Mabel P.O.V
Ich öffnete meine Augen und sprang freudestrahlend aus meinem Bett. "Es ist soweit", rief ich und hüpfte zu dem Bett meines Bruders. "Dipper, wach auf!" "Mabel?", fragte er verschlafen und zog sich die Bettdecke über den Kopf. "Lass mich noch etwas schlafen",murmelte er und seine Stimme drang gedämpft durch die Decke. Ich zog sie von ihm runter und sprach munter weiter. "Steh auf! Heute machen wir mit Luna diese Mysterientour. Das wird ein Spaß!", verkündete ich und ging zu meinem Kleiderschrank. "Ach stimmt ja. Luna", in seiner Stimme konnte ich etwas Verunsicherung mitschwingen hören. "Was ist los? Gestern hast du dich noch darüber gefreut. Wieso heute nicht?", fragte ich und stülpte mir einen Pullover über. "Ich freue mich immer noch", sagte er und zog sich ebenfalls an. Schnell streifte ich mir noch einen Jeansrock über und ging mit Schwabbel gemeinsam die Treppe herunter. Als ich die letzte Stufe elegant runterspringen wollte, stolperte ich und landete unsanft auf dem Parkettboden. "Nichts passiert!",rief ich durch die Shack. Nachdem ich mich aufgerappelt hatte, ging ich in die Küche. "Guten Morgen", begrüßte ich Gronkel Stan, der bereits am Herd stand und Rührei zubereitete. "Morgen, Mabel. Hast du gut geschlafen?", fragte er. "Es hätte nicht besser sein können", entgegnete ich und setzte mich an den Tisch. "Und du?", fragte ich. Stan starrte auf das Rührei in der Pfanne. "Ich habe viel nachgedacht", antwortete er. "Armer Gronkel Stan. Kann ich irgendetwas tun, um dich aufzuheitern?" Ich mochte es nicht, wenn die Menschen, die ich am liebsten habe, betrübt sind. "Ich weiß, was dich wieder glücklich macht", sagte ich und sprang vom Stuhl. "Kuschelangriff!", rief ich und umarmte meinen lieben Gronkel ganz fest. Dieser schien erst etwas überrascht zu sein, ließ sich dann aber auf die Umarmung ein und erwiderte sie. "Danke, Kleine." Ich ließ von ihm ab und schaute zum Türrahmen. Dipper betrat soeben die Küche und gähnte. Gronkel Stan lachte. "Dipper ist der Herr der Augenringe!" Ich schaute ihn vorwurfsvoll an und ging dann zu Dipper. "Hast du schlecht geschlafen?", fragte ich und betrachtete skeptisch seine Augenringe, die noch deutlicher als gewöhnlich waren. "Nein, nein. Ich bin topfit", sagte er überzeugt, konnte sich ein Gähnen jedoch nicht verkneifen. "Ich habe etwas, das deinen Schlafmangel ausgleicht", sagte ich und rannte zum Kühlschrank. "Trink ein Glas Mabelsaft", schlug ich vor und schüttelte den Behälter mit dem pinken Gebräu. Die Plastikdinos erzeugten ein wunderbar klirrendes Geräusch, als sie an den Rand des Behälters stießen. "Nein danke, Mabel", sagte Dipper und rieb sich verschlafen die Augen. Betrübt stellte ich den Behälter zurück in den Kühlschrank und setzte mich an den Tisch, als Stan das Rührei auf den vier Teller verteilte. Kurze Zeit später betrat auch Großonkel Ford das Zimmer und setzte sich ebenfalls an den Tisch. Dankend nickte er Gronkel Stan zu, als dieser etwas Rührei auf Fords Teller schaufelte. Ich musste feststellen, dass Fords Augenringe genauso ausgeprägt waren, wie die von Dipper. Dipper setzte sich an den Tisch und spachtelte drei Löffel Rührei auf einmal in seinen Mund. Vielleicht würde Ford ein Glas Mabelsaft auch gut tun. "Hey, Großonkel Ford. Hättest du Lust auf ein Glas Mabelsaft? Da schwimmen kleine Plastikdinos drin rum", fragte ich und machte mich schon auf den Weg zum Kühlschrank. " Nein danke, Liebes. Ich mag keine Getränke, in denen in der Fabrik produzierte Kunststoffteile enthalten sind." Betrübt drehte ich mich wieder um und stocherte in meinem Essen rum. Gronkel Stan bemerkte anscheinend, dass es mir nicht so gut ging. Deshalb legte er mir eine Tafel Trostschokolade neben meinen Kakao. "Danke, Gronkel Stan", sagte ich und schenkte ihm ein warmes Lächeln. Er wuschelte mir durch das Haar und wendete sich seinem Kaffee zu. Nach dem Frühstück packte ich meinen Rucksack. Meine ständigen Begleiter bei einer Mysterientour waren mein Enterhaken, eine Tüte mit Koalagummibärchen und natürlich Buntstifte und ein kleiner Block. Manchmal bekam ich bei so einer Tour Ideen für Motive, die ich auf meine Pullover stricken kann. "Ich bin startklar", sagte ich und ging zu Dipper, der noch mit seinem Rucksack beschäftigt war. "Hab ich jetzt alles?", murmelte er vor sich hin und warf einen Blick auf sein Notizbuch. "Vergrößerungs-Taschenlampe: check. Notizblock für neue Theorien oder Erkenntnisse: check. Kugelschreiber: check." Er machte seinen Rucksack zu und schaute mich an. "Es kann losgehen", sagte er und machte sich auf den Weg zur Tür. Ich folgte ihm und kraulte Schwabbel, der sich vor mich gestellt hatte. "Es tut mir leid, Schwabbel. Aber heute gehen nur Dipper, Luna und ich. Aber keine Sorge, ich werde Stan sagen, dass er sich um dich kümmern soll", wisperte ich ihm zu. "Mabel, kommst du?", hörte ich Dipper von unten rufen. "Komme schon", rief ich, kraulte Schwabbel zum Abschied hinter dem Ohr und rannte die Treppe hinunter. "Gronkel Stan, kümmerst du dich heute bitte um Schwabbel?", rief ich ins Wohnzimmer. "Klar, wieso nicht. Was auch immer", sagte dieser geistesabwesend. Wenn er Die Herzogin gibt ihren Segen guckte, nahm Stan von den momentanen Ereignissen kaum etwas war. "Danke", rief ich und hüpfte glücklich zu Dipper. "Diese Mysterientour wird ganz besonders. Das habe ich im Gefühl", sagte ich zu Dipper und trat voller Vorfreude auf die Veranda.