Einen Arm hatte er um mich gelegt, während seine Hand meinen Rücken auf und ab streichelte. "Gute Nacht, Prinzessin.", hörte ich ihn leise flüstern. "Gute Nacht, Harry" Und so schlief ich bei meinem Piraten friedlich ein. Wenigstens ein letztes Mal...
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Ich hatte einen wirklich schönen und trotzdem verrückten Traum gehabt. Audrey hatte das Zepter und die Krone der Königin gestohlen und ganz Auradon in einen tiefen Schlaf versetzt. Mal, Evie, Jay, Carlos, Celia und ich mussten dann versuchen Audrey aufzuhalten und Auradon wieder aufzuwecken. Aber wir hatten dabei unerwartete Hilfe. Uma, Gil und Harry haben uns geholfen. Sie würden es zwar niemals wirklich machen, aber immerhin konnte ich Harry wiedersehen. Er hatte mir zwei Mal das Leben gerettet. Ob er das wirklich tun würde? Fast hätte er mich mal über Bord geworfen oder mit seinem Schwert aufgespießt, da würde er mich wohl kaum retten. Dennoch, ich hatte durfte nochmal in Harrys Augen sehen - auch wenn es nur ein Traum war. Mit einem leichten Grummeln drehte ich mich auf die andere Seite und versuchte weiterzuschlafen, als ich einen festen Griff um meinen Rücken spürte. Dazu auch noch eine angenehme Wärme an meinem Oberkörper und an meinem Gesicht, welches ich angelehnt hatte. Hastig riss ich meine Augen auf und war mit einem Mal hellwach. Vorsichtig sah ich auf. das durfte doch nicht wahr sein. War das alles doch kein Traum gewesen und das war alles wirklich passiert? Hatte ich Harry doch wiedergesehen und hatte er mir wirklich zwei Mal gerettet? Es musste so sein, denn ansonsten würde ich jetzt nicht auf meinem schlafenden Piraten blicken, der zum Glück nicht wach geworden war. Denn - anders als beim letzten Mal - schrie ich nicht auf, als ich Harry sah. Mein Herz begann Augenblicklich schneller zu schlagen, als ich ihn so sah. Seinen Arm hatte er nicht von mir genommen, als ich mich gedreht hatte, weswegen ich immer noch an ihn gekuschelt dalag und seine ruhigen Gesichtszüge musterte. Hatte ich Harry jemals so ruhig gesehen? Vielleicht als ich die erste Nacht bei ihm verbracht hatte, aber sonst konnte ich mich nicht erinnern. Wenn man ihn so sehen würde, würde niemand darauf kommen, dass Harry ein Pirat war und vorgab böse zu sein. Ich wusste, dass er es in Wahrheit nicht war. Er war nett, hilfsbereit und wirklich charmant - wenn er es wollte. "Du starrst, Prinzessin.", murrte er leise, was mich aufschrecken ließ. Ich dachte, er würde schlafen? "Du bist schon wach?", fragte ich verdattert. Ich hatte ihn regelrecht angeschmachtet und er war auch noch wach. Langsam öffnete er seine Augen und sah mich mit leuchtenden Augen an. Er schien nachdenklich zu wirken. Harry zog seine Augenbrauen leicht zusammen und schürzte die Lippen. "Dieses Mal hast du nicht geschrien.", sagte er nachdenklich. "Ist das nicht gut?" "Sehr gut. Ich konnte endlich mal normal neben dir wach werden." Seine Worte brachten mein Herz zum rasen. Er wusste gar nicht, was er damit auslöste. Stumm sahen wir uns in die Augen während meine Wangen immer mehr erröteten. Seine Arme hatte Harry immer noch nicht von meiner Hüfte genommen. Ich spürte seinen Atem auf meinem Gesicht, so nah waren wir uns. "Und? wie war es in einem richtigen Bett zu liegen?", fragte ich in die Stille hinein. Auf Harrys Lippen legte sein ein amüsiertes Grinsen. "Ich lag neben einer wunderschönen Prinzessin. Der Rest interessiert mich nicht." "Pass auf, Harry Hook. Du benimmst dich schon fast wie ein charmanter Prinz.", kicherte ich. Harry fing an zu lachen, als seine Miene wieder ernster wurde. "Ich muss kein Prinz sein, um charmant zu sein. Merk dir das, Prinzessin." So wie er das sagte, jagte es mir eine Gänsehaut über den Körper. Aber Recht hatte er. Wir lagen noch eine Weile im Bett und - es war zwar verrückt - kuschelten. Niemals hätte ich daran gedacht. Harrys Arme hatten sich um mich gelegt, während er mit seinen Fingern über meinen Rücken streichelte. Meinen Kopf hatte ich auf seiner Brust abgelegt, damit ich seiner Atmung und seinem Herzschlag lauschen konnte. Es war so beruhigend und normal. Doch wenn es am schönsten war, sollte man bekanntlich aufhören. Wir hatten keine andere Wahl, als aufzustehen. Als ich Harry sah, verschlug es mir die Sprache. Letzte Nacht hatte ich nicht so sehr darauf geachtet, da es dunkel, und ich viel zu müde war. Er trug nur eine schwarze Boxershorts, was mir den perfekten Blick auf seine Bauchmuskeln schenkte. Gott, Harry sah so unglaublich heiß aus. Ich musste mich zusammenreißen nicht die Kontrolle zu verlieren. Ich konnte nicht verhindern, dass ich mir verlegen auf meine Unterlippe biss, als ich seinen Körper bewunderte. Wie konnte man nur so gut aussehen? Keiner der Jungs in Auradon konnte da mithalten. Ich war so in Trance, dass ich nicht mitbekam, wie Harry auf mich zuging. Erst als ich gegen die Wand gedrückt wurde und Harrys Körper an meinen gepresst wurde, fand ich den Weg in die Realität zurück. Ich keuchte auf, als ich seine Muskeln an meinem Körper spürte. Ein tiefes Verlangen breitete sich in mir auf. Meine Mitte begann zu pulsieren, als er mit seinen Fingern von meiner Schulter zu meinem Hals fuhr und ganz plötzlich zugriff. Was war denn jetzt los? Aus großen Augen sah ich dem Piraten in die Augen. Kam es mir nur so vor oder waren seine Augen dunkler geworden? "Es macht mich verrückt, wenn du dir auf deine Unterlippe beißt.", knurrte er an meinem Ohr. Ein gewaltiger Schauer überkam mich. Seine Stimme war rau - so gefährlich. Ich konnte nicht anders und biss mir erneut auf meine Unterlippe. Harry beobachtete diese Aktion ganz genau, während seine Augen immer dunkler wurden. Seine Pupillen weiteten sich. "Du spielst mit dem Feuer, Elisabeth! Das kann gefährlich werden." "Was willst du denn machen?", flüsterte ich provozierend. Der Griff um meinem Hals wurde etwas fester, dennoch bekam ich noch Luft. Harrys Blick hatte sich fest auf meinen gerichtet. Seine Muskeln begannen zu zucken. "Du hast mich geküsst, weißt du noch?", raunte er mir zu. Verwirrt nickte ich. Was wollte er mir damit jetzt sagen? Das war Wochen her. "Es wird Zeit, dass ich mich dafür revanchiere." Zuerst verstand ich nichts, doch dann wusste ich, was er meinte. Harry presste seine Lippen im nächsten Moment dominant auf meine und ließ mir keine Zeit mich darauf einzustellen. Das alles ging so plötzlich, dass in meinem Kopf alles anfing sich zu drehen. Um nicht umzukippen, krallte ich meine Hände in Harrys Haut. Sein Griff um meinem Hals wurde lockerer, ehe er immer tiefer zu meiner Hüfte wanderte. Dieser Kuss war nicht so wie der Erste. Ich hatte ihn vorsichtig und zurückhaltend geküsst. Fast schon unschuldig. Harry hingegen küsste mich mit solch einer Härte und Dominanz, dass es mir glatt den Atem verschlug. Seine Lippen waren weich und hinterließen ein prickelndes Gefühl auf meinen. Ich vergaß wo Oben und Unten war, wo Links und Rechts war, dass ich Harry heute für immer verlieren würde, dass er ein Pirat und ich eine Prinzessin war. Das alles war mich nebensächlich. Es zählte nur dieser Moment, die Lippen von Harry Hook auf meinen. Mit einer verblüffenden Leichtigkeit hob er mich auf seine Hüfte und presste meinen Rücken gegen die Wand. Ein erschrockener Laut verließ meine Lippen, wurde aber von Harrys verschluckt. Meine Finger krallten sich in seine dunkelbraunen Haare, während seine sich an meinem Hintern legten, um mich zu halten. Ich konnte es nicht fassen. Ich knutschte hier mit Harry Hook rum und es gefiel mir. Unsere Lippen waren wie geschaffen für einander. Dennoch ging mir die Luft aus und ich musste atmen. Keuchend standen wir Stirn an Stirn da und ich immer noch auf Harrys Hüfte. Wir beide sagten nichts, sondern genossen die Nähe des Anderen. Obwohl ich wirklich viel gesagt hätte. Zum Beispiel, dass ich ihn liebte. Aber ich traute mich nicht. Plötzlich klopfte es an der Tür, was uns erschrocken zusammenzucken ließ. "Harry?", hörten wir Umas Stimme. Oh nein. Sie durfte uns nicht sehen. Sie durfte mich nicht sehen. "Geh ins Bad. Los!", befahl mir Harry, als er mich runter ließ. Sofort tat ich was er wollte. ich schloss die Tür hinter mir und ließ mich an der Tür runtergleiten. Verdammt, was war das gerade? Wie von alleine fuhren meine Finger zu meinen Lippen. Sie waren bestimmt geschwollen und richtig rot. Ich brauchte eine ganze Weile, um das von gerade eben zu verarbeiten. Aber eins war mir klar. Es war aufregend.
Wir alle standen draußen. Ben, Mal, Evie, Jay, Carlos, Uma, Gil, Harry und ich. Bald müssten Uma, Gil und Harry wieder zurück auf die Insel, was mir Bauchschmerzen bereitete. Das würde Harrys und meine letzte Begegnung sein. Alleine der Gedanke daran schmerzte. Ich wollte meine Zeit mit ihm noch einmal nutzen, also ging ich auf ihn zu. Uma und Gil unterhielten sich mit den Anderen, während sein Blick immer wieder zu mir schweifte. Sofort musste ich wieder an heute Morgen denken. Dieser Kuss, diese Dominanz - sie hatte mich verrückt gemacht. Als Uma weg war, bin ich sofort in mein Zimmer gegangen und habe mir etwas vernünftiges angezogen. Ein rotes Kleid mit einem silbernen Strassgürtel und dazu die passenden Schuhe. Meine Haare hatte ich zu zwei Zöpfen geflochten, die hinten zu einem Dutt zusammengebunden waren.
Ich trug sonst nie so edle Klamotten, außer wenn es sein musste. Doch heute war mir danach. Mit eleganten Schritten lief ich auf den Piraten zu, bis ich vor ihm stand. "Gehen wir ein Stück?", fragte ich ganz höflich. Ein amüsiertes Grinsen schlich sich auf Harrys Lippen, als er mir seinen Arm anbot und ich mich einharken konnte. Ohne, dass es jemand wirklich bemerkte, gingen wir los, schwiegen allerdings. ich wusste nicht, was ich zu ihm sagen sollte. Und er anscheinend genauso wenig, denn auch er schwieg. Wir liefen einfach nur umher und genossen die Natur um uns herum und die Anwesenheit des Anderen. Wäre jetzt ein guter Zeitpunkt ihm die Wahrheit zu sagen? Wir waren alleine und keiner würde uns dabei stören. Außerdem hatte er es verdient die Wahrheit zu wissen. "Ich dachte, du stehst nicht so auf Kleider?", hörte ich Harrys Stimme plötzlich neben mir. Ich lachte auf und schüttelte meinen Kopf. "Heute ist ein besonderer Anlass, da mache ich eine Ausnahme." "Stimmt, heute bist du mich dann endlich für immer los." Erschrocken sah ich zu dem Piraten auf. Dachte er wirklich ich würde so denken? Dass ich ihn loswerden wollte? "Nein. So würde ich nie denken. Harry ich...ich muss mit dir reden." Ich blieb stehen und drehte mich zu ihm um. Niemand war zu sehen. "Über was denn?", fragte er nach. Gott, ich war so nervös. Meine Hände begannen zu zittern. "Ich...also ich habe dir doch von diesem Jungen erzählt." Vorsichtig sah ich in Harrys Augen und sah wie sich sein Blick verdunkelte. Dennoch nickte er. Ok, jetzt raus mit der Sprache. "Also, weißt du...mit diesem Jungen...also damit habe ich dich gemeint." Meine Stimme wurde zum Ende immer leiser. Harry sah mich ohne Emotionen an. Hatte ich es jetzt versaut? Ich wusste, ich hätte es ihm noch nicht sagen sollen! "Gott, es tut mir so leid. Ich weiß, du bist ein Pirat und ich eine Prinzessin und wir haben ganz unterschiedliche Lebenserfahrungen, aber ich weiß auch nicht. Es ist...es ist einfach passiert. Ich liebe dich Harry und glaub mir, ich weiß, dass das niemals funktionieren wird, aber..." Ich wurde unterbrochen, als ich in eine plötzliche Umarmung gezogen wurde. Harry presste mich an sich und vergrub sein Gesicht an meiner Halsbeuge. Verwirrt stand ich da und musste erst einmal die Situation erfassen, ehe ich meine Arme um seinen breiten Rücken legte und die Umarmung erwiderte. Meinen Kopf legte ich an seine Brust und atmete tief seinen Duft ein. Es war wie eine Befreiung einer riesigen Last. Endlich war es draußen. Aber würde er meine Gefühle auch erwidern? Ich meine, er hatte mich nun auch geküsst, aber liebte er mich deswegen wirklich oder war ich nur Spielzeug für ihn? Harry löste sich von mir und sah mich mit nassen Augen an.
Oh mein Gott, weinte er etwa? Sorgenvoll sah ich zu ihm auf und wischte eine Träne weg. "Was...habe ich dich damit zu sehr unter Druck gesetzt? Harry, es tut mir leid. Ich wollte das nicht." "Gott, Elisabeth! Hör endlich auf zu reden! Du zerstörst den ganzen Moment." Bitte was tat ich? Den Moment zerstören? Irritiert sah ich Harry an, welcher anfing zu lachen. "Echt, du bist so eine Quasselstrippe. Jetzt hörst du mir zu." Harry zog mich an sich und umschlang meinen Rücken mit seinen Armen. Seine blauen Augen fixierten sich auf meine. Mein Herz begann zu rasen. "Ich weiß nicht wie liebe sich angefühlt hat, bis ich auf dich traf. Du warst so gütig und trotzdem frech. Das hatte etwas interessantes an sich. Am Anfang hatte ich dich wirklich gehasst, doch als du dann weg warst...ich wusste nichts mit mir anzufangen. Meine Gefühle waren so durcheinander. Ein Teil von mir wollte dich vergessen und ein Anderer wollte am liebsten hier her und dich holen. Als ich dich dann wieder sah, wusste ich nicht was ich tun sollte. Es war so befreiend bei dir zu sein. Und als du diesen anderen Jungen angesprochen hast, da war ich so wütend. Ich wollte nicht, dass du jemand Anderen besser findest. Aber irgendwie war es mir klar, weil ich ein Pirat bin. Deswegen verstehe ich nicht...wie du jemanden wie mich lieben kannst? Hier gibt es so viele Prinzen und du entscheidest dich für einen Piraten?" Harry sah mir intensiv in die Augen, sodass ich nicht wegsehen konnte. Sein Blick fesselte mich. Die Worte, die er gerade von sich gegeben hatte, musste ich erst einmal verarbeiten. Sie waren so süß und gleichzeitig machten sie mich traurig. Traurig, weil er dachte, dass er als Pirat nicht so viel Wert sei wie ein Prinz. Aber es war mein Leben. Ich durfte entscheiden in wen ich mich verliebte. Ich nahm Harrys Hände in meine und streichelte sanft über seinen Handrücken. "Harry, es ist mein Leben. Ich entscheide, in wen ich mich verliebe. Und es ist mir egal, dass du ein Pirat bist. Um ehrlich zu sein, macht es dich noch interessanter. Ich meine, wie oft kommt es denn vor, dass sich eine Prinzessin in einen Piraten verliebt? Vielleicht braucht die Welt das jetzt." Harry sah mir einfach nur in die Augen und sagte nichts, bis er mich plötzlich an der Hüfte packte und in einen leidenschaftlichen Kuss verwickelte. Meine Finger vergruben sich sofort in seinem weichen Haar. Der Kuss war nicht so wie heute Morgen. Dieser war leidenschaftlich und liebevoll. Als würde er mir damit etwas sagen wollen. Ich hätte niemals gedacht mit Harry an diesen Punkt zu kommen. Vor wenigen Wochen hatte er mich noch fast den Haien zum Nachtisch vorgeworfen. Und jetzt küssten wir uns schon zum zweiten Mal heute. Atemlos lösten wir uns wieder, wobei ich erst wieder meinen Halt wiederfinden musste. Dieses Gefühl, ihm so nah zu sein, brachte mich komplett aus der Realität. Harry musste mich an den Hüften festhalten, damit ich nicht umkippen würde. "Scheint so, als würde ich dich ziemlich aus dem Konzept bringen.", schmunzelte der Pirat in sich hinein. "Scheint so. Ich denke, wir sollten langsam wieder zurück.", murmelte ich. Den traurigen Unterton konnte ich dabei nicht unterdrücken. Nickend stimmte Harry mir zu und so liefen wir zusammen zurück zu den Anderen. Wir ließen uns nichts anmerken, was wir gerade getan hatten. Niemand sollte davon etwas wissen. Schon gar nicht Uma. Vor ihrer Reaktion hatte ich am meisten Angst. "Es wird Zeit.", sagte Mal, als wir an der Limousine ankamen. Mein Herz zog sich erneut krampfhaft zusammen. Ich wusste, dass das hier jetzt der Abschied für immer war. Dieses Mal würde es kein Zurück mehr geben. Alle verabschiedeten sich voneinander, so auch Harry und ich. "Ich werde dich vermissen, Harry. Hoffe, du vergisst mich nicht." Meine Stimme wurde zum Schluss immer leiser. Ich hatte Angst, dass sie brechen würde. Meinen Kopf hielt ich gesenkt. Harry aber legte seinen linken Zeigefinger unter mein Kinn und hob somit meinen Kopf an. Jetzt musste ich ihn ansehen. Seine blauen Augen hatten immer noch dieses intensive Strahlen. "Wie sollte ich meine Prinzessin denn je vergessen können?" Meine Wangen färbten sich automatisch rot, als er das sagte. Ich sah Harry an, dass er mich am liebsten geküsst hätte. Mir ging es nicht anders. Uma und Gil stiegen in die Limousine ein. Hastig legte ich meine Arme um den Körper von Harry und drückte mich an ihn. Das nutzte ich, um in seine Tasche eine Kette von mir zu legen. Sie war sehr schlicht in Silber und hatte ein 'E' als Anhänger. Ich hatte sie mal zum Geburtstag bekommen, allerdings nie eine Verwendung für gefunden. So würde Harry immer an mich denken. Harry löste sich langsam wieder von mir und sah mich traurig an, ehe er in die Limousine stieg. Ich musste mich bemühen nicht in Tränen auszubrechen. Der Wagen fuhr los. Jetzt würde ich Harry für immer verlieren. Ein heftiger Schmerz breitete sich in meinem Inneren aus. Es fühlte sich an, als würde man einen Teil meines Herzens brutal rausreißen. Ich spürte zwei starke Arme, die sich um mich schlossen. Ich musste nicht hochsehen, um zu erkennen, dass es Jay war. "Mach dir keinen Kopf. Es wird alles gut werden." Das sagte er so leicht. Ich hatte bei meiner letzten Trennung mit Harry einen kompletten Zusammenbruch gehabt. Wie es wohl dieses Mal werden würde?....