Unverzeihlich

By QueenieBoheme

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Bellatrix Lestrange - skrupellos, sadistisch, mächtig, ...instrumentalisiert, untertänig, verschmäht. Die Ge... More

Prolog
Kapitel 1 ~ Toxisch
Kapitel 2 ~ Blut ist dicker als Wasser
Kapitel 3 ~ Auf, auf
Kapitel 4 ~ Die Rosier Residenz
Kapitel 5 ~ Des fremden Lords Güte
Kapitel 6 ~ Nein
Kapitel 7 ~ Die Dohle im Käfig
Kapitel 8 ~ Aus dem Feuer
Kapitel 10 ~ Relation und Impression
Kapitel 11 ~ Neues von Außerhalb
Kapitel 12 ~ Der Nachtmahr in der Maske
Kapitel 13 ~ Ein meisterlicher Duellant
Kapitel 14 ~ Neumond, Hexenstunde
Kapitel 15 ~ Aus großer Höhe
Kapitel 16 ~ Den Umständen entsprechend
Kapitel 17 ~ Eintausend Galleonen
Kapitel 18 ~ Grimmauld Platz Nr. 12
Kapitel 19 ~ Toujours pur
Kapitel 20 ~ Die nächste Lektion
Kapitel 21 ~ Ja
Kapitel 22 ~ Symbolkraft

Kapitel 9 ~ Stille Wasser sind tief

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By QueenieBoheme

Die Dielen hatten einige große Wasserschäden. Ganz so, als hätte man sie nicht fachgemäß gereinigt oder versehentlich eine große Menge Flüssigkeit verschüttet. Das Holz war ein wenig aufgequollen und farbentsättigt, die Maserung spröde und splittrig. An einigen Stellen standen die Dielennägel gefährlich heraus oder waren so tief hineingetrieben, dass das Brett an der Eintrittsstelle gespalten war.
Bellatrix hatte Zeit, sich eindringlich mit dem Fußboden zu befassen. Den Kopf tief geneigt, war ihre Stirn nur Zentimeter von ihm entfernt und ihr Blick starr darauf gerichtet. Die Konzentration auf diese nichtigen Details half ihr, ihre Aufregung zu verschleiern. Und diese war enorm. Neben der Erwartung, Rod wiederzusehen, freute Bella sich unsagbar darüber, einer geheimen Organisation anzugehören. Die Vorstellung, ein Teil etwas Bedeutsamem zu sein, reizte sie. Und doch war da noch etwas anderes, das sie zunehmend unruhig machte.
Der Raum wurde, wie so oft an diesem Abend, in sattes Giftgrün getaucht, und dieses Mal wussten alle Anwesenden, wer der Versammlung in Rosier's Haus als nächstes beiwohnte. Gemächliche, gleichmäßige Schritte klangen mit dem Geräusch flacher Absätze auf Holz im Salon nach, als sie sich ihnen näherten. Ein leises Schleifen begleitete die Schritte und Bellatrix sah im Augenwinkel durch einen Vorhang dicker Locken, die ihr übers Gesicht fielen, wie einige ihrer Nebenmänner sich noch im Knien nach vorn beugten und nach dem Saum eines tiefschwarzen, schwer samtenen Umhanges griffen und ihn voll Ehrfurcht küssten.
Yaxley neben ihr, die Augen geschlossen, beschränkte sich darauf, das Haupt noch tiefer zu neigen und den Stoff durch seine zitternden Finger gleiten zu lassen, als dieser an ihm vorbei über den Boden gezogen wurde. Als das Paar feinster Lederschuhe jedoch an Bellatrix vorbei schritt, ließ sie sich ebenfalls nach vorn fallen und bedeckte den fein verarbeiteten Saum mit ihren Lippen.
Er roch nach Staub, etwas süßlich Blumigen und der Kaminasche, aus der sein Besitzer eben gestiegen war. Bellatrix spürte, wie feingliedrige, lange Finger billigend ihren Kopf streiften und durch ihr Haar fuhren, bevor der Umhang sich ihr entzog, und sie ihr Gewicht zurück auf ihre Zehen verlagerte, um wieder in die Reihe zu rutschen. Ihr Herz schlug ihr schmerzhaft gegen die Kehle.
„Meine Freunde...", hob die Stimme des Zauberers an, der sich Bellatrix während ihres ersten Treffens bei den Todessern als
Lord Voldemort vorgestellt hatte.
„Ich danke euch für diesen würdigen Empfang. Jetzt kommt. Erhebt euch und sitzt mit mir zusammen. Wir haben viel zu besprechen."

Bellatrix und die anderen richteten sich auf. Der Lord stand am Kopf der Tafel, die sich in einiger Entfernung zum Kamin befand. Er lächelte sein charmantes Lächeln, das sich mit seinen wiederum angsteinflößend rot schimmernden Augen und der unnatürlichen Blässe auf seinem Gesicht zu einer eindrucksvollen Erscheinung paarte. Bella warf ihm einen flüchtigen Blick zu und senkte ihn dann sofort wieder demütig gen Boden. Die Todesser platzierten sich um den Tisch, wobei sie das Ende für ihren Anführer aussparten. Die junge Hexe setzte sich zwischen Avery und Travers, die wie auch der Rest erwartungsvoll ihre Blicke auf Voldemort gerichtet hatten, der sich nun, da alle saßen, ebenfalls erhaben auf dem Stuhl niederließ, als wäre dieser ein Thron.
„Nun,", begann er und lehnte sich auf seinem Platz nach hinten, während er die langfingrigen Hände vor der Brust grazil verflocht.
„Ich freue mich, dass wir vollzählig sind. Ihr habt dazugelernt und wisst, wie unabdingbar es ist, dass alle sich an den Versammlungen beteiligen, wenn der Plan gelingen soll."
„Herr...", warf Macnair dazwischen. „..., aber was ist mit den anderen? Dolohov, Lestrange und Mulciber... sie sind noch nicht -"
„Sie sind entschuldigt. Die drei sind auf einer wichtigen Mission, was ich ebenfalls zur Sprache gebracht hätte, wenn du mich hättest ausreden lassen, Walden.", Voldemorts Stimme war nicht über seine vorige Lautstärke hinausgetreten. Doch die Schärfe seiner Worte hätte schneidender und mahnender nicht sein können. Das Lächeln auf seinen schmalen Lippen war einem missbilligenden Nasenrümpfen gewichen, als dieser ominöse rote Funke in seinem Blick aufloderte und Macnair in die Schranken wies. Dieser senkte sogleich den Blick und rutschte in seinem Stuhl ein wenig zurück, als wollte er darin versinken.
Insgeheim war Bellatrix aber froh, dass Macnair die Frage gestellt hatte und sie selbst es nun nicht tun musste. Auf was für einer Mission würde Rod jetzt wohl sein?

„Wie dem auch sei...", Voldemorts Augen rollten nach hinten, seine Lider schlossen sich, während er seine aus der Reihe gebrachten Gedanken, neu zu sortieren schien. Dann sah er wieder auf, das tiefe Rot im Braun seines Blickes jagte Bella einen Schauder über den Rücken.
„Den Plan, von dem ich sprach, bevor Macnair mich unterbrach, kann ich nicht ohne eure bedingungslose...Unterstützung in die Tat umsetzten.", irgendetwas an der Art, wie er das Wort aussprach, ließ mutmaßen, dass ihm eigentlich ein anderes auf der Zunge gelegen hatte. „Kein Weg führt am Ministerium vorbei. Das ist euch genauso bewusst wie auch mir. Jedenfalls sollte dem so sein, wenn ihr aus Überzeugung an meiner Seite seid. Und das seid ihr doch, oder?", Voldemorts Blick glitt über seine Gefolgsleute, als wollte er sie herausfordern, ihm einen Anlass zum Zweifel zu geben. Niemand sagte ein Wort. Einige nickten, anderen hielten strengen Blickkontakt mit ihm und versicherten ihm so ihre standfeste Loyalität.

„Es erfüllt mich mit Freude und Stolz, eine so treue Gruppe von Freunden in meinen Reihen zu wissen.", ein kleines Lächeln kräuselte des Lords schmale Lippen.
„Mein Plan sieht es vor, einen von euch, meiner teuren Freunde, im Ministerium als Redner einzusetzen. Wir brauchen die Aufmerksamkeit dieser ministertreuen Arbeiterbienen...Das Gewissen ist ein eindrucksvolles Konstrukt im Kopf eines Zauberers: Es funktioniert selbst dann, wenn der Pragmatismus den logischen Horizont eingrenzt. Selbst wenn sie es nicht wollen, sie werden zuhören. Selbst wenn sie es nicht wollen, sie werden über eure Worte nachdenken. Selbst wenn sie es nicht wollen, sie werden über euch reden. Und so bieten wir denen, die sich in dem zerstörerischen Regime des Ministeriums Sorgen um den Erhalt unserer Welt machen, eine Alternative. Wir zeigen ihnen, dass wir es wert sind, sich uns anzuschließen und dass sie sich danach sehnen sollten, sich Lord Voldemort zu unterwerfen, denn er wird sie zu Größe und Wohlstand führen."
Bellatrix hatte den Blick das erste Mal an diesem Abend bewusst gehoben. Sie war nicht umhingekommen, von seinen Worten in den Bann gezogen zu werden - Wie er es vermochte, zu formulieren, wonach sie sich verzehrte: Sicherheit und Durchsetzungsvermögen. So wie er dort saß an der Spitze des Tisches und zu ihnen sprach, versprühte er eine solch ansteckende Leidenschaft und Autorität, dass Bellatrix nichts anderes konnte, als schlichtweg fasziniert von ihm zu sein. Er war ein Heerführer in einer Schlacht und sie waren seine Truppen. Auch wenn Bella sich selbst noch nicht genau in diesem Plan sehen konnte. Sie war eine junge Frau, der man im Ministerium ganz sicher kein Gehör schenken würde, und für den unwahrscheinlichen Fall, dass es doch jemand tat, würde es ihr Vater schneller erfahren, als sie sich vor seinen Flüchen und der Prügel würde in Sicherheit bringen können.

Avery, der mit dem Lord etwa im gleichen Alter zu sein schien, wagte es, mit einem vernehmlichen Räuspern auf sich aufmerksam zu machen und das Wort zu ergreifen:
„Mein Lord.", begann er in ruhigem Ton.
„Nur um das klarzustellen: Es handelt sich bei Eurem Plan um friedliche...Überzeugungskunst? Ich dachte, diesen Teil hätten wir spätestens nach der Sache um die Demonstration für Squib-Rechte übersprungen. Mit Diplomatie können wir bei der Jenkins und ihrer Wählerschaft nicht durchdringen."
Voldemort lies ihn ausreden und bedachte seine Frage mit einem anerkennenden Lächeln, eh er antwortete.
„Ich schätze deinen Aktionismus, Avery. Und du hast Recht: Es ist in der Tat nicht mehr die Zeit für Verhandlungen. Wer jetzt nicht das Offensichtliche erkennt, hat seine Chance verwirkt, ein Teil der Revolution zu sein. Aber... und das möchte ich deutlich betonen... wir müssen ihnen diese Chance auch geben. Und wir müssen im Gespräch bleiben. Natürlich... nicht ohne ein wenig...", er lehnte sich zurück, sah an die Decke und begann mit vom Lächeln gekräuselten Lippen, die spinngliedrigen Finger auf der Suche nach der passenden Umschreibung in der Luft fischen zu lassen. „...sanfter Forcierung aus dem Hintergrund."
Viele der Todesser lachten daraufhin, zunächst verhalten, doch stetig anschwellend. Scheinbar wussten sie genau, was ihr Anführer damit meinte. Und auch Bellatrix hatte eine vage Ahnung. Voldemort stimmte mit in das Gelächter ein, und es klang so fremdartig, dass es Bella wie der Spottruf einer ihr noch unbekannten Spezies vorkam: Ein spitzer, hoher Laut, der ganz offenkundig nichts mit dem zu tun hatte, das eine junge Frau wie Bellatrix normalerweise mit Freude in Verbindung gebracht hätte. Ihr stellten sich die Nacken- und Armhaare auf. Und doch merkte sie, wie sie ganz unwillkürlich ebenfalls... lächelte.

„Wir benötigen einen Angriffspunkt, um die Instrumente des Landes auf unsere Seite zu bekommen. Eine Schwachstelle. Gibt es irgendwelche ...Anregungen?", Voldemorts rot funkelnder Blick glitt über die Scharr seiner am Tisch versammelten Gefolgsleute.
„Nichts... das ist bedauerlich."
„Herr...?"
Bellatrix Hand hatte sich zitternd erhoben. Die Augen der Männer waren allesamt auf sie gerichtet. Sie fühlte sich wie eine verunsicherte Schülerin. Doch ihr war eine Idee gekommen und irgendetwas in ihr wollte sich und den anderen beweisen, einen bedeutsamen Beitrag zum Treffen zu leisten. Niemand sagte ein Wort. Voldemort sah die Hexe erwartungsvoll und mit einer Spur amüsierter Überraschung im Gesicht an.
„Ja, meine Liebe?"
„I-Ich...", Bella musste sich kurz sammeln, um mit fester Stimme antworten zu können. „Ich habe einen Vorschlag für eine mögliche Schwachstelle des Systems."
Die Männer um sie herum begannen, vielsagende Blicke zu wechseln. Einige konnte sich ein hämisches Grinsen nicht verkneifen. Doch Bellatrix ließ sich nicht beirren, weiterzusprechen. Ganz im Gegenteil: Es spornte sie an.
„Wenn wir jemanden in einer bekannten Redaktion dazu bringen könnten, für uns zu schreiben, würde das gleichzeitig viele Hexen und Zauberer erreichen. Der Tagesprophet zum Beispiel. Im Ministerium selbst gibt es gleich mehrere Stände, die ihn verkaufen. Es gibt nicht einen Angestellten, der früh's keinen Propheten auf seinem Schreibtisch zu liegen hat. Und es ist ein seriöses Blatt, das relevanteste in Britannien..., vielleicht sogar Europa. Nur wenige würden einen Artikel anzweifeln oder in Frage stellen, der direkt aus der offiziellen Presse stammt. Und wenn es darum geht, Eugenia Jenkins vor ihren Wählern zu schwächen..., dann sollten wir die Hexen und Zauberer im Land wissen lassen, dass es unter ihrer Regierung keine Sicherheit für ihr aller Wohl gibt."

Voldemorts Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Er schwieg und ließ nicht von ihr ab. Für den Bruchteil einer Sekunde dachte Bellatrix, ihr rapider gewordener Herzschlag, ließe sie ohnmächtig werden. Es war unmöglich abzuschätzen, was sich im Kopf des Anführers für Gedanken abspielten. Dann... verzog er die Mundwinkel zu einem breiten, lippenlosen Grinsen, das die junge Frau erröten ließ.
„Rosier.", sagte er in entzücktem Ton, ohne den Blick von Bella abzuwenden, woraufhin der Angesprochene zu seiner Linken ruckartig mit dem Kopf aufschreckte und ihn alarmiert fragend anstarrte.
„Ja, Herr...?", fragte er verunsichert.
„Steh auf und tausche mit unserem Neuzugang die Plätze.", erklärte Voldemort vehement grinsend.
„Ich? Aber... ich sitze doch immer an Eurer Seite, Herr.", stammelte Rosier und schien zutiefst erschüttert.
„Stottere ich etwa?", Voldemort hatte nun den Kopf zu ihm gedreht und funkelte ihn bedrohlich an. „Ich sagte: Steh auf und tausche die Plätze mit ihr. Na los!"
Rosier erhob sich, wobei die Stuhlbeine kreischend über den Boden kratzten, wie Fingernägel über eine Tafel. Er huschte in eilendem Tempo an der Seite der Tafel entlang zu dem Platz seiner Nichte, blieb einen halben Meter hinter ihr stehen, um sie aufstehen zu lassen und warf ihr, als sie dies getan hatte und an ihm vorbeiging, einen Blick zu, der von Hass und Entrüstung nur schwerlich geprägter hätte sein können.

Bellatrix ging, ohne große Notiz von ihrem ungeliebten Verwandten zu nehmen, zügig zu dem jetzt leeren Sitz. Mit jedem Schritt sprach sie sich ein wenig mehr Souveränität zu. Schüchternheit war hier fehl am Platz. Und doch gelang es ihr kaum, Selbstsicherheit zu zeigen. Stattdessen ließ sie sich mit gesenktem Kopf nieder und rückte den Stuhl dicht an den Tisch heran, um besonders gerade und aufmerksam sitzen zu können. Wieder einmal wagte Bellatrix es nicht, ihn anzusehen, der sie wiederum interessiert taxierte, wie sie durchaus spürte.
Ihr Hals kratzte und ihr Mund wurde trocken. Sie schluckte vernehmlich.

„Wie war doch gleich dein Name, Liebes? Er ist mir seit unserem letztes Treffen entfallen. Ich bitte vielmals um Entschuldigung. Manieren sind unabdingbar und dennoch scheine ich sie dieses Mal selbst, außer Acht gelassen zu haben.", Voldemort sprach so ruhig, als wären sie beide allein.
„Bellatrix."
„Ah, wie konnte der mir nicht mehr einfallen? Ein so schöner und seltener Vorname. Wie...erhaben."
„Danke, Herr.", ein zweites Mal an diesem Abend konnte Bella die Hitze, die ihr in die Wangen stieg, deutlich spüren. Es war schwer zu sagen, ob er es ernst meinte oder Possen mit ihr trieb.
„Heb deinen Kopf, Liebes. Sei nicht so scheu.", der Lord redete in so sanfter Weise mit ihr, dass man kaum sagen konnte, es sei noch der selbe Mann, der einige Minuten zuvor, so harsch und kompromisslos gewirkt hatte.
Bella tat, was er ihr sagte: Sie reckte ein wenig das Kinn, sodass ihr Schleier aus Haaren hinter ihre Schläfen fiel und ihr Gesicht vollends preisgab. Voldemort musterte sie noch immer. Sein Grinsen war in ein bewunderndes Lächeln übergegangen.
„Also Bellatrix, erzähl uns doch: Woher kommt dein Verständnis für die politischen Machtgeschicke unserer Welt?" Einige in der Männerrunde, wie Bellatrix hörte, unterdrückten ein maliziöses Prusten in einem vielsagenden Hüsteln. Voldemort jedoch fragte aus aufrichtiger Neugier heraus. Das spürte sie.
„Ich besitze eigentlich gar kein Verständnis für Politik, Herr. Jedenfalls nichts, was die Unterhaltungen unter Mitschülern aus der Schule früher oder die Unterhaltungen mit Rodolphus, meinem Vertrauten, übersteigt. Ich sorge mich nur um unsere Welt und ihre Geheimhaltung. Und ich finde, wir als Hexen und Zauberer sollten unsere Macht, mit der wir gesegnet sind, nutzen und fördern, weil wir besonders sind. Außerdem bin ich recht gut im strategischen Denken. Das ist alles."

Der Lord ließ sie ausreden und schien sehr angetan von dem, was sie sagte. Jedenfalls nickte er sacht und lächelte unaufhörlich.
„Du sagst es, als wäre es eine Selbstverständlichkeit. Aber es ist von großer Relevanz. Ich freue mich, dass du bei uns bist. Bellatrix."
Die angesprochene junge Hexe sah ernsthaft überrascht in die tiefroten Augen ihres Nebenmannes und ein noch immer ungläubiges Lächeln huschte über ihre Lippen.
„Danke.", hauchte sie.

„Schön...ich stelle also fest: Wir haben das Fundament für einen Plan.", erklärte Voldemort an die anderen am Tisch gerichtet und breitete zufrieden die Arme aus.
„Avery, Rosier, ihr werdet die Redaktion des Tagespropheten beschatten und mögliche...Kandidaten suchen, die über genügend Einfluss verfügen, uns das zu geben, was wir brauchen: Einen oder mehrere Artikel. Vielleicht sogar eine ganze Kolumne über die Missstände im Ministerium. Derweil werden Travers und Macnair ein wenig Angst und Schrecken in der Wählerschaft verbreiten. Das dürfte die Regierung vorerst genug schwächen. Wenn wir erfolgreich genug sind, werden wir am Ende vielleicht nicht nur mehr Mitglieder anwerben, die unter der Hand Lord Voldemorts agieren und sich ihm anschließen wollen, sondern auch einigen von euch Posten im Ministerium beschaffen, um es so zu infiltrieren. Und bevor sie überhaupt wissen, wie ihnen geschieht, werden wir überall sein. Schleichend, aggressiv und unaufhaltsam."
Seine Mundwinkel zuckten und das sich anbahnende Grinsen zeigte seine recht spitzen Zähne. Einige der Männer taten es ihm gleich und lächelte vorfreudig, die anderen nickten nur einverstanden. Yaxley schickte Bellatrix über den Tisch hinweg einen Blick stummer Anerkennung. Und auch der über alles erhabene Lord selbst hatte wieder begonnen, die junge Hexe mit Bewunderung zu mustern. Sie selbst war noch völlig überrascht. Noch nie hatte sie sich so für das, was sie sagte, respektiert und wertgeschätzt gefühlt, wie an diesem Abend und ein Teil von ihr glaubte, noch immer in einem Fiebertraum zu sein.

„Aber wenn es so ist,", dachte Bella für sich „dann will ich niemals daraus aufwachen."

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