Telling the whole Story

By issy9786

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(Fortsetzung von 'Just the half of the story') „Du hast was?!“, schrie Nic und einige Gäste in dem Restauran... More

Kap. 1: Happy Brithday!
Kap. 2: It just needs some time.
Kap. 3: Hell again
Kap. 4: It's Showtime!
Kap. 5: Heartdecisions
Kap. 7: Dream awake
Kap. 8: Bittersweet Mistakes.
Kap. 9: &' the main thing's, someone's hurt.
Kap. 10: Just complicated.
Kap. 11: When does it go away?
Kap. 12: You don't know anything 'bout me.
Kap. 13: Don't pretend to care.
Kap. 14: Look what you did.
Kap. 15: Life could be that easy.
Kap. 16: Finally stop it.
Kap. 17: Don't you think, it's enough?
Kap. 18: Runaway
Kap. 19: Does he know?
Kap. 20: You broke me.
Kap. 21: Swallow your pride.
Kap. 22: Finally, the End♥
Danke & soo:D

Kap. 6: Dubiety

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By issy9786

„Nic...", brachte Kate hervor.

Es war einer dieser Momente, die Sekunden andauern, aber einem als so lange erscheinen. Auf einmal ist da Platz für tausend Gedanken pro Sekunde, auf einmal sieht das Auge jede noch so kleine Rührung seines Gegenübers. Jede noch so kleine Veränderung in Nics Gesicht, und Kate hätte es gesehen. Doch da war nichts. Sekunden lang war da einfach nichts. Fast emotionslos blickte er ihr entgegen, seine eisblauen Augen bohrten sich in die ihren und doch war  da nichts. Nicht einmal die kleinste Rührung. Und das half Kate alles andere als weiter. Sie wollte, dass er endlich etwas sagte, endlich zeigte, was er empfand. Aber egal, wie sehr sich Kate auch bemühte, seine Gefühle zu deuten, das Pokerface, dass er aufgesetzt hatte, ließ einfach keine Gefühle durch. Wie lange es Letzt endlich gedauert hatte, bis Nic ihr antworte, wusste Kate nicht zu sagen. Vielleicht waren es nur wenige Sekunden. Vielleicht waren es wenige Minuten. Aber ihr kamen es vor wie Stunden. Nic wusste nicht, warum ihre Beziehung zu Ende gegangen war. Er wusste nicht, dass Kate ihn mit Chris betrogen hatte. Gott, er wusste ja nicht einmal, dass da etwas zwischen Kate und Grey war. Und genau das war es, was Kate immerzu ein schlechtes Gewissen bereitete. Das, und die Tatsache, dass sie Nic benutze hatte, als Lückenbüßer. Er war da, als sie jemanden brauchte. Er hatte sich in sie verliebt und sie hatte ihn benutzt, um ihren Schmerz ein wenig weniger schmerzvolle zu machen. Er war ihr Taschentuch gewesen, ihr Taschentuch für ihr blutendes Herz.

„Kate", antwortete er schließlich. Ein Wort. Ein einziges, verdammtes Wort, dass weder Emotionen zeigte, noch irgendetwas anderes. Unbehagen füllte Kate und sie sah sich Hilfe suchend nach Tom um. Doch wie sollte er ihr helfen, er wusste ja nicht einmal, wer gerade vor ihnen stand. Und dann, veränderte sich erneut alles, innerhalb weniger Sekunden. Nics Lippen verzogen sich zu einem Lächeln  und er längte seine strahlend weißen Zähne frei, während er fragte:

„Seit wann bist du Cheerleader? Und überhaupt, seit wann gehst du hier auf College?"

Und wieder war Kate diejenige, die sprachlos war. Sie hatte alles erwartet. Wirklich alles. Sie hatte erwartet, dass er sie anfahren würde, ja sie hatte sogar geglaubt, er  würde sie einfach ignoriert. Auf all das hatte sie sich geistig und seelisch eingestellt, hatte sich darauf eingestellt, dass das Unbehagen in ihr wegen den Dingen, die sie getan hatte, nach diesem Aufeinandertreffen weiter wachsen würde. Doch damit hatte sich nicht gerechnet. Nie im Leben hatte sie geglaubt, dass er sie anlächeln würde. Und nie im Leben hatte sie geglaubt,  dass da tatsächlich etwas in ihr war, das sich rührte, als sie ihn lächeln sah, mit den funkelnden blauen Augen, die so voller Wärme waren.

„Ehh", fing Kate an und hatte tatsächlich Mühe, ihren Blick von dem seinen zu lösen, „ich fange nächstes Semester hier an und habe gedacht, dass ich mal etwas neues anfangen sollte. Zur Abwechslung."

„Das hast du mir nie erzählt", sagte er, ohne sein Lächeln zu unterbrechen.

„Ich wusste noch nicht, was ich machen will, als wir...", begann Kate, unterbrach sich aber selber, während sie ihren hochroten Koof senkte. Dafür, dass sie nie wirklich etwas für Nic empfunden hatte, machte ihr dieses Treffen ziemlich viel aus. Und das gefiel ihr gar nicht. Sie wollte lieber wieder diese Neutralität bei ihm spüren, so wie früher.

„als wir noch zusammen waren", beendete Nic den Satz für sie, wieder, ohne sein Lächeln zu unterbrechen. Kate hörte, wie Tom neben ihr scharf die Luft einzog. Na Klasse.

„Ja", stimmte Kate zu und zwang sich, ihm wieder in die Augen zu sehen. Innerlich hoffte Kate, dass sie Nic nicht oft über den Weg laufen würde. Sie wusste, dass diese Gedanken falsch waren, dass es unverschämt war, so was auch nur zu denken, geschweige denn, es sich zu wünschen. Doch sie konnte nicht anders. Da waren einfach viel zu viele Gefühle, viel zu viele Erinnerungen, die Nic in ihr wachrüttelte. Sobald sie ihn sah, war alles wieder da: Marie, mit aufgeknöpfter Bluse und chaotischen Haaren, die gerade aus Chris' Klassenzimmer trat. Chris, der sie an die Wand drückt, und sie küsst, mit so viel Leidenschaft, soviel Gefühl, dass sie gar nicht glauben würde, dass er sie kurz davor als Schlampe bezeichnet hatte, hätte sie es nicht selbst gehört. Wäre sie nicht selbst da gewesen, hätte seinen Körper nicht auf ihren gespürt. Hätte sie nie gehört, wie er ihr sagte, dass er sie liebte, immer und immer wieder, und dass sie einen Fehler machte. Hätte sie nie den festen griff seiner großen, rauen Hände an ihren Handgelenken gespürt. Doch sie hatte das alles und das schlimme war, dass das damals auch nur der Anfang war. Sie bemühte sich zwar, die meiste Zeit die Gedanken daran im Minimum zu halten, doch jetzt, als sie direkt vor Nic stand, war plötzlich alles wieder da. Er wusste zwar nichts von all dem, doch sie brachte alles mit ihm in Verbindung. Deshalb hoffte sie, so wenig wie möglich mit ihm zu tun zu haben, auch wenn sie wusste, dass diese Hoffnung nicht richtig war. Außerdem war da dieses komische Gefühl in ihr und Kate hatte Angst, dass es wachsen würde, würde sie mehr Zeit mit Nic verbringen.

„Wir haben uns lange nicht gesehen, Kate", fuhr Nic fort und Kate nickte lächelnd.

„Wie wäre es, wenn wir demnächst mal eine Pizza essen gehen,  um der alten Zeiten Willen?"

Kate lachte trocken. Nein, sagte ihr Kopf, Nein. Doch sie würde es nie ums Herz bringen, nein zu sagen, dass wusste sie, noch bevor er die Frage zu Ende gestellt hatte.

„Ja, klar, können wir mal machen", erwiderte Kate deshalb, während sie Toms Blick auf sich spürte.

„Gut, wie wäre es mit Freitag?"

„Diesen?", brachte Kate mühselig hervor.

„Ja klar, wenn du nichts anderes vorhast?"

„Nein, diesen Freitag geht in Ordnung."

„Gut, gibst du mir dann deine Adresse? Ich hol dich ab?"

„Klar", erwiderte Kate und nannte ihm ihre Adresse, auch wenn diese Situation sie sehr an ihr erstes Date erinnerte. Auch da hatte er sie abgeholt, damals von der Wohnung ihrer Mutter. Doch diesmal würde er sie von Greys Wohnung abholen, was wohl oder übel auch hieß, dass sie einander treffen würden. Und das wiederrum hieß, dass Kate ihm wohl endlich die ganze Geschichte erzählen werden müsste. Nun gut, nicht die Ganze. Aber die wichtigsten Punkte, die Punkte, die ihn auch betrafen. Sie verabschiedeten sich so schnell, wie sie auf einander getroffen hatten. Und Kate stand wieder da, wieder waren es die Sekunden, die einem vorkamen wie Stunden. War es wirklich eine gute Idee gewesen, ja zu sagen? War es wirklich eine gute Idee, mit Nic zusammen essen zu gehen? Wie würde sie es Chris erklären? Würde er eifersüchtig werden? Würde er etwas dagegen haben? Natürlich würde er etwas dagegen haben. Er hatte sogar etwas dagegen, wenn Kate alleine etwas mit Kai machte. Und Kai war nie mehr gewesen wie ein Freund. Kai würde nie mehr sein, wie ein Freund. Aber Nic war ihr Ex - Freund. Sie hatte seinen Lippen auf ihren gespürt, und sie würde lügen, würde sie sagen, dass sie es nicht genossen hatte. Sie wäre fast noch einen Schritt weiter mit ihm gegangen. Aber hatte sie ihn geliebt? Sie sprach immer von einer gewissen Neutralität zwischen ihr und ihm, doch war es das wirklich? Und wenn es das war, warum, warum hatte sie dann dieses Ziehen im Bauch empfunden, als er sie angelächelt hatte? Das war keine Neutralität, das waren Gefühle. Nicht die, die sie für Chris hatte, natürlich. Aber da waren welche Gefühle und es wäre auch komisch, wenn da keine gewesen hätte. Immerhin war sie mit Nic zusammen gewesen. 4 Monate. Kate schloss die Augen und zog tief die Luft ein. Sie würde ihm alles erzählen müsse, spätestens, nachdem er gesehen hatte, dass sie mit Grey zusammenwohnte. Es würde nicht einfach werden. Es würde sie einiges an Kraft kosten, es würde ihn noch ein Stückweit mehr verltzen. Noch mehr. Als hätte das, was sie ihm  schon angetan hatte nicht reichen. Sie waren nicht im Streit auseinander gegangen, nein. Wie sollten sie auch. Nic wusste ja nichts von dem, was Kate hinter seinem Rücken getrieben hatten. Es war einfach nur ein Punkt gewesen, an dem Kate gemerkt hatte, dass er als Taschentuch nicht mehr ausreichte. Dass das Taschentuch inzwischen durchfeuchtet war mit dem Blut aus ihrem Herzen. Das es nie die Wunden von Bluten hätte stoppen können, weil sie zu tief waren. Weil es nur Chris selber sein konnte, der die Wunden schloss. Dass alles hatte sie gemerkt. Auch wenn sie es innerlich schon von Anfang an gewusst hatte. Sie hatte gewusst, dass sie nur kurz mit ihm zusammen sein würde, um sich besser zu fühlen. Sie hatte ihn benutzt, auf einer der schlimmsten Art und Weisen, auf der man einen Menschen benutzen kann und hatte die ganze Zeit gewusst, dass sie es tat und doch hatte sie erst nach einer Weile damit aufgehört. Nach einer Weile, die viel zu lange angedauert hatte.

„Was ist jetzt mit dem Cheerleaden?", riss Tom sie aus den Gedanken und Kate zuckte unwillkürlich zusammen, so tief war sie darin versunken. Benommen nickte sie. Doch sie war nicht mehr so ausgelassen, wie sie es früher am Tag gewesen war. Jetzt waren da zu viele Ängste, zu viele Fragen die ihren Kopf füllten und kein Ende nehmen würde. Schon wieder waren sie da und umschlossen sie, gaben ihr keine Ruhe. Zu viele scheiß Gedanken.

Es war schon dunkel, als Kate wieder in Greys Apartment ankam. Tom wollte sie eigentlich nach oben begleiten, doch Kate hatte ihn gebeten, dies nicht zu tun. Sie hatte ihm erzählt, dass sie noch einiges mit Chris zu bereden habe, und dass sie dafür alleine sein müssten. Er hatte sich ohne ein weiteres Wort verabschiedet, nach dem er zustimmend genickt hatte. Auch über das Treffen mit Nic hatte er anschließend kein Wort verloren und Kate hatte nicht so recht gewusst, ob sie das nun als gut oder schlecht empfinden sollte. Sie sehnte sich nach jemanden, dem sie alles erzählen konnte und noch mehr quälte sie die Angst, Tom könnte irgendetwas falsch verstanden haben. Aber sie hatten das Thema totgeschwiegen, die ganze Zeit lang. Seufzend suchte Kate nach dem Schlüssel, der sich irgendwo in ihrer Tasche versteckt hatte. Mit einem Schwung warf sie ihre Haar nach hinten und bereute bereits zum Tausendsten Mal, dass sie vergessen hatte, sich ein Haargummi mit zu nehmen. Kate hielt es nie lange mit offenen Haaren aus. Sie waren einfach immer auf irgendeine Wese im weg und sorgten eigentlich nur für Frust. Kate öffnete die Tür zu dem Apartment und nahm sofort den Geruch wahr, der ihr entgegen schlug. Frische Pfannkuchen. Kate lächelte. Wieder einmal wurde ihr bewusst, warum sie diesen Mann liebte. Warum sie ihn wollte, ihn und niemand anderes.

„Chris?", schrie sie und erhielt eine Antwort, die eher wie ein Murren klang und wie erwartet aus der Küche kam.

„Mhm, riecht das gut", sagte Kate, als sie in die Küche trat.

Chris lachte sie an. Er stand am Herd und Kate hatte ernsthaft Mühe, den Blick von ihm abzuwenden. Es war einfach unglaublich, welch Anziehungskraft er auf sie hatte. Es war, als wäre er ein Magnet, der ihre Augen praktisch anzog. Auf jeden Fall war es egal, wie oft Kate ihn sah, sie konnte ihren Blick niemals einfach so abwenden. Und er lachte sie deshalb immer wieder aus. Wahrscheinlich genoss er es aber auch, so von ihr angegafft zu werden. Sie wusste es nicht. Auch jetzt umspielte ein wissendes Lächeln seine Lippen.

„Ich hoffe du hast Hunger?"

„Kommt ganz drauf an, was du mir anbietest", erwiderte Kate.

„Alles was du willst, mehr als du dir erträumen kannst", erwiderte Chris und Kate, die erst jetzt die Zweideutigkeit ihrer Frage und seiner Antwort erfasst, senkte ihren hochroten Kopf, während sie sich einen Pfannkuchen nahm und hinein biss, während sie sich umdrehte. Hinter sich hörte sie Chris kichern. Noch zu perplex und ununterbrochen über Chris Antwort nachdenkend, erwiderte Kate nichts darauf, auch wenn sie ihm gerne etwas an den Kopf geschmissen hätte. Stattdessen machte sie sich daran, den Tisch zu denken. Als sie damit fertig war, setzte sie sich auf einen der Stühle in der Küche und sah Chris dabei zu, wie er die restlichen Pfannkuchen brate.

„und? Wie gefällt dir die Uni?"

„Sie ist unglaublcich2, platze es aus Kate heraus und Sekunden später war sie in einen Wortschwall versunken, den Chris erst mit einigen Küssen unterbrechen konnte.

„es freut mich ja, dass es die Uni so sehr gefällt, aber das Essen ist fertig", entschuldigte er sich.

„Es gibt da noch etwas, dass ich dir sagen muss", begann Kate vorsichtig, „ich habe Nic getroffen, auf dem Campus. Wir haben geredet."

Kate sah, wie Christian seinen ganzen Körper anspannte, während er sich setzte. Sie wusste, dass es ihm überhaupt nicht passte, dass sie Nic getroffen hatte. Es passte ihm schon vom ersten Moment an nicht. Doch Kate fuhr fort.

„Er hat mich eingeladen, zum Pizza essen, am Freitag", fuhr sie fort, ohne den Blick von Chris abzuwenden, der jetzt tief die Luft einzog.

„Und was hast du gesagt?", fragte er, wobei er seine Wut kaum verbergen konnte.

„Ich habe Ja gesagt", erwiderte Kate.

Chris hielt in seiner Bewegung inne und blickte Kate in die Augen. Seine graublauen Augen wirkten kalt. Der Halt, den sie sonst in ihnen fand, war verschwunden, hinter der Mauer, die er soeben zwischen ihnen errichtet hatte. Jetzt war kate diejenige, die zief Luft holte, aus Angst vor der Antwort, der Frage, dem Kommentar, der folgen würde.

„Warum?", presste er hervor.

Kate seufzte. „Weil ich finde, dass er ein Recht hat, alles zu erfahren. Ich möchte ihm alles erzählen. Er verdient es."

„Ach und das ging nicht durch einen Brief, eine E - Mail oder eine SMS? Müsst ihr unbedingt gleich essen gehen?"

Kate schnaubte. „ach komm schon Chris! Du weißt genauso gut wie ich, dass ich ihm das Alles kaum per e - Mail schicken konnte! Ich habe ihn betrogen. Ich habe ihn angelogen. Ich habe ihn verletzt. Und ich werde ihn am Freitag noch mehr verletzen. Versteh mich doch, wenn ich ihm das lieber persönlich sagen will. Es ist ja nicht so, dass ich noch irgendetwas für ihn empfinde, ich finde nur, dass ich es ihm schuldig bin."

Chris blieb still. Er dachte nach, während er die Tischdecke fixierte.

„Versprich mir einfach, dass du danach Abstand zu ihm hältst, in Ordnung? Ich möchte nicht, dass du andauernd mit deinem Ex - Freund herumhängst."

„Versprochen", erwiderte Kate und meinte es auch so.

„Gut, dann lass uns jetzt über etwas anderes reden", bat Chris.

Es war schon spät, als Kate die Zeit fand, Marie anzurufen. Sie brauchte jemanden, mit dem sie reden konnte, jemanden, der die ganze Geschichte kannte. Auch wenn Marie aufgrund ihrer eigenen Gefühle für Chris vielleicht nicht die perfekte Person hierfür war, war sie doch die einzige, die sich hierfür anbot.

„Hallo?", hörte Kate Maries verschlafene Stimme am anderen Ende der Leitung.

„hey, Marie, ich bin es, Kate. Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe."

„Das sollte es auch. Verdammt Kate, wie spät ist es?"

„Ein Uhr?"

„und warum zur Hölle rufst du mich jetzt an?"

„Ich habe Nic getroffen."

„oh."

„Ja."

„Wo?"

„Er geht auf dieselbe Universität, auf die ich auch gehen werde."

„Oh."

„und er hat mich zum Pizza essen eingeladen, am Freitag."

„oh."

„Und ich habe ja gesagt."

„Du hast was?", schrie Marie in den Hörer, so laut, dass Kate den Hörer von ihrem Ohr wegnehmen musste.

„Ich habe ja gesagt. Und ja, es war vielleicht nicht die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe, aber..."

„Nichts aber! Sag mal, bist du komplett bescheuert?! Er ist dein Ex - Freund! Er ist der verdammte Ex - Freund den du verdammt noch mal mit deinem verdammten Freund betrogen hast und du willst jetzt ernsthaft mit ihm eine verdammte Pizza essen gehen?"

„Ja. Ich möchte ihm doch nur erklären, dass..."

„Dass was? Dass du ihm betrogen, ihn benutzt hast? Willst du ihm noch mehr wehtun, sag mal?"

„Er verdient es, die Wahrheit zu erfahren?"

„Und was ist, wenn er das gar nicht will?"

„Was ist, wenn ich mit meinen Schuldgefühlen nicht mehr leben kann?"

„Das hättest du dir verdammt noch mal früher überlegen sollen!"

„Ach, und wer hat mir Ablenkung vorgeschlagen?"

„ich habe aber nie gesagt, dass du diese Ablenkung betrügen sollst!"

„Okay, aber trotzdem. Denkst du nicht, er hat ein Recht, es zu erfahren? Die Wahrheit? Die ganze Wahrheit? Ich meine, es ist doch so: Selbst wenn ich ihn dadurch mehr verletzte, er wird wenigstens wissen, woran er die ganze Zeit war, oder?"

„Klar, aber stell dich darauf ein, dass er ziemlich sauer sein wird"

„Das war mir schon klar. Also, soll ich es machen oder einen Rückzieher machen?"

Kate hörte Marie seufzen. „Du solltest es machen. Zu gerne würde ich dir den Rückzieher ans Herz legen, aber... Du hast vermutlich Recht, er verdient es, die Wahrheit zu erfahren."

„Kate, es ist spät, lass uns schlafen gehen", hörte Kate den gähnenden Chris hinter sich sagen.

„Moment noch", gab sie zurück und verabschiedete sich schnell von Marie. Rückzieher? Nein. Vollkonfrontation? Höchstwahrscheinlich. Kate war verwirrt. Und verzweifelt. Zu sehr hatte sie Angst vor Nics Reaktion. Doch auf der anderen Seite war da auch ihr schlechtes Gewissen, das sie mehr als alles andere plagte. Und doch konnte sie beides vergessen, als sie in Greys Armen lag und seinen Atem an ihrem Nacken spürte.

Die Woche verlief schnell -viel zu schnell. Kate konnte dem Sekundenzeiger auf der Uhr nicht einmal mehr folgen. Sie waren glücklich, zusammen. Kate hatte das Gefühl, noch nie im Leben so glücklich gewesen zu seit. Und doch war da immer diese Stimme, ganz  tief in ihr drin, die sie daran erinnerte, was am Ende dieser wundervollen Woche auf sie wartete. Es war Freitagmorgen und Kate sah auf einen schlafenden Christian. Er wirkte friedlich, wenn er schläft, aber nicht weniger anziehend. Die Sonne schien schief in das Apartment, und warf damit einen Schein auf Chris, wie er vor ihr lag, fast nackt. Kate spürte jeden Zentimeter seines Körpers an ihren, und sie würde lügen, würde sie sagen, sie würde sich nicht mehr wünschen. Seine Arme umschlangen ihre Hüfte und zogen sie damit an sich. Kate kuschelte sich an seine Brust und strich sanft über seinen wohl geformten Oberkörper, der aus der Decke hervorlugte. Sie genoss Morgenstunden wie diese. Sie waren unbeschwert, ohne Hektik. Sie konnte einfach nur den Moment genießen und alles um sich herum vergessen.

„Ich liebe dich", flüsterte Kate und küsste seinen Nacken. Kaum dass sich ihre Lippen von seinem Nacken gelöst hatten, spürte Kate, wie er sich neben ihr bewegte. Seine grauen Augen öffneten sich und suchten nach den ihren. Seine Lippen breitete sich zu einem dieser Lächeln aus, von denen Kate wusste, dass sie nur für sie bestimmt waren, nur für sie und für niemanden sonst auf der Welt.

„Guten Morgen", hörte sie ihn mit dieser rauen, verschlafenen Stimme sagen, die sie so sehr liebte. Sie schmiegte sich in seinen Nacken.

„guten Morgen", flüsterte sie in seinen Nacken hinein, auf dem sie nun langsam sanfte Küsse verteilte. Grey Arme umschlossen ihren Körper ein wenig fester, als sie ihm ein leises Stöhnen entlockte. Zufrieden grinste Kate ihn an, während er mit einer Hand nach ihrem Gesicht griff, um es zu seinem zu heben und sie zu küssen. Kate schlang ihre Hände um seinen Nacken, fuhr ihm durch die durchwuschelten Haare, die einen Haarschnitt bitter nötig hatten. Doch Kate hielt Chris davon ab sie zu schneiden, zu sehr liebte er seine Haare, so, wie sie gerade waren. Ohne es wirklich zu realisieren, schwang Kate ein Bein um die Hüfte von Grey, während er sie noch näher an sich zog, ohne den Kuss zu unterbrechen. Ihr Kuss wurde immer wilder und Kate spürte, wie Chris' Hand langsam unter ihrem T - Shirt nach oben wanderte. Doch dann stoppte er.

„Zeit, aufzustehen", sagte er, schwer atmend und stand auf. Schmollend richtete sich Kate auf und beobachtete ihn dabei, wie er ins Bad ging, bevor sie sich zurück ins Bett warf und frustriert aufatmete. Zeit, aufzustehen.

Stunden später wartete Kate darauf, dass Nic kam. Sie war aufgeregt gewesen, hatte viel zu früh angefangen, sich fertig zu machen. Sie hatte sich für hellblaue, verrissene Jeans und ein weites, weißes T - Shirt mit Aufdruck entschieden. Ihre Haare hatte sie sie einem Dutt hochgebunden, geschminkt hatte sie sich so gut wie gar nicht. Sie war zufrieden mit dem Ergebnis. Es bot keinen Grund für Grey, eifersüchtig zu sein und gleichzeitig, war sie schick genug angezogen um mit Nic mithalten zu können.

„Du siehst toll aus", sagte Chris, als er sie sah, „ich  würde lieber etwas mit dir tun, anstelle dich mit deinem Ex - Freund Pizza essen zu gehen."

„Ach und was wäre das?", fragte Kate, die beschlossen hatte, den Kommentar über Nic zu ignorieren.

„Wie wäre es, wenn wir einfach mit dem weiter machen, mit dem wir heute Morgen begonnen hatten?"

„So, so... und was war das noch mal?", neckte ihn Kate, worauf er sie grinsend auf den Mund küsste. Seine zunge strich sanft über ihre Unterlippe und wie immer, gewährte Kate ihr daraufhin Einlass in ihren Mund. Automatisch fanden ihre Hände den Weg zu seinem Nacken, während ihr Zungen um die Dominanz buhlten. Seine Hände lagen auf ihren Hüften, zogen sie an sich. Kate könnte stunden in dieser Position verweilen, doch gerade, als Chris Zunge dominierte, klingelte es an der Tür. Seufzend wandte Kate sich ab.

„Du bist selbst schuld", kicherte Grey, und öffnete die Tür, vor der wie erwartet Nic stand.

Mit großen Augen blickte Nic zu Kate, dann zu Chris, dann wieder zurück zu Kate. Kate seufzte erneut. Viel zu viele Dinge würde sie zu erklären haben. Aber jetzt noch nicht. Sie gab Chris einen letzten Kuss, unter dem Blick von Nic. Dann ging sie zu Tür hinaus, wobei sie sich bemühte, Chris triumphierendes Lächeln zu ignorieren. Männliche Egos.

„Los geht's", sagte Kate ohne Umschweife

Dreißig Minuten später saßen die beiden in einem Restaurant und hatten beide schon ihre Pizza vor sich. Beide schwiegen sie, hingen ihren Gedanken nach. Dann beschloss Kate, dass es Zeit war. Zeit für die Wahrheit.

„Nic...", begann sie und sofort hatte sie Nics ungeteilte Antwort, „ich habe dir viel zu erklären, ich glaube das weißt du."

„Du und... dein Lehrer?", fragte er mit ungläubig aufgerissenen Augen. Fast hätte Kate aufgelacht. Diese Reaktion war sie mittlerweile gewohnt. Es war immer noch unschön, es zu hören, doch es wurde auch langsam langweilig.

„Er ist nicht mehr mein Lehrer."

„Aber er war doch mit Marie...?"

„Ja. Aber ich war davor mit ihm zusammen."

„Wie, wann davor?"

„Es hat ziemlich schnell angefangen, weißt du. Wir waren wenige Wochen nach Schulanfang zusammen. Alles war schön. Es war fantastisch, ehrlich. Aber... es war nicht richtig, zumindest gesetzlich nicht. Ich meine, es hat sich wirklich richtig angefühlt, aber... Es war nicht einfach. Ich habe ihn geliebt, Nic. Und ich liebe ihn immer noch. Aber ich musste alle anlügen, alle die mir wichtig waren. Und dann habe ich einen Schlussstrich gezogen."

„Ja, das habe ich gesehen", erwiderte Nic sarkastisch.

Kate ignorierte seinen bissigen Kommentar und fuhr unbeirrt fort. Sie wusste, dass sie hinter dem stand, was sie tat. Das war in der letzten Woche noch mehr bewusst geworden. Und es hatte ihr den größten Teil ihrer Angst genommen, auch wenn sie noch nicht ganz verschwunden war.

„Nach der Trennung war es ... nicht leicht. Ich habe mich eine Woche in mein Zimmer vergraben, habe niemanden an mich rangelassen. Und dann kam Marie, und hat mich zum Shoppen gezwungen. Wo wir gelandet sind wirst du wohl noch wissen - in dem Café, indem du aushilfst. Marie hat mir erzählt dass sie kurz davor war, etwas mit Chris anzufangen. Und dann warst du da. Und ich brauchte Ablenkung."

„Ich war deine Ablenkung?"

„anfangs ja. Und ja, ich weiß, dass war falsch. Aber mein Kopf war überfordert mit der Situation und dann warst du da und bei dir war alles so einfach, so klar. Dann hatten wir unser erstes Date und... ich war begeistert. Ich ... es war traumhaft, Nic. Der Berg, die Aussicht, du. Ich habe wirklich geglaubt, ich könnte mich in dich verlieben, aber...", Kate nahm tief Luft, „alles fühlte sich irgendwie nicht richtig an. Schön, ja. Aber richtig? Nein. Deine Lippen langen auf meinen und ich habe nur daran gedacht wie mir die seinen fehlen... Aber ich wollte dich nicht verlieren. Du warst etwas Normales in meinem Leben. Vor allem, als Marie dann auch noch eine Beziehung mit Grey angefangen hatte."

„Warst du je in mich verliebt?"

„ich..." fing Kate an, doch Nic unterbrach sie.

„Die Wahrheit , Kate. Ich weiß nicht, wie lange du mich angelogen hast, aber jetzt will ich die Wahrheit. Ich habe sie verdient, oder nicht?"

„ja, hast du. Ich glaube, ich war in dich verliebt."

„Du glaubst?"

„ja, ich weiß, dass hört sich schrecklich an, aber ich kam nie wirklich von Chris weg und...

„Moment, was heißt, dukamst nie wirklich von Christian weg?"

„Ich habe ihn geküsst, als wir zusammenwaren, ein paarmal..."

Du hast was?!", schrie Nic  und einige Gäste in dem Restaurant drehten sich zu ihnen um.

„ich habe es nicht geplant", fuhr Kate fort, viel leiser, als zuvor, „wir hatten uns gestritten, heftig gestritten. Und dann waren seine Lippen auf einmal auf meinen und ich habe ihn geohrfeigt. Hör zu, Nic, ich weiß, dass es falsch war. Ich kann an nichts anderes mehr denken. Ich wollte es dir erzählen, weil ich finde, dass du die Wahrheit verdienst. Ich habe etwas für dich empfunden, ich empfinde etwas für dich und du wirst immer eine wichtige Person für mich bleiben. Die Zeit die wir zusammen hatten war traumhaft. Aber ich wusste, dass du etwas Besseres verdienst, jemanden, der dich so sehr liebt wie ich ihn liebe. Deshalb habe ich mich von dir getrennt."

„Was ist, wenn das was du für mich empfindest, liebe ist? Das mit diesem Christian ist doch Irrsinn! Wie viele Jahre ist er älter wie du? 10? Du hast doch gesagt, du empfindest etwas für mich, dann halt daran fest. Es kann doch nicht dein ernst sein, dass du ihn mir vorziehst!"

„Ja, Nic, ich empfinde etwas für dich, das stimmt. Ich habe ein Kribbeln im Bauch, wenn ich dir in die Augen schaue. Aber weißt du, was ich im Bauch habe, wenn ich Christian Augen sehe? Ein Feuerwerk. Auf meinem ganzen Körper explodieren feuerwerke, wenn er mich berührt. Wenn ich ihn küsse, fühle ich mich, als würde ich für einen Augenblick in einer anderen Welt sein. Ich liebe ihn. Und es ist doch egal, ob er nun älter ist oder nicht. Ob er mein Lehrer war oder nicht. Es ist egal."

„Warum hast du mir dass alles nicht schon damals gesagt, als du mich verlassen hast? Du hast mir nur gesagt, du hättest dich in einen anderen verguckt. Warum nicht gleich die ganze Wahrheit?"

„Ich hatte Angst."

„Wovor?"

„Deiner Reaktion."

„Das glaube ich nicht. Ich glaube, du wusstest nicht, ob du das richtige tust. Weil du eben doch etwas für mich empfindest Kate, und nicht unbedingt wenig. Er verdient dich nicht, Kate. Er hat mit deiner besten Freundin rumgemacht. Und du willst trotzdem mit ihm zusammen sein? Das meinst du nicht Ernst. Warum gibst du uns nicht noch eine Chance. Hör auf dein Inneres Kate, du weißt, dass das das Richtige ist, und nicht deine Beziehung mit Christian. Gib mir noch eine Chance. Ich liebe dich, Kate, verdammt noch mal. Und du liebst mich auch, sonst hätte es dich nicht so lange beschäftigt, dass du mich angelogen hat. Bitte, Kate, ich liebe dich."

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 Heii:)

ach jaaa... ein weiteres Kapitel geht zu Ende :)

hoffe, es hat euch gefallen♥

Freue mich wie immer über Votes + Kommentare! ♥

Gaaaaaanz viele liebe Grüße,

issy9786♥

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