Über die nächsten Tage konnte ich nicht aufhören, unsere Lehrerin... eine Hexe... zu beobachten... es faszinierte mich irgendwie, dass sie wirklich eine Hexe sein soll, denn sie war wirklich hübsch. Außerdem erwischte ich sie hin und wieder dabei, wie sie mich musterte... und genau in diesen Momenten hätte es mich wirklich interessiert, was sie wohl dachte...
Etwas später an diesem Tag wollte ich gerade die Schule verlassen, als ich jemanden Klavier spielen hörte... sicher, daran war nichts ungewöhnliches. Besonders nicht in einer High School, besonders dann nicht, wenn eigentlich in jeder Schule mindestens ein Klavier herum stand. Was mich eher verwunderte war, dass mal jemand wirklich spielen konnte, und nicht wie ein irrer auf den Tasten herum hämmerte. Deswegen wollte ich auch wissen, wer spielte, und so lief ich den ganzen Gang wieder entlang zurück, und die Treppe nach oben, einen weiteren Gang entlang, bis ich schließlich in einer offenen Tür stand, wo kein anderer als sie spielte... schmunzelnd hörte ich ihr zu, und um ehrlich zu sein hatte ich noch nie gehört, dass jemand "Die Musik der Nacht" mit so viel Leidenschaft und an einem gewöhnlichen Klavier spielen konnte. Sie sah mitten im Stück auf, und hielt inne, doch bevor sie sich vollständig umdrehen konnte, drehte ich mich von der Tür weg, und lehnte mich an die Wand. Es dauerte nicht lange, bis sie ihr Stück fortsetzte, und ich blieb noch eine Weile stehen, bis mir meine Mutter schrieb, was ich zum Mittagessen wollte. Ich achtete nicht darauf, ob sie mich sehen könnte, antwortete meiner Mutter und verließ die Schule...
Nachmittags konnte ich immer noch nicht aufhören, an sie zu denken, und so überlegte ich mir, mich für diesen Abend zu verabreden, denn es gab kaum eine bessere Idee, um sich ab zu lenken, als aus zu gehen... zumindest war das mein Gedanke. Mein Vater hatte allerdings andere Gedanken, und nachdem er mich zu sich gebeten und mir erzählt hatte, was er sich für mich überlegt hatte, hatten wir einen etwas lauteren Streit...
,,Du hast mir versprochen, dass ich meinen eigenen Weg gehen darf! Ich habe keine Lust mich mit irgendeinem daher gelaufenen Alpha zu treffen, der mich nur als Zuchtweibchen sieht!!!"
,,Sam ist der Sohn eines sehr guten Freundes von mir, und ich verlange nicht sonderlich viel von dir, als einen einzigen Abend mit ihm!"
,,Vergiss es!!!" Knurrte ich schon fast, seine Augen veränderten sich, und er knurrte mich so laut, und tief an, dass sich mir die Nackenhaare aufstellten... ich duckte mich, mied seinen Blick und gab schließlich nach: ,,Einen Abend..."
,,Ja..." sagte er wieder ruhiger und ich sah ihn wieder an: ,,Wenn dieser Abend nach hinten los geht, verlangst du das nie wieder von mir?"
,,Nein. Ich möchte, dass du es wenigstens versuchst."
In diesem Moment war ich wirklich unglaublich wütend auf meinen Vater, aber was sollte ich schon machen?! Ich war erst 17, und er war Alpha... ich hatte absolut keine Chance, und wahrscheinlich kam er noch nicht so ganz damit klar, dass ich wahrscheinlich nicht auf Männer stand. Aber musste ich sowas schon wissen?! War es wirklich so wichtig, welches Geschlecht ein partner hatte?!
Sam holte mich pünktlich ab und fuhr mich zu einem Restaurant, etwas außerhalb der Stadt... natürlich war es ein Steak House, in das er mich führte und ich hasste ihn vom ersten Augenblick an. Ich hasste ihn nicht, weil ich sowieso keine Lust auf dieses Date mit ihm hatte, sondern weil er diese Ausstrahlung hatte. Aber nicht nur das, nein. Er starrte mich so lange an, bis ich schließlich die Speisekarte weg legte, und ihn fragte, ob ich einen Pickel im Gesicht hätte. Er lachte und schüttelte den Kopf, und dieses lachen war so... herablassend, dass mir gedanklich das Frühstück von vor zwei tagen wieder hoch kam.
,,Nein, dass hast du nicht, und um dich zu beruhigen... ich hätte dich niemals hier her geholt, wenn du einen Pickel in deinem hübschen Gesicht hättest."
,,Gut zu wissen. Warum starrst du mich dann an, als wär ich ein rohes Stück Fleisch, und du jemand, der seit vier Tagen nichts mehr gegessen hat?!"
,,Weil ich mir gerade vorstelle, wie es wohl ist, wenn du meine Kinder austrägst."
Bevor ich etwas erwidern konnte, Unterbach uns eine Kellnerin und nachdem er sein Steak blutig bestellt hatte, bestellte ich mir einfach nur einen Salat... ich wollte einfach nicht das gleiche essen wie er, und er feixte abfällig, als die Kellnerin weg war, und fragte: ,,Einen Salat?! Bist du ein Kaninchen oder was?!"
,,Nein, aber ich muss nicht immer Fleisch essen, Sam." sagte ich und seine Augen färbten sich silber und er knurrte leise, während er sagte: ,,Wage es dir, mich beim Vornamen anzusprechen! Du wirst mein Weibchen sein, und meine Kinder austragen, und wenn du das nicht willst, dann werde ich dich dazu zwingen. Hast du das verstanden?!"
Ich schwieg für einen Moment, beugte mich weiter vor und flüsterte: ,,Gib mir deinen Fuß, du starker Alpha... ich sehne mich so sehr nach einem Fuß zwischen meinen Beinen..." er grinste, sagte nickend: ,,So will ich das haben." und legte seinen Fuß genau zwischen meine Knie. Ich achtete darauf, dass uns keiner sah, nahm seinen Fuß in meine Hände und spürte, wie sich meine Augen veränderten, bevor ich seinen Fuß zur Seite drückte, bis er keuchte.
,,Stop... hör auf..." knurrte er, doch ich drehte seinen Fuß ruckartig, und er verbog sein Messer, als der Knochen brach, doch ich hielt seinen Fuß fest... er starrte mich fast schon panisch an, und ich sagte leise: ,,Jetzt hör mir mal zu, du aufgeblasener Wichtigtuer... es mag sein, dass du bereits ein Alpha bist, aber ich werde nicht... unter keinen Umständen, dein Weibchen. Ich bin eine Frau, und nicht das Weibchen, irgendeines Typen, der will, dass ich ihm hier unter dem Tisch einen blase. Ja, ich hab den Gedanken gehört, und auch den, dass du mich einfach nur ficken willst, bis ich schwanger bin. Ich kenne solche Typen wie dich... dazu muss man noch nicht einmal ein Werwolf sein, denn weist du warum?! Weil Typen wie du ein Nein nicht verstehen wollen. Ihr nehmt euch was ihr wollte, und du als Alpha denkst, du könntest eine Frau für dich beanspruchen, einfach nur, weil sie eine Pussy hat. Und ich verachte solche Arschlöcher wie dich! Warum denkst du, du könntest eine Frau wie mich einfach vergewaltigen?! Weil du einen Schwanz hast, und deine Triebe nicht im Griff hast?!"
,,Muriel..."
,,Klappe!" knurrte ich und wollte ihm gerade das Schienbein brechen, als sich eine Hand um mein Handgelenk legte, dass nicht zu ihm gehörte... erst das bemerkte ich, dass nicht er meinen Namen gesagt hatte, sondern...
,,Black?!" fragte ich, sie nickte und sagte sanft: ,,Hör auf... er ist es nicht wert, und du bist nicht so... lass ihn los... lass dich nicht von deiner Wut leiten..." und erst da bemerkte ich, dass sich keiner im Restaurant bewegte... Sam starrte uns panisch an, und ich ließ seinen Fuß los, und ließ zu, dass sie mich sanft auf die Füße zog...
Sie legte Geld auf den Tisch, führte mich aus dem Restaurant und öffnete mir die Beifahrertür ihres Wagens... wir stiegen beide ein, und sie fuhr sofort los, während ich mich auf meinen Vater konzentrierte, und ihm gedanklich alles erzählte... ich spürte seine Wut in meinen Gedanken, und er bat mich um Verzeihung, bevor er in meinen Geist sagte: "Fahr mit ihr... ich werde mit Alec sprechen."