Sanft brachte Makhah Denali zum Stehen und ließ seinen Blick über Pah Koha wandern. Sein Zuhause lag teilweise unter einem Dunstschleier, der die Umgebung trüb und trostlos wirken ließ. Dadurch sahen die Burgmauern noch dunkler aus als sonst. Selbst die Bergspitzen waren durch die bleigrauen, schweren Wolken nicht mehr zu erkennen. Sie hingen tief, fast schon bedrohlich, und sorgten seit Tagen für heftige Regenfälle, die Makhah Sorgen bereiteten. Die Felder rund um Pah Koha waren deshalb schlammig und die Bergpassagen gefährlich. Ein kleiner Fehltritt reichte aus, eine Schlammlawine in Gang zu setzen.
Bereits seit dem Morgengrauen war Makhah mit seinem Berater zu Pferd unterwegs. Gemeinsam kontrollierten sie den Fluss, dessen Pegel durch den Regen beträchtlich gestiegen war. Sobald er über das Ufer träte, stellte er nicht nur eine Gefahr für die Ernte, sondern auch für die Khemahs dar. Das wäre kurz vor dem Aufbruch und dem kommenden Winter ein Rückschlag. Daher bat Makhah in Gedanken bei Göttin Inara um Schutz.
„Ist das nicht Khione?", fragte Tehew plötzlich.
Mit einem Ruck kehrte das Oberhaupt ins Hier und Jetzt zurück und folgte dem Fingerzeig seines Beraters. Tatsächlich, Khione übte mit Asku auf dem Burghof das Bogenschießen. Trotz des Regens hielt sie ihre Übungszeiten ein und verbesserte sich deutlich. Die junge Frau verkroch sich nicht hinter den Mauern der Burg, sobald das Wetter miserabel wurde. Ganz im Gegenteil. Oft beobachtete Makhah, wie sie sich abends oder früh am Morgen hinausschlich, nur um im Regen zu stehen. Scheinbar genoss sie es, sich von Wassertropfen berieseln zu lassen. Manchmal schloss sie sogar die Augen und bewegte sich minutenlang nicht. Anfangs war er davon ausgegangen, dass sie absichtlich krank werden wollte, doch bisher trotzte sie dem Wetter. Vielleicht lag es auch an Pahras Kräutertee, der ihr Immunsystem stärkte, oder sie war einfach zäh. Das imponierte Makhah heimlich. Er hatte sie definitiv falsch eingeschätzt.
Khiones vergnügtes Lachen drang an seine Ohren und unterbrach seine Gedanken. Blinzelnd beobachtete er, wie seine Frau mit seinem besten Freund herumalberte und ihm sogar in die Brust boxte, als er etwas sagte und ihr seinen Bogen überreichte. Die Stirn runzelnd, verfolgte Makhah, wie sie sich mit der Sehne abkämpfte und sich Asku genau wie er vor einigen Tagen hinter sie stellte. Mit seiner Hilfe dehnte Khione sie weit genug, aber sobald er losließ, flutschte sie ihr aus den Fingern. Kein Wunder, denn seine war weitaus stärker und brauchte viel mehr Kraft, um zurückgezogen zu werden. Ihr Pfeil traf zwar nicht die Mitte der Scheibe, doch er war nahe dran. Ein klitzekleiner Keim an Eifersucht stach ihm ins Herz, als sich deswegen ein Strahlen in ihr Gesicht zauberte. Übermütig jubelte Khione und umarmte Asku stürmisch, der ihr daraufhin lächelnd durch die Haare wuschelte.
„Sie scheinen sich gut zu verstehen", bemerkte Tehew, wobei er nachdenklich klang.
„Das sehe ich", brummte Makhah. Askus Geste hatte etwas Vertrautes an sich, das ihn sehnsüchtig werden ließ. Ahyoka ... Selbst mit ihr war sein bester Freund so umgegangen. Es war normal, dass zwischen einigen Arakis eine enge, tiefe Verbindung ohne Liebe herrschte. Das war kein Grund zur Eifersucht, doch es wurmte Makhah, wie offen und ungezwungen seine Frau mit Asku umging. Zwar hatte es sich im Laufe der Zeit gebessert, aber sie blieb dem Oberhaupt gegenüber trotzdem zurückhaltend. Selten lachte sie in seiner Gegenwart oder alberte mit ihm herum. Dabei wirkte Khione lange nicht mehr so abweisend. Sollte er von sich aus damit anfangen, um ihr zu zeigen, dass er als Shiharu nicht nur streng war, sondern auch Späße machen konnte?
„Mit Kagaiye versteht sie sich ebenso. Ich habe gestern gesehen, wie er ihr nach dem Unterricht die ersten Handgriffe im Schmieden gezeigt hat", fuhr Tehew fort. „Seitdem sie Bogenschießen lernt, ist sie oft bei ihm."
Makhah furchte seine Stirn und presste die Lippen zusammen. Das hatte er schon am Vorabend beim Schmied mitbekommen. Wenn er ihr Lehrer war, fragte sie ihn voller Wissbegier über die Waffenarten und ihre Merkmale aus, die er sie das nächste Mal abfragte. Sie schien bei ihm genauso offen zu sein wie bei Asku. Beim Üben ließ er sie immer verschiedene Bögen ausprobieren, und sie wählte einen, dem sie sich gewachsen fühlte. Es war ein wichtiger Vorgang, um ihr später einen herzustellen, der zu ihr und ihren Fähigkeiten passte.
Was machte Makhah falsch, dass sich Khione ihm nicht so leicht öffnete wie den anderen? Er verstand es nicht. War es nur, weil die Ehe erzwungen war und sie keinerlei Gefühle ihm gegenüber hatte? Makhahs Herz gehörte Ahyoka, aber er gab sich Mühe, seiner Frau ein gutes Leben zu ermöglichen. Wusste sie es überhaupt zu schätzen?
„Lass uns noch einen Rundgang reiten", schlug Tehew vor und als Makhah zu ihm sah, bemerkte er den fragenden Gesichtsausdruck seines Beraters. Gleichzeitig wirkte er besorgt, was sicher an den möglichen Gefahren durch den Regen lag.
Der Shiharu nickte mit einem letzten Blick auf Khione, die sich die größte Mühe gab, die Sehne von Askus Bogen zu ziehen. Ihre Kraft reichte nicht aus, doch es war eine reine Frage der Zeit, bis sie die Stärke dazu erlangte.
Makhah wandte seinen Hengst und ritt den Weg, den sie zuvor zurückgekommen waren. Sobald Khiones Lachen erneut über den Burghof hallte, sah er zum Himmel und seufzte leise. Der feine Nieselregen, der seit dem Morgen auf seine Haut traf und nicht nur ihn, sondern auch Denali bis auf die Knochen durchnässte, nahm an Intensität zu. Es war bitternotwendig, die Strecke mehrmals abzureiten, im Falle, dass Krishna über die Ufer trat. Wäre Ahyoka noch am Leben, würde sie Makhah den ganzen Tag begleiten. Egal, welches Wetter herrschte, sie war nur selten von seiner Seite gewichen. Würde Khione eines Tages genauso sein, oder würde sie für immer lieber mit den anderen die Zeit verbringen?
Makhah nahm sich vor, sie an einem Tag auf einen Ausritt mitzunehmen. Nur sie und er, bei dem er ihr einige Stellen zeigen konnte, die sie als Shihara kennen musste. Vor allem in Notfällen, wenn eine schnelle Flucht notwendig war, sollte sie die Schleichwege wissen, die sie und die anderen in Sicherheit brachten.
Schweigend ritten die Männer hintereinander und erst, als der Weg breiter wurde, lenkte Tehew seinen Wallach an Makhahs Seite. „Hast du mich nicht gehört?", fragte er.
Überrascht war Makhah ihm einen Seitenblick zu. „Hast du etwas gesagt?"
„Ich habe gefragt, ob du später eine Versammlung einberufst, um den anderen von der Lage zu berichten", antwortete Tehew und runzelte die Stirn. „Du bist völlig in deine Gedanken versunken. Was bedrückt dich?", erkundigte er sich.
„Der anhaltende Regen", bemerkte der Shiharu knapp. „Am Abend rufe ich eine Versammlung ein. Es wäre gut gewesen, wenn Khione mitkommt und sich ein eigenes Bild macht."
„Willst du umdrehen?"
Makhah schüttelte den Kopf und fasste die Zügel nach. „Nein, sie ist im Unterricht", brummte er, ehe er Denali vorantrieb und Khione aus seinen Gedanken verbannte. Ohne es zu wollen, landeten sie bei Ahyoka. Energisch mahnte sich der Shiharu zur Konzentration und hoffte, sich durch den Ritt ablenken zu können. Er vermisste seine Geliebte schrecklich, trotz der Gewissheit, dass sie bei Inara versorgt und glücklich war. Obwohl er sich stets mit Arbeit ablenkte, wurde der Schmerz oft so unerträglich, dass Makhah das Gefühl hatte, den Verstand zu verlieren und er nur durch die Wirkung der Aislingblüte wieder zur Ruhe fand. So auch jetzt. Um sich zu konzentrieren, war er gezwungen, sie zu sich zu nehmen. Er griff in die Tasche, die an seiner Hüfte hing und nahm ein Blütenblatt heraus, das er sich auf die Zunge legte. Wie immer sorgte das süßliche, tröstende Aroma in seiner Brust für eine angenehme Wärme und sein Herz wurde leichter. Genau wie seine Gedanken.
Sobald sie den Pfad im Wald entlangritten, seufzte Makhah leise und erleichtert. Das bunte Blätterdach und die dichten Nadelbäume schützten die Reiter ein wenig vorm Regen. Es war eine willkommene Erholung, die das Oberhaupt dazu nutzte, genauer auf die Geräusche der Umgebung zu lauschen. Als er das Rauschen des Flusses hörte, verfestigte sich sein Griff um die Zügel. In kurzer Zeit hatte es sich zu einem Donnern entwickelt, das fast schon dem eines Erdrutsches glich.
Tehew drängte seinen Wallach neben Denali und warf dem Shiharu einen sorgenvollen Blick zu. „Wir sollten uns beeilen", sagte er. „Geht es dir gut?"
Schweigend nickte Makhah und drückte seine Unterschenkel leicht gegen Denalis Bauch. Er wollte nicht auf die Frage seines Beraters reagieren, da er die Antwort selbst nicht kannte. Mit gespitzten Ohren kam der Hengst der Aufforderung nach und galoppierte an. Der Pfad wurde wieder schmaler und sie waren gezwungen, hintereinander zu reiten. Normalerweise nahm Makhah einen anderen, doch dieser führte sie auf dem schnellsten Wege zum Fluss. Durch das Tempo spritzte der Matsch nach allen Seiten, der gleichzeitig das Geräusch von donnernden Pferdehufen verschluckte. Dennoch hörte das Oberhaupt hinter sich seinen Berater, der ihm dicht auf den Fersen war.
Erst, als das Rauschen so laut wurde, als stünde Makhah unter einem Wasserfall, verlangsamte er das Tempo. Hier und da wischte er einen tief hängenden Ast zur Seite, und sobald sie das Flussufer erreichten, hielt er Denali an. Der Wasserpegel war erneut gestiegen und das Flussbett breiter geworden. Das einst kristallklare Wasser war nicht mehr als eine braune Dreckbrühe, deren gewaltiger Strom Schlamm und Geröll mitbrachte, der sogar Bäume entwurzelte. Es würde Tage dauern, bis sich alles beruhigte und wieder normalisierte. Das wusste Makhah aus Erfahrung.
„Eventuell solltest du mehrere Gruppen aussenden. Wir allein können nicht an allen Stellen gleichzeitig sein", schlug Tehew vor und wischte sich mit der Hand die nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht.
„Du hast recht. Wir reiten zurück und halten sofort die Versammlung ab", entschied Makhah und wandte Denali zum Gehen. Zwar konnten sie nichts ausrichten, wenn Krishna überlief, aber wenigstens bestand durch mehrere Wachen die Hoffnung, dass es keine Toten gab.
Zurück in der Burg verlor Makhah keine Zeit und verkündete, dass er alle zu einem Treffen im Empfangssaal erwartete. Zuerst kümmerte er sich jedoch ausgiebig um seinen Hengst und rieb ihn mit Stroh trocken. Vorsichtshalber ließ er ihn zur Erholung in die Box. Gemeinsam mit Tehews Wallach, der in der danebenliegenden Box stand, bekam er eine großzügige Portion Futter. Erst, als beide in Ruhe fraßen, widmete sich Makhah sich selbst und trocknete sich mit einem neuen Strohbündel. Anschließend kehrte er in sein Schlafgemach zurück, wrang seine Haare ordentlich aus und fuhr mehrmals mit den Fingern hindurch, bis sie knotenfrei waren. Auf dem Weg zum Empfangssaal fragte er sich, wie Khione wohl auf die Neuigkeit reagierte.
Unaufhörlich prasselte der Regen gegen die Fensterscheiben der Burg und ließ den Blick nach draußen verschwimmen. Dafür spiegelte er das Licht der Fackeln und des Feuers im Kamin, das für eine angenehme Wärme im Raum sorgte.
Ungeduldig tippte Makhah mit den Fingern auf die Lehne des Throns aus dunklem Ebenholz, der auf einer kleinen Anhöhe gebaut war und wartete auf die anderen. Spöttisch verzog er seine Lippen zu einem Lächeln. Der weinrote, weiche Samt, in dem ein vergoldetes Wappen an der Rückenlehne eingestickt war, war wahrlich für einen König geeignet. Seiner Meinung nach war der Thron nicht notwendig, aber er war scheinbar ein Statussymbol bei den Sheikahs, um ihre Macht zu demonstrieren. Er nutzte ihn nur, da alle Arakis in der Empfangshalle – oder auch Versammlungshalle, wie er es nannte – Platz hatten. Ein Poltern von der anderen Seite der Mauer ließ ihn innehalten.
Kurz darauf wurde die zweiflügelige Tür von Kabiha und Tehew geöffnet und die Arakis strömten in den Saal. Er ließ seinen Blick über die Anwesenden schweifen und zählte in Gedanken. „Khione, komm her", befahl er. Mit blassem Gesicht trat sie aus der Menge heraus und blieb vor ihm stehen. Mit einer Handbewegung deutete er an, sich neben sie zu stellen. „Als Shihara solltest du immer an meiner Seite sein", sagte er leise, ohne auf die anderen zu achten. Sie wirkte angespannt, fast schon ängstlich, als würde er ihr etwas antun wollen. „Sieh zu und lerne. Es ist wichtig, dass du in meiner Abwesenheit Versammlungen abhalten kannst." Sobald sie nickte, fing er zu berichten an.
Als ein wenige Monate altes Kind zu weinen anfing, setzte Makhah eine kleine Pause an, damit die Mutter es beruhigen konnte. Khione zog sich in der Zeit an das Fenster zurück und massierte sich die Oberarme. Makhah bemerkte, wie unruhig und erschrocken sie war. Vor allem müde, denn sie hatte sicher lange mit dem Bogen geübt. Langsam kam er auf sie zu und stellte sich mit verschränkten Armen neben sie.
„Ist es wirklich so schlimm?", fragte sie leise, ohne den Blick von draußen abzulassen.
„Leider ja. Wenn der Regen nicht bis morgen – spätestens übermorgen – aufhört, haben wir große Probleme", erwiderte er.
„Können wir nicht einfach woanders hingehen, bevor es zu spät ist?", wollte Khione wissen.
Sie schien sich alles so leicht vorzustellen ... Makhah verneinte. „Bis wir den Terikan im Norden erreichen, vergehen Tage. Zudem sich die Bergpfade und Passagen durch den Regen schlammig und rutschig. Jeder Fehltritt kann eine Lawine auslösen", erklärte er und warf ihr einen Blick zu. „In der Burg sind wir sicher, sie hat schon größere Überflutungen überstanden."
„Und was ist mit den Pferden?", hakte Khione weiter nach.
„Werden die Felder und Wiesen überschwemmt, kommen sie mit in die Burg", entschied Makhah. Da es nicht das erste Mal war, dass die Tiere hier Zuflucht fanden, sah er es als Chance, Khione etwas Verantwortung zu übergeben. In der Hoffnung, dass sie dadurch offener und ihrer Position bewusst wurde.
„Müssen wir dann nicht all das Heu und Futter hier lagern?", fragte sie stirnrunzelnd.
„Das hast du richtig erkannt", lobte der Shiharu anerkennend. Auf den Kopf war sie wenigstens nicht gefallen, wenn sie verstand, dass die Pferde nicht einfach den ganzen Tag auf Stein stehen konnten. „Traust du es dir zu, den Ablauf zu übernehmen, während ich und ein paar Männer Wache reiten?"
Überrascht sah Khione ihn jetzt an und hielt im Massieren inne. Ihre Muskeln brannten nach dem Unterricht wie Feuer und sie fühlten sich so lahm an, dass sie sogar Probleme damit hatte, sie anzuheben. Makhahs Frage hingegen schürte das Adrenalin in ihr und verlieh ihr neue Kräfte. „Ja, ich traue es mir zu", sagte Khione fest überzeugt. Im Notfall konnte sie sicher Sabah, Makira oder Kabiha um Hilfe bitten. Sie war nicht allein, doch sie sah ihre Chance darin, sich Makhah gegenüber zu beweisen. Ein klitzekleines bisschen hatte sie aber auch Angst, dass alles in einem Chaos endete. Das versteckte sie jedoch so weit wie möglich, denn er hatte genug andere Sorgen zu bewältigen.
Plötzlich fiel ihr auf, wie das Weinen des Kindes verstummte, und nickte Makhah zu. Das nahm er zur Kenntnis und kehrte auf den Thron zurück. Dort verkündete er, dass Khione hierbleiben und für den Ablauf für die Pferde verantwortlich war.
„Wer begleitet mich? Ich brauche vier bis fünf Gruppen mit jeweils zwei Mann", sagte er abwartend.
Khione hielt die Luft an. Obwohl sie sich gut eingelebt hatte, kam es ihr manchmal so vor, als wären einige weiterhin gegen ihre Anwesenheit. Daher zweifelte sie, dass es Freiwillige gab, die ihr helfen würden. Und selbst wenn, würden sie überhaupt auf ihre Anweisungen hören?
Zehn Hände schossen in die Höhe, wovon eine zu Makira gehörte und eine weitere zu Daira. Die junge Frau, die ein festes Bestandteil bei den Jagden war und oft wegen ihrer Größe von ein paar verspottet wurde, schien mit dem Shiharu mitgehen zu wollen. Khione hatte sie trotz ihrer frechen Art, mit der sie sich wehrte, ins Herz geschlossen. Verwundert neigte sie leicht den Kopf zur Seite und warf Makhah einen Blick zu. Würde er die beiden mitnehmen oder wollte er ausschließlich Männer?
Er zählte ab und nickte. „Gut, ihr kommt mit mir. Die anderen helfen der Shihara", sagte er und erhob sich. Bevor er jedoch ging, nahm er Khione an den Schultern und sah ihr tief in die Augen. „Ich zähle auf dich", murmelte er und ließ sie los.
In dem Moment nahm Khione seine Hand. „Makhah ...", flüsterte sie mit klopfendem Herzen.
„Ja?"
„Pass auf dich auf", sagte sie leise.
Er schenkte ihr ein kleines, wenn auch gezwungenes Lächeln und verschwand mit den Auserwählten aus dem Saal. Kaum verklangen ihre Schritte, drehten sich die zurückbleibenden Arakis zu Khione um.
Ihre Wangen fingen Feuer und die abwartenden Blicke ließen sie zu Boden sehen. Worauf hatte sie sich nur eingelassen? Wie sollte sie am besten anfangen? Tief holte sie Luft und nickte fest entschlossen. Sie würde es schaffen und beweisen, dass sie den Arakis nicht schaden, sondern wie Pahra helfen wollte. Auch in der Hoffnung, dass Makhah sie dann nicht mehr mit den anderen Sheikahs verglich ...