Lucy's Sicht
Ich wachte mal wieder mitten in der Nacht durch einen Alptraum auf.
Doch es war nicht derselbe Traum wie sonst, sondern er beinhaltete alles was in letzter Zeit passiert ist. Vor allem das mit Rain. Mir ging es einfach nicht mehr aus dem Kopf und ich stellte mir immer wieder dieselbe Frage.
Wieso?
Wieso ist sie einfach gegangen, ich konnte mir nicht erklären wieso. Was hat sie dazu gebracht zu gehen?
All diese Fragen beschäftigten mich nun schon seit sie weg ist.
Doch das schlimmste daran ist das ich nichts außer warten konnte.
Warten ob sie sich meldet, dass sie zurück kommt oder auf.... ach keine Ahnung auf was ich warten sollte.
Ich hatte zu diesem Zeitpunkt allerdings auch noch keine Ahnung dass ich doch nicht mehr solange warten musste als gedacht.
Und ich wusste auch noch nicht dass die nächsten Tage keine guten werden würden.
Nachdem ich dann doch nochmal eingeschlafen war, wachte ich am nächsten Morgen erst gegen elf auf. Und ich wunderte mich das noch keiner der Jungs mich geweckt hatte.
Ich stand also auf zog mich an und ging dann runter in die Küche.
Dort traf ich auf Liam doch bevor ich auch nur ein Wort sagen konnte Klingelte mein Handy. Ich lächelte Liam entschuldigend zu und nahm dann den Anruf entgegen.
„Hallo?" fragte ich.
„Hallo hier ist Officer Whit vom London Police Dipartment. Spreche ich mit Lucy Smith?" sprach der Anrufer drauf los.
„Ja die bin ich, um was geht es den?" fragte ich zurück.
„Ich arbeite an dem Fall ihrer Tante Marie Smith und wollte ihnen sagen dass es in dem Fall neue Erkenntnisse gibt und ich sie deswegen darum bitten würde aufs Revier zu kommen um die neuen Ergebnisse zu besprechen." Etwas überrumpelt musste ich mich erst mal wieder fangen.
„Ja ist gut wann soll ich da sein?" fragte ich schließlich.
„Könnten sie so um eins da sein?"
„Ja das passt" sagte ich.
„Ok dann erwarte ich sie um eins bis später Miss Smith" verabschiedete er sich und legte auf.
Mit einem lauten Seufzen ließ ich mich neben Liam auf das Sofa fallen.
„Hey was ist los?" fragte er mich sogleich.
„Ich muss um Ein Uhr aufs Polizei Revier, es gibt Neuigkeiten zu meiner Tante." Sagte ich dann und Liam zog seine Augenbrauen nach oben.
„Ok und wie geht es dir dabei?" fragte er mich und erst dann kam mir in den Sinn was das für Neuigkeiten sein könnten.
„Naja keine Ahnung ich weiß nicht wie es mir dabei geht. Ehrlichgesagt hab ich Angst. Angst vor der Wahrheit, die Wahrheit über alles." Versuchte ich Liam meine Lage zu erklären.
„Wen du willst kann ich nachher mitkommen?" fragte Liam mich.
„Wen es dir nichts Ausmacht gerne, Danke" sagte ich schließlich.
„Ok aber jetzt anderes Thema, wo sind eigentlich die anderen normaler weiße hätten sie mich schon um neun aus dem Bett geschmissen, also raus mit der Sprache was hast du gemacht?" fragte ich ihn dann schmunzelnd.
„Also nachdem ich dich heute Nacht wieder gehört hatte dachte ich mir dass du sicher Ausschlafen willst. Und da Zayn vorhin zu Perrie gegangen ist war es schon mal einer weniger, also habe ich Louis und Niall einkaufen geschickt. Was vielleicht weniger gut war, den so wie ich die beiden kenne werden sie nur Blödsinn mitbringen." Er machte eine kurze Pause.
„Naja und so blieb nur noch Harry und bei dem habe ich ein bisschen nachgeholfen. Als er heute Morgen in die Küche kam, so um neun, wollte er dich echt aus dem Bett werfen, doch nachdem ich ihm gedroht hatte zur Presse zu gehen und zu sagen das seine Haare nur eine Perücke sind, hat er sich was zu essen geschnappt und ist wieder gegangen." Sagte er und fing dann an mit lachen in das ich nach kurzem mit einstimmte.
Als wir um kurz vor eins auf dem Polizei Revier ankamen stieg mein Puls in die Höhe.
Wir nahmen vor einem uns zugewiesenem Raum auf Stühlen Platz und warteten.
Circa zehn Minuten später kam ein, Mitte dreißig jähriger, Mann aus dem Raum vor dem wir saßen.
„Hallo ich bin Carl Whit Polizeioberkommisar sind sie Lucy Smith?" begrüßte er mich fragend.
„Hallo, ja die bin ich und das ist Liam Payne ein Freund von mir." Stellte ich Liam vor, worauf er und Mr. Whit sich die Hand gaben.
„Kommen sie doch rein und nehmen sie bitte Platz." Sagte Mr. Whit als wir ihm in den Raum, was sich als Büro herausstellte, folgten.
„Wie ich ihnen ja am Telefon erklärt hatte gibt es Neuigkeiten um den Tod ihrer Tante" fing Mr. Whit an worauf ich nur nickte.
„Ich muss ihnen leider sagen dass ihre Tante zu einer gesuchten Drogengang gehört hatte. Nach unseren Ermittlungen sind es um die Fünf Mitglieder in der Gang. Die Gang handelt Weltweit mit Drogen und es muss wohl so sein das wen ein Mitglied den Anforderungen der Gang nicht gerecht wird umgebracht wird. Und so muss es wohl auch bei ihrer Tante gewesen sein." Erklärte er uns und ich schluckte doch kurz darauf verwandelte sich meine einstige Trauer in Wut.
Wut auf meine Tante. Wie konnte sie nur so Abrutschen? Wie kann sie mir nur sowas antun?
„Außerdem habe ich hier noch einen Brief mit ihrem Namen drauf. Den haben wir im Gepäck ihrer Tante gefunden." Sagte Mr. Whit und gab mir danach den besagten Brief. Den ich allerdings nur in meine Jacke Steckte.
Ich konnte und wollte ihn nicht lesen.
„Nun habe ich noch ein paar Infos aus dem Testament ihrer Tante." Sagte er und legte danach das Testament vor mich.
Ich warf einen Blick darauf und mein Atem stockte als ich nur zwei Wörter sah.
„Keine Beerdigung" sprach ich die Wörter dann schließlich aus.
„Können sie mir sagen wann dieses Testament gemacht worden ist?" fragte ich Mr. Whit emotionslos, der daraufhin etwas in seinen Computer eintippte.
„Das Testament wurde circa vor zwei Monaten gemacht." Antwortete er mir dann.
„Ok und was passiert jetzt?" fragte ich dann nach kurzer stille.
„Also ihre Tante wird in ein paar Tagen, durch die nicht gewollte Beerdigung, anonym Beerdigt. Natürlich wird ihnen noch gesagt wo genau. Da sonst nichts weiter im Testament steht denke ich dass wir fertig sind. Sollten sie noch Fragen haben melden sie sich bitte." Erklärte er mir und reichte mir dann eine Visitenkarte.
Wir verabschiedeten uns und verließen dann das Revier.
Draußen Regnete es wie in den vergangenen Tagen wieder und ich sowie Liam zogen uns die Kapuzen auf als wir zum Auto liefen.
Die ganze Fahrt über sprachen wir nicht und als wir zuhause ankamen ging ich sofort in meine Zimmer.
Ich Schmiss den Brief meiner Tante in eine Ecke und lief zum Fenster.
Dort setzte ich mich auf die breite Fensterbank und schaute dem Regne zu, der an mein Fenster Tropfte und dann in Schlieren nach unten lief.
Ungewöhnlicher weise dachte ich an nichts. Mein Kopf war leer.
Während ich mich voll und ganz auf den Regen Konzentrierte, merkte ich gar nicht dass ich angefangen hatte zu Weinen.
Und während die Tränen nur so liefen und ich immer noch nach draußen sah, überlegte ich was wohl schneller ist. Regen oder Tränen?
Ich saß noch gefühlte Stunden auf meiner Fensterbank, als ich plötzlich Harry's Stimme vernahm die aus Richtung Zimmertür kam.
„Hey willst du zum Essen kommen?" fragte er mich als ich mich zu ihm gedreht hatte.
Ich nickte, wischte mir die Tränen weg und ging dann neben Harry die Treppe hinunter.
Im Esszimmer warteten die anderen schon mit dem Essen auf uns.
Wir setzten uns zu ihnen und fingen an mit Essen. Während des Essens sagte ich nicht viel nur wenn mich jemand etwas direkt fragte.
Doch es schien niemanden groß zu stören das ich nicht viel redete und ich denke das lag daran das Liam ihnen erzählt hatte was passiert war und es störte mich auch nicht groß, denn es waren meine Freunde.
Nach dem Essen räumten wir zusammen den Tisch ab und schauten dann noch einen Film.
Ehrlichgesagt hatte ich nicht mal eine Ahnung um welchen es sich handelte.
Ungefähr in der Hälfte des Films klingelte es an der Türe.
Wir schauten uns alle kurz an und als keiner Anstalten machte zur Türe zu gehen erhob sich Liam mit dem Satz „Ist schon ok, ich geh schon, bleibt sitzen"
Wir alle, sogar ich, fingen an zu lachen als Liam in den Flur Verschwand.
Er kam kurz darauf wieder mit einem Brief in der Hand.
„Wer war da?" fragte Niall.
„Keine Ahnung. Als ich die Tür öffnete lag nur dieser Brief davor sonst war niemand zu sehen" erklärte er.
Er setzte sich wieder auf das Sofa und fing dann an den Brief zu Öffnen.
Er holte ein Blatt aus dem Umschlag und zog dann scharf die Luft ein als er einen Blick auf das Blatt warf.
Und als er dann begann Vorzulesen kam meine Welt wieder mal ins Wanken.
Hallo,
Ich bin's Rain....