Dunkles Schicksal
Kapitel 18
Eine Woche später waren sie kurz vor Prag, als der nahende Sonnenaufgang sie zum Rasten zwang. Merlin schaute zum Himmel, der nicht mehr schwarz war, sondern langsam ins Graue ging. Sie waren gut vorangekommen, doch je näher sie Prag kamen, umso schweigsamer wurde Arthur. Doch nun mussten sie rasten, doch Arthur schien mal wieder nicht sehr beunruhigt zu sein. Merlin starrte ihn an und sagte vorwurfsvoll.
„Es ist bald Sonnenaufgang, aber anscheinend interessiert dich das nicht so, was?"
Arthur schaute hoch und dann zu ihm rüber.
„Ich weiß."
Es klang nicht sehr beunruhigt, eher beiläufig. Und Merlin starrte ihn mit offenen Mund an. Was hatte der Vampir für Probleme mit der Sonne? Wenn er so weitermachte bald keine mehr. Er konnte nicht verstehen, das er es immer darauf ankommen ließ. Was war der Sinn bei dieser Aktion? Tatsache war, das er niemals mehr in die Sonne konnte. Er schnauzte Arthur an, anscheinend machte er sich mehr Sorgen als er und er konnte dem Sonnenaufgang entgegen reiten, im Gegensatz zu ihm.
„Ich weiß? Verdammt Arthur, du bist der verfluchte Vampir, der als Fackel endet, wenn die Sonne aufgeht, nicht ich. Warum muss ich dich jedes Mal daran erinnern?"
„Musst du ja nicht."
Merlin knurrte ihn mit schmalen Augen an, so das Arthur ihn erstaunt ansah, als er wie ein wütendes Tier knurrte. Das hatte er bei ihm noch nie erlebt. Doch er sagte nichts. Er wollte nicht schon wieder streiten.
„Okay, nur Felder, keine Höhle. Aber dort hinten ist eine Scheune", sagte Merlin und kniff die Augen zusammen, als er in die Ferne starrte „Wir werden dort rasten."
Arthur sagte immer noch nichts und folgte Merlin, der jetzt sein Pferd zum Galoppieren ermutigte. Beim Näherkommen sah Merlin, das es eine Scheune war, in der man das Heu lagerte oder auch Stroh, bis es abgefahren wurde. Es wurde heller, als er abstieg und Arthur ihm das gleich tat. Der Jäger murmelte vor sich hin und schüttelte den Kopf und Arthur glaubte ein paar Flüche zu hören.
Sie gingen mit den Pferden in die Scheune, zum allen Überfluss begann es auch noch zu regnen. Ein Gewitter rollte heran und würde bald über ihnen sein. Die Scheune war groß genug für sie beide und die Pferde. Sie sattelten sie ab und Merlin warf ihnen etwas Heu hin, das dort in der Scheune lag, wahrscheinlich der Rest von der Ernte. Ihre Unterkunft hatte keine Fenster und es fiel nur Licht zwischen den Bretter herein, die nicht ganz abdichteten. Er nickte, denn hier war es angenehm düster und würde nicht heller werden.
Er schaute zu dem Vampir, der ein Lager für sich machte und Stroh unter seine Decke legte. Merlin hatte schon bemerkt, das er still geworden war und oft in Gedanken, je näher sie Moskau kamen. Und er wusste nicht den Grund dafür. War etwas in München vorgefallen oder war es wegen Prag, denn hier hatte er seinen Freund verloren und Merlin wusste, das er seit diesem Tag Prag mied. Er kam von den Pferden und legte sein Gepäck ab. Er war nicht in bester Laune, stellte Merlin fest, trotzdem versuchte er ruhig zu sagen, was nicht so gelang.
„Es ist ein Wunder, das wir wirklich immer einen Unterschlupf finden."
„Das ist ja auch nicht so schwer", antwortete der Vampir. Merlin starrte ihn böse an. Reiner Sarkasmus tropfte aus seiner Stimme, als er antwortete.
„Ja, sicher, Vampir. Ich muss mir ja keine Sorgen machen, in den Sonnenaufgang zu reiten. Ich verstehe dich nicht, das du es immer darauf ankommen lässt."
Arthur warf ihm einen finsteren Blick zu, trotzdem beschlich ihn ein warmes Gefühl, das Merlin sich immer Sorgen wegen der Sonne machte. Er hatte den nahenden Sonnenaufgang gespürt. Eigentlich konnte er nicht zu spät sein und natürlich kostete er es immer bis zur letzten Minute aus. Eine Marotte von ihm, die Merlin und auch Lance den Kopf schütteln ließ. Merlin winkte ab, als er nichts sagte. Der Regen prasselte auf das Dach, als er sich etwas aus seiner Tasche zum essen nahm. Er setzte sich wortlos auf seine Decke und aß etwas. Danach schaute er auf seine Karte.
„Nach Prag ist die nächste große Stadt Moskau", sagte er ohne den Blick von der Karte zu nehmen.
„Ja, und wir sollten über einen Plan nachdenken."
Merlin sah auf.
„Einen Plan?"
Arthur, der sich jetzt auf seine Decke setzte, nickte.
„Genau. Was willst du denn eigentlich tun? Dort hineinstürmen und den Meistervampir töten und wieder raus? Das wird nicht funktionieren. Du musst die ganze Brut auslöschen. Alexej war damals nicht in Sevilla, als deine Eltern starben. Doch es waren seine Männer, die dort gewütet hatten. Wenn du deine Rache willst, musst du auch diejenige töten, die wirklich die Mörder sind."
Der Jäger nickte nachdenklich, er fragte.
„Wie viele Vampire sind dort?"
„Nicht mehr als sechzig vielleicht. Alexej achtet darauf, das sein Clan klein bleibt, falls sie schnell weg müssen. Er wütet in Moskau und den umliegenden Dörfer und manche Menschen forschen nach. Dann verschwindet er in einen anderen Unterschlupf. Er hat mehrere davon."
„Sechzig? Toll. Dann ist unser Verhältnis nicht schlecht", sagte Merlin sarkastisch „Sechzig gegen zwei. Wird interessant werden."
„Nein, du wirst tot sein, bevor es interessant wird", sagte der Vampir emotionslos.
Merlin legte die Karte zusammen und warf sie frustriert zur Seite. Arthurs Kommentar machte ihn schon wieder wütend. Also was Optimismus angeht, er war sicher Arthur kannte das Wort nicht. Deshalb fragte er jetzt genervt, weil der Vampir anscheinend beschlossen hatte, sich jedes Wort aus der Nase ziehen zu lassen.
„Also gut, was schwebt dir denn vor?"
Arthur schüttelte fassungslos den Kopf, erstens weil er schon wieder sauer war und zweitens, weil er sich noch keine Gedanken gemacht hatte. Nur ein Lebensmüder würde sich in die Vampirhöhle stürzen und würde sterben, bevor er jemals den Meistervampir zu Gesicht bekam.
„Ich glaube es nicht, das du dir keine Gedanken darüber machst, wie du vorgehen willst."
„Okay", nickte Merlin übel gelaunt. Warum eigentlich? „Du hast recht. Wir brauchen einen Plan. Hast du eine Idee?"
„Vielleicht. Erste Priorität ist Alexej auszuschalten, denn von ihm geht die richtige Gefahr aus. Seine Vampire sind einfacher zu töten, vielleicht ein paar, die mehr Macht haben. Und du musst sie alle zusammen haben, zumindest den größten Teil. Ich kann Alexej nicht töten, er ist zu stark und außerdem weiß ich nicht, was er für Kräfte..."
Er stockte, denn er hatte Merlin nichts von den Fähigkeiten erzählt. Doch dieser horchte auf.
„Was für Kräfte?"
Arthur sagte nichts und Merlin, der nicht auf den Kopf gefallen war, schaute ihn überrascht an, dann nickte er grimmig. Jetzt wusste er, warum er sauer war. Er hatte das trügerische Gefühl, das Arthur ihm nicht alles sagte. Und er hatte noch kein Wort über seine letzte Jagd gesagt. Merlin hatte ihn an diesem Abend nicht gefragt, weil er einen niedergeschlagenen Eindruck machte, den er verbergen wollte, doch Merlin hatte es bemerkt. Und auch sein Schweigen und das ständige nachdenkliche Gesicht die letzte Woche.
„Also doch", sagte er grimmig.
„Was?"
„Irgendetwas war an dem Berg passiert, als ich im Begriff war zu fallen. Ich wusste es. Das ging doch nicht mit rechten Dingen zu. Also...spuck es schon aus, Vampir. Was für Kräfte?"
Arthur lehnte sich zurück. Okay, seine Schuld und jetzt musste er Farbe bekennen.
„Wir bekommen Fähigkeiten, je älter wir werden."
„Zum Beispiel?"
„Ich habe diese Fähigkeit noch nicht lange, doch...", er schaute Merlin jetzt an „Ich kann die Zeit anhalten. Noch nicht sehr lange, ist Übungssache."
Merlin starrte ihn wortlos an, dann schlussfolgerte er.
„Du hast die Zeit am Berg angehalten?", fragte er atemlos „Du hast die Zeit angehalten und mich wieder in den Sattel gesetzt, nicht wahr?"
Arthur nickte nur.
„Als ich dich fallen sah...", er erinnerte sich an die verhängnisvolle Nacht „Ich habe nur reagiert und es hatte geklappt, obwohl ich schwach war. Doch ich konnte das Zeitfeld lange genug aufrecht erhalten, um dich zu retten."
Merlin sagte nichts, noch immer starrte er Arthur an. Er wusste, das dies nicht mit rechten Dingen zugegangen war, aber so etwas? Diese Rasse überraschte ihn immer wieder. Arthur sprach weiter.
„Die Fähigkeiten sind unterschiedlich. Es werden noch mehr kommen, doch eine Fähigkeit ist immer sehr ausgeprägt. Lance kann das Wasser manipulieren, aber ich weiß nicht, was Alexej kann."
Merlin gab immer noch keine Antwort. Schon wieder hatte er Merlin gerettet, zum...dritten, vierten Mal? Er sollte sich langsam eine Liste anlegen, was das Retten des Jägers vor dem Tod anging. Schon wieder hatte der Vampir ihn gerettet und er fragte sich ernsthaft, wieso er so lange ohne ihn überlebt hatte. Und er ärgerte sich über seine Unzulänglichkeiten. Zweimal von idiotischen Banditen überrumpelt und dann zu blöd zum reiten.
„Danke", murmelte er leise, doch es klang nicht freundlich, eher zähneknirschend.
„Gern geschehen", antwortete Arthur ernst „Ich würde unsere Streitereien vermissen."
Merlin nickte nur und trank ein Schluck Wasser, sagte aber dann.
„Ich wahrscheinlich auch, zumindest im Jenseits."
Arthur sah ihn nur an und Merlin schaute nach einer Weile weg, denn es wurde ihm wieder heiß. Und er wusste, das der Vampir zum Erfolg gekommen war. Merlin begehrte ihn, doch er hatte sehr wichtige Gründe, diesem nicht nachzugeben. Verdammt, er würde keinen Moment zögern, Arthur die Kleider vom Leib zu reißen, wenn das scheiß Leben nicht so kompliziert wäre. Und wenn er nicht so ein ausgeprägtes Gewissen hätte. Sie hatten keine Zukunft und je eher er sich das eingestand, um so leichter würde es werden.
Hoffentlich.
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Sie sprachen eine Weile nicht, während draußen der Himmel seine Schleusen öffnete und es donnerte, nachdem Blitze am Himmel zuckten. Es schien, als wäre der Himmel von ihrer üblen Laune und Anspannung angesteckt worden, so wie die Blitze zuckten und der Donner grollte. Merlin kuschelte sich in seine Decke, die er sich um die Schultern gelegt hatte. Jetzt war es nicht mehr so heiß wie in seiner Heimat und je näher sie Russland kamen, umso frischer wurde es. Anscheinend hatten sie hier keine so heißen Sommer, obwohl es schon Ende September war. Und Merlin setzte der schlechten Stimmung jetzt das Sahnehäubchen auf, als er fragte.
„Am letzten Abend in München kamst du sehr spät. Ich hatte über eine halbe Stunde draußen gewartet, obwohl es etwas länger gedauert hatte, bis mein Essen kam. Was hatte dich aufgehalten?"
Arthur, der gerade seine Decke richtete, verharrte in der Bewegung. Er hatte sich schon gewundert, das Merlin an diesem Abend nicht gefragt hatte. Er wollte immer wissen, wie seine Jagd war. Warum? Das wusste er nicht. Vielleicht weil er ihm danach wieder Vorwürfe machen konnte. Er war erleichtert gewesen, das er nicht fragte, denn dies wollte er nicht erzählen. Er hatte sich gehen lassen und war grausam gewesen. Grausam, weil Alexej in seinem Kopf sein Unwesen trieb und ihn aufgestachelt hatte. Obwohl das keine Entschuldigung war, doch diese Kerle hatten nichts anderes verdient und er war ein Vampir und kein heiliger Samarita. Trotzdem wollte er das Merlin nicht sagen. Er drehte sich um, weil dieser auf eine Antwort wartete.
„War in Ordnung. Wir sollten über den Plan reden."
Merlin kannte ihn inzwischen gut genug und wusste, das er auswich. Irgendetwas war da vorgefallen, denn er war anders, als er sich mit Merlin traf. Nachdenklich und auch niedergeschlagen, obwohl er versuchte das zu kaschieren. Doch Merlin hatte es bemerkt, doch nicht nachgeforscht. Er kniff die Augen zusammen und sagte.
„Du weicht mir aus. Also, wen hast du an diesem Abend gefunden?"
„Was interessiert dich das denn?", fragte jetzt Arthur aggressiv, weil Merlin so hartnäckig war, der jetzt sagte, weil Arthur diesmal so darauf fixiert war, das zu überspielen.
„Verdammt, ich wusste es. Du hast einen Unschuldigen getötet, ja?"
„Unschuldig?", Arthur lachte sarkastisch „Gibt es denn etwas Unschuldiges auf dieser Welt, Jäger?"
„Wer war es? Eine Frau, ein Mann, ein Vater, eine Mutter?", fuhr ihn Merlin an und bemerkte...
Sie stritten schon wieder, so wie draußen das Wetter war, so war es auch hier drin. Ein heller Blitz zuckte am Himmel und es donnerte laut, so das die Pferde zusammenzuckten.
Arthur funkelte ihn wütend an und Merlin bemerkte, wie seine Augen wieder dieses dunkle Blau annahmen, wie die stürmische See. Der Vampir verzog missbilligend das Gesicht.
„Es ist traurig und frustrierend, das du mir immer noch so etwas zutraust, nach all der Zeit, die wir zusammen sind."
„Dann sag es mir. Wer war es?"
„Es waren zwei Männer", schrie ihn Arthur an, jetzt richtig zornig, weil er es einfach nicht auf sich beruhen ließ und ihn Dinge bezichtigte, die nicht wahr waren.
„Ah, gleich zwei", sagte Merlin zynisch „Werden wir jetzt gierig?"
Die Wahrheit war allerdings, auch wenn Merlin sich das nicht eingestehen wollte, das es ihn wütend machte, das er schon wieder zwei Männer so nah gekommen war und ihr Blut dazu noch getrunken hatte. Er stellte fest, das es ihn weniger störte, das sie tot waren. Etwas, was ihn erstaunte, doch das schob er jetzt mal beiseite. Dazu war er zu wütend. Und diese Reaktion würden andere ganz anders auslegen, nämlich...
Er war eifersüchtig. Und aus dieser Emotion heraus folgte die nächste Frage, die ohne das er es wollte über seine Lippen kam.
„Hast du sie..."
„Getötet?", fiel ihm Arthur zornig ins Wort „ Ja. Was dagegen?"
„Das meinte ich nicht, du Vollidiot von einem Vampir", schrie ihn Merlin an, eigentlich wusste er nicht mit Bestimmtheit, warum er jetzt schrie. Doch er war so zornig. Er fragte wieder, etwas ruhiger, gefährlich ruhiger, doch seine Stimme bebte.
„Hast du sie..."
Er konnte es nicht aussprechen, denn er hatte das Gefühl, als würde er gleich explodieren. Und er wollte die Wahrheit nicht wissen und doch zerrte das an ihm. Arthur lachte gehässig und schleuderte ihm entgegen, indem er seinen Satz wieder beendete.
„Gefickt? Ja. Hast du auch dagegen etwas? Wenn du lebst wie ein Mönch, muss ich das noch lange nicht. Und weißt du was? Es hat richtig Spaß gemacht, der Kerl sah nämlich noch gut aus. Soll ich dir Einzelheiten geben? Er war so eng und..."
„Halt dein gottverdammtes Maul, du...du blöder Arsch. Mich interessieren deine schmutzigen Spiele nicht", schrie Merlin außer sich vor Zorn.
Arthur lächelte ihn boshaft an.
„Warum fragst du dann? Oder willst du noch etwas lernen?"
Merlin hätte ihn am liebsten getötet, ihm einen Pfahl durch das Herz gejagt. Doch es fiel ihm ein, das er ihn damit ja nicht töten konnte. Aber verletzen und er hoffte, das es sehr weh tun würde und er hoffte, das diese beiden Pfeile ihm auch Schmerzen gebracht hatten. Damals in Sevilla.
Verfluchter, verkommener Bastard von einem mir kann niemand widerstehen Vampir.
Seine Wut kochte über und er sprang auf und ging zum Tor. Dann verschwand er im strömenden Regen, bevor er wirklich versucht war, seine Waffen zu holen. Arthur schaute ihm wütend nach und schrie.
„Ja, verschwinde doch. Abhauen ist wohl das Beste, was du kannst, du Vollidiot."
Er legte sich auf seine Decke und ballte so die Fäuste, das die Knochen weiß hervorstachen. Warum hatte er nur gefragt? Arthur wollte ihm das nicht erzählen, weil er Angst hatte, das Merlin wieder nur das Monster in ihm sehen würde. Und ja, an diesem Abend war er ein Monster und nur ein Monster. Und genau das Monster, das Alexej aus ihm gemacht hatte. Diese Kerle waren der letzte Abschaum und starben auch so. Aber Arthur hatte sie bewusst so grausam getötet. Er war in einer seltsamen Stimmung gewesen, einer sehr bösartigen Stimmung.
So wie damals in Moskau, als der russische Meistervampir ihn lehrte grausam zu sein und nichts anderes duldete.
Erschreckt stellte er fest, wie viel Einfluss der russische Vampir noch auf ihn hatte. Oder jetzt erst, da er auf dem Weg zu ihm war. Arthur hatte das Gefühl, je näher er Alexej kam, umso grausamer wurde er. Doch das war nicht wahr. Er wollte nicht grausam sein, nun ja, vielleicht ein bisschen und nur manchmal. Aber so wie die beiden Kerle hatte er lange nicht mehr getötet. Die Wohnung glich einem Schlachthaus, ganz in der Manier von Alexej. Und verdammt nochmal, er wollte das Merlin nicht erzählen. Aber das hatte sich ja jetzt sowieso erledigt.
Irgendwann fiel Arthur in seinen Schlaf. Sein letzter Gedanke galt Merlin, der immer noch nicht da war. Und draußen tobte der Wind und der Regen, gepaart mit Blitz und Donner.
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Als Arthur irgendwann Nachmittags aus seinem Schlaf erwachte, lag Merlin auf der anderen Seite unter seiner Decke und schlief. Er musste später völlig durchnässt hereingekommen sein, als Arthur schon ruhte. Der Vampir bemerkte, das er sich umgezogen hatte und seine Kleider zum Trocknen aufgehängt hatte. Sie hatten schon wieder gestritten. Zumindest hatte es fast eine Woche gehalten, bevor es wieder losgegangen war. Er konnte sich nicht erklären, wieso sie beide sofort an die Decke gingen, schon nach den ersten zwei Sätzen.
Arthur versuchte sich zu erinnern, ob er jemals mit Lance soviel gestritten hatte. Sie beide hatten auch Streit, aber Merlin toppte das Ganze um Längen. Mit Lance stritt er meistens über interne Dinge, die ihren Clan angingen. Aber nie über irgendwelche Opfer, die Arthur oder Lance gefunden hatten. Er konnte sich keinen Reim daraus machen, was Merlin jetzt wieder so wütend gemacht hatte. Arthur stand auf und ging rüber zu den Pferden, gab ihnen noch etwas Heu und begann die Pferde mit einer Bürste, die er aus seiner Tasche genommen hatte, zu striegeln. Ihr Fell musste glatt und sauber sein, damit sie keinen Satteldruck bekamen, was offene Stellen am Rücken waren, die sehr schmerzhaft für das Tier waren.
Als er zurückkam, war Merlin wach und aß wieder etwas Brot und Schinken. Arthur setzte sich wieder auf seine Decke, sie hatten noch Zeit bis die Sonne unterging.
„Gut geschlafen?", fragte er ruhig.
„Ja", antwortete Merlin knapp, ohne ihn anzusehen.
„Okay, es tut mir leid", sagte jetzt Arthur. Merlin schaute ihn an.
„Tut es nicht. Also lass es."
„Merlin..."
„Lass es! Ich will es nicht wissen", zischte er schon wieder aufgebracht.
Er wollte sich nicht schon wieder daran erinnern, das Arthur die Kerle gefickt hatte, sonst würde er wieder ausflippen. Und das Schlimmste an dieser Sache war, das er nichts dagegen tun konnte. Nichts tun konnte, das Arthur das ließ und nichts tun konnte, das er schon wieder Wut spürte. Er nahm Luft und versuchte sich zu beherrschen und sagte mit Anstrengung ruhiger.
„Du sagtest was von einem Plan."
Arthur schaute ihn einen Moment an, doch Merlin beschäftigte sich mit seinem Essen und beachtete ihn nicht. Er war immer noch übelster Laune und konnte ihn nicht ansehen, ohne an diese Kerle zu denken. Toll, wirklich toll! Der verfluchte Vampir hatte es wirklich geschafft, das er eifersüchtig war. Was anderes war das nicht und in ihm war eine grimmige Genugtuung, das die beiden Typen tot waren. Hoffentlich hatten sie lange gelitten.
Wann hatte er damit angefangen, Arthurs Opfern, mit denen er Sex hatte, den Tod zu wünschen?
Dieser blonde, verführerische, eingebildete Vollidiot von einem Blutsauger trieb ihn an seine seelischen und moralischen Grenzen und reizte ihn bis auf sein Blut, in jeder Hinsicht.
Bastard!
„Also gut, der Plan", sagte jetzt Arthur „Ich dachte da an etwas Gewaltiges. Etwas, was sie alle auf einmal auslöschen würde."
„Und was?"
„Dynamit."
Jetzt schaute Merlin von seinem Essen hoch und ihn an.
„Was? Wie willst du das denn machen? Und woher nehmen wir Dynamit?"
Arthur schürzte die Lippen, es sah verführerisch aus und Merlin schaute wieder weg, einen lautlosen Fluch in seinem Kopf.
„Das ist nicht schwierig. Schwierig wird es sein, das Dynamit zu positionieren. Dafür müssen wir in seinen Unterschlupf und lange genug am Leben bleiben, um den Plan in die Tat umsetzen zu können."
„Das müssen wir so oder so, wenn ich ihn töten will", sagte Merlin.
„Ich habe so meine Zweifel, was das Töten des Meistervampirs angeht, Merlin. Du darfst das nicht mit den jungen Vampiren verwechseln. Alexej zu töten, ich denke das du das nicht schaffen wirst. Vielleicht ist es besser, wenn er in die Luft gesprengt wird und verbrennt."
„Nein, ich will diesen Dreckskerl vor mir sehen und werde nicht wie ein Feigling aus dem Hinterhalt agieren."
„Er wird dich töten", sagte Arthur eindringlich. Merlin schaute ihn an und zischte.
„Kann sein, aber ich werde nicht wegrennen."
Arthur wollte ihn nicht wieder anfahren, aber...
„Darin bist du doch gut; im wegrennen", sagte er schon wieder zynisch.
Merlin warf ihm einen vernichteten Blick zu und dachte schon wieder an seine Waffen. Oder vielleicht sollte er ihn verprügeln, doch er wusste; Arthur war viel stärker, schneller. Also versuchte er seine spöttische Bemerkung zu ignorieren.
Arthur wollte nicht schon wieder streiten und er wollte nicht in Alexejs Nähe. Er wollte den Meistervampir nicht sehen. Doch Merlin ließ nicht locker. Also gut, dann die harte Tour. Arthur hatte keine Angst um sich, im schlimmsten Fall tötete er Arthur. Aber er könnte ihn auch wieder benutzen, auf jegliche Art, doch das war nicht der ausschlaggebende Punkt. Arthur hatte Angst um Merlin. Er war ein Mensch und sterblich. Wenn Alexej seine Wut an Arthur ausließ, würde er danach wieder heilen, aber Merlin nicht. Doch er konnte das nicht sagen, ohne Merlin zu erzählen, was Alexej mit ihm getan hatte. Er konnte das Merlin nicht sagen und wie er ihn kannte, würde er alles wissen wollen. Doch dann würde er Arthur wieder als Monster sehen. Das war Arthurs größte Angst, denn im Moment hatte er das Gefühl, das Merlin ihn sah und nicht, was er war.
„Also gut", lenkte er ein „Tut mir leid. Können wir uns jetzt mal darauf konzentrieren?"
„Wie willst du das in seine Nähe bringen?", fragte Merlin, ohne auf seine Entschuldigung einzugehen „Ich denke doch, das er uns durchsuchen wird, falls wir in seine Nähe kommen."
„Ich kenne jemanden dort von früher. Ich muss versuchen ihn für uns zu gewinnen, falls Alexej uns nicht gleich umbringt. Da er zum Clan gehört, wird niemand auf ihn achten."
„Und wenn er nicht mehr dort ist, ich meine nicht mehr bei dem Clan?", fragte Merlin. Der Vampir lächelte grimmig.
„Er wird dort sein. Niemand von seinen Vampiren wagt den Clan zu verlassen. Er würde das nicht dulden und denjenigen töten, der es versucht. Ich bin mir ziemlich sicher, das er mehr als wütend war, als er bemerkte, das ich fort war."
Merlin schaute ihn einen Moment an.
„Vielleicht solltest du nicht mitgehen, Arthur. Weiß der Teufel, was er mit dir tun wird."
Arthur schüttelte den Kopf. Er würde Merlin nie allein dort hin gehen lassen.
„Nein, ich denke es ist Zeit, ihm nach all diesen Jahrhunderten einen Besuch abzustatten. Ich bin jetzt stärker, ein Meistervampir."
Merlin nickte, obwohl Arthur ihm nicht die ganze Wahrheit sagte. Ja, er war stärker, aber Alexej war älter und hatte mehr Macht als er. Und er wusste nicht, was er für Fähigkeiten hatte, denn im Gegensatz zu ihm hatte er sie schon länger und wahrscheinlich ausgereift. Er sagte.
„Okay, wir reden über die Einzelheiten, wenn wir in Prag sind und deine Waffen haben und auch das Dynamit. Das allerdings werden wir erst in Moskau bekommen."
Merlin nickte und Arthur sah zum Tor.
„Die Sonne geht bald unter. Lass uns die Pferde satteln und zusammenpacken."
Der Jäger nickte und stand auf, begann mit den Vorbereitungen zum Aufbruch.
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Prag war wunderschön, als sie am frühen Abend des nächsten Tages die Stadt erreichten. Und Merlin verstand jetzt auch, warum sie die goldene Stadt genannt wurde. Wunderschöne Gebäude, teilweise mit Kuppeln, schöne angelegte Straßen und Gaslicht. Viele Fleckchen in der Stadt waren schön angelegt. Merlin vermutete, das hier das reiche Viertel war. Menschen tummelten sich auf den Straßen, warfen neugierige Blicke zu den beiden, die langsam durch die Stadt ritten. Da Arthur sich gut auskannte, weil er mehrere Male hier gewohnt hatte, ließ er sich von ihm führen. Schließlich gaben sie die Pferde in einem Stall ab, die es in jeder Stadt gab und Pferde von Reisende annahmen und gegen Bezahlung natürlich, beherbergten.
Sie gingen mit ihrem Gepäck durch die Straßen und Merlin schaute sich neugierig um und fragte Arthur, als er versuchte diese Worte auf dem Schild eines Ladens in seinem Kopf zu sagen. Es gelang ihm nicht, diese Sprache war seltsam.
„Ich gehe mal davon aus, das du diese Sprache beherrschst, wenn du schon ein paar Mal hier gelebt hast, oder?"
Arthur nickte, sagte aber nicht mehr dazu. Vor einem Hotel blieb er stehen. Hier hatte er mit den anderen gelebt und auch mit Gwaine. Es war ein kleines gemütliches Hotel, nicht so feudal wie die anderen Hotels in den Städten. Es war klein, doch schick und irgendwie gemütlich.
„Ist das ein Hotel?", fragte Merlin. Er schaute Merlin an.
„Es ist eine Pension, eine Besondere, geführt von Vampiren; einem Ehepaar. Der Anlaufpunkt für alle Vampire, die Prag besuchen."
„Ich bin kein Vampir."
„Nein, aber Menschen wohnen hier auch. Sie wissen nicht, das es von Vampiren geführt wird."
Doch hier war er nicht mehr, seit Gwaine nicht mehr nach Hause kam. Irgendwie wollte er nicht mehr dort sein, in dieser Stadt, die so schön war und wo sein Freund starb. Sie traten ein und es umfing sie eine Lobby, die größer war, als Merlin dachte. Anscheinend war das Haus größer, als es von der Straße aus aussah. Eine schlanke, hochgewachsene Frau mit langen, dunklen Haaren kam ihnen entgegen. Als sie sah, wer in der Lobby stand, lächelte sie freudig und fiel Arthur um den Hals.
„Arthur, meine Güte. Wie lange ist es her? Dreihundert Jahre?"
„Mehr oder weniger, Sarah", lachte Arthur und drückte sie an sich.
Merlin beobachtete sie. Diese Frau war hübsch mit dem hellen Teint und den dunklen, lockigen Haaren, die geschmeidig über ihre Schultern fielen. Merlin kam zu dem Schluss, das die Unsterblichkeit und der Vampirismus diese Menschen auf geheimnisvolle Art noch schöner machte.
Sie löste sich von Arthur und küsste ihn auf die Wange, als ein Mann kam. Auch er umarmte Arthur freudig und es stellte sich heraus, das er ihr Gefährte war. Seine langen, braunen Haare hatte er zurück gebunden und er war jung und attraktiv wie seine Gefährtin. Arthur drehte sich um zu Merlin.
„Das sind Sarah und Jonas. Sie führen das Hotel und sind Freunde von mir."
Er drehte sich um zu dem Paar, die Merlin groß ansahen. Längst haben sie festgestellt, das er ein Mensch war. Und etwas verwundert schauten sie Arthur an, der sagte.
„Das ist mein Freund Merlin. Er reist eine Zeit lang mit mir."
Die beiden nickten und fragten.
„Kennen sie Arthur schon länger?"
Merlin lächelte.
„Ich habe ihn erst vor Kurzem bei der Jagd kennengelernt."
„Merlin ist Jagdaufseher in einem spanischen Reservat", sagte Arthur schnell und warf Merlin einen Blick zu „Ich traf ihn im Wald, als er dort patrouillierte."
„Schön. Also dann zeige ich euch eure Zimmer", sagte Sarah und ging zur Treppe.
Merlin nickte und ging die breite Treppe hoch. Vor einem Zimmer blieb sie stehen und öffnete dieses. Vor ihm lag ein großes Schlafzimmer, die Möbel in dunklem Holz gehalten. Es lag zur Straße hin, als er an das Fenster trat und die Vorhänge öffnete und auch das Fenster. Es war nicht feudal, doch sehr schön und gemütlich eingerichtet.
„Ich hoffe, es trifft ihren Geschmack."
Merlin nickte und lächelte.
„Es ist sehr schön, vielen Dank."
„Ich nehme das Zimmer nebenan", sagte Arthur, als er nachdachte und dann sagte „Ich glaube, das ich das Zimmer nebenan immer schon hatte."
„Ja, du hattest schon immer das Zimmer. Es ist sehr schön und Lance und Gwai..."
Sie verstummte und schaute verlegen unter sich, doch Arthur sagte leise.
„Ist schon gut, Sarah. Es ist viel Zeit vergangen."
„Nicht genug", sagte sie und ging hinaus.
Arthur folgte ihr und das erste Mal bekam er wirklich mit, wie sehr der Tod dieses Vampirs sie alle mitgenommen hatte. Er kannte ihn nur aus Arthurs Erzählungen, doch anscheinend war er sehr beliebt gewesen und ein sehr netter Mensch, ähm Vampir. Nach einer Weile kam Arthur wieder, denn noch immer stand seine Tür offen.
„Willst du etwas essen gehen? Und nebenbei bemerkt...", sagte er etwas leiser „Es ist nicht sinnvoll in Gegenwart von anderen Vampiren zu sagen, das du ihnen normalerweise den Kopf abschlägst, weil du ein Jäger bist. Nicht jeder nimmt das so gelassen wie ich und du könntest morgen tot aufwachen."
Merlin schüttelte den Kopf. Das war nicht klug von ihm. Nun ja, er war es auch nicht gewohnt mit Vampiren in einem Haus zu schlafen. Er war ein Mensch mit dem Kostbarsten in sich, was sie alle begehrten...Blut.
„Ja, du hast ja recht. Ich habe nicht nachgedacht. Und was das Essen angeht, ich habe noch Brot und Schinken. Ich denke, ich werde ein Bad nehmen und früh schlafen gehen."
„Gut, ich werde mir mal ansehen, ob das Waffengeschäft noch existiert", sagte Arthur, bevor er sich umdrehte. Er lächelte leicht „Schließlich kann ich am Tag nicht dorthin."
Doch bevor Arthur ging, fragte er.
„Diese Vampire; denkst du, das sie..."
„Nein, du bist mit mir hier. Sie würden dir nie etwas tun, denn sie sind meine Freunde und gehören zu meinem Clan. Sie würden nie den Freund ihres Meisters aussaugen, also keine Panik. Ich werde nicht lange weg sein."
Merlin nickte nur, doch so ganz war er nicht beruhigt. Er würde die Tür abschließen und mit seinen Waffen schlafen. Obwohl es noch nicht spät war, befiel ihn die Müdigkeit. Anscheinend war die Reise anstrengender als er dachte und er wollte Arthur auch nicht fragen, ob er auf die Jagd ging. Er wollte gar nichts mehr darüber wissen. Das er die Kerle gevögelt hatte, bevor er sie getötet hatte, wurmte ihn noch immer und er wollte nicht darüber nachdenken, wieso er einen Anspruch auf den Vampir erhob. Er war nicht sein Geliebter und würde es auch nicht sein. Also konnte ihm Merlin keinen Vorwurf machen, wenn er sich sexuell amüsierte.
Doch er tat es trotzdem.
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Arthur stand vor dem Geschäft und lächelte, als er die Überschrift über dem kleinen Laden las.
Gebrüder Wasek
Waffen und Eisenwaren.
Über dem kleinen Laden, der jetzt geschlossen hatte, schimmerte Licht aus dem Fenster. Er wusste, das die Eigentümer des Ladens über ihm wohnten. Das war normalerweise so üblich. Wasek, er war sich sicher, das der Laden früher anders hieß. Doch er konnte sich nicht mehr erinnern, es war so lange her. Zielstrebig ging er zur Tür und klopfte. Es dauerte einen Moment, doch dann kam jemand die Treppe herunter und beleuchtete den dunklen Gang mit einer Öllampe. Die Tür öffnete sich und ein Mann Mitte vierzig schaute ihn fragend an.
„Ja?"
„Guten Abend. Gehe ich in der Annahme, das sie Waffenschmied sind?"
Er nickte.
„Ja, ich und mein Bruder. Aber er wohnt hier nicht."
„Wer ist das denn?", hörte er eine Frau rufen.
„Sei still, Weib", sagte er und wandte sich wieder zu Arthur.
„Wenn sie etwas kaufen wollen, kommen sie morgen während des Tages. Jetzt ist geschlossen."
Das konnte Arthur nicht und Merlin allein würde nicht das Richtige kaufen. Doch er sah in dem Gesicht des Mannes, das er jetzt keine Lust hatte und wohl wieder zu seinem bequemen Sofa wollte. Also fackelte Arthur nicht lange herum und seine Augen begannen zu leuchten.
„Sie sind sehr zuvorkommend, mir jetzt noch etwas zu verkaufen. Und sie werden mich ins Haus bitten."
Der Ladenbesitzer nickte und sagte.
„Kommen sie herein, bitte. Wir gehen in den Laden und sehen nach, ob ich habe, was sie wollen."
Arthur lächelte und trat ein. Na also, geht doch.
Reine Silberschwerter hatte er nicht, aber versprach, das er es in zwei Tagen besorgen konnte. Arthur hielt den Dolch hoch, prüfte die Balance und die Verarbeitung. Der Vampir wusste, das man Dolche eher bekam als Schwerter. Normalerweise wurden diese nicht aus Silber gemacht. Solche speziellen Wünsche musste man bestellen. Er fragte.
„Und das ist reines Silber?"
Der Verkäufer lächelte.
„Ja, damit können sie Werwölfe töten", doch als Arthur nichts sagte, meinte er „Das war ein Scherz. Es gibt keine Werwölfe."
„Ich weiß", antwortete Arthur, immer noch den Dolch begutachtend. Nun ja, er wusste es nicht mit Sicherheit. Die Menschen glaubten ja auch nicht an Vampire und trotzdem gab es sie. Dann nickte er und sagte.
„Ich nehme ihn. Was kostet er?"
Er winkte ab.
„Das erledigen wir, wenn sie das Schwert abholen kommen. Kommen sie in zwei Tagen wieder."
Arthur nickte und verließ das Haus. Er blieb stehen und nahm den Dolch, hielt ihn an der Klinge. Es zischte und wurde heiß und er zog die Hand weg, die Brandspuren hatte, die schon heilten. Ja, reines Silber, was die Klinge anging, der Griff allerdings war normaler Stahl in Leder gebunden. Wieder nickte er, niemand würde sehen, das der Dolch etwas Spezielles war. Er steckte ihn ein und wand sich Richtung elende Viertel. So wurden sie hier genannt. Dort tummelten sich so die fiesesten Gesellen der Stadt herum. Mord, Prostitution und miese Dinge waren dort an der Tagesordnung. Er würde erfolgreich sein, jemanden anzulocken, der Böses im Sinn hatte.
Er ging auf die Jagd.
Dunkles Schicksal
By Pendragon100
Nach dem Tod seiner Eltern, die von Vampiren getötet wurden, wird der junge spanische Graf Merlin del la Vega... More