April 1991 (Amara)
Amaras Sicht
Es ist ein ganz normaler Abend und ich saß an meinem Fenster in unserer Penthousewohnung und schaute über die Skyline London's. Ich dachte wie jeden Abend über mein Leben nach.
Die Schule lief nicht so gut und ich wurde andauernd geärgert. Mitschüler lachten über mich und darüber, dass ich einfach etwas anders war.
In dieser Sekunde bildete sich in meinem Zimmer wieder eine eisiger Wind trotz geschlossenem Fenster. Das ist normal bei mir. Irgendwo musste mein Fenster wohl undicht sein.
Doch bevor ich weiter nachdenken konnte rief es auch schon von unten: „Amara! Essen!" Ich stand auf zog mir eine Jacke über mein T-Shirt und lief zu meinen Eltern runter in die Küche. Es ist der typische Familienabend. Ich half meiner Mutter noch den Tisch zu decken, setzte mich dann auf meinen Platz und wartete bis auch meine Mutter saß. Als wir dann alle saßen und das Essen verteilt war, kamen auch schon die typischen Fragen meines Vaters: „Amara Maus, wie war die Schule heute?" Meine Antwort dieselbe wie jeden Tag: „die Schule war gut." Doch das war gelogen, die Schule war grausam.
„Was wünscht du dir denn zu deinem Geburtstag Amara?", wechselte meine Mutter zu meinem Glück das Thema. „Ein Neues Buch wäre super Mama oder ein neues Notitzbuch mein altes ist schon wieder fast voll. Und könnten wir in den Zoo? Da waren wir so lange nicht mehr." Meine Eltern sahen mich an und nickten. Mein 11ter Geburtstag stand vor der Türe. Da meine Eltern sehr viel arbeiteten, haben wir so kaum Zeit für Ausflüge, doch ich bin damit aufgewachsen deshalb störte mich das nicht mehr wirklich. An meinem Geburtstag nahmen sie sich jedoch immer ein Tag frei, damit genau solche Familienausflüge und die Aufmerksamkeit, die ein Kind in meinem Alter brauchte, laut meiner Eltern stattfinden konnten.
Meine Mutter Helen Summer geb. Cornfoot ist eine bekannte Kinder- und Jugendbuchautorin in England und mein Vater Dominic Summer ist ein erfolgreicher Unternehmer in einer der bekanntesten Firmen Englands. Auch wenn wir in einer Penthousewohnung lebten, waren sie sehr bodenständig und das wusste ich auch schon mit meinen 10 Jahren zu schätzen.
Nachdem Abendessen ging ich auf mein Zimmer um mich bettfertig zu machen. Nachdem ich mich umgezogen und die Zähne geputzt hatte, legte ich mich ins Bett und wartete auf meine Eltern für unsere Abendroutine. Kurze Zeit später kamen auch schon meine Mutter und mein Vater zu mir ins Zimmer und setzten sich auf meine Bettkante, für die tägliche Gute Nacht Geschichte. Heute war es ein Buch von meiner Mutter über ein Mädchen, welches besondere Fähigkeiten hatte aber einfach normal sein wollte, bis sie mit 11 auf eine Schule für Zauberei kam. Wie schön das wäre, in einer Welt voller Magie zu leben, da ist bestimmt alles einfacher. Ich erkannte mich in diesem Mädchen wieder, denn auch ich wünschte mir manchmal normal zu sein. Doch leider gab es so eine Welt nicht. Nach circa 15 Minuten schlief ich auch ein und spürte noch den Gute Nacht Kuss meiner Eltern bevor ich vollständig in das Land der Träume versank.
Am nächsten Morgen stand ich auf und richtete mich für die Schule, ein weiterer Morgen, an dem ich hoffte, dass dieser Tag bald enden würde. Ich nahm meine Schultasche, welche ich am Vorabend gerichtet hatte, zog mir meine Schuluniform an und ging runter in die Küche zum Frühstück.
Wie jeden Morgen, stand mein Frühstück auf dem Tisch und daneben meine Lunchbox für den Tag mit einem Zettel:
-Guten Morgen Amara Schatz, wir hoffen du hast gut geschlafen und möchten, dass du weißt, wie sehr wir dich lieben. Pass auf dich auf. Mama&Papa"
Meine Eltern müssen früh zur Arbeit und deshalb sehen wir uns immer erst Abends. Nachdem ich fertig mit frühstücken war räumte ich mein Geschirr weg, packte meine Lunchbox ein und ging in Richtung Flur um meine Schuhe und Jacke anzuziehen, nahm meinen Schlüssel vom Schlüsselbrett und verließ das Haus.
Auf dem Weg zur Schule fing es schon an: „Schau mal, klein Amara hat wieder keine Freunde und muss alleine zur Schule fahren." Ich spürte wie die Wut in mir aufkam und es windig im Bus wurde doch beruhigte mich schnell wieder um einen Unfall zu vermeiden.
In der Mittagspause nahm es ebenfalls keine Ende und wie aus dem nichts verschob sich ein Tisch. Dabei hatte ich ihn nur angeschaut war aber jedoch sehr wütend. „Hexe!", schrie einer der Schüler die mich tagtäglich mobbten. Ein Lehrer schritt ein. „So etwas gibt es nicht Justin! Amara wieso hast du deine Mitschüler mit einem Tisch angegriffen?" Ich sah den Lehrer entsetzt an. „Ich habe niemanden angegriffen Mister Miller! Ich stand die ganze Zeit hier." Ich versuchte mich zu erklären doch Justin grätschte dazwischen: „Du Lügnerin!" Die Wut stieg weiter an doch bevor etwas passierte holte Mister Miller mich zurück in die Realität. „Amara, ich würde dir gerne glauben doch Tische bewegen sich nicht von selbst. Es tut mir leid, doch du wirst zur Direktorin gehen und das sofort." Ich widersprach nicht sondern nahm meine Tasche und ging zur Direktorin. Jedoch kam nichts bei dem Gespräch raus und ich durfte wieder gehen.
Um 15:30 Uhr war dann auch endlich mein Schultag vorbei, da mein Book-club heute ausfiel begab ich mich auf den Heimweg und setzte mich mit dem Buch meiner Mutter auf mein Lieblingsplatz und las. Um 18 Uhr machte ich dann bei meiner Mutter in der Küche die Hausaufgaben bis der Tag wieder endete.