Gefährliches Spiel |BoyxBoy

By Starfall_20

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𝙛𝙞𝙣𝙞𝙨𝙝𝙚𝙙 ✓ Vampir und Werwolf? Das geht nicht gut. Zu viel böses Blut. Niemals. Unmöglich. Nooooope... More

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By Starfall_20

Oben: Logan Roth
Unten: Ash
____________________

Ash


"I'm having such a good time, good time...!"

Ich verdrehte die Augen und warf Cole ein Kissen ins Gesicht. Seit einer halben Stunde versuchte ich ihm klar zu machen, dass wir endlich mit Chase reden sollten, doch er sang weiterhin nur Lieder von Queen anstatt mir zu antworten.

Mir war klar, dass er Chase mehr hasste als alles andere, aber diese Art dicht zu machen war einfach nur kindisch und so typisch Cole.

Das Kissen segelte vor ihm zu Boden und er grinste mich blöd an. "Süß."
Ich seufzte verzweifelt und warf den Kopf in den Nacken. In solchen Momenten fehlte mir meine Vampirkraft so sehr. Dann könnte ich seinen Kopf einfach auf den Boden drücken, bis er mir endlich zuhörte.

"Hör zu, ich hasse ihn mindestens genau so sehr wie du, immerhin wurde ich von ihm unter Drogen gesetzt und-...", ich stockte, ehe mir noch heraus rutschte 'beinahe vergewaltigt'. Im Moment war es nur noch eine Sache die fehlte, damit Cole ihn einfach in Stücke riss. Ich konnte jetzt schon sehen, wie sich sein Unterkiefer verkrampfte. "Ich bin einfach noch nicht so verzweifelt wie mein Dad. Für mich gibt es keine Zusammenarbeit mit diesen Monstern, das sollen sie ruhig glauben.", knurrte er und zog sich sein weißes Shirt aus.

Wir waren in seinem Zimmer während Lee und sein Dad mit den Constanz die Gegend sichern wollten. Keiner wusste, ob es so etwas wie 'Wolfsgebiet' und 'Vampirgegend' noch gab. Wo war man noch sicher und wo nicht?
"Wenn es uns aber hilft?", ich verschränkte die Arme. Er kam ein paar Schritte auf mich zu. Das schwarze Haar fiel ihm etwas ins Gesicht, ehe er es schwungvoll zurück strich.
"Du kennst mich doch, Ash. Mein Herz ist viel lauter als mein Verstand.", meinte er und tippte sich gegen den Kopf. Ich sah ihm fest in die blauen Augen.
"Dein Herz ist schon vor sehr langer Zeit stehen geblieben. Vielleicht wird es mal Zeit, auf deinen Verstand zu hören."

Er sah mich mit einem so intensiven Blick an, dass ich wegschauen musste. Also sah ich mir stattdessen die zahlreichen Tattoos auf seinem Oberkörper und auf seinen Armen an. Erst jetzt fiel mir auf, wie ironisch sie waren. Was Cole sich auf Brust und Arme tattowiert hatte, war das pure Leben.
Vögel, die sich einen Wasserfall hinab stürzten, Sonnenstrahlen, die in einen Wald fielen, tiefe Wurzeln und natürlich fallende Schneeflocken direkt an seinem Herzen.
Der Lauf des Lebens auf einem toten Körper.

Cole zog sich den schwarzen Sweater über und wandte mir den Rücken zu. "Aber tu, was du nicht lassen kannst. Ich stehe dir bestimmt nicht im Weg, wenn du den Constanz unbedingt den Friedensnobelpreis verleihen willst.", rief er mir zu, während er im Bad verschwand.

"Dickköpfiger Idiot...!", brummte ich, während ich aus seinem Zimmer ging. Dann suchte ich eben Lee, vielleicht könnte ich ihn umstimmen. Konnte Cole nie sehen, wie tief wir in der Scheiß stecken?
Das Haus war leer, also ging ich hinaus auf die Wiese und sah mich um. In der Garage bewegte sich jemand, also nahm ich an es sei Lee. Immerhin war das der Ort für unseren Clantreff.

"Lee?", ich öffnete die Tür und erschrak ein wenig, als ich Chase vor mir stehen hatte.
- "Ash.", er grinste breit. "Ich wusste ja, dass wir bald wieder ungestört sein können."
Ich sah ihm irritiert in die Augen und stellte fest, was für ein Glück er hatte, dass ich wieder ein Mensch war. Natürlich musste ich auch bemerken, was für ein Pech das für mich war.

"Weißt du, wo Lee ist?", fragte ich so monoton wie möglich. Er sah an mir vorbei, womöglich um zu prüfen ob ich auch wirklich allein war. "Tja hier ist er nicht.", meinte er kurz angebunden, ehe er mich zu sich in die Garage zog. Ich stieß einen erschrocken Laut aus uns stolperte etwas, als er die Tür hinter mir schloss.

"Denkst du wirklich, dass das eine Gute Idee ist?", ich warf ihm einen hasserfüllten Blick zu. "Jetzt, wo wir versuchen irgendwie mich euch zusammen zu arbeiten?"
Chase kam lächelnd auf mich zu und drückte meine beiden Hände gegen die kalte Wand. Er hatte solch eine Kraft, dass ich leise unter den Schmerzen stöhnte.

"Keine Sorge, ich will nur reden.", versicherte er mir noch immer grinsend, "Dein Busenfreund bringt mich bestimmt um, wenn ich die gleiche Nummer zwei Mal abzieh...", er sah mir in die Augen, doch ich wandte den Blick ab. Meine Handgelenke schmerzten so sehr, dass ich fürchte, er würde sie gleich brechen.

Das ich nichts dazu sagte, schien ihm umso mehr zu verraten.
"Du hast es ihm nicht erzählt?", Chase Lippen befanden sich direkt an meinem Ohr und ich zuckte zur Seite. Natürlich hatte ich Cole kein Wort davon erzählt, dass Chase kurz davor gewesen war mich zu vergewaltigen, ehe er mit seinem Clan dessen Haus gestürmt hatte. Nicht nur, dass es mich noch schwächer und Schutzbedürftiger wirken ließ - ich fürchtete mich zudem davor, dass diese Tatsache nur dazu führen könnte, dass Cole von mir angeekelt war, ob ich es nun gewollt hatte oder nicht. Würde das für ihn einen Unterschied machen?

"Mir was erzählt?", Cole erschien im denkbar schlechtesten Moment in der Garage und musterte uns abschätzig.
Verdammt. Entweder ich erzählte ihm, was vor einer Woche noch passiert war oder Chase würde diesen Moment nun schamlos ausnutzen.

"Cole...!", meine Stimme klang so Schmerzverzerrt, das ich besser schwieg.
Er stand plötzlich direkt hinter Chase und hielt ihm die lange und hauchdünne Nadel einer Spritze an den Hals. "Das ist Wolfsgift. Wenn ich mich nicht irre, dann hast du sie selbst hergestellt.", erzählte er Chase und übte etwas Druck auf die Stelle aus, wo er sie an seinen Hals legte.
Chase riss die Augen auf. "Vorsichtig damit...!", raunte er und Cole drückte noch etwas fester drauf. "Dann lass ihn sofort los.", warnte er Chase mit seiner kalten Stimme.

Der Griff lockerte sich ein wenig, doch er ließ mich noch nicht los. Musste das jetzt sein?!
"Chase!", zischte ich und versuchte mich aus seinem festen Griff zu befreien - vergebens. Hatte Mensch sein überhaupt irgendwelche Vorteile!?

"Du hast es also immer noch nicht verstanden.", Chase wandte seinen Kopf leicht in Coles Richtung, der hinter ihm stand, "Du hast mir nichts mehr zu sagen. Ihr Rolands habt gar nichts mehr. Keine Cheerwoods auf eurer Seite, keinen Vertrag, keine Armee. Ramm mir diese Nadel in den Hals und sowohl du, also auch dein Dad, Lee und die zuckersüße Melinda werden sterben."

Cole schluckte schwer. Ich wusste genau, wie er es hasste wenn jemand ihn erpresste oder ihm sagen wollte, wo es lang ging. Allerdings hatte Chase recht - und Cole wusste das auch. Er ließ die Spritze sinken und atmete einmal tief durch. "Du verdammtes Arschloch."

"Ich sag dir jetzt, wie es weiter geht.", grinste Chase. "Du bringst das Gift wieder zurück zu meinen anderen Spielsachen und siehst zu, dass du dich da draußen irgendwie nützlich machst, genau so wie Lee und John.", befahl er in einem viel zu freundlichen Ton und wandte sich dann wieder mir zu.

"Was ist mit Ash?", knurrte Cole und umklammerte die Spritze in seiner Hand noch etwas fester. Chase rollte mit den Augen, da Cole sich ja noch immer nicht vom Fleck gerührt hatte.
Egal, was ich versuchte - der Griff eines Vampirs war ungefähr vergleichbar mit Fesseln aus Stahl und ich kam nicht von ihm weg.
"Er gehört ja nicht dir, oder? Also mache ich ihn am besten gleich zu meiner Hetäre.", er kam noch näher an mich heran, "Ich finde, dass das perfekt zu dir passt. Wirklich.", mit diesen Worten presste er seine Lippen auf meine.

Ach wirklich? Und seit wann ließ ich sowas einfach mit mir machen!?
Ich war nicht nur irgendein bescheuerter Mensch, ich war auch ein Kämpfer und nicht durch Zufall der beste Freund von Cole Roland, verdammt!

Ich biss Chase so fest in die Unterlippe, bis ich sein Blut schmecken konnte.
Das hast du davon, du verfluchter Pisser!
Er jaulte Laut auf und stolperte etwas zurück. "Was zum...!?", seine Augen brannten vor Wut. Ehe er jedoch zu seinem nächsten Schritt kam, rammte Cole ihm die Nadel in den Hals.

Chase Augen weiteten sich, während er gegen Cole fiel. Dieser fing ihn auf und zischte ihm noch ins Ohr: "Einen scheiß wirst du tun!", und ließ ihn zu Boden fallen.

Ich stand vor den beiden und rieb mir die schmerzenden Handgelenke, während Chase sichtlich mit dem Gift in seinem Körper kämpfte. "Du...!", setzte er an, doch Cole unterbrach ihn: "ICH sag dir jetzt mal, wie es weitergeht.", er setzte sich neben den sterbenden Chase wie jemand, der ihm eine schöne Geschichte erzählen wollte. "Du wirst Ash nie wieder anrühren. Wir werden deine Eltern umbringen, weil sie dich gezeugt haben - und da gehört eine ganze Menge Dummheit und geistige Behinderung dazu - dann werden wir Aidan befreien und das Abkommen sichern, und dann...", er zog einen Karton hervor und rammte Chase eine weitere Spritze in den Brustkorb.
Chase entfuhr ein grausamer Schrei, während Cole seelenruhig weitesprach: "Dann werde ich vermutlich genau hier mit Ryan vögeln.", er sah sich in der Garage um, während er Chase noch eine Spritze ins Bein rammte. "Das waren glaube ich alle, die ihr noch hattet. Du warst die beste Verwendung dafür - wir werden sie nicht brauchen."

Chase fauchte ihn an: "Nur wir haben Kontakt zu den Urvampiren!! Wer kontrolliert sie, wenn wir tot sind!?"
Ich warf Cole einen abschätzigen Blick zu. Da war etwas dran - wer würde diese Armee unter Kontrolle halten können?
Cole zuckte mit den Schultern. "Ich werde einfach improvisieren. Du musst dir keine Sorgen machen, Chase. Du wirst da schon längst tot sein. Oh! Eine hab ich noch!", somit rammte er Chase die letzte Spritze direkt ins Auge und sein Schrei erstarb genau so schnell wie er.

Chase Constanz war tot. Auch, wenn es nicht unbedingt das war, was ich mir vorgestellt hatte, atmete ich erleichtert auf.
Nun wandte Cole sich mir zu. "Alles ok?"
Ich nickte, als sei es nicht weiter wichtig, und doch kam er auf mich zu und schloss mich in seine Arme.
Da wir beide genau gleich groß waren, befanden sich seine Lippen immer direkt vor meinen, wenn er die Umarmung löste.
"So kann das nicht weitergehen, Ash...", meinte er und ich zog die Augenbrauen hoch. "Was soll das bedeuten?"

"Ich meine das hier.", er nahm eines meiner Handgelenke und hielt es mir vors Gesicht. Jetzt erst sah ich, dass es grün und blau war dort, wo Chase mich festgehalten hatte.
Ich zuckte mit den Schultern. "Halb so schlimm."
Er schüttelte nur den Kopf. "Erst wurdest du fast von einem Jäger erschossen, dann entführt und beinahe vergewaltigt und gerade bist du schon wieder verletzt worden! Willst du, dass ich mir das weiterhin mit ansehe!?"

Ich war erstaunt, wie leicht es ihm über die Lippen ging, was Chase mir angetan hatte. Er hatte dafür mit ihm abgerechnet und schien mich immer noch genau so zu sehen, wie ich war. Dann hätte ich mir völlig umsonst Sorgen gemacht, er würde mich dafür hassen.
"Tut mir Leid, wenn ich dir plötzlich zu schwach bin.", entfuhr es mir.
- "Du bist jetzt wieder ein Mensch, dann lebe doch wie einer! Geh in die Stadt - zu Jax oder nach Hause. Du solltest dich nicht mit uns Vampiren sehen lassen, dann bist du außer Gefahr.", sagte er fest entschlossen.

Ich starrte ihn verärgert an. "Ich bin aber dein bester Freund! Ich kann dir helfen! Du musst das nicht alles alleine durchstehen, okay!? Nur weil es gefährlich ist verpiss ich mich nicht!"

Er seufzte. "Du hast schon genug getan. Ich habe Lee und John, die mir helfen werden meinen Freund zurück zu holen, Aidan zu befreien, den Urvampiren in den Arsch zu treten und das Abkommen zu retten. Klingt doch nach einem netten Sonntagsessen. Danach können wir uns wieder bei mir besaufen.", er grinste mich blöd an.

Ich sah ihn lange an, als Lee an der Tür klopfte. "Ich glaube wir haben gerade die Constanz umgelegt als sie versucht haben, uns zu drohen...", kündigte er an, als sein Blick auf den toten Chase fiel. "...Oh."
War wirklich eine lange Zusammenarbeit.
Cole drehte sich zu Lee. "Könntest du Ash in die Stadt fahren?"
Lee nickte etwas verwirrt. "Jetzt?"
- "Jetzt."

Ich sah ihn nochmal etwas wütend an. "Pass auf dich auf, klar?"
Er nickte und legte dann seine Lippen leicht auf meine. Kein richtiger Kuss - ohne Leidenschaft, ohne Liebe, nur brüderliche Gefühle von ihm. Das hatten wir immer gemacht, wenn wir uns lange nicht mehr sehen würden.
"Bekomm ich auch einen Abschiedskuss?", scherzte Lee von draußen und Cole löste seine Lippen von meinen. Er hatte ja keine Ahnung, wie sehr ich mich danach sehnte, mehr von seinen Lippen zu schmecken.
"Vergiss es!", rief Cole ihm zu und klopfte mir dann nochmal auf die Schulter, während ich an ihm vorbei ging.

Sobald ich mich zu Lee ins Auto gesetzt hatte, fragte der: "Wohin?" und ich musste nicht lange überlegen.

"Ricky's Beer."

Ryan

Bei Vampiren wusste man echt nie, ob sie ohnmächtig sind oder tot.
Ich fuhr mit einem nassen Taschentuch über Aidan's blutverklebtes Gesicht und sah zu, die Wunden zu reinigen so gut es ging.

Seine roten Haare waren zersaust und klebten an der verschwitzen Stirn. Während ich ihn so ansah überlegte ich mir, was ich überhaupt über ihn wusste.
Auf jeden Fall war Aidan ein reiner Vampir, also als solch einer geboren. Er war zudem der beste Freund von Lee und Cole hatte mir mal von seiner Vermutung erzählt, dass die beiden Schwul waren und selbst keine Ahnung davon hatten.

Ich seufzte.

Aidan blinzelte auf einmal und setzte sich kerzengerade auf. "Ryan?"

"Ist Cole okay??", war das erste, was aus mir heraus kam.

"Er ist mit den Anderen davon gekommen, soweit ich weiß.", entgegnete er etwas verwirrt und ließ seinen Blick durch unseren Keller schweifen.

Erleichterung war gar kein Begriff mehr für das, was ich nun empfand. Ich fühlte nur noch die Tränen, die mir über die Wangen liefen und ließ meinen Kopf gegen Aidan's harten Brustkorb fallen. "Gott sei Dank...!", hauchte ich.

Er blickte auf mich herab und legte mir eine Hand auf die Schulter. "Wir kommen schon wieder hier raus, dann wirst du ihn wieder sehen.", versprach er mir und ich nickte. Mit meinem Ärmel wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht und sah in Richtung der Tür.

"Wo sind wir überhaupt?", fragte er dann und warf einen misstrauischen Blick auf Killian, der mit verschränkten Armen vor der Tür stand. "Und wer ist das?"

"Unser persönlicher Leibwächter, Killian. Er ist schon seit gestern früh hier drin. Wir sind bei mir in unserem Keller und werden hier festgehalten, weil wir Verräter sind.", antwortete ich gereizt und setzte mich im Schneidersitz hin. Ich steckte jetzt schon lange genug in den selben Klamotten und wollte mich endlich mal umziehen, ganz zu schweigen davon, dass ich frische Luft und was bequemere zu Sitzen gebrauchen könnte.

"Echt jetzt!?", entfuhr es Aidan und ich glaubte, er regte sich über den Begriff 'Verräter' auf, bis er auf Killian zeigte fortfuhr: "Der Typ steht seit 24 Stunden einfach nur da rum und starrt dich an?"

Etwas verwirrt hob ich die Augenbrauen. "Ja?"

Aidan schüttelte mit dem Kopf. "Alter." und wandte sich dann Killian zu. "Echt?! Wie machst du das? Wenn du mal pissen musst, wo geht das hin? Ist ja echt ekelhaft... und wann wirst du dann müde? So ab dem dritten Tag? Echt ein Wahnsinns Hobby, deine Eltern müssen stolz auf dich sein..."

Ich unterbrach ihn kurzerhand: "Aidan. Hast du mitbekommen, was mit deinen Eltern passiert ist?", fragte ich in einem sanften Ton.

Er sah mich kurz an. "Was?"

Ich schluckte. Wenn er jetzt erfahren würde dass mein Dad seinem Dad den Kopf abgerissen hatte, würde er mich vielleicht selbst umbringen wollen. Am besten er erfuhr es noch nicht, ehe wir zusammen hier rausgekommen waren.

"Keine Ahnung, deshalb frag ich ja...", entgegnete ich.

"Sie haben es bestimmt geschafft.", meinte Aidan zuversichtlich und lehnte sich gegen die Wand. "Ich hoffe, Lee geht es auch gut."
Ich nickte langsam.

Wir saßen ein paar Minuten lang schweigend im stillen Keller herum. Mein Blick wanderte immer wieder von der Tür zu Killian und dann zum Lüftungsschacht.

Aidan beugte sich ein Stück zu mir vor. Seine Augen durchbohrten meine, während er feststellte: "Du hast einen Plan."
Ich tat so als wüsste ich nicht, wovon er sprach. "Was?", meinte ich nur uns stellte sicher, dass Killian nicht in unsere Richtung sah.

Wenn mein Plan aufgehen sollte, durfte Killian nichts davon ahnen.
"Wie wir hier raus kommen. Du weißt, wie wir hier rauskommen.", fügte er hinzu. Ich antwortete ihm nicht, jedoch war ich mir sicher, dass mein verräterisches Lächeln ihm Antwort genug war.
Heute Nacht würden wir von hier abhauen.

"Aufmachen.", mit einem Mal trat Jake in den Keller, ein finster dreinblickender Wolf an seiner Seite.

Ich machte mir erst gar nicht die Mühe, aufzustehen.

"Du bist also wach?", der Wolf trug ein Top, bei welchem man die zahlreichen Tattoos auf seinen beiden Armen erkennen konnte. Seine Haare waren interessant geschnitten - eine Mischung aus Sidecut und etwas längeren Haaren. Wie alle anderen Wölfe war er braun gebrannt und durchtrainiert. Es war aber sein Blick, der ihm etwas Besonderes verlieh.

Ich sah Jake an. "Und wer ist der Clown?"

Der Wolf funkelte mich warnend an. "Dein Alpha, Kleiner.", seine Stimme war zwar streng, jedoch hörte ich auch eine besondere Sanftheit heraus. Mir fiel auf, dass er ungefähr im selben Alter wie Jake war. Er hatte einen Bart wie Jake ihn hätte, würde er sich nicht so oft rasieren.

Ich sprang auf die Beine. "Jake ist der Alpha!", knurrte ich ihn an und Jake stieß mich gegen die Wand. "Rede nicht so mit ihm, Ry! Er ist der Alpha des anderen Rudels und hat das Sagen, ehe ich offiziell zum Alpha ernannt wurde. Tu was er sagt! Unser Rudel folgt ihm und das ist momentan das Wichtigste"

Ich verstand überhaupt gar nichts mehr.
"Ich bin Logan Roth.", er klopfte mir kräftig auf die Schulter. "Du darfst gehen, ich glaube nicht, dass du eine so große Gefahr bist. Aber Killian wird weiterhin auf dich Acht geben.", befahl er und Killian neben mir nickte.

Ich wusste nicht recht, ob ich erleichtert sein sollte oder nicht. "Was ist mit Aidan?", wollte ich noch wissen. Roth gab mir keine Antwort, doch Jake warf mir einen Blick zu, der bedeutete 'Geh, ehe er es sich anders überlegt!' und Killian zog mich mit raus.

Wir gingen gemeinsam die Treppe hoch und ich fragte: "Was ist mit diesem Logan Roth? Wieso hat jeder so einen Scheiß Respekt vor ihm?"

Killian stellte kurz sicher, dass uns niemand hörte. "Er hat eigentlich ein goldenes Herz, aber der Typ kann richtig abgedreht sein. Er hat irgendeine Geschichte mit den Vampiren hinter sich - seit dem hasst er sie. Aber als Alpha ist er eine Legende, deshalb fühlt sich jeder Wolf zu ihm hingezogen."
Ich musste daran denken, wie unterworfen Jake ihm jetzt schon war. Logan würde vermutlich unser nächstes, großes Problem sein.

_____________________________
Danke für #Neunhundertirgendwasistmireigentlichegal in Übernatürliches!
Vielleicht schaffe ich es ja noch weiter hoch, heh.
Die coolsten Leser hab ich ja schon aber wer weiß, wir können alles schaffen!

Starfall_20 over & out

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