Der Wind peitschte mir ins Gesicht, während die Gestalt des Dämonen Akaza näher kam. Seine leuchtenden Augen fixierten mich, als wäre ich die Hauptattraktion eines grausamen Schauspiels. „Ein weiterer Hashira, der zu spät kommt", spottete er mit einer Stimme, die wie Samt, aber mit einer scharfen Klinge darunter klang. „Es wird Zeit, deine sterbliche Existenz zu beenden."
Ich wollte schreien, wollte mich bewegen, doch mein Körper war schwach. Der Kampf gegen Enmu hatte mir alles abverlangt, und jetzt war ich nicht in der Lage, mich zu verteidigen. Mein Blick fiel auf Rengoku, der vor mir stand, seine Muskeln angespannt, bereit, alles zu geben. „Kazuko! Geh zurück!" rief er, seine Stimme fest und voller Entschlossenheit.
Aber bevor ich reagieren konnte, sauste Akaza mit einer rasanten Geschwindigkeit auf mich zu. Seine Faust raste auf mich zu, und ich wusste, dass ich nicht rechtzeitig ausweichen konnte. Doch dann, in einem Augenblick der Verzweiflung, trat Rengoku zwischen uns. „Nein!" brüllte er und schnitt Akaza mit einem schnellen Schwung seiner Klinge die Hand ab, als die Faust auf mich traf.
Ein groteskes Zischen erfüllte die Luft, als die Klinge das Fleisch durchdrang. Akaza schrie auf, als er seine Hand verlor, und ich sah die Wut in seinen Augen aufblitzen. „Du hast einen Fehler gemacht, Kyojuro Rengoku!" fletschte er, während sich seine abgetrennte Hand in einem dunklen Nebel auflöste und in kürzester Zeit nachwuchs.
Ich wollte aufstehen, wollte Rengoku helfen, aber mein Körper gehorchte mir nicht. Zu viel Blut war aus meinen Wunden geflossen, und ich fühlte, wie meine Beine versagten. Ein Schwindel überkam mich, und ich fiel auf die Knie. „Rengoku..." murmelte ich verzweifelt, während ich versuchte, mich zu erheben.
„Bleib zurück, Kazuko! Ich kümmere mich um ihn!" rief Rengoku, doch die Panik in meiner Brust ließ mich nicht los. Akaza wandte sich mir erneut zu, und ich spürte die Gefahr, die von ihm ausging.
Plötzlich griff er nach mir, schneller als ich reagieren konnte. „Hast du wirklich geglaubt, dass du mich besiegen kannst?" Er schlug mit voller Wucht nach mir, und ich sprang instinktiv über ihn hinweg. „Warte!"
Doch es war zu spät. In der Luft spürte ich, wie Akaza mir mit einem brutalen Schlag begegnete. Die Kraft seines Aufpralls traf mich wie ein gewaltiger Hammer, und ich wurde zu Boden gedrückt. Ein stechender Schmerz durchfuhr meinen Körper, als meine Rippen brachen. Der Aufprall ließ mich keuchen, und ich kämpfte verzweifelt um Luft.
„Kazuko!" hörte ich Rengoku schreien, aber die Worte schienen in der Ferne zu hallen, während mein Blick verschwommen. Ich spürte, wie ich immer weiter in die Dunkelheit abrutschte, die Schmerzen wurden dumpf und entfernt. Akaza beugte sich über mich, seine Augen leuchteten vor Freude an meinem Leiden.
„So schwach, so wertlos", höhnte er. „Es ist kaum ein Vergnügen, dich zu töten."
Ich konnte nicht mehr antworten, mein Atem ging flach. Rengoku war beschäftigt, um gegen Akaza zu kämpfen, und ich fühlte mich, als würde ich in einem Albtraum gefangen sein, aus dem ich nicht aufwachen konnte.
Inmitten des Schmerzes und der Dunkelheit kam ein Gedanke an Muichiro auf – seine sanften Augen, die mich stets ermutigt hatten. „Ich kann nicht aufgeben", murmelte ich leise, und mit aller Kraft, die ich aufbringen konnte, versuchte ich, mich zu bewegen.
Akaza schien kurz zu stocken. „Was hast du gesagt?"
Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich. „Ich werde nicht aufgeben." Ich fühlte die Energie in mir pulsieren, während ich versuchte, mich wieder zu erheben. Ich kannte die Bedeutung des Lebens, und ich konnte nicht zulassen, dass Akaza meine Träume, meine Hoffnung und die Menschen, die ich liebte, auslöschte.
Mit einem plötzlichen Ruck stand ich auf, obwohl der Schmerz meine Rippen durchbohrte. Ich konnte Rengoku sehen, wie er mit Akaza kämpfte, und ich wusste, dass ich ihm helfen musste. Trotz der Dunkelheit, die mich umgab, strahlte ein Funken Hoffnung in mir. „Ich kann nicht aufgeben!", schrie ich.
Akaza hatte sich umgedreht und sah mich mit einer Mischung aus Verwirrung und Zorn an. „Was?!"
Ich sprang erneut auf, bereit, meine Klinge zu ziehen, um gegen ihn zu kämpfen. „Rengoku! Lass mich helfen!"
Rengoku drehte sich kurz zu mir um. „Kazuko, pass auf!" Doch ich konnte die Entschlossenheit in seinen Augen sehen – er wusste, dass ich bereit war, zu kämpfen.
Der Kampf war noch nicht vorbei. Es war an der Zeit, meine Stimme zu erheben und meine Stärke zu zeigen. „Blutatmung, 15. Form: Herzstillstand!" rief ich und spürte, wie die Kraft in mir zurückkehrte.
Der letzte Aufprall von Akazas Schlag ließ die Welt um mich herum verschwinden. Als ich wieder zu mir kam, war der Schmerz wie ein dunkler Schleier über meinen Gedanken. Ich blinzelte, versuchte, die verschwommenen Konturen der Szenerie um mich herum zu erkennen.
In der Ferne hörte ich Tanjiros verzweifelten Schrei. „Kazuko! Wach auf!"
Ich riss meine Augen weit auf und sah, wie Tanjiro mit aller Kraft sein Katana nach Akaza warf, der bereits flüchtete. Doch der wahre Schock traf mich, als ich Rengoku sah, der regungslos auf dem Boden lag. Mein Herz setzte einen Schlag aus. „Rengoku!" rief ich, während ich mich mit letzter Kraft zu ihm schleppte.
„Kazuko...", murmelte er schwach, als ich an seine Seite kniete. Seine Klinge lag zerbrochen neben ihm, und ich sah das Blut aus seiner Wunde in der Magengrube strömen. „Es tut mir leid..."
„Das ist nicht deine Schuld!", weinte ich, während ich versuchte, die Wunde zu verbinden. „Du wirst es schaffen! Bleib bei mir!"
„Es ist zu spät", flüsterte er, und sein Blick war voller Traurigkeit. „Ich... ich wollte dir sagen, dass ich dich liebe. Du bist das Licht in meiner Dunkelheit, Kazuko. Kaziko... Tanjiro... Zenitsu... Inosuke... lasst euer Herz brennen, egal was passiert."
Ich schluchzte und schüttelte den Kopf. „Nein! Du darfst nicht sterben! Wir haben noch so viel zu tun! Wir müssen gegen die Dämonen kämpfen! Ich kann dich nicht verlieren!"
Er lächelte schwach und hielt meine Hand fest. „Die Flamme in dir... sie wird weiterbrennen. Kämpfe weiter, Kazuko. Lebe für uns beide."
Die Worte schienen wie ein Stachel in meinem Herzen zu stechen. „Ich werde nicht aufgeben! Du darfst nicht gehen!"
Aber ich sah, wie sein Atem flacher wurde und sein Blick trübte. „Es... ist in Ordnung", flüsterte er. „Lebe für die, die du liebst. Du bist stärker, als du denkst. Versprich mir, dass du weiterkämpfen wirst..."
„Rengoku! Bitte!" Ich konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. Sie liefen mir über die Wangen, während ich verzweifelt versuchte, sein Leben zu retten.
Aber als ich in seine Augen sah, wusste ich, dass es vorbei war. Sein Körper erschlaffte, und die Farben des Lebens verschwanden aus seinen strahlenden Augen. „Kazuko...", flüsterte er noch einmal, bevor seine Hand aus meiner fiel und sein Kopf zur Seite sank.
„NEIN!" schrie ich, als der Schmerz in meinem Herzen unerträglich wurde. „Rengoku, komm zurück! Du kannst nicht einfach gehen!"
Ich hielt ihn an mich gedrückt, unfähig, die Realität zu akzeptieren. „Du hast mir so viel beigebracht. Du hast mir gezeigt, was es bedeutet, zu kämpfen. Du hast mich inspiriert!"
Tanjiro kniete neben mir, seine Augen gefüllt mit Tränen. „Rengoku... er war so mutig. Wir werden ihn nicht vergessen, Kazuko. Wir müssen weiterkämpfen, für ihn."
Ich sah in Tanjiros Augen die gleiche Trauer, die in meinem eigenen Herzen brannte. „Aber er... er ist nicht mehr hier! Warum musste er sterben?"
Inosuke, der immer noch kämpferisch wirkte, kniete sich neben uns und murmelte, „Er hat uns nicht aufgegeben. Er hat alles für uns gegeben. Lass uns für ihn kämpfen!"
Ich nickte, aber die Traurigkeit lähmte mich. „Wie kann ich weitermachen? Er war... er war alles für mich."
„Wir müssen seine Flamme weitertragen", sagte Zenitsu, seine Stimme zitterte. „Er hätte gewollt, dass wir für ihn kämpfen. Wir dürfen nicht aufgeben!"
Aber der Verlust fühlte sich zu schwer an. „Wie kann ich nur weiterleben? Ich habe ihn geliebt, und jetzt ist er weg!"
Die Realität traf mich wie ein Schlag ins Gesicht. Ich wusste, dass ich kämpfen musste, aber die Leere in meinem Herzen war erdrückend. „Wir werden ihn ehren", sagte Tanjiro und legte eine Hand auf meine Schulter. „Wir werden weiterkämpfen, so wie er es getan hat."
„Für Rengoku", flüsterte ich und fühlte den Zorn in mir aufsteigen. „Ich werde für ihn kämpfen. Ich werde die Dämonen besiegen und dafür sorgen, dass sein Opfer nicht umsonst war!"
Ich stand auf, während die Tränen weiterhin über mein Gesicht strömten. „Rengoku... ich verspreche es dir!"
In dieser dunklen Stunde wusste ich, dass ich nicht allein war. Wir würden weiterkämpfen, und die Flamme von Kyojuro Rengoku würde in unseren Herzen weiterbrennen.
Die Tage vergingen quälend langsam, während ich im Bett lag und mich von den Kakushi untersuchen ließ. Die Verletzungen, die ich erlitten hatte, waren schlimmer als ich gedacht hatte, und ich wusste, dass ich nicht so schnell wieder auf die Beine kommen würde. „Drei Monate?", fragte ich, als der Kakushi mir das Urteil verkündete. „Das ist unmöglich! Ich kann nicht so lange untätig bleiben!"
„Es tut mir leid, Kazuko", sagte er mit einer ernsten Miene. „Ihre Verletzungen sind ernst. Sie müssen sich erholen. Bei der nächsten Mission könnte es schlimmer enden. Wenn Sie wieder kämpfen, bevor Sie bereit sind, riskieren Sie Ihr Leben."
Frustriert schlug ich mit der Hand auf das Bett. „Aber Rengoku hat uns verlassen! Ich kann nicht einfach hier sitzen und nichts tun!"
„Wir wissen, wie sehr Sie ihn vermissen", fügte er mitfühlend hinzu. „Aber das wird nicht helfen, wenn Sie sich erneut verletzen oder noch schlimmer."
Ich konnte nur nicken und meinen Kopf gegen das Kopfkissen drücken. Die Trauer über Rengokus Tod schien mich zu erdrücken, und jetzt fühlte ich mich auch gefangen in meinem eigenen Körper. Aber dann hörte ich, wie die Tür aufging, und Muichiro trat ein.
„Kazuko", sagte er sanft und lächelte mir zu, als wäre ich das Licht in seiner Dunkelheit. „Wie geht es dir?"
„Ich komme klar", murmelte ich, während ich versuchte, ein Lächeln zurückzugeben. „Es ist nur... ich kann nicht aufhören, an Rengoku zu denken. Ich fühle mich so verloren ohne ihn."
Muichiro setzte sich auf die Bettkante. „Es ist normal, um ihn zu trauern. Er war ein großartiger Mensch, und er hätte gewollt, dass du weiterkämpfst. Aber du musst dich jetzt um dich selbst kümmern."
„Ich weiß", seufzte ich und ließ meinen Blick auf die Decke sinken. „Aber es ist so schwer. Ich wollte, dass er sieht, wie stark ich bin. Und jetzt kann ich ihn nicht mehr stolz machen."
„Du machst ihn stolz, nur indem du weiterlebst", sagte Muichiro und nahm meine Hand. „Du bist stark, Kazuko. Das weiß ich. Er wusste es auch."
Ich fühlte mich ein wenig getröstet von seinen Worten. „Es tut gut, dass du hier bist", sagte ich leise. „Ich weiß nicht, was ich ohne dich tun würde."
Er lächelte wieder, und ich bemerkte, wie viel er für mich tat, seit ich hier lag. „Ich werde immer hier sein, Kazuko. Egal was passiert, ich bin an deiner Seite. Und wenn du wieder bereit bist zu kämpfen, dann werde ich mit dir kämpfen."
„Das bedeutet mir viel", antwortete ich und spürte, wie sich mein Herz auf eine Weise erwärmte, die ich nicht ganz verstand. „Ich möchte, dass du an meiner Seite bist, wenn ich wieder jage. Du bist so stark, Muichiro."
„Ich bin nicht so stark, wie du denkst", erwiderte er bescheiden. „Ich habe auch meine Ängste. Ich habe auch um Rengoku getrauert. Er war mehr als nur ein Kollege für uns. Er war ein Freund."
Ich nickte und fühlte, wie die Tränen wieder in meinen Augen aufstiegen. „Es tut mir leid, dass ich so schwach bin."
„Es ist keine Schwäche, zu weinen", sagte Muichiro und wischte mir sanft eine Träne von der Wange. „Es zeigt, dass du menschlich bist. Du bist nicht allein in diesem Schmerz. Wir müssen für ihn weiterkämpfen und sicherstellen, dass seine Flamme nicht erlischt."
Ich lächelte schwach und fühlte mich durch seine Worte gestärkt. „Du hast recht. Wir müssen weiterkämpfen. Rengoku hätte das gewollt."
Muichiro nickte. „Und ich werde dir helfen, so gut ich kann. Lass uns seine Erinnerungen lebendig halten."
Die Zeit verging und Muichiro kam täglich vorbei, um mir Gesellschaft zu leisten. Er brachte mir Bücher, erzählte mir Geschichten von Rengoku und teilte seine eigenen Erinnerungen. Ich fühlte mich weniger allein und konnte meine Trauer ein kleines bisschen leichter tragen.
Eines Abends, als das Sonnenlicht durch das Fenster fiel und den Raum in goldenes Licht tauchte, sah ich Muichiro nachdenklich an. „Weißt du, Muichiro, ich habe das Gefühl, dass ich etwas in mir habe, das ich noch nie so deutlich gespürt habe."
„Was meinst du?" fragte er neugierig und sah mir direkt in die Augen.
„Es ist schwer zu beschreiben", gestand ich. „Aber du hast mir so viel Kraft gegeben, während ich hier lag. Ich habe das Gefühl, dass ich mehr für dich empfinde, als ich jemals für jemanden gefühlt habe."
Muichiro wurde rot, und ich konnte sehen, wie seine Gedanken umherirrten. „Ich... ich fühle das Gleiche, Kazuko. Du bist wichtig für mich, und ich möchte für dich da sein."
„Es ist seltsam, nicht wahr?", fragte ich leise. „Inmitten all dieser Trauer haben wir etwas gefunden, das uns verbindet."
„Es ist nicht seltsam", sagte Muichiro und griff nach meiner Hand. „Es ist das Leben. Wir verlieren Menschen, die uns wichtig sind, aber wir finden auch neue Wege, um weiterzumachen und zu wachsen. Und ich möchte mit dir wachsen."
Die Wärme seiner Hand fühlte sich tröstlich an, und ich spürte, wie mein Herz schneller schlug. „Muichiro..."
„Wir werden weiterkämpfen, Kazuko. Für Rengoku. Und für uns."
Ich nickte und wusste, dass ich bereit war, zu kämpfen und weiterzuleben – nicht nur für Rengoku, sondern auch für die Liebe, die ich in Muichiro gefunden hatte.
Die Tage vergingen in einem sanften Rhythmus, und ich begann, mich in meiner Genesung wohlzufühlen. Muichiro war immer an meiner Seite, und seine Fürsorge war wie ein Lichtstrahl in der Dunkelheit. Ich konnte kaum glauben, wie sehr er sich um mich kümmerte.
„Muichiro, du musst nicht jeden Tag für mich kochen", sagte ich einmal schüchtern, während ich ihm beim Zubereiten von Ramen zusah. „Das ist zu viel Arbeit."
Er sah mich mit seinen türkisen Augen an und lächelte. „Es macht mir nichts aus. Ich genieße es, für dich zu kochen. Außerdem weißt du, wie sehr ich deine Reaktion auf das Essen mag. Es ist immer das Highlight meines Tages."
Ich konnte nicht anders, als zu lächeln. „Deine Ramen sind wirklich die besten, die ich je hatte. Du solltest stolz darauf sein."
„Ich bin nur froh, dass sie dir schmecken", erwiderte er und fügte eine Prise Gewürz hinzu. „Es ist wichtig für mich, dass du glücklich bist."
Jedes Mal, wenn ich einen Löffel von seinem Ramen nahm, fühlte ich mich, als wäre ich in eine warme Decke gehüllt. „Es ist so lecker! Wie machst du das?"
„Das Geheimnis liegt in den Zutaten und der Zubereitung", sagte er geheimnisvoll. „Aber ich glaube, es liegt auch daran, dass ich es mit viel Liebe zubereite."
Ich konnte nicht anders, als über seine Antwort zu schmunzeln. „Das merkt man wirklich, Muichiro."
Nach dem Essen kuschelten wir uns zusammen, und ich genoss die Nähe zu ihm. Er legte seinen Arm um mich und zog mich näher. „Ich freue mich immer, wenn ich bei dir bin", murmelte er leise.
„Ich auch", gestand ich und schloss die Augen, während ich seinen Herzschlag hörte. „Es ist so friedlich hier."
Nach einer Weile bemerkte ich, wie Muichiro sanft ins Schlaf fiel. Ich bewunderte sein friedliches Gesicht und die Art, wie sein Atem gleichmäßig und beruhigend war. In dieser Stille fühlte ich mich sicher und geborgen.
Doch die Tage waren nicht nur von Glück erfüllt. Manchmal, wenn ich nachts aufwachte und Muichiro neben mir schlief, überkam mich die Traurigkeit über Rengokus Verlust. Ich konnte nicht glauben, dass er nicht mehr hier war. In diesen Momenten fühlte ich, wie mein Herz schwer wurde.
Eines Nachts, als ich wieder einmal von Erinnerungen an Rengoku geplagt wurde, wachte Muichiro auf und bemerkte, dass ich unruhig war. „Kazuko, ist alles in Ordnung?" fragte er besorgt.
„Ich... ich kann nicht aufhören, an Rengoku zu denken", murmelte ich und ließ meinen Kopf auf seine Brust sinken. „Es tut so weh, ihn zu vermissen."
„Es ist okay zu trauern", sagte Muichiro sanft und streichelte mein Haar. „Er war ein großartiger Mensch. Es ist normal, ihn zu vermissen. Aber du bist nicht allein. Ich bin hier für dich."
„Danke, Muichiro", antwortete ich leise. „Es bedeutet mir viel, dass du hier bist."
Er zog mich enger an sich und flüsterte: „Wir können ihm gemeinsam gedenken. Lass uns seine Erinnerungen in unserem Herzen tragen und dafür sorgen, dass sein Opfer nicht umsonst war."
Ich nickte und fühlte mich ein wenig besser. Muichiro hatte recht. Rengoku hätte gewollt, dass wir weiterleben und unsere Flammen am Brennen halten. „Ja, das werden wir tun."
Die Zeit verging, und Muichiro tat alles, um mich aufzumuntern. Er brachte mir immer wieder kleine Geschenke mit, manchmal einfach nur frische Blumen oder einen handgeschriebenen Brief, in dem er seine Gedanken über die vergangenen Tage festhielt.
„Was hast du heute für mich?", fragte ich ihn neugierig, als er mir ein kleines Päckchen überreichte.
„Öffne es und sieh selbst", antwortete er mit einem schelmischen Grinsen.
Ich öffnete das Päckchen und fand darin eine wunderschöne handgefertigte Haarspange in Form eines Kirschblütenbaums. „Oh, Muichiro! Ist das für mich?"
„Ja, ich dachte, es würde dir gefallen", sagte er schüchtern. „Die Kirschblüten stehen für neue Anfänge."
„Es ist perfekt! Danke! Ich werde es immer tragen", versprach ich und steckte es mir ins Haar.
„Es steht dir wirklich gut", sagte Muichiro und betrachtete mich mit einem warmen Lächeln. „Es ist wichtig, dass du lächelst."
Und ich lächelte. Muichiro schaffte es immer wieder, mir Freude zu bringen, selbst an den dunkelsten Tagen.
Die Wochen vergingen, und ich wurde immer stärker, sowohl körperlich als auch emotional. Muichiro und ich hatten uns eine tiefe Verbindung aufgebaut, und ich spürte, dass meine Gefühle für ihn wuchsen. Es war, als ob er der Teil meines Herzens war, der immer gefehlt hatte.
Eines Abends, als wir unter dem Sternenhimmel saßen, fühlte ich den Drang, ihm zu sagen, was ich wirklich fühlte. „Muichiro...", begann ich zögernd.
„Ja?", sah er mich mit seinen klaren Augen an, als wüsste er, dass ich etwas Wichtiges sagen wollte.
„Ich glaube, ich habe mich in dich verliebt", gestand ich und spürte, wie mein Herz schneller schlug. „Du bist so viel für mich. Du bringst Licht in mein Leben, und ich kann mir nicht vorstellen, ohne dich zu sein."
Er schaute mich einen Moment lang an, und ich konnte die Überraschung und das Glück in seinen Augen sehen. „Kazuko, ich... ich fühle das Gleiche. Ich wollte es dir sagen, aber ich war mir nicht sicher, wie du fühlen würdest."
„Das macht mich so glücklich", flüsterte ich und hielt seine Hand. „Ich möchte, dass wir gemeinsam stark sind, für Rengoku und für uns."
„Ja, lass uns zusammen kämpfen und unser Herz brennen lassen", antwortete er mit einem warmen Lächeln, das mein Herz zum Schmelzen brachte.
Wir saßen da, Hand in Hand, und betrachteten die Sterne, während unsere Herzen im Einklang schlugen. In diesem Moment wusste ich, dass ich nicht nur für Rengoku, sondern auch für Muichiro kämpfen wollte – für die Zukunft, die wir gemeinsam aufbauen würden.
Ich drückte Muichiro sanft aufs Bett und spürte, wie mein Herz schneller schlug. In diesem Moment zählte nur er, und ich wollte, dass er wusste, wie sehr ich ihn mochte. „Muichiro", flüsterte ich, während ich ihm in die Augen sah. „Du bist wirklich derjenige, den ich will."
Seine Augen weiteten sich ein wenig vor Überraschung, aber dann lächelte er schüchtern, und ich konnte das Leuchten in seinem Blick sehen. Ich beugte mich näher zu ihm, und ohne länger nachzudenken, küsste ich ihn.
Der Kuss war sanft, aber intensiv. Ich fühlte, wie er zögerlich zurückgab, als ob er sicherstellen wollte, dass es real war. Es war ein Gefühl von Freiheit und Wärme, das mich durchströmte. „Wow", murmelte ich, als wir uns trennten, meine Wangen heiß vor Aufregung. „Das war..."
„Ja, das war wirklich... wow", stimmte Muichiro zu und sah mich mit einem Ausdruck an, den ich nicht ganz deuten konnte. „Ich hätte nie gedacht, dass du das tun würdest."
„Ich wollte es schon lange tun", gestand ich. „Ich war nur nervös."
Er grinste und streichelte mir sanft über die Wange. „Ich bin froh, dass du es getan hast. Es bedeutet mir viel, Kazuko."
„Es bedeutet mir auch viel, Muichiro", antwortete ich und fühlte, wie mein Herz sich mit Glück erfüllte. „Ich weiß, dass wir in dieser Welt voller Gefahren leben, aber ich will, dass du weißt, dass ich für dich kämpfen will."
„Das werde ich auch", versprach er und setzte sich auf, um mir näher zu sein. „Gemeinsam können wir alles schaffen."
Wir lächelten uns an, und ich spürte, wie eine Welle der Zuversicht mich erfasste. Doch dann wurde ich nachdenklich. „Was ist mit Sanemi?"
„Was ist mit ihm?", fragte Muichiro, seine Stirn runzelte sich leicht.
„Nun, ich glaube, er hatte auch Gefühle für mich", gestand ich und konnte nicht anders, als ein wenig nervös zu werden. „Aber ich wollte ihm nicht falsche Hoffnungen machen."
Muichiro sah mich ernst an. „Es ist nicht deine Schuld, dass er so fühlt. Du kannst nicht für die Gefühle anderer verantwortlich sein. Und ich denke, es ist wichtig, dass du tust, was sich für dich richtig anfühlt."
„Du hast recht", antwortete ich und lächelte ihn dankbar an. „Ich werde Sanemi einfach sagen, dass ich nicht so fühle."
„Und ich werde an deiner Seite sein, wenn du das tust", versprach er und schob mir eine Haarsträhne hinter das Ohr. „Lass uns gemeinsam stark sein, Kazuko."
Ein warmes Gefühl breitete sich in meiner Brust aus. Ich wollte in diesem Moment für immer hier bleiben, mit Muichiro an meiner Seite. „Ich kann es kaum erwarten, mit dir zu kämpfen, wenn ich wieder fit bin", sagte ich und fühlte die Vorfreude in mir aufsteigen.
„Ich auch", erwiderte er und zog mich sanft in seine Umarmung. „Wir werden zusammen kämpfen und siegen. Und wenn wir gewinnen, werden wir unser Leben zusammen genießen."
Ich nickte, tief bewegt von seinen Worten. „Ja, lass uns das tun."
Wir saßen noch eine Weile auf dem Bett, seine Arme fest um mich gelegt, und ich genoss die Nähe zu ihm. Es war, als könnte ich all die Sorgen und Ängste des Lebens für einen kurzen Moment hinter mir lassen.
„Weißt du", begann Muichiro schließlich, „ich habe oft darüber nachgedacht, was passieren würde, wenn wir die Dämonen besiegen und eine friedliche Welt schaffen. Ich möchte, dass wir einen Ort finden, an dem wir einfach leben können, ohne all diese Kämpfe."
„Das klingt traumhaft", antwortete ich träumerisch. „Ein Ort, an dem wir einfach wir selbst sein können."
„Ja, genau das", stimmte er zu und sah mir in die Augen. „Ich möchte, dass du glücklich bist, Kazuko. Und ich werde alles tun, um sicherzustellen, dass du das bist."
Die Entschlossenheit in seiner Stimme ließ mein Herz höherschlagen. „Ich glaube, wir können das schaffen, Muichiro. Gemeinsam."
Er lächelte, und ich spürte, wie mein Herz vor Freude hüpfte. Es war, als ob wir beide die gleiche Vision für die Zukunft hatten, und das machte mich unheimlich glücklich.
„Jetzt lass uns noch ein wenig entspannen, bevor wir wieder in die Realität zurückkehren müssen", sagte Muichiro und lehnte sich zurück, während er mich immer noch in seinen Armen hielt.
„Klingt gut", erwiderte ich und schloss die Augen, um die friedliche Stille und die Wärme seiner Nähe zu genießen.
Die Welt außerhalb konnte warten. In diesem Moment zählten nur wir beide.
Nach drei Monaten war ich endlich wieder fit und bereit, das Training wieder aufzunehmen. Doch als ich eines Morgens aufwachte, fühlte ich plötzlich einen scharfen Schmerz, der sich durch meinen Bauch zog. Ich stöhnte leise und setzte mich auf. „Was ist mit mir los?" murmelte ich vor mich hin. Der Schmerz ließ nicht nach und machte mir Sorgen.
Muichiro, der gerade hereinkam, bemerkte sofort, dass etwas nicht stimmte. „Kazuko, was ist los?", fragte er besorgt und eilte zu mir. Sein Blick war ernst, und ich konnte sehen, wie sehr er sich um mich sorgte.
„Ich weiß nicht", gab ich zu und hielt mir die Hand auf den Bauch. „Es fühlt sich an, als würde sich etwas zusammenziehen. Vielleicht habe ich einfach etwas Falsches gegessen."
Er setzte sich an die Bettkante und betrachtete mich mit einem Ausdruck der Entschlossenheit. „Du solltest im Bett bleiben. Ich kümmere mich um alles. Ich bringe dir etwas zu essen."
„Aber Muichiro, ich kann nicht einfach..."
„Lass es mich tun, Kazuko. Du bist wichtig für mich, und ich möchte, dass es dir gut geht", unterbrach er mich sanft, bevor er in die Küche ging, um mir Ramen zu kochen.
Ich lehnte mich zurück und versuchte, mich zu entspannen, während ich auf ihn wartete. Der Schmerz ließ langsam nach, aber ich war mir nicht sicher, ob ich mir Sorgen machen sollte oder ob es einfach eine vorübergehende Sache war. Als Muichiro schließlich mit einer Schüssel dampfender Ramen zurückkam, lächelte er und stellte sie vorsichtig auf den Nachttisch.
„Hier, iss das. Es wird dir helfen", sagte er und setzte sich wieder neben mich. Er sah mich an, als würde er versuchen, jede kleinste Regung in meinem Gesicht zu lesen.
„Danke, Muichiro. Du bist wirklich zu gut zu mir", erwiderte ich und nahm einen Löffel Ramen. Der Geschmack war köstlich und beruhigte meine Sinne. „Mmmh, das ist so lecker!"
„Ich habe mich bemüht, die richtige Mischung zu finden. Ich wollte, dass es dir gefällt", gestand er schüchtern und lächelte, während er beobachtete, wie ich aß.
Während ich kaute, bemerkte ich, dass ich etwas anderes als nur Hunger fühlte. Ich war hungrig nach mehr als nur Nahrung – ich fühlte mich hungrig nach Muichiros Nähe und Zuneigung. Der Gedanke war plötzlich überwältigend, und ich hielt inne. „Muichiro..."
„Ja?", fragte er, seine Stimme weich und voller Interesse.
„Ich... ich wollte dir nur sagen, wie viel du mir bedeutest. Du warst immer für mich da, selbst als ich verletzt war. Ich schätze das mehr, als ich sagen kann."
Er errötete leicht, was bei ihm selten war. „Es bedeutet mir viel, das zu hören. Du bist mir auch wichtig, Kazuko. Ich will nur, dass du glücklich und gesund bist."
Ein kurzer Schmerz durchfuhr mich, und ich biss die Zähne zusammen, während ich versuchte, mich zu konzentrieren. „Ich weiß... ich werde versuchen, auf mich aufzupassen."
„Lass uns gemeinsam darauf aufpassen", schlug er vor und lächelte. „Wir sind ein Team, und wir werden alles schaffen, solange wir zusammen sind."
In diesem Moment wurde mir klar, dass unsere Bindung tiefer war als nur Freundschaft oder Teamarbeit. „Ja, wir sind ein Team", wiederholte ich und spürte, wie mein Herz vor Zuneigung zu ihm schlug.
Nach dem Essen fühlte ich mich ein wenig besser, aber der Schmerz war nicht ganz verschwunden. Ich legte mich zurück und sah Muichiro an, der immer noch besorgt wirkte. „Muichiro, denkst du, dass ich einfach zu viel trainiert habe? Oder könnte es etwas anderes sein?"
„Es könnte beides sein", antwortete er ernst. „Wir sollten vorsichtig sein. Wenn es nicht besser wird, sollten wir einen der Kakushi aufsuchen."
„Das klingt nach einer guten Idee", sagte ich und spürte, wie sich mein Magen wieder zusammenzog. Diesmal war es jedoch stärker, und ich konnte mich nicht mehr zurückhalten. „Autsch!"
„Kazuko!", rief Muichiro besorgt und beugte sich über mich. „Was ist los?"
„Es ist nur... ein Krampf oder so", murmelte ich und versuchte zu lächeln, aber ich konnte das besorgte Funkeln in seinen Augen nicht ignorieren.
„Ich mache mir Sorgen", gestand er und nahm meine Hand. „Ich will nicht, dass dir etwas passiert. Du bist mir sehr wichtig."
„Ich weiß, Muichiro, aber ich denke, dass es wahrscheinlich einfach eine Phase ist. Ich habe in letzter Zeit viel durchgemacht", versuchte ich ihn zu beruhigen. Doch in meinem Inneren nagte ein ungutes Gefühl, und ich begann zu zweifeln.
Muichiro sah mich einen Moment lang an, bevor er sich entschloss, etwas zu tun. „Ich bleibe bei dir, bis du dich besser fühlst. Wir werden das gemeinsam durchstehen."
Ich nickte, obwohl ich die Angst in mir spürte. „Okay, aber wenn es nicht besser wird, gehen wir wirklich zu einem def Kakushi."
„Abgemacht", sagte er und küsste mir sanft die Hand. „Jetzt ruhe dich aus. Ich bin hier."
Ich schloss die Augen und versuchte, mich zu entspannen, während Muichiro bei mir blieb. Die Wärme seiner Hand auf meiner und seine beruhigende Stimme schafften es, mir ein wenig Frieden zu bringen. Doch tief in meinem Inneren war ich mir unsicher, was wirklich mit mir los war. Was, wenn es mehr war als nur Erschöpfung? Was, wenn es etwas war, das unser Leben für immer verändern könnte?
Ich versuchte, diese Gedanken zu verdrängen und mich einfach auf den Moment mit Muichiro zu konzentrieren. In dieser Welt voller Gefahren war er mein sicherer Hafen, und ich wollte nichts mehr, als ihn an meiner Seite zu wissen.