Dieses ganze Kapitel ist gefühlt TW:
(Muss aber nicht sein, kommt drauf an wie ihr das sieht...) Lesen auf eigene Gefahr 😵💫-
Ich hab wirklich noch versucht
harmlos zu schreiben... Sorry 🙂-
-ˋˏ✄——————————————————
Sena POV:
Ich atmete tief durch und versuchte, meine Nervosität zu unterdrücken, als ich mich den anderen zuwandte.
„Könntet ihr kurz den Raum verlassen, bitte?" fragte ich höflich, aber bestimmt.
Selin warf mir einen fragenden Blick zu, ihre Augen verengten sich misstrauisch.
„Was hast du vor?" flüsterte sie, doch bevor sie noch mehr sagen konnte, nickten Rüya und Barış verständnisvoll und griffen sanft nach ihrem Arm, um sie mit sich zu ziehen. Widerwillig ließ Selin sich von den beiden aus dem Raum führen, ihre Blicke trafen mich noch einmal kurz, bevor die Tür leise ins Schloss fiel und ich alleine mit Efe war.
„N'apıyorsun sen? (Was soll das werden?)" flüsterte Efe, seine Augen verengten sich leicht, während er mich verwirrt ansah.
Ich atmete tief ein, versuchte die Ruhe zu bewahren, obwohl ich innerlich brodelte. Efe saß da, verwirrt und offensichtlich genervt von meiner Entschlossenheit, doch es war mir egal. Dies war kein Moment, um sich von Zweifeln oder Zögern zurückhalten zu lassen.
„Wir beide müssen jetzt Klartext reden." Meine Stimme war fester, als ich erwartet hatte, aber die Entschlossenheit in mir ließ keine Unsicherheit zu.
Er hob die Augenbrauen, atmete tief durch und ließ seinen Kopf leicht gegen das Kissen sinken.
„Sena... Ich hab echt keinen Nerv für Spielchen." Murmelte er, sichtlich genervt.
Er verdrehte die Augen, stütze sich leicht auf und sah mir in danach in die Augen.
„Ich weiß, was du Rüya erzählt hast, Efe." sagte ich, bevor er überhaupt eine Chance hatte, mich zu unterbrechen. Hob ich warnend den Finger, meine Augen fest auf ihn gerichtet. „Und bevor du auch nur daran denkst, mich zu unterbrechen – sei leise. Jetzt rede ich."
Sein Blick wich dem meinen aus.
Normalerweise sah er mir immer direkt in die Augen, aber jetzt... jetzt schien er es nicht zu können.
„Wenn dir diese Menschen, die gerade vor der Tür stehen, wirklich etwas bedeuten, dann fängst du besser jetzt an zu reden und sagst uns endlich, was Yasin von Barış will! Oder allgemein einfach alles! Ich will nicht, dass dir oder ihnen etwas passiert. Verstehst du das? Wir müssen gerade zusammenhalten!"
Der Raum war still, die Luft schien schwerer zu werden, als Efe schwieg. Keine Reaktion, kein Wort. Nur dieses undurchdringliche Schweigen, das mich fast in den Wahnsinn trieb. Es war, als würde er die Bedeutung meiner Worte einfach ignorieren.
„Darf ich reden?" fragte er schließlich leise.
Diese verdammt schönen Augen von ihm funkelten im Sonnenlicht...
„Ja, bitte," antwortete ich scharf, meine Geduld langsam am Ende. „Aber wenn du es auch nur wagst, wieder zu sagen, dass wir uns raushalten sollen, dann werde ich handgreiflich."
Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen,
Dieses Lächeln...
Sena kendine gel.. dur!
(Sena komm zu dir... Stopp!)
„Handgreiflich, mh? Das passt so gar nicht zu dir." Seine Stimme war leise, fast neckend, als ob er das alles nicht ernst nehmen würde.
„Tja, du kennst mich wohl noch nicht gut genug." Sagte ich laut und deutlich.
„Anscheinend nicht," sagte er leise, schon fast flüsternd. „Aber... Selin? Sie scheint zu denken, dass zwischen uns etwas läuft. Und nach dieser Aktion von dir wird sie das jetzt bestimmt glauben."
„Was? Nein..." Ich stockte einen kurzen Moment.
„Versuchst du gerade vom Thema abzulenken?" Ich spürte, wie ich langsam Wütend wurde. „Du bist so –"
„So was? Was bin ich..." Er lächelte, als ob er die Situation völlig unter Kontrolle hätte.
„Du willst es also auf die harte Tour machen?" Murmelte ich, mehr zu mir selbst als zu ihm.
„Was?" fragte er, seine Stimme war jetzt weniger provokant, mehr vorsichtig.
Ich ging zum Schrank im Zimmer und griff nach einer Spritze, die ich vorsichtig in die Hand nahm.
Darin befand sich ein Beruhigungsmittel, das ich normalerweise nur im äußersten Notfall verwendete, um einen Patienten zu beruhigen.
Doch jetzt hielt ich es fest in meiner Hand, während ich mich langsam wieder zu Efe umdrehte.
„Ich werde dafür sorgen, dass du hier nicht wegkommst." sagte ich mit ruhiger, fast erschreckend kontrollierter Stimme, während ich die Flüssigkeit in der Spritze betrachtete. „Und niemand wird davon erfahren. Wenn es sein muss, gebe ich dir dieses Zeug bis du irgendwann redest. Aber keine Angst es wird dir nichts Schlimmes passieren. Du wirst nur so lange schlafen bis ich will das du wieder aufstehst."
Seine Augen weiteten sich leicht, als er mich für einen Moment musterte. Er setzte sich etwas auf, stützte sich auf seine Unterarme und sah mir tief in die Augen.
„Meinst du das ernst?" fragte er vorsichtig, seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern.
Ich nickte und ging zur Tür, um sie abzuschließen. Die Stille im Raum wurde erdrückend und ich konnte spüren, wie seine Augen jede meiner Bewegungen genau verfolgten.
„Sena... Abartmasak mı? (Übertreibst du nicht ein bisschen?)" sagte er, seine Stimme war nun tiefer, fast eindringlich, als er versuchte, die Kontrolle über die Situation wiederzuerlangen.
„Yoo, bence abartmıyorum. (Nein, ich finde nicht, dass ich übertreibe.)" Ich hielt die Spritze in der Hand und ließ ihn sie sehen, während ich langsam auf ihn zuging.
Er schloss die Augen, atmete tief durch und ließ sich zurück ins Bett fallen, für einen Moment schien er sich zu entspannen. Aber etwas in seiner Haltung verriet mir, dass er nachdachte, vielleicht einen Ausweg suchte.
„Statt zu denken... rede. Sonst..." sagte ich leise, mein Blick fest auf ihn gerichtet.
Er öffnete die Augen, sah mich direkt an und ich hielt inne, weil ich dachte, dass er etwas sagen würde.
„Ich denke, dass du zu viel riskierst, Sena. Du weißt nicht, in was du dich hier hineinziehst." Seine Stimme war nun ernst, der Sarkasmus, den er zuvor noch verwendet hatte, war verschwunden.
„Ich weiß sehr gut, was ich tue, Efe. Und ich werde nicht zulassen, dass Yasin dich oder jemanden von uns verletzt, hier wärst du immer vor meinen Augen... Und er könnte dir nichts tun."
Er sah mich lange an, als würde er abwägen, ob er mir etwas erzählen wollte oder nicht. Dann lehnte er sich doch nur zurück, seine Augen starrten zur Decke, als ob er eine Entscheidung getroffen hätte, die ihn schwer belastete.
„Yap ozaman. (Dann tu es)" sagte er leise und schloss seine Augen.
Testet er mich gerade?
Ich werde es tun. Ohne Zweifel.
Denkt er ich werde es nicht tun?
Na schön... Du willst es so.
Alles gut - okay. Wie du willst!
Ich hielt inne, überrascht von seiner Reaktion. Mein Herz schlug schneller, aber ich hielt die Fassade aufrecht. Langsam ging ich auf ihn zu, die Spritze fest in der Hand. Er bewegte sich kein Stück, als ich ihm näher kam.
Efe lag da, die Augen geschlossen, als ob er die Situation völlig akzeptierte. Kein Flattern seiner Wimpern, keine Anspannung in seinen Schultern – nichts.
Sein Atem blieb gleichmäßig,
obwohl ich ihn jetzt so nah war...
Ich griff nach dem Desinfektionsmittel, sprühte es auf seine Haut, genau dort, wo ich die Spritze setzen würde. Er zuckte nicht einmal, rührte sich kein Stück. Es war, als hätte er sich vollständig ergeben.
„Okay..." flüsterte ich, während ich die Spritze vorsichtig anlegte. Meine Hand war ruhig, mein Blick fest auf die Stelle gerichtet. Ich wollte ihn nicht verletzen, aber ich war bereit, es zu tun.
Zu seinem Schutz.
Efe öffnete nicht die Augen, sprach kein Wort. Die Stille im Raum wurde drückend, schwer. Es war, als ob er sich mit jedem Atemzug mehr von dieser Welt verabschiedete, als wäre ihm das alles egal geworden.
Mein Herz raste. Meine Hand zitterte leicht und für einen Moment fragte ich mich, ob ich das wirklich tun sollte.
Würde er mich je wieder ansehen, wenn ich es tat?
Aber ich verdrängte den Gedanken schnell. Es ging nicht um mich. Es ging um ihn – um uns alle.
Ich atmete tief ein und ließ die Nadel noch näher an seine Haut gleiten.
„Letzte Chance..." sagte ich, meine Stimme leiser und sanfter, als ich wollte. „Sag mir, was du weißt, oder ich mache es wirklich."
Seine Augen blieben geschlossen, sein Gesicht unverändert. Kein Flimmern, kein Zögern.
Ich drückte die Spritze sanft an seine Haut.
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Efe POV:
Die Luft um mich herum war schwer, fast erstickend, doch ich zwang mich, ruhig zu bleiben. Meine Augen blieben geschlossen, obwohl ich spüren konnte, wie Sena näher kam. Jeder Schritt, den sie machte, fühlte sich an, als würde sie den Raum ein Stück kleiner werden lassen. Ich hatte gesagt, sie soll es tun.
Aber jetzt, wo ich die Kälte des Desinfektionsmittels auf meiner Haut spürte, fragte ich mich, ob ich die richtige Entscheidung getroffen hatte.
Würde sie es wirklich tun?
Diese Frage hing über mir und doch...
ich konnte nicht nachgeben-
Das kälte der Nadel berührte meine Haut und ich verspürte einen kurzen Anflug von Nervosität, den ich schnell unterdrückte.
Sie würde es nicht tun, oder?
Doch in dem Moment, als die Nadel leicht in meine Haut eindrang, zuckte ich unwillkürlich zusammen.
Der Schmerz war nicht stark, eher ein scharfer Stich, doch mein Körper reagierte instinktiv. Ich kniff die Augen zusammen, eine winzige Bewegung, die ich nicht unter Kontrolle hatte.
Ein Schmerz, der nicht nur von der Nadel kam, sondern auch von der Erkenntnis, dass sie bereit war, diesen Weg zu gehen. Sie tat es...
Aber ich hatte gehofft, dass sie es nicht durchziehen würde. Ein Teil von mir wollte sehen, ob sie an dem Punkt abbrechen würde. Aber sie war genauso entschlossen wie ich es war.
„Sena..." murmelte ich, die Augen immer noch geschlossen, die Lippen kaum bewegend.
Die Nadel saß in meiner Haut und die Flüssigkeit begann, sich in meinen Kreislauf zu mischen. Ich spürte, wie mein Körper langsam schwerer wurde.
Ein Teil von mir wollte aufstehen, wollte sich noch wehren, wollte ihr die ganze Wahrheit sagen. Aber ich konnte es nicht...
Der ganze Schmerz in meinem Körper klang ab und es kam die Kälte, die Taubheit, die langsam über mich hereinbrach.
„Efe..." hörte ich ihre Stimme, doch sie schien weit weg zu sein, wie durch einen Nebel, der sich über mich legte. „Ich musste das tun. Du hast mir keine Wahl gelassen."
Ich versuchte, die Augen zu öffnen, aber meine Lider waren schwer. Die Müdigkeit, die das Beruhigungsmittel mit sich brachte, zog mich in die Tiefe. Mein Körper gehorchte mir nicht mehr, als ob ich in einem Raum gefangen war, der immer enger wurde.
Der Schlaf übermannte mich und ich wusste, dass ich bald keine Chance mehr haben würde, sie überhaupt zu warnen. Das Yasin nicht mehr in Haft war.
„Yasin... Barış..." murmelte ich...
Aber ich glaube nicht das sie mich hörte-
Es waren meine letzten Gedanken.
Sie dachte, sie könnte mich und die anderen beschützen, aber sie verstand nicht, in welches Netz sie sich gerade verstrickte.
Alles, was blieb, war die Dunkelheit, die mich einhüllte.
︵‿︵‿୨♡୧‿︵‿︵
Sena POV:
Efe murmelte noch etwas, aber es war zu leise, um es richtig zu verstehen. Sein Körper gab allmählich unter der Wirkung des Beruhigungsmittels nach.
Seine Atmung wurde langsamer, schwerer und ich spürte, wie der Raum plötzlich still wurde. Zu still.
Die Nadel steckte immer noch in seiner Vene und für einen Moment hielt ich inne. Mein Herz hämmerte in meiner Brust, doch meine Gedanken waren völlig durcheinander.
Hatte ich das Richtige getan?
...
Ich zog die Nadel langsam aus seiner Vene und beobachtete, wie er vollkommen ruhig auf das Kissen sank. Seine Augenlider zuckten leicht, als ob er noch versuchte, gegen die Wirkung des Medikaments anzukämpfen. Aber der Kampf war aussichtslos.
Das Beruhigungsmittel würde ihn für eine Weile aus dem Verkehr ziehen. Und wenn er dann wieder aufsteht merkt er vielleicht das ich es ernst meine und fängt an zu reden. Sonst müsste ich damit weitermachen und um ehrlich zu sein wollte ich das nicht.
„Efe..." flüsterte ich und beobachtete ihn, als er endgültig die Augen schloss.
Ich trat einen Schritt zurück und ließ die Spritze auf den Tisch sinken. Der Raum fühlte sich plötzlich größer an, aber auch bedrückender.
„Warum tust du das?" fragte ich leise, mehr zu mir selbst als zu ihm, denn er konnte mich nicht mehr hören. „Warum musst du immer alles in dir behalten? Warum gibst du mir nicht die Chance, dir zu helfen?"
Ich seufzte tief und ließ mich in den Stuhl neben dem Bett fallen. Mein Blick wanderte zu ihm, während er reglos dalag, seine Brust sich in gleichmäßigem Rhythmus hob und senkte. Die Minuten verstrichen quälend langsam, während ich darüber nachdachte, was als Nächstes zu tun war.
Als ich das leise Ruckeln an der Tür bemerkte, stand ich auf und ging langsam zur Tür. Vorsichtig drehte ich den Schlüssel im Schloss und öffnete sie einen Spalt. Draußen warteten Selin, Rüya und Barış.
Ihre Blicke waren sofort auf mich gerichtet, jeder von ihnen trug eine andere Emotion auf dem Gesicht. Selin trat als Erste vor, ihre Augen funkelten vor Wut.
„Wieso schließt du ab? Was ist passiert?" fragte sie mit fester Stimme, ihre Arme verschränkt, als wollte sie sich selbst zurück halten.
Ich hielt ihren Blick stand und antwortete knapp: „Er schläft... Ich musste es tun."
Rüya trat neben sie, ihre Augen weiteten sich, Unsicherheit und Besorgnis spiegelten sich darin.
„Was hast du getan?" Ihre Stimme zitterte leicht, als sie an mir vorbei in den Raum schauen wollte.
„Ich hab ihn ruhiggestellt..." sagte ich ruhig und doch bestimmt. „Mit Beruhigungsmitteln. Ich habe ihn bedroht... gesagt, dass er hier nicht rauskommt, bis er redet."
Selin konnte sich ein lachen nicht verkneifen, als hätte sie nicht richtig verstanden.
„Du hast was getan?" fragte sie lachend.
„Er hat mir keine andere Wahl gelassen. Vielleicht wird er vernünftig, wenn er aufwacht. Vielleicht redet er dann. Und wenn nicht..." Ich hielt kurz inne, bevor ich leise, fast kalt hinzufügte: „... dann mach ich weiter."
Barış, der bislang still neben den beiden Frauen gestanden hatte, trat nun einen Schritt vor.
Sein Gesicht war zu einer ernsten Maske geworden.
„Dein Ernst?" fragte er leise, fast ungläubig. Er ließ einen Moment verstreichen, bevor er fortfuhr. „Das ist doch gefährlich. Du weißt nicht, wie sein Körper auf das Mittel reagiert. Du spielst doch mit seinem Leben."
„Er wird es überleben Barış..." sagte ich, diesmal weniger überzeugt als zuvor. „Auf Dauer ist das natürlich nichts, was er aushält, aber er wird nicht sterben... nicht daran."
Rüya senkte den Blick, als Barış seufzte und den Kopf schüttelte. Eine unheimliche Stille breitete sich aus, während jeder von uns seinen Gedanken nachhing.
Schließlich hob Rüya den Kopf und flüsterte: „Hat er wirklich nichts gesagt?"
Ich schüttelte erneut den Kopf, spürte den wachsenden Druck auf meinen Schultern.
„Nein. Aber er wird reden," sagte ich, und meine Stimme war härter, als ich es eigentlich wollte. „Ich bring ihn schon zum Reden... Vertraut mir einfach!"
„ohhh ich vertrau dir..." sagte Selin, an ihrer Reaktion konnte ich sehen das sie es toll fand wie ich ihn einfach ruhiggestellt habe.
Barış trat einen Schritt zurück, offenbar schockiert von meiner Entschlossenheit.
„Das hier ist nicht der richtige Weg," sagte er schließlich, seine Stimme ruhiger, aber angespannt. „Wir sind besser als das."
Ich sah ihm in die Augen, spürte den inneren Konflikt in mir, aber ich ließ mir nichts anmerken.
„Er hat mir keine andere Wahl gelassen okay?" begann ich. „Manchmal muss man Dinge tun, die man nicht tun will, um das Richtige zu erreichen."
Barış ließ seinen Blick nicht von mir ab. Seine Augen waren hart, aber da war auch etwas anderes – vielleicht Enttäuschung.
Ich konnte es nicht genau sagen.
„Das Richtige? Sena, wir sind doch nicht so." sagte er schließlich leise, fast flehend. „Das hier ist nicht der Weg. Du weißt das."
Ich biss die Zähne zusammen, spürte, wie meine Fingernägel sich in meine Handflächen gruben.
„Ich weiß, was du denkst, Barış." erwiderte ich, meine Stimme schärfer als beabsichtigt. „Aber es gibt manchmal Situationen, in denen die üblichen Wege nicht funktionieren. Er würde nichts sagen, nichts von sich aus. Und wir brauchen Antworten. Du weißt, wie viel davon abhängt."
Barış schüttelte langsam den Kopf, als könnte er nicht glauben, was er hörte. „Und das gibt uns das Recht, ihm sowas anzutun?"
Selin, die neben ihm stand, trat einen Schritt näher, ihre Augen funkelten noch immer, aber diesmal nicht vor Wut – vor Anerkennung.
„Ich finde, Sena hat recht," sagte Selin und sah Barış direkt an. „Wir haben es auf die sanfte Art versucht und es hat nichts gebracht. Wenn sie ihn ein bisschen unter Druck setzt... nun ja, dann ist das eben so."
Barış warf ihr einen scharfen Blick zu. „Du kannst das nicht ernst meinen, Aşkim."
Er wandte sich wieder mir zu. „Was ist, wenn das schiefgeht? Wenn er nicht wieder aufwacht oder wenn er irgendetwas hat, das wir nicht wissen? Hast du daran gedacht?"
Ich wollte etwas sagen, wollte erklären, dass ich genau wusste, was ich tat, aber die Wahrheit war: Ich war mir selbst nicht sicher.
Doch ich konnte mir keine Schwäche erlauben, nicht jetzt. „Ich habe es unter Kontrolle." sagte ich leise, und doch mit so viel Entschlossenheit, wie ich aufbringen konnte. „Ich weiß, was ich tue."
Rüya, die bis jetzt nur stumm dabeistand, trat vor und legte mir eine Hand auf den Arm. Ihre Berührung war warm, beruhigend, und doch brachte sie mein Inneres zum Nachdenken. „Sena... vielleicht sollten wir es noch einmal überdenken." sagte sie sanft. „Es muss doch einen anderen Weg geben."
Ich sah sie an und für einen Moment war da etwas Weiches in mir, das nachgeben wollte.
Doch dann dachte ich an all die Schmerzen, an all die Geheimnisse, die Efe in sich trug. An alles, was er uns verheimlichte, obwohl wir es verdienten, die Wahrheit zu erfahren.
Ich schüttelte den Kopf. „Er wird reden," sagte ich, diesmal mehr zu mir selbst als zu den anderen. „Ich werde ihn zum Reden bringen."
Barış seufzte tief und trat zurück, als ob er die Diskussion aufgeben wollte. „Wenn du das wirklich durchziehst." sagte er leise, „Dann hoffe ich nur, dass du mit den Konsequenzen leben kannst."
Seine Worte trafen mich tiefer, als ich zugeben wollte, aber ich ließ mir nichts anmerken. Stattdessen drehte ich mich um und ging zurück zu Efe, der immer noch bewusstlos auf dem Bett lag.
Der Raum war plötzlich kälter geworden, oder vielleicht war es nur mein eigenes Herz, das sich verhärtet hatte. Ich konnte die Blicke der anderen in meinem Rücken spüren, konnte den stillen Vorwurf fühlen.
„Ihr könnt gehen..." sagte ich ohne mich umzudrehen. „Ich werde bei ihm bleiben. Und wenn er aufwacht... dann werde ich dafür sorgen, dass er spricht."
Ich hörte, wie die anderen sich langsam entfernten, leises Murmeln und dann das Schließen der Tür hinter ihnen. Der Raum war wieder still – Ich setzte mich auf den Stuhl neben dem Bett und starrte Efe an. Sein Gesicht wirkte friedlich, fast unschuldig und doch wusste ich, dass hinter dieser Fassade so viel Dunkelheit lauerte.
„Du wirst reden, Efe," flüsterte ich leise, meine Augen brannten, aber ich kämpfte gegen die Tränen an. „Du wirst reden, egal was es kostet."
࿐*⁀➷ ⋆
Fast jede Stunde ging ich in Efe's Zimmer, um nachzusehen, ob es ihm gut geht und ob er langsam zu Bewusstsein kommt. Aber es gab keine Reaktion.
Mittlerweile war es schon fast Mitternacht und es waren etwa fünf bis sechs Stunden vergangen, seitdem ich ihm das Beruhigungsmittel injiziert hatte.
Habe ich zu hoch dosiert?
Warum wacht dieser Junge nicht auf...
Meine Schicht war schon lange vorbei, aber ich blieb bei Efe. Ich hatte Leyla Bescheid gegeben, dass ich noch hier bin.
Ich setzte mich auf den Stuhl im Zimmer und wartete, dass er endlich wieder zu Bewusstsein kam. Gerade als meine Augen vor Müdigkeit zufielen, bemerkte ich eine kleine, plötzliche Bewegung von ihm. Er stöhnte leise, seine Augenlider öffneten sich leicht aber fielen immer wieder zu. Sein Kopf drehte sich leicht zur Seite und schließlich öffneten sich seine Augen langsam. Sie waren trüb und müde, aber er war wach. Er blinzelte, sah sich um und als sein Blick auf mich fiel, schloss er wieder seine Augen.
„Woah..." murmelte er, seine Stimme heiser und schwach. „Du bist immer noch hier..."
„Ja..." Meine Stimme war ruhig, aber fest. „Bist du mit mir redest, geh ich nirgendswohin."
Er öffnete wieder seine Augen und sah mich für einen kurzen Moment nochmal an aber sagte nichts.
„Ich mein es ernst." sagte ich leise.
Er schloss die Augen wieder und atmete schwer aus. „Ja das hab ich gemerkt. Danke."
„Dann Rede..." sagte ich und beugte mich näher zu ihm. „Bring mich nicht nochmal dazu."
Efe schwieg für einen Moment und ich konnte sehen, dass er gegen die Müdigkeit ankämpfte, die das Beruhigungsmittel ihm noch auferlegte. Doch dann öffnete er langsam die Augen wieder und sah mich direkt an.
„Du willst die Wahrheit?" Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, aber in seinen Augen lag ein gefährliches Glitzern.
Ich nickte langsam.
Und gerade als er etwas sagen wollte, hielt er plötzlich inne. Seine Augen verengten sich und ich spürte, wie sich die Luft im Raum veränderte.
„Sena, hemen saklan..." flüsterte er hastig, kaum hörbar, aber seine Stimme zitterte. Es war keine Bitte, es war ein Befehl. In seinem Blick lag eine Dringlichkeit, die mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Noch bevor ich richtig realisierte, was geschah, hörte ich das leise, unheilvolle Quietschen der sich langsam öffnenden Tür.
Mein Herz begann schneller zu schlagen und ich handelte instinktiv, denn um dieser Uhrzeit durfte keiner mehr die Patienten besuchen.
Ohne weiter nachzudenken, eilte ich in das Badezimmer um mich zu verstecken und lehnte die Tür nur leicht an. (Ich wollte die Tür nicht ganz schließen, damit ich, falls die Person hereinkommt, einen Blick auf die Person habe.) Meine Finger zitterten leicht, als ich die Klinke umfasste. Durch den schmalen Spalt versuchte ich, ruhig zu atmen, während meine Gedanken rasend umherschwirrten.
Wer war das?
Was wollte er?
Und noch wichtiger – woher wusste Efe das jemand kommt wie hat er das so schnell gemerkt? Dieser Junge überrascht mich von Tag zu Tag immer mehr.
Ich hörte Schritte. Sie waren langsam, fast lautlos. Jeder Schritt fühlte sich an, als würde er direkt in meiner Brust widerhallen. Ich zwang mich dazu, ruhig zu bleiben, meinen Atem zu kontrollieren.
„Aslanım (mein Löwe) führst du jetzt schon Selbstgespräche? Kafayi mı yedin sen? (Hast du den Verstand verloren?)" sagte die Stimme leise lachend.
Langsam, vorsichtig, schob ich die Tür einen Spalt weiter auf, um zu sehen, was im Zimmer geschah.
Efe ignorierte ihn und ich bemerkte, wie er kurz zu mir herüberschaute, als wollte er sicherstellen, dass ich mich gut verstecke. Doch kaum hatte sich unser Blick für einen Moment getroffen, richtete er seine Augen sofort wieder auf die Person, als wäre jeder Augenkontakt gefährlich.
Langsam ohne ein Geräusch zu verursachen, holte ich mein Handy raus und schickte eine Nachricht an Barış. Eigentlich wollte ich Selin oder Rüya anschreiben aber die erste Person die ich in der Liste sah war Barış und aus Angst das ich zu wenig Zeit hatte schrieb ich ihm.
– „Komm so schnell du kannst!" –
︵‿︵‿୨♡୧‿︵‿︵
Efe POV:
Ich atmete tief durch und rieb mir leicht die Schläfen, um die Wirkung des Beruhigungsmittels irgendwie zu lindern. Mein Kopf fühlte sich immer noch schwer an, als ich Yasin ansah. Sein Lächeln war wie immer undurchdringlich und trug diesen Hauch von Arroganz, den ich schon so oft bei ihm gesehen hatte.
„Was willst du jetzt schon wieder?" fragte ich müde, meine Stimme immer noch schwach von dem Mittel.
Yasin ignorierte meine Frage, ging ein paar Schritte durch das Zimmer und ließ seine Augen über die Wände gleiten.
„Es ist so einfach, hier reinzuspazieren. Die sollten schleunigst bessere Sicherheitsvorkehrungen am Eingang des Krankenhauses treffen." Sagte er grinsend und warf einen flüchtigen Blick auf mich. Seine Stimme war von einem spöttischen Unterton durchzogen.
Ich runzelte die Stirn, als ich einen Laserpunkt an der Wand bemerkte, der sich langsam bewegte. Ein Scharfschütze. Der rote Punkt wanderte über die Wand und schien auf die Umgebung abzuzielen, als wollte er Yasin absichern.
Wollte er mir Angst machen?
Oder versuchte er, sich selbst zu schützen?
„Dein Ernst?" fragte ich scharf und setzte mich etwas auf.
Yasin zuckte mit den Schultern, sein Lächeln noch breiter, fast provokativ.
„Ich muss mich absichern, nicht wahr?" sagte er sarkastisch, als wäre das alles ein Spiel für ihn.
Ich rieb mir den Nacken und versuchte, den Druck in meinem Kopf loszuwerden.
„Was willst du? Du warst doch schon hier. Warum schon wieder?" Meine Stimme klang genervt und die Wirkung des Beruhigungsmittels schien immer noch meinen Körper zu lähmen.
Yasin trat näher an mich heran, seine Augen glitten über die Stelle an meinem Arm, wo mir das Beruhigungsmittel injiziert worden war.
Er runzelte leicht die Stirn. „Was haben die dir gegeben?" fragte er, fast besorgt.
Ich zog meinen Arm bei seiner Berührung zurück und sah ihm genervt in die Augen. „Nichts, was dich was angeht. Komm zum Punkt."
Yasin lachte leise, als ob er meinen Widerstand belustigend fand. „Ich wollte nochmal mit dir reden. Es gibt da etwas, das mir im Kopf hängen geblieben ist."
„Und das konntest du nicht einfach am Telefon klären?" fragte ich sarkastisch und genervt.
Die Kopfschmerzen wurden schlimmer.
Er zuckte mit den Schultern. „Es geht um die Sache mit Rüya. Ich habe mir das nochmal überlegt."
Ich verdrehte die Augen und seufzte tief. „Du weißt, dass ich das nicht tun werde."
„Genau deswegen!" sagte er lachend, als hätte er es erwartet. „Aber es gibt eine Lösung."
„Bitte, komm endlich zum Punkt. Ich habe Kopfschmerzen, seninle uğraşamam şuan... (Ich komm mit dir nicht klar gerade...)" murmelte ich leise, meine Stimme klang erschöpft.
Yasin lehnte sich gegen das Bett und sah mich durchdringend an. „Sie ist nicht mehr mit diesem Kerem zusammen, oder?"
Ich nickte leicht, ohne ihn anzusehen.
„Gut. Das bedeutet, der Weg ist frei. Ich will, dass du mit ihr zusammenkommst." sagte er direkt, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern.
Ich runzelte die Stirn und sah ihn an, völlig verwirrt. „Was?" fragte ich geschockt. „Nein."
„Wieso nicht? Wo ist das Problem? Du liebst sie doch," sagte er fest, als wüsste er mehr über meine Gefühle als ich selbst.
„Wie kommst du auf so einen Scheiß? Nein, ich liebe sie nicht." erwiderte ich entschlossen und sah ihm direkt in die Augen.
Yasin lächelte, als hätte er eine Art geheime Wahrheit erkannt, die ich selbst nicht sah. „Efe'm benim... du kannst mir nichts vormachen. Du hast sie die ganze Zeit im Auge. Du willst sie schützen, das sehe ich. Das ist keine Freundschaft."
Ich schüttelte den Kopf, völlig genervt von seinem Gerede. „Hör auf, so zu tun, als würdest du mehr über meine Gefühle wissen als ich."
Yasin trat näher und seine Stimme wurde ernster. „Efe, denk mal darüber nach. Sie ist perfekt für dich. Du könntest sie haben und du weißt, dass es die beste Lösung für uns alle wäre."
„Nein!" sagte ich scharf und blickte ihn herausfordernd an. „Rüya ist keine Spielfigur und ich werde sie nicht benutzen, nur weil du es willst."
Yasin lächelte noch immer, aber in seinen Augen lag ein harter Glanz. „Das werden wir sehen. Entweder du kommst mit ihr zusammen oder du wirst sie Verletzten müssen. Denk darüber nach. Du weißt, dass ich recht habe."
Die Spannung im Raum stieg und ich spürte, wie mein Herz schneller schlug. Aber ich hielt seinem Blick stand, fest entschlossen, mich nicht von ihm manipulieren zu lassen.
Er lief zum Fenster und schaute raus.
Als ob er die Gegend abchecken würde.
„Was soll das bringen?" fragte ich leise.
Yasin lächelte kalt, sein Blick glitt unruhig durch den Raum, bevor er sich wieder auf mich richtete. Er trat wieder näher an das Bett heran und ließ seine Stimme tiefer werden, als er sagte: „Efe, du weißt, was ich will. Es ist ganz einfach. Hol dir Rüya ins Bett. Leg sie flach. Lass sie denken, dass du es ernst meinst. Und ihr wird nichts passieren."
Mir drehte sich der Magen bei seinen Worten um.
Ich ballte meine Fäuste, zwang mich jedoch, ruhig zu bleiben. „Du Arsch. Ben bi kızın namusu ile oynamam (ich spiele nicht mit der Ehre eines Mädchens), das weißt du!"
Ein Moment der Stille trat ein, während Yasin mich musterte. Dann hob er die Augenbrauen und grinste.
„Ahhh... oder ist es die Krankenschwester?" fragte er lachend, seine Stimme triefte vor Spott.
Ich schloss meine Augen und lehnte mich erschöpft zurück. Die Kopfschmerzen wurden immer schlimmer und ich hatte das Gefühl, dass ich jeden Moment das Bewusstsein verlieren könnte. Der Druck in meinem Kopf war fast unerträglich.
„Wie heißt sie nochmal? Ist sie hier?" fragte er spielerisch, als ob das alles ein Witz wäre.
„Nein!" antwortete ich kurz und scharf. Es war schwer, die Worte überhaupt herauszubringen.
„Rüya verstehe ich aner sie? Wieso beschützt du sie?"
Yasin schnaubte amüsiert. „Keine Angst, ich tu ihr nichts. Schließlich hat sie dich gerettet. Eigentlich bin ich ihr sogar etwas schuldig."
Meine Augen öffneten sich einen Spalt, und ich starrte ihn verwirrt an.
„Sie ist unschuldig, Hä? Deine Männer waren es, die versucht haben, mich umzubringen!" sagte ich genervt und etwas lauter.
Yasin hob verteidigend die Hände. „Ja, ja, stopp. Ich hab ihnen gesagt, sie sollen dich nicht anrühren. Deswegen habe ich auch nichts unternommen, als ich hörte, dass du zwei von ihnen umgebracht hast. Die haben es verdient."
Ich konnte nicht fassen, was ich da hörte. „Du verarschst mich doch? Die zwei, die ich umgebracht habe, waren noch harmlos," murmelte ich leise, fast ungläubig.
Yasin grinste breit. „Ja, die anderen haben auch ihre gerechte Strafe bekommen. Keine Angst, Efe. Ich hab dir doch gesagt, dich kann niemand anfassen, solange ich bei dir bin! Und wenn sie es tun dann kriegen sie ihre gerechte Strafe."
„Hör auf..." flüsterte ich schwach.
Es wurde mir alles zu viel. Mein Kopf dröhnte und ich spürte, wie meine Kräfte nachließen. Der Raum begann, sich zu langsam zu drehen.
„Du bist mein bester Mann, Efe. Ich kann dich doch nicht verlieren." sagte Yasin fest, seine Stimme nahm einen weicheren Ton an, als ob er mich beruhigen wollte.
„Aha? Deswegen das mit Rüya? Du lässt mich die Drecksarbeit machen?" fragte ich, meine Stimme schwach.
Aber ich wollte es wissen. Warum immer ich?
Yasin lachte, als ob ich einen Scherz gemacht hätte. „Seit wann ist Rüya denn Drecksarbeit?"
Er lachte noch lauter, als ob das alles ein großes Missverständnis wäre.
„Du weißt genau, was ich meine. Lass den Scheiß," sagte ich schwach und mir fielen fast die Augen zu.
Es war, als ob mich die Wirkung des Beruhigungsmittels wieder einholte.
Yasin trat näher und beugte sich zu mir hinunter. Seine Augen waren plötzlich gefährlich.
„Hat der Vater von ihr dich jemals auch nur einmal anfassen können? Sag's mir, Efe! Hat er? NEIN!" Er wurde lauter, fast wütend. „Niemand kann dir in die Nähe kommen und dich verletzen, verstehst du das? Niemand wird es wagen, solange ich da bin. Aber das gilt nur, wenn du auf meiner Seite bleibst."
Sein Blick war hart, seine Worte eine Warnung, und obwohl ich mich am liebsten gegen alles gewehrt hätte, fühlte ich, wie meine Gedanken verschwommen.
Ich konnte kaum klar denken. Die Welt um mich herum wurde dunkler, schwerer und ich wusste, dass ich nicht mehr lange durchhalten würde.
Er sah mich kalt an. „Denk gut darüber nach, Efe. Ich beschütze dich. Aber alles hat seinen Preis."
Er ließ seine Worte bewusst lange in der Luft hängen, als ob er den Moment genießen wollte. Schließlich brach er das Schweigen mit einer Stimme, die von verdrehter Belustigung triefte:
„Efe, Efe'm... Du tust ja so, als ob du heilig wärst. Du hast Blut am den Händen aber 'Ben bi kızın namusu ile oynamam', hm?" Er wiederholte meine Worte, als wären sie ein schlechter Witz, den er einfach nicht ernst nehmen konnte.
Er trat noch näher, beugte sich leicht zu mir hinunter und sprach leiser, fast vertraulich, doch seine Worte tropften vor Perversion. „Wenn du einmal drinnen bist, glaub mir, wollen sie nicht, dass du aufhörst."
Sein Lächeln wurde breiter, abstoßend. „Ich tu dir damit sogar einen Gefallen. Ich sage, leg sie flach – und dafür musst du sie nicht mal verletzen. Wo, Efe'm, ist da das Problem?"
Yasin redete weiter, als wäre das alles völlig normal. Als wäre seine verzerrte Vorstellung von Macht und Manipulation die einzige Realität, die zählte.
„Deine Brüder, schuldigung Stiefbrüder. Hätten es ohne zu zögern Angenommen." fuhr er fort, immer noch mit diesem widerlichen Grinsen auf den Lippen.
Ich kniff die Augen zusammen, der Druck in meinem Kopf pochte jetzt schmerzhaft. Die Wirkung des Beruhigungsmittels ließ meinen Körper schwer und meine Gedanken benommen werden, aber ich zwang mich, die Kontrolle zu behalten, so gut es ging.
„Du bist krank, Yasin," flüsterte ich schwach, fast außer Atem. „Du wirst mich niemals dazu bringen können..."
Yasin lachte leise, als ob meine Antwort ihn amüsierte. „Ach, komm schon, Efe. Hör auf, den Moralapostel zu spielen. Du bist längst in meinem Spiel, ob du willst oder nicht. Du kannst nicht raus, es sei denn, ich lasse dich. Und das wissen wir beide."
Er richtete sich auf, die Kälte in seinen Augen verstärkte sich. „Ich bin der Einzige, der dich beschützen kann. Der Einzige, der dafür sorgt, dass du unantastbar bleibst. Denk daran, Efe. Du bist wertvoll für mich – aber nur, solange du tust, was ich sage."
Ich spürte, wie der Zorn in mir aufstieg, aber mein Körper gehorchte mir nicht richtig.
„Ich mach das nicht." sagte ich leise.
Die letzten Worte, die er sagte, bevor er ging: „Wir werden sehen, Efe. Wir werden sehen..." mit ein höhnisches, leises Lachen.
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Vielen Dank
und Fortsetzung folgt
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