Like the fire inside me

By annaa8550

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BAND 1 Mit gerade einmal siebzehn Jahren, wurde Elliana, die Tochter eines Mafia-Soldaten, dem zukünftigen Ca... More

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By annaa8550

  Ich trank einen Schluck von dem goldenem Champagner und spürte die kleinen Bläschen auf meiner Zunge zergehen.

Dieser Abend ging jetzt schon in eine Richtung, in die ich es ohne Alkohol in keiner Weise schaffen würde.

Wie in einem Hochsicherheitsgefängnis lagen die Augen von zwei Personen ununterbrochen auf mir; Mutter und Kyle. Während Mutters Augen unauffällig vom Rand der großen Stube auf mir lagen, versuchte Kyle noch nicht einmal unauffällig zu sein. Er hielt meinen Arm in seinem und sein Blick ruhte die ganze Zeit auf mir. Meinem Gesicht, meiner Kette, meinem Körper. Als befürchte er mein Cousin Paolo würde mir jeden Moment ein Messer in den Rücken stecken.

Paolo war nun schon seit einiger Zeit bei uns und redete mit Kyle über dies und jenes, doch ich folgte nicht wirklich ihrem Gespräch. Mein Blick schweifte durch den Raum, hängen blieb er nur an wenigen Personen.

Mutter, die so tat, als hätte sie mich nicht schon seit unserem Ankommen, vor einer Stunde, beobachtet.

Amalia, die kichernd mit Gastone in der Nähe von einem Sofa stand und deren Augen mit so viel Stolz und Liebe gefüllt waren, dass wie in einem Cartoon fast Herzen aus ihnen hervorgequollen kamen.

Bee, die am Buffet stand und eines der vielen Erdbeertörtchen aß. Sie liebte diese Dinger. Also so wirklich. Das Einzige was Bee auf dieser Welt bräuchte, wenn es keine andere Nahrung mehr gebe, wären Erdbeertörtchen. Sie tat mir ein wenig leid. Sie kam heute Abend ohne Begleitung und Vater schien immernoch angespannt zu sein, wegen dem ganzen Drama um ihren Lover Josh. Josh war ein einfacher Junge. Er hatte nichts zutun mit der Mafia und wusste noch nicht einmal, dass unsere Familie in diesen Kreisen tätig war. Vielleicht will Vater ihn in dieser Hinsicht schützen, und ihn deshalb fernhalten, aber ich glaubte es ging ihm eher um sein kleinstes Mädchen, was er versuchte vor allem Bösen zu beschützen. Ich konnte mir zwar nicht vorstellen, dass Josh Bee jemals in eine toxische Beziehung drängen würde, aber was weiß ich schon was sich Vater bei diesem ganzen Drama dachte.

Als sie meinen Blick auf sich spürte, grinste sie und winkte in meine Richtung. Lächelnd winkte ich zurück und ließ meinen Blick weiter durch den Raum schweifen.

Augen verweilten hin und her zwischen mir und Kyle, doch die meisten Augenpaare waren auf Kyle gerichtet. Unnötig zu erklären, dass es hauptsächlich junge Frauen waren, die wie ich mir schon dachte, fast sabbernd an ihren Drinks nippten. Eine viel mir besonders auf. Sie hatte lange blonde Haare und war sehr groß. Ihr Kleid war winzig, und ihre High Heels waren bestimmt, dass höchste Paar was ich jemals gesehen hatte. Selbst die nun gekündigte Flugbegleiterin, konnte nicht mit ihren aufgespritzten Lippen mithalten.

Die Flugbegleiterin war billig und willig, auf eine Weise, die diese Frau nicht war. Sie war natürlich, hatte aber dennoch ein gutes Make-up aufgelegt. Obwohl ihr Kleid winzig war und ihre volle Brust fast raus quetschte, wirkte es nicht nuttig, elegant war es eher.

Einzig ihr Blick, der die ganze Zeit auf Kyle klebte, wie ein Kaugummi an einer Haarsträhne, machte mich irgendwie wütend. Was dachte sie wer sie war, ihn mit ihren Blicken ausziehen zu dürfen?

Angewidert schaute ich sie an und dann hob sie den Blick, immer noch vor Lust ganz vernebelt. Wir starrten einander an. Ihre braunen Augen sprühten nicht so vor Wärme wie die von Alessia. Sie waren eiskalt, als sie ihre Augenbraue hob und ein gehässiges Grinsen auf ihre Lippen legte. Langsam hob sie ihr Sekt Glas und stieß mit der Luft an. Sie drehte sich um und stolzierte auf ihren hohen Heels davon.

Ich machte mich von Kyle seinem Arm los und wollte ihr schon hinterher, als er mich festhielt.

„Wohin willst du?" fragte er lauernd. Mein Blick schoss durch den Raum um irgendeine Ausrede zu finden, ich wusste nicht wie er es aufnehmen würde, hätte ich ihm erzählt, dass ich der Frau hinterher hetzen möchte, die ihn gerade mit ihrem Blick gefickt hatte.

Schwarze Haare wehten zur Tür hinein und in der nächsten Sekunde sah ich schon ein rotes Kleid und rote Lippen.

„Zu Alessia." Sagte ich und deutete auf die Schönheit im Türrahmen. Er ließ meine Hand los und nickte mir noch wissend hinterher. Das ließ ich jetzt einfach mal so stehen. Kyle, dachte wirklich, dass er die alleinige Macht über mich hatte. Meine Güte wir lebten doch nicht mehr 1927.

Ich bahnte mir meinen Weg durch die Menschen hindurch die Champagner trinkend an runden Tischen standen, um an Alessia heran zu kommen. Die Augenpaare von Mutter folgten mir wissend durch den Raum, als ich vor Alessia zum stehen kam.

Als sie mich sah, lächelte sie und wollte schon mit reden anfangen, als ich sie wieder aus der Tür zog, aus welcher sie eben erst gekommen war. Ich musste raus aus diesem Raum, um den Augenpaaren zu entkommen.

„Hey Hübsche, was ist denn mit dir los?" fragte sie mit ihrer sanften und weichen Stimme als wir den langen Flur entlangliefen, geradewegs auf die Türen zu unserem Garten hinunter. Wir blieben vor den Türen stehen und ich drehte mich zu ihr um.

„Mein Gott, mein Bruder hätte dir ja am liebsten Handschellen umgelegt, so wie sein Blick dir gefolgt ist, dachte ich wirklich er rennt dir gleich hinter her, wie ein Hund seinem Herrchen." Sagte sie.

Ich musste lachen. „Sorry, das ich dich da gerade so rausgezogen habe, aber du musst mich kurz decken." Bat ich sie und legte die Handflächen aneinander.

„Klar was ist los?" fragte sie besorgt.

„Also, wir standen jetzt schon seit einer Stunde da drüben. Du kannst dir sicherlich vorstellen, wie die Blicke von den Frauen die ganze Zeit auf Kyle lagen. Ich meine selbst meine Tante Mira sah ihn ein wenig verträumt an."

„Igitt." Sagte sie und schüttelte sich.

„Naja, aber da war diese eine Frau, ich hatte sie noch nie zuvor gesehen, doch sie hat Kyle wirklich mit ihren Augen ausgezogen. Und weißt du was sie danach gemacht hat? Sie hat mir mit ihrem Sektglas zugeprostet und so dreckig gegrinst, als wäre sie gerade von einer Poledance-Stange, im Stringtanga, gerutscht."

„Oh Gott Ellie." Sie hielt sich die Hände vors Gesicht und linste hindurch. „Wie sah sie aus? Vielleicht habe ich sie ja gesehen."

„Groß, winziges Kleid, blonde Haare, 20-Zentimeter-Hacken. Was willst du noch wissen?"

Erschrocken zog sie scharf die Luft ein und ließ die Hände von ihrem Gesicht sinken.

„Das ist Valeria Romano sie ist gerade an mir vorbeigelaufen, nach draußen. Diese Schlampe. Ich mach sie fertig."

Vor ein paar Wochen war ich zusammen mit Enzo, Kiano und Alessia im Barths essen gewesen. Alessia hatte mir damals auch schon von Valeria erzählt. Sie schien anscheinend auch auf unserer Hochzeit gewesen zu sein und so eine ähnliche Nummer abgezogen zu haben.

Alessia und ich öffneten gleichzeitig die Türen, die zu unserem großen Garten führten.

Ich sah mich im dunklem um, als eine Briese des kühlen Februar Windes über meine Arme strich, fröstelte ich.

Mein Blick schweifte quer durch den Garten, bis er an einer großen Blondine mit Champagner Glas hängen blieb.

„Warte hier." Sagte ich in die Richtung von Alessia und stiefelte auf Valeria zu.

„Was ist dein beschissenes Problem?" fragte ich sie während ich auf sie zulief.

Ihre Augen wanderten über meinen Körper und ich fühlte mich auf einmal winzig unter ihrem Blick. Das Grinsen war immer noch nicht von ihren Lippen verschwunden, als sie sich vorbeugte und mit vor gehaltener Hand zu mir flüsterte: „Du, Süße."

Sie trank einen weiteren Schluck von der goldenen Flüssigkeit. Gänsehaut zog sich über meinen ganzen Körper. Es war so kalt hier draußen.

„Ich hab dir nichts getan!"

„Doch." Schrie sie mir wütend ins Gesicht. "Er hat dich geheiratet anstatt mich. Ich liebe ihn seit wir zusammen auf die High School gingen und dann kreuzt du auf und auf einmal seid ihr beide verheiratet. Ich wette mit dir er hatte noch nicht einmal seinen Schwanz in deiner engen Muschi. Du weißt nicht wie es sich anfühlt, seinen Schwanz im Mund zu haben. Du weißt gar nichts über ihn. Du bist eine Schlampe. Hast du mich gehört. EINE HURE BIST DU! Es war richtig was Keaton damals mit dir abgezogen hatte. Du hast es nicht anders verdient. Du bist erbärmlich Elliana. ERBÄRMLICH." Wütend stapfte sie an mir vorbei und ich ließ sie passieren. Gefangen in einer Schockstarre aus der ich nicht aufwachte. Ich konnte mich nicht bewegen.

Keaton.

Diesen Namen hatte ich verdrängt, genau wie alle Sachen die er mir angetan hatte.

Keaton.

Der Junge mit den braunen Augen und dem teuflischem Grinsen.

Keaton.

Von dem Valeria nichts wissen konnte.

Niemand wusste überhaupt Bescheid, über das was damals passiert war.

Niemand. Nicht einmal Bee oder Amalia.

Alles stürzte über mir zusammen wie ein Wandschrank mit zu viel Geschirr. Das Geschirr fiel krachend auf den Boden und zersprang.

Die Nachrichten. Die Demütigung. Die Gewalt. Das Lachen.

Ihr Lachen, ich hörte es in meinem Kopf immer wieder, widerhallen. Als wäre ein Hohlraum in mir, an denen das Echo abprallte.

Nein.

Nein.

NEIN.

Ich hatte die Zeit überstanden und mit Keaton abgeschlossen.

Es war alles okay.

Doch wieso brannten mir Tränen in den Augen.

Seit jenem Abend hatte ich mir geschworen, nie wieder zu weinen. Nie wieder.

„Aww, Leute, ich glaube Ellie muss gleich weinen!" Sie lachen. „Musst du das kleine Ellie, weinst du gleich? Denn du bist es mir nicht Wert, auch nur dieselbe Luft zu atmen wie ich." Sie lachen. „Ich wusste echt nicht das du so eine Schlampe bist? Hast seinen Schwanz gelutscht, nur um die bessere Note zu bekommen" Sie lachen. „Du bist erbärmlich Ellie. E-R-B-Ä-R-M-L-I-C-H." Sie lachen.

Lachen.

Lachen.

Ihr Lachen war überall.

„Nein, Nein." Schrie ich und hielt mir die schwitzigen Handflächen auf die Ohren, um ihre Stimmen verblassen zulassen. Doch sie waren zu laut.

„So schlecht riechst du doch gar nicht." Sie lachen. „Naja, für jemanden der gerade aus einer Mülltonne gekrochen kommt." Sie lachen. Müll klebte auf meinen Sachen. Etwas glitschiges unter meinen Fingern. Sie lachen. „Die Duschen sind ein Gebäude weiter." Sie lachen. „Doch ich glaube selbst die Aufseher würden dich da nicht rein lassen, sosehr wie du stinkst." Sie lachen.

Mein Schreien hallte in der dunklen Nacht wider. Ihre Gesichter direkt vor mir. Die schwarzen Wände von der Mülltonne schienen immer Näher zu kommen. Sie ließen mich hier nicht raus. Ich bekam keine Luft. Es stank.

Ich bekam keine Luft.

Tränen sickerten meine Wangen hinunter.

„NEIN, HÖRT AUF." Schrie ich in die dunkle Nacht hinein.

„Ich frage mich wie es sich anfühlen würde, deine Pussy um meinen Schwanz zu haben." Er lacht. „Wie ich in sie hineinstoße und du unter mir wimmerst und schreist." Er lacht. „Dein hübscher Mund um meinen Schwanz." Er lacht. „Wieso hast du mich nur zurückgewiesen. Ich hätte dir alles gegeben. Aber jetzt; jetzt, hast du nichts. Gar nichts." Er schüttelt den Kopf und schnalzt mit der Zunge.

Markerschütternde Schreie verließen meinen Körper. Meine Lunge tat weh. Tränen strömten mein Gesicht, wie eine Sintflut.

„Ellie, hörst du mich?"

Es tat weh. So sehr. Die Wunde klaffte.

„Ellie, hey."

Warum hatten sie das getan? Warum hatte Keaton das getan?

„Elliana."

Warum?

„ELLIANA, SCHAU MICH AN VERDAMMT!"

Kyle. Kyle. Kyle.

Kyle Rigon mein Lieblingslied.

Mein Beschützer, in dessen Armen ich mich komplett fühlte.

In dessen Armen ich nicht innerlich zerbrach.

Mein Blick glitt an seinem wohlgeformtem Körper entlang, bis hoch zu seinem Gesicht. Er schaute mich mit so viel Sorge in den Augen an, dass er fast aussah wie eine andere Person. Seine Knie drückten in den Kies und seine Hände lagen an meinen Wangen und strichen die Tränen weg.

Erst da bemerkte ich, dass sich auch in meine Knie schmerzhafte kleine Kieselsteine bohrten.

Die Schreie waren verebbt. Nur die Tränen flossen noch stumm über mein Gesicht.

„Was ist passiert?" fragte Kyle und sah mich fragend an.

Ein schluchzten brach aus meiner Kehle.

Meine Schultern bebten und ich fiel dachte ich. Ich hatte keine Kraft mehr. Ich dachte das ich wieder Kraft hätte, doch sie schien aufgesaugt zu sein. Komplett.

Kyle fing mich auf. Seine warmen Arme schlossen sich um mich wie eine Decke. Mein Kopf bettete er auf Höhe seines Herzens, sodass ich den regelmäßigen schlagenden Rhythmus hören konnte. Sein Mund war so nah an meinem Ohr, dass ich ihn ein- und ausatmen hören konnte. Er drückte einen federleichten Kuss auf mein Ohrläppchen.

Tränen sickerten aus meinen Augen. Drangen durch sein Hemd.

„Wenn du mir nicht sofort erzählst was mit ihr passiert ist, schwöre ich dir das ich jemanden umbringen werde." Flüsterte er an eine Person gewannt, deren Hand zaghaft auf meinem Rücken auf und ab fuhr.

„Wir wollten Valeria suchen, doch Ellie meinte ich solle stehen bleiben und dass sie das alleine klären wollte. Ich ließ sie also gehen und nach kurzer Zeit kam Valeria angelaufen und stieß mir gegen die Schulter, als sie wieder rein stolzierte. Dann habe ich Ellie so laut aufschreien hören und bin zu ihr gesprintet, doch sie war wie in ihrem eigenem Film. Sie hatte mich nicht gehört und dann habe ich dich geholt. Ich weiß genauso wenig wie du." Hörte ich Alessias ruhige Stimme.

Mein ganzer Körper bebte. Ich war so fertig. Mir ging es so schlecht. Es war noch nie so schlimm gewesen.

Aber so war es doch meistens. Man vergaß Dinge, doch wenn sie dann wieder kamen, trugen sie das Gewicht von zehn Tonnen Zement mit sich.

Ihre Augen und Gesichter waren noch immer vor mir.

Die Tränen waren heiß und das schluchzten tat weh.

Mir tat alles so sehr weh. 

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