Ich wusste nicht genau, wie ich es Arizona beibringen sollte. Ich hatte mir die Nacht hindurch, darüber Gedanken gemacht, wie ich ihr erklären sollte, dass ich vorerst Abstand zu ihr halten wollte. Ich suchte nach einer möglichst schonenden Art, ihr das mitzuteilen. Jedoch würde jede Art scheiße sein. Ich beschloss schließlich, vor der Schule mit ihr zu sprechen. Ich schreib ihr also eine Nachricht. „Kannst du um 7:55 zu den Parkplätzen an der Schule kommen bitte? Müssen reden. Es ist wichtig."
Ich war zu früh da und wartete bereits 5 Minuten, als Arizona pünktlich mit ihrem Motorrad ankam. Sie stieg ab, nahm den Helm ab und stellte sich vor mich. „Gehen wir ein Stück." sagte ich. Wir gingen und ich wusste, dass es jetzt so weit war, die Karten auf den Tisch zu legen. Ein Unwohlsein breitete sich in meinem ganzen Körper aus. „Also..." fing ich nervös an „wir müssen reden, über das was die letzten Tage vorgefallen ist." Arizona schien nicht verwundert drüber zu sein, dass ich genau dieses Thema angesprochen hatte. „Ich weiß nicht wie ich es sagen soll. Arizona, ich mag dich. Ich mag dich wirklich. Du bist ein wunderbarer Mensch. Aber das was zwischen uns vorgefallen ist..." Ich schwieg einen Moment um die richtigen Worte zu finden. „Das was zwischen uns vorgefallen ist, war schön. Es war sogar wunderschön. Daran gab es nichts auszusetzen. Jedoch verwirrt mich das ganze." „Verstehe schon." sagte Arizona enttäuscht. „Ich muss jetzt wirklich los." Sie drehte sich um und wollte gehen. „Nein, warte doch bitte. Arizona, du verstehst mich nicht. Es hat mir mehr gefallen als es sollte. Ich glaube, dass ich beginne etwas für dich zu empfinden. Und das verwirrt mich. Bisher war ich nur interessiert an Jungs. Das alles verwirrt mich, verstehst du das denn nicht? Ich brauche einfach Zeit um nachzudenken. Zeit für mich. Bitte hab Verständnis dafür." Ohne ein Wort zu sagen, ging Arizona und ich spürte, was für einen Stich mir das versetzt hatte.
Die folgenden zwei Wochen gingen Arizona und ich uns aus dem Weg. Wir saßen in der Schule nicht mehr hintereinander und die Pausen verbrachten wir getrennt. Wir sahen uns privat nicht und schrieben uns auch nicht. Das alles machte mir ziemlich zu schaffen. Ich hatte mir durch diese "Pause" erhofft, einen klaren Kopf zu bekommen. Einsicht zu gewinnen. Jedoch kam es ganz anders. Mich machte das alles einfach nur noch fertig und ich merkte, wie sehr sie mir fehlte. Mir wurde klar, dass diese Pause mir nicht die erhofften Antworten verschaffen hatte, also beschloss ich, den ersten Schritt zu wagen. Ich zog mir eine dünne Jacke und meine Schuhe an und machte mich auf dem Weg zu Arizona.