Han Jisung
Voller schmerzen schleppte ich mich zu Minho.
Nachdem Wahng erneut seine ekligen Vorlieben qualvoll an mir ausgelassen hatte, ließ er mich duschen und schmiss mich raus. Er drohte mir, dass wenn Minho davon etwas mitbekomme sollte, ich nicht mehr friedlich leben werden könne...
Der Typ war das letzte. Abschaum, meiner Meinung nach...
Ich spürte wie müde und schwach ich eigentlich war. Die Tage hatte ich zwar nicht bei Minho gearbeitet, aber viel bei Wahng und jeden Tag durfte ich eine seiner Befriedigung stillen. Es widerte mich jedes Mal aufs Neue an, wodurch meine Mahlzeiten nie lange im Magen blieben....
Die Galle kam mir schon hoch, als ich nur an Wahng allgemein dachte.
Doch nun war ich bei Minho und hoffte, er wäre entspannter drauf.
Mit einem klingeln, wurde mir die Tür geöffnet und er musterte mich, bis er lächelte.
„Komm rein."
Am Eingang zog ich Jacke und Schuhe aus und streckte mich einmal, bevor ich Minho folgte.
„Was haben Sie denn vor?"
Minho zog einen kleinen Stapel Dokumente heraus und hielt sie mir entgegen. Ich nahm sie ihm ab und blätterte durch sie durch.
Es waren nicht viele, dazu auch nicht komplizierte. Ich würde vielleicht eine halbe Stunde dafür gebrauchen.
„Ich weiß, dass das nicht viel ist.... aber..." er schwieg kurz, bis er dann mit den Kopf schüttelte und aufs Sofa deutete.
„Du kannst es dir gemütlich machen. Und natürlich auch so lange bleiben, wie du magst. Ich bin da sehr flexibel."
Ich schenkte ihm ein Lächeln und ging zum Sofa, um mit den Papieren anzufangen.
Nach einer Zeit, kam Minho zum Sofa. In der Hand zwei Schalen mit Ramen.
„Hier. Etwas zu essen." sofort sah ich ihn etwas unsicher an und nahm die Schüssel entgegen.
Es sah so lecker aus.... aber-
„Jisung." Minho's Stimme war sanft und ruhig, weshalb ich zu ihm aufsah.
„Du wirkst ziemlich gebrochen. Dazu siehst Du blass und kaputt aus. Ist alles okay bei dir?"
Mir kamen die Tränen. So gerne würde ich ihm das erzählen... so gerne....
Doch mein Kopf stand auf dem Spiel... und ich wollte gerne noch etwas leben.
„I-Ich.." meine Stimme brach, wodurch ich mich räusperte und zu Boden sah.
„Leider kann ich es dir nicht erzählen..." murmelte ich, worauf sich eine Hand um mein Knie schloss und sanft herüber strich.
„Jisung.." er hauchte meinen Namen behutsam, sexy... diese Stimmlage ließ mich rot werden.
„Ich mag dich sehr... wirklich sehr sehr gerne. Ich weiß, dass wir das eigentlich so nicht dürften, aber-"
Weiter konnte er nicht sprechen, denn da presste mich meine Lippen behutsam auf seine, bevor ich mich jedoch wieder von alleine zurückzog.
Minho starrte mich erschrocken an. Sein Blick ließ mich panisch werden, worauf ich aufsprang und flüchten wollte.