um dann sofort in mein Zimmer zu gehen. Ich lege mich in mein Bett und lasse meinen Gedanken freien Lauf. Und je mehr ich darüber nachdenke desto trauriger werde ich. Tränen fließen mir leise über die Wangen. Ich fühle ich wie ein verletztes Reh unfähig aufzustehen und rolle mich auf meinem Bett zusammen.
Ich dachte immer sowas passiert mir nie. Ich dachte immer ich werde mich nie so verlieben das mich der Verlust dieser Person so zunahe kommt. Aber er ist einfach anders oder zumindest dachte ich das. Im Grunde ist er genauso wie die anderen fünfzigtausend Arschlöcher. Er hat mit mir und meinen Gefühlen gespielt, ich war nie mehr als ein Spielzeug. Es tut mir nicht weh das er mit Eva zusammen ist weil hell vielleicht ist sie einfach hübscher wie ich oder reifer. Es tut mir weh das er mich benutzt hat und es tut mir weh das ich immer wieder an diese heile Welt glaube. Denn diese Welt ist nicht heile! Diese Welt ist ein grausames und krankes Arschloch. Und vielleicht muss man so sein wie Eva um hier zu überleben. Die großen Haie fressen nun mal die kleinen Fische. Und ich bin der kleine Fisch. Ich war zu naiv, ich hätte es wissen müssen. Ich hätte es wissen müssen das wir hier in keinem Märchen sind. In der echten Welt kommt nicht der gute du hübsche Junge auf seiner Pferd mit einer Rose in der Hand um die verlorene Prinzessin zu retten. In der echten Welt sucht der Prinz nicht mehr nach schönen unschuldigen Prinzessinnen sondern nach böse Königinnen die ihnen Macht und Einfluss verschaffen können. Die Welt ist dunkel geworden...
Heyyy an alle meine lieben Leser. Ich hoffe ihr seid mir nicht böse das ich so lange nicht aktiv war aber nun ist er da der neue Teil! Seid ihr gespannt wie es weiter geht dann schreibt mir doch gern in die Kommentare was ihre von Charakteren haltet und wie das komplizierte Leben weiterlaufen soll!
Vielen Dank für euren support und einen wunderbaren Tag noch!
eure madlen