POV: Orna
Vor zwei Tagen haben mich Wyla und Naell hier gelassen. Wir lebten in einer kleinen Hütte mitten im Wald. In der nähe unserer Hütte hatte auch Pollux sein Haus.
Sie haben mir damals alles erzählt. Über die Geschichte vom Krieg, über die Gedanken des Volkes und natürlich über der Begegnung mit meiner leiblichen Mutter. Ich war ihnen sehr dankbar. Sie haben mir dinge beigebracht, haben mir lesen und schreiben beigebracht und mir viele Bücher zum lernen gegeben. Ich war ihnen mehr als dankbar und ich wusste nicht wie ich ihnen danken sollte, mir mein Leben gerettet zu haben.
Aber jetzt wo sich die Dinge geändert haben und uns Pollux alles Informationen zur aktuellen Situation geliefert hat, haben Wyla und Naell beschlossen wieder zur ihrer Familie zu gehen und sie aufzuklären. Ich fühle mich schuldig. Wegen mir haben sie ihre Familie verlassen und mit dem Gedanken leben lassen, das sie Tod sind. Ich habe noch nie andere Personen gesehen, bist auf die drei. Deswegen bin ich nervös und super aufgeregt heute ihre Familien und vor allem das Königspaar kennen zu lernen.
Pollux war heute Morgen zu mir in die Hütte gekommen. Er ist wie ein Vater für mich, er hat mich auch immer so behandelt. Wyla und Naell, sah ich allerdings nicht als Mütter, sie waren einfach wie Freunde, trotzdem habe ich sie lieb und sie bedeuten mir viel.
Pollux saß auf meinem Bett und sah mir dabei zu wie ich mein weniges Gewand in eine Tasche backte.
"Orna, du wirst nicht im Schloss einziehen." lachte Pollux als er sah das ich mein gesamten Kleiderschrank eingepackt habe.
"Aber..." wollte ich argumentieren, doch ich wurde von Pollux unterbrochen. Er kniete sich hinter mich und packte wieder etwas aus.
"Du wist, natürlich wenn du das möchtest, zu mir, in mein Haus ziehen." sagte Pollux und sah mich an.
"Wenn ich darf." sagte ich und nickte.
"Natürlich Orna." Pollux nahm mich in den Arm und drückte mir einen Kuss auf die Wange.
"Möchtest du noch was esse?" fragte mich Pollux, kurz bevor wir wegreiten wollte.
"Nein, ich habe keinen Hunger." sagte ich und lächelte Pollux an.
"Du hast heute noch nichts gegessen und es ist schon fast Mittag." schimpfte mich Pollux und drückte mir einen Apfel in den Mund. Ich musste lachen. So war er immer, er kümmert sich um mich und sorgt sich um mein Wohl, wie ein echter Vater eben.
Mit dem Apfel in der einen und mit den Zügeln, in der anderen Hand, ritten wir los. Die Tasche mit meinem Gewand, trug Pollux auf seinem Pferd.
"Meinst du mögen sie mich Pollux?" fragte ich unsicher.
"Das werden sie. Venery und Kenos sind sehr tolerant und nett. Sie haben ja selber gerade ein Kind bekommen, den Kleinen Torin." erklärte mir Pollux.
"Ach wirklich? Das hast du uns noch gar nicht erzählt." sagte ich. Ein Kind, das so ist wie ich, also bin ich nicht mehr der Einzige.
"Haben alle Mischlinge zwei verschiedene Augen?" frage ich weiter.
"Nein, du bist was besonderes. Torin hat die Augen von seiner Mutter und ganz dunkles Haar." Pollux lächelte mich an.
"Und ich weiß was du über sie denkst...Sie werden dich für nicht verurteilen, es war die Entscheidung von Wyla und Naell, ihre Familie für dich zu verlassen. Du kannst nichts dafür und wie gesagt, keiner wird sich das denken." redete Pollux weiter.
"Danke Pollux." sagte ich leise.
"Ich möchte dir nur deine Angst nehmen Orna." sagte Pollux dann noch, bevor wie still schweigend weiterritten.
In der Ferne erstreckt sich eine große Stadt und dahinter ein Schloss. Ich hatte so etwas noch nie in meinem Leben gesehen, nur in Bücher gelesen. Es sah wunderschön aus.
"Wir sind gleich du." berichtete mir Pollux.
Wir ritten durch die Stadt, bis wir vor den Toren des Schlossen standen. Dort würde Pollux begrüßt und zwei Wachen nahmen uns die Pferde ab. Pollux legte seine Hand auf meinen Rücken und drängte mich leicht in Richtung des Schlosses.
Wyla kam uns gleich in der Eingangshalle entgegen und nahm mich in den Arm.
"Bist du gut zurechtgekommen die letzten Tage?" fragte er mich gleich. Als Antwort nickte ich und sah mich weiter in dem großen Schloss um.
"Also, willkommen in dem Schloss vom schwarzen Volk. Das hier wird auch der Regierungssitz von Kenos und Venery bleiben. Der frühere König, der Vater von Kenos, hat hier auch schon regiert. Du wirst bestimmt auch einmal das Schloss im weißen Volk sehen, wo ich und mein Mann Kallis regiert haben." bombardierte er mich gleich mit Informationen. Ich hörte gespannt zu, während wir durch die Korridore des Schlosses gingen.
"Mein Sohn, Venery, siezt draußen in einen der Gartenanlagen. Möchtest du ihn kennenlernen?" fragte mich Wyla. Ich nickte wieder nur.
"Wo ist Naell?" fragte ich leise nach.
"Oh, er ist bei seinem Mann und seinem Sohn. Die drei reden grade etwas in Kenos Arbeitszimmer." erklärte mir Wyla.
Der Graten in den wir gingen war wunderschön überall wuchsen schöne Blumen und Kräuter und es duftet herrlich nach Sommer.
Auf einer Bank sah ich schon Venery sitzen. Er hatte ein kleines Bündel in der Hand.
"Venery, das ist Orna." stellte mich Wyla vor. Venery lächelte mich an und stand auf.
"Hallo, Orna, schön dich kennenzulernen." sagte Venery und nahm mich gleich in den Arm. Er löste seinen Blick nicht von meinen Augen und wirkte wie hypnotisiert. Ich lächelte verlegen.
"Hallo, Venery. Es freut mich auch sehr dich kennen zu lerne." sagte ich und verbeugte mich leicht.
"Du musst dich vor mir nicht verbeugen. Du musst dich auch nicht vor Kenos verbeugen." sagte er, während er sich wieder auf die Band setzte. Wyla und ich setzten uns dazu. Er setzt jetzt viel mir auf das das Bündel das er in den Händen hielt, das Baby war,. von dem Pollux vorher geredet hat. Wo ist der eigentlich hin?
"Das ist übrigens Torin, mein Sohn." sagte Venery und beugte das kleine Wesen etwas zu mir. Er war fest eingepuppt in die Decken und schien zu schlafen. Unbewusst fing ich an zu lächeln.
"Hier du kannst ihn ruhig einmal halten." sagte Venery und drückte mir den Kleinen in die Hände. Das kleine Etwas in meinen Händen öffnete seine Augen und sah mir aufmerksam dabei zu.
"Du kannst ihn aus der Decke wickeln, die Sonne ist eh schön warm." redete Venery dann weiter. Etwas ungeschickt, aber wohlbedachet Torin nicht nu verletzte, wickelte ich ihn aus seiner Decke. Sofort quietschte er glücklich aus und griff nach meinen Haaren.
"Wenn er zu fest an deinen Haaren zieht, gib ihn mir einfach wieder. Du hast ja noch längere Haare als ich, das gefällt ihm." sagte Venery noch. Ich musste kurz Lachen und auch Venery lächelte mich an.
Wyla erzählt etwas über mich und was so die letzten 15 Jahre passiert ist. Venery hörte die ganze Zeit aufmerksam zu und ich beschäftigte mich mit dem kleinen Baby in meinen Händen.
...